Morgenerwachen

Bild von Janusz Nowak auf Pixabay

Wie die Wolken sich langsam teilen
und das Azur des Himmels zeigen.

Wie das Dunkel der Nacht entschwindet
und sich das Licht des Tages entzündet.

Der Mond ist verblasst in seiner Helle,
die Sterne unsichtbar an selber Stelle,

nur ihr Funkeln verging in der Frühe,
auf Tagseiten der Erde, dass sie erblühen,

wie lichte Wegweiser über dem Land,
wenn das Leben nachts in Schlafes Hand.

Erwacht sind neue, bewusste Stunden,
um leben zu lernen, geistig verbunden

mit allem, was ist und doch frei im Sein.
Genieße den herbstlichen Sonnenschein,

wenn die Strahlen auf die Astern fallen,
die ersten Nebel über die Heide wallen.

Vom natürlichen Kreislauf stärker gemacht,
wer einsam und krank lag in der Nacht.

Mit höherem Streben im trauten Gehen,
dürfen wir die treibenden Wolken besehen;

sie ziehen dahin mit größerem Sinn.
So sei auch Dein Tag zu Anbeginn!

Profan

Das Zeitgeschehen ist profan,
nur ein vergängliches Problem.
Ein Kreuz der Wahl im Zukunftsplan,
nicht immer gut und angenehm.

Die Wahl zu haben, frei zu denken,
ist ein Geschenk, doch offenbart‘s,
wie hier die Menschen seit Gedenken,
von Politik der Wahl genarrt.

Zur Urne werden wir getrieben,
ob wir nun wollen oder nicht.
Wer gar nichts kreuzt, wählt Anti-Frieden…
wo mach ich’s Kreuz? – Ich weiß es nicht.

Ist dieses Mal besonders schwer,
denn Lügen tun sie allemal.
Zu vordergründig? Bitte sehr!
Es heißt doch deshalb Qual der Wahl.

Mit „Halla-Marsch“, soll der hinein,
ins Kanzleramt, rotwangig, munter?,
wird’s die sexistisch Forsche sein,
sie butterte den Besten runter?

Oder der mit ‚schlumpfgem‘ Lächeln,
mit Händen in den Hosentaschen?,
ich hörte ihn im Vorfeld schwächeln;
Re-gierung würden andre machen.

Drum wähl ich nicht das kleinste Übel,
wenn ich den Tierschutz lieber wähle,
und „die Piraten“ ohne grübeln,
gedankenfrei zum Sieger zähle.

Zur Nacht

Bis dass der Tag beginnt,
vom Sonnenlicht erweckt,
geborgen wie ein Kind,
mit Träumen zugedeckt,

an Mutters festen Hand,
durch grüne Wiesen gehn,
im bunten Niemandsland,
bei sanften Engeln stehn.

Im Flügelschlag der Zeit,
zum Geist der Himmelsruh.
Schlaf gut und sei bereit!
Mach deine Augen zu.

Von Welt und Angst befreit,
fühl dich ins Licht gehoben.
Spür frei von Raum und Zeit
Glückseligkeiten oben.

Die ewig Gestrigen

Aus „Wallensteins Tod“ von Friedrich von Schiller:

Nicht was lebendig, kraftvoll sich verkündigt, ist das gefährlich Furchtbare.

Das ganz Gemeine ist’s, das ewig Gestrige, was immer war und immer wiederkehrt, und morgen gilt, weil’s heute hat gegolten!

Denn aus Gemeinem ist der Mensch gemacht, und die Gewohnheit nennt er seine Amme.


Nur zwischen Glauben und Vertrauen ist Friede!



Ich wünsche allen ein schönes Wochenende!

Kosenamen

Als man mir Kosenamen gab,
war ich klein, in Vertrauen gebettet,
doch die Welt ist gemein, das Namensgrab
hat mich nicht vor Schlägen gerettet.

Vater und Mutter erlebte ich staunend,
wie ein Pionier im Niemandsland.
Eine Vielzahl von Leuten, Wörter ‚raunend‘,
trugen Fragen in meinen Kinderverstand.

Der Faktor „Niedlichkeit“ stand fürwahr
meiner Größe ‚ins Gesicht‘ geschrieben.
Ein Pummelchen (mit lockigem Haar),
…ist leider im Alter geblieben.

Ich hatte mir eine Scheinwelt erbaut,
aus Luftschlössern und Träumen,
mein Himmel hat darüber geblaut,
mit Sonnenstrahlen und Bäumen.

Es gab kaum Entbehrung, manch kleines Leid,
es gab Blumen, Tiere und Lieder,
das Leben war Glück und Fröhlichkeit,
die Menschen, ehrlich und bieder.

Meine Welt war komplett ein Zweckverband,
blieb unverstanden im Herzen,
das Leben, in dem ich mich wiederfand,
schien lieblos, voll Seelenschmerzen.

So stürzte es ein, das erträumte Glück,
die vertraute Welt brach zusammen.
Ich begrub unter Trümmern vom Himmel ein Stück,
konnte hier keine Liebe empfangen.

Neuer Tag

Bild von Quang Nguyen vinh auf Pixabay

Zog aus, das Kleid aus Traumgespinst,
Vergangenheit lag zugedeckt mit Nacht.
Es wich die Dunkelheit, ein Tag beginnt,
der neue, lichte Horizonte schafft.

Der Sonnenglanz entstieg dem Horizont,
zerriss das wolkenschwere Firmament,
so hat der Geist, der in den Himmeln wohnt,
die Schatten dunkler Stunden abgetrennt.

Ein Schein des Glücks fällt durch das Fenster,
erhebt die Brust zu neuem Aufwärtsstreben,
vertreibt Vergangenheitsgespenster,
erweckt in Geist und Körper neues Leben.

Der Regen trübt die Helligkeit der Stunden,
sanft gleiten Tropfen auf die dürre Erde,
die Sommerzeit scheint bald verschwunden,
der Herbst empfing schon ihr: „Es werde!“

Sonntagmorgen

Carl Spitzweg (1808-1885) – Sonntagmorgen

Kühle ist ins Zimmer geschlichen,
stahl mit kalten Fingern die Wärme.
Wie ein Geist ist die warme Luft entwichen,
draußen blinken die letzten Sterne.

Am Himmel ziehen Wolken im Wind,
die Krähen beschreien den Morgen,
die Welt schläft noch, wie ein seliges Kind,
befreit von Kummer und Sorgen.

Das Atemholen ist tief und bedacht,
bringt meine Seele zum Schwingen,
ein Abschied dem Dunkeln, ein Gruß an den Tag,
so soll der Sonntag beginnen.

Ich wünsche allen einen schönen Sonntag !