Das Licht dringt ins Zimmer - der Tag ist erwacht,
das Dunkel vergeht mit der endenden Nacht.
Bewegt, wie der Vorhang in strömender Luft,
versinkt der Raum im erfrischenden Duft;
der Vögel Stimmen zaubern Frohsinn und Klang -
ein zu Herzen gehender Morgengesang.
In der Kühle im Raum und vergehender Zeit,
Empfindungen von Unendlichkeit.
Die Traumwelt verdrängt durch Bilder und Licht,
die Welt erwachte in neuem Gesicht,
erfüllt mit nicht endenden Farben und Klängen,
im eindrucksvoll strebenden Vorwärtsdrängen,
als wenn die Strahlen aus Sonnenhänden,
den Morgen in bunte Kränze bänden.
Wie durch eine Fontäne der Zeit,
machte das Licht den Weg uns bereit,
rinnen die Geister der Leben dahin,
in vielen Gestalten, seit Anbeginn.
In den dunklen Schollen der Erde
sind verwoben, das Sein und Werde;
es bietet den Boden für neues Leben,
dem alten folgend, dem Schicksal ergeben.
Nach Gottes Geheiß wachsen und werden,
das ist der höhere Sinn auf Erden.
Die eigene Hülle mit Weitsicht ertragen,
IHM danken, an guten und schlechten Tagen.
DU bist DER EINE in allen Gestalten,
DEIN Lebensfunke ist in jeder erhalten,
ob klein oder groß, ob in Mensch oder Tier,
in der Pflanzenwelt – DU bist in allen hier.
Ein letzter Tag in bunten Osterzeiten,
der, wie so manch ein and‘rer Tag verging,
gleich einem Bogenstrich, auf alten Saiten,
bereit zum Sprung, ein wundgescheuert‘ Ding.
Gefärbte Eier, wie an Kindertagen -
niemand, der lacht und strahlt vor Glück.
Allein bleib ich mit all‘ den vielen Fragen,
nach denen, die aus meiner Welt entrückt.
Doch redsam ist die Stille in den Wänden,
gibt mir ihr Geist, der immer noch bei mir,
die Antwort in mein Herz: „Es wird nie enden!
Bist du bei mir, so bin ich auch bei dir.“
In dieser Hoffnung werd‘ ich wieder Eier färben,
werd‘ denken an vergang’ne Ostertage;
trübe Gedanken sollen nicht verderben,
was ich in all‘ der Zeit erfahren habe.
Zum ersten Mal ist meine Stimme zu hören. Es ist mir gelungen, diese kleine MP3-Meditation hochzuladen, die ich vor zig Jahren geschrieben habe. Der Klang ist nicht optimal, aber mit Mikrofon des Android-Handys geht es nicht besser. Ich musste das Format konvertieren.
Frage: Ist meine Stimme ‚bühnenreif‘ oder sollte ich lieber schweigen? Ich bin gespannt auf Eure Reaktion!
Ton des Videos bitte leise stellen, sonst wird die Sprache übertönt.
Vergangen ist, was längst dahin,
erinnerungstief verschlossen;
doch wird so oft, des Geistes Sinn,
mit Tränen übergossen.
Man wühlt in allem, was geschehn,
sieht sich in Kinderjahren
mit anderen im Reigen drehn,
im Hof an Schülertagen.
Wo sich im steinig klaren Quell
der alte Brunnen füllte
und sich die Kinder an der Stell
den Durst mit Wasser stillten.
Als uns der Pausenhof verband
zum Fangenspiel und Lachen,
wo Kinder sich noch Hand in Hand
im Singspiel Freude machten.
Das Butterbrot in Zellophan,
mit Milchgeld für die Klasse,
in Reih und Glied standen wir an,
vorm Eingang in der Masse.
Es war geordnet, ruhig und schön,
das bunte Schulhoftreiben;
respektvoll gar wurd‘ angesehen,
was Lehrer tun und schreiben.
Mittags, da war die Schule aus.
Mit Ranzen auf dem Rücken
gingen wir wohlgemut nach Haus,
den Weg in unseren Blicken.
Da war kein Auto, kein Verkehr,
nur unser heimwärts gehen.
Heut‘ wird bestimmt, vom Handy her,
der Blick in’s Zeitgeschehen.
Mein Licht warst du! –
So eng und ganz verbunden,
wie es ein kindliches Gemüt begreifen kann.
Herzlose Taten von dir,
hab ich nie verwunden,
die mir das Ur-Vertrauen schließlich nahmen.
Als kleines Mädchen
legte ich all mein Denken,
mein ganzes Dasein, brav in deine Hand.
Dem Vater dienend -
so wie du, ihm Achtung schenken,
und immer folgsam sein, von Anfang an.
Du hast mich viel gelehrt,
von Nähmaschinen,
vom Stricken, Häkeln u.s.w.
Bei uns zu Hause
hast du glatt gebügelt,
was vor den Augen anderer, wie Plissee.
Meine Eltern 1950
Den Leuten zeigtest du
stets nur Fassade. Es ging darum,
mit Lächeln das Gesicht zu wahren.
Im Vater-Mutter-Kind-Spiel
zuzuschlagen, ganz gleich warum,
war mir aus Angst in Mark und Bein gefahren.
Still zugesehen, hast du -
eiskalt war dein Fühlen -
weil’s dir am fremden Leib gerecht erschien.
Du strafst mich immer noch,
wenn die Gedanken in mir wühlen.
Ich kann, so weit ich laufe, nicht entfliehen.
Ihr wart so groß!
Ich nur ein kleiner Wicht,
der stets erdulden musste, was geschah.
Hab zu dir aufgesehen -
verklärt ist dein Gesicht.
Du lebst in meiner Seele, immerdar!
Wintermüde ist mein Leben;
ich fühl noch des Frostes Schliff.
Tausendfach dem preisgegeben,
was mit kalten Händen griff.
War betäubt, wie leidumnachtet,
leergeweint im Wankelmut,
fuhr der letzte Hoffnungsschimmer
durch mein frosterstarrtes Blut.
Sehnend nach des Frühlings Milde,
nach der Leichtigkeit des Seins;
war mit Ungeduld im Bilde,
denn das Warten war nicht meins.
Meine Wimpern, eisverhangen,
tauten auf, gelöst in Tränen.
Was bedrückte, ist vergangen -
Frühling fließt in meinen Venen.
Trink die Tränen, gute Erde!
So viel Hoffnung ging zu Boden.
Tröste unser Sein und werde
Sonne uns, von Heut und Morgen.
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