Wende

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Es sind die Tage, die nun kürzer werden,
die, angestrengt von Helligkeit und Licht,
die Menschen träge macht auf Erden
und Ruhe in des Lebens Trubel bricht.

Die Jahreshälfte ist so rasch vergangen,
war fassungslos im Lauf der schnellen Zeit;
so übervoll von menschlichem Verlangen,
ist‘s klein geworden, unser Erdenkleid.

Begehrlichkeiten, ein globales Treiben,
ein Ziehn und Zerren an der Macht der Welt.
Das Menschsein wird die Schwachen einverleiben,
den anderen macht es stark durch Ruhm und Geld. 

Erstickt im lauten Treiben unseres Lebens
sind all die Tränen in den Niederungen;
mutloses Hoffen, wo kein Aufwärtsstreben -
ein „Weine nicht!“, erklingt durch Engelszungen. 

Ein süßes Lied, gefüllt mit Lichtgedanken,
das trotz Entbehrung tröstet jedes Leid,
lässt Leid als Rosen bis zum Himmel ranken,
macht alle armen Seelen groß und weit. 

Doch nur der’s hören will, wird sich erweisen,
denn er erkennt die Dunkelheit um sich,
beendet dieses hoffnungslose Kreisen,
um einen Punkt: sein viel zu großes Ich. 

Eine Mauer will ich bauen

EINE MAUER WILL ICH BAUEN um dein Leben,
Kühle atmend soll sie schützend dich umgeben.
Nicht aus Steinen, nur aus deinen Lichtgedanken
Lass ich eine grüne Hecke dich umranken.
 
Taten, die du setztest, sind nun hohe Tannen,
wilde Rosen ihre Dornenbogen spannen,
Blüten blutend, wie in deinen bittern Stunden,
segne sie, sie haben deine Kraft entbunden.
 
Worte, Wünsche, die der Wind dir zugetragen,
blühen hier umhegt und wissen viel zu sagen.
Eine Mauer will ich bauen um dein Leben,
deine selbst erkämpfte Kraft will ich dir geben.
 
<Ephides>
 
(aus Band VII, Turm-Verlag, 1978)

Es gibt nur einen Schutz, und das ist der göttliche Schutz, und es gibt nur eine Hilfe, und das ist die Hilfe von oben. Habt ihr die, dann seid ihr geborgen. Wehrlos ausgeliefert den Niedrigkeiten der Erde, den Widerständen, den Hass- und Neidwellen, die jene über die Erde gießen, die arme, verirrte Kinder sind, wäre jeder, wenn nicht der schützende Mantel der göttlichen Hilfe ihn umhüllen würde. Und nur, wenn zur Lehre und zum Reifen einem Gotteskind Leides getan werden soll, wird der hüllende Mantel entfernt. Aber ein anderer, ein Krönungsmantel wird ihm umgelegt, dass er ertragen kann, was ihm widerfährt, dass er lernen kann die Lehre des Leides, dass er als Sieger hervorgehen kann.

Wisst ihr dies, dann könnt ihr ruhig sein, wo immer ihr steht. Wenn ihr das Rechte wollt und das Rechte tut, wird euch die rechte Hilfe zu jeder Zeit werden.

<Ephides>