Es sind die Tage, die nun kürzer werden,
die, angestrengt von Helligkeit und Licht,
die Menschen träge macht auf Erden
und Ruhe in des Lebens Trubel bricht.
Die Jahreshälfte ist so rasch vergangen,
war fassungslos im Lauf der schnellen Zeit;
so übervoll von menschlichem Verlangen,
ist‘s klein geworden, unser Erdenkleid.
Begehrlichkeiten, ein globales Treiben,
ein Ziehn und Zerren an der Macht der Welt.
Das Menschsein wird die Schwachen einverleiben,
den anderen macht es stark durch Ruhm und Geld.
Erstickt im lauten Treiben unseres Lebens
sind all die Tränen in den Niederungen;
mutloses Hoffen, wo kein Aufwärtsstreben -
ein „Weine nicht!“, erklingt durch Engelszungen.
Ein süßes Lied, gefüllt mit Lichtgedanken,
das trotz Entbehrung tröstet jedes Leid,
lässt Leid als Rosen bis zum Himmel ranken,
macht alle armen Seelen groß und weit.
Doch nur der’s hören will, wird sich erweisen,
denn er erkennt die Dunkelheit um sich,
beendet dieses hoffnungslose Kreisen,
um einen Punkt: sein viel zu großes Ich.
Ströme des Leidens,
wie in glühender Lava zu steinernem Strom erstarrt,
stirbt das Leben den Tod des Erkaltens.
Von lieblosen Herzen zu Eis verwandelte Welt,
du trägst in dir die Kunst des Verwandelns.
Mit flammender Seele taue auf das Eis,
mache fruchtbar die Erde durch furchtloses Handeln.
Gott legt Stille um die Schattenherzen,
bringt sie ins Reich des Vergessens,
stillt die Ströme des Leidens durch Hoffnung,
schmiedet mit Feuer der Liebe
den Ring der Verbundenheit.
Caspar David Friedrich 1774-1840 – Spaziergang in der Abenddämmerung
Wie soll ich den Frühling genießen, mit all seinen Blumengeschenken, wo unlängst die Blüte der Liebe verwelkte, in meinen Händen?
Wie kann die Sonne meine Seele erwärmen, mit all ihrem Strahlengefunkel? Wenn Tränen mir Sinn und Antlitz verhärmen, bleibt mein Herz kalt und dunkel.
Wie kann ich Hoffnung in Gedanken binden, wo alle Zukunftsbilder jüngst zerstört? Wo werd’ ich jemals wieder finden, was mir noch nie zuvor gehört?
Kann sich das Schweigen aus Gräberreihen, wo kein Kreuz gleicht dem andern, wie ein Wunder durch himmlischen Schluss, ganz plötzlich in Lachen verwandeln?
Der lange Weg, er teilt sich in der Mitte Und jeder Abzweig strebt ins Nirgendwo. Du wähltest deinen Weg, mit festem Schritte, längst bist du weit von mir, im Irgendwo.
Hast ein Kleinwenig noch am Horizont gestanden. Hast deinen Kopf nach mir gewandt ein letztes Mal. Als meine Hoffnungen mit dir im Nichts verschwanden, hab ich geweint in langer, stiller Qual.
Du ließest mich zurück. Im Alltagstreiben war mir dein Leben völlig abgewandt. Wenn tausend Dichter ‚schön’ von Liebe schreiben, dann haben sie die unsre nicht gekannt!
Was mir ein Glück zu sein schien, war kein Segen, es war nur Illusion, ein Tränenhort. Die spülten wie ein sintflutart’ger Regen all unsre Herzverbundenheit hinfort.
Die ‚kalten’ Augen wähltest du! Die warmen sind doch längst trüb geweint, vom Gram ganz alt. Du lässt dich von Erinnerung umarmen und willst nicht sehn: Die Gegenwart bleibt kalt.
Noch fühlen wir Gedanken. – Sie vergehen! Erinnerung verblasst – der Weg ist weit! Und unsre Liebe blieb am Wegkreuz stehen, bald liegt sie tief unter dem Schnee der Zeit.
Du bleibst die größte Liebe meines Lebens, verblasst ist nur der öde, äußre Schein; er trug den Glanz des Wollens, nicht des Gebens; die falschen Hoffnungsschimmer trübten ein.
Du warst die Andacht, ich der Wahrheitsfinder, der sich im Nebel stets im Kreise dreht. Um dich der Hauch der Reinheit; Seelenbinder warst du, den ich mir einst von Gott erfleht.
Die Trauer ist der dunkle Dieb des Lichtes, sie nahm mein Innen – ich versink in ihr. Tief auf dem Todesgrund in mir gebricht es. Was wärmend dich und mich einst band, gefriert.
Ich schüttle ab die schweren Kälteschauer, doch greift die kalte Hand erneut nach mir. Sie reißt mich mit, ich treib in hoffnungsloser, grauer Vergessenheit. Nichts führt zurück zu dir.
Wie soll ich deine Augen je vergessen? Wenn ich hineinsah, fühlte ich das Glück! Die Sehnsucht hat mein krankes Herz zerfressen. Kein weher Wunschgedanke bringt dich je zurück.
Auch, wenn ich des Vermissens stille Qualen noch immer leide…mehr, mit jedem Tag, muss ich auf schwarzer Leinwand fremde Bilder malen, weil ich das Bild von dir nie wieder denken mag.
Wenn ich es denke, bricht mir dein „nicht Wollen“ mein Herz in stiller Seelenqual. Du fehlst! Das neue Jahr begann mit Donnergrollen. Wird es mir Tage bringen, die du nicht beseelst?!
Mein Alles warst du – ich war nur die Schwere, die Last, die auf dir lag und die dich bitter machte. Du wolltest Ruhe, tauschtest Liebe ein, in Leere. Wortlos gingst du! Ob es dir Frieden brachte?
Ich gab die Hoffnung auf – sie starb und doch… sitz’ manchmal ich am Fenster, schau hinaus. Gleich kommt er um die Ecke, denk‘ ich noch, dann seh‘ ich dich im Geiste: meine Maus.
Kurz streichle in Gedanken ich dein Haar, fühl dein Gesicht für einen Augenblick. Doch schon beim nächsten Wimpernschlag ist klar: Es war nur Illusion…und doch mein ganzes Glück.
Ich schau zum Himmel… wie das Wolkenband entschwebt, so, wie die Zeit entgleitet, und die Gedanken suchen ihren Weg zu dir, fern bist du mir, so, wie die Schäfchen dort am Firmament.
Ich trage dich in meinem müden Herzen, wie ein Beben, das mich erweckt und fühlend macht, im Schmerz. Der Tag vergeht, so, wie das Wolkenband entschwebte, doch du bliebst fern mir.
Oh, so dunkel wird die Nacht! Die langen Stunden waren voller Schweigen, gefüllt mit Sehnsucht bin ich, wie ein Schwamm, mit Bitterkeit. Ich resigniere an der Welt, am Leben, wo ich die Liebe suchte, fand ich Leid.
Ach, wie weh wird mir ums Herz, lausche still den dunklen Tönen; Seele fühlt den tot geglaubten Schmerz, kann sich noch nicht ganz versöhnen.
Längst vergangen und vorbei sind die beweinten Zeiten, dass manche Hoffnung brach entzwei, wird bang betrübt mich leiten.
Die Menschen, die ich einst geliebt, sind fern und fremd geworden. Das Glück schlich fort, so wie ein Dieb, und blieb fortan verloren.
So oft geharret und gehofft, vergeblich war mein Warten, zierte statt Rosen nur zu oft, Verdruss den Lebensgarten.
Was dort an Blüten voller Pracht, mit Liebe einst gesäet, hat mir das Schicksal über Nacht, wohl gänzlich fort gemähet.
Mit leeren Händen steh ich nun, mein Herz der Wunden viele. Oh, lieber Gott tausch‘ durch dein Tun, Unglück in Glücksgefühle.
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