Wer mit himmlischen Augen schaut,
sieht verwandelt die Welt.
Fremdes scheint ihm so nah vertraut,
Wissen schenkt ihm ein Vogellaut,
und Geheimnis, das ferne blaut,
seinem Blick sich erhellt.
Wahrheit schaut, wer verwandeln kann,
sagt auch die Welt, dass er irrt.
Einmal kommt seine Zeit heran –
dann erfüllt sich, was er ersann.
Er, der Helfer im Schöpfungsplan,
sieht die Welt, wie sie wird.
<Ephides>
Ich gehe meinen Weg durch herbstliche Gefilde,
nicht etwa durch die Landschaft, nur im Bilde,
das Rascheln unter meinen Schritten lauschend,
hör‘ ich, wie Winde durch die Bäume rauschen.
Die Frische streift den Hals und senkt die Glieder,
nach Wärme suchend, in die Taschen nieder.
Gesenkten Kopfes über Bürgersteige eilen,
voran zum Platz der Wärme – dort verweilen.
Bei einer Tasse Tee oder Kaffee sinnieren,
aus dem Café heraus den Alltag spüren.
Die Menschen kommen oder gehen sehen,
die mir so fremd – unsichtbar dort zu stehen.
Von allem losgelöst, vom Außen eingeweiht,
dem Leben abgewandt, schiebt sich die Zeit,
so wie ein Deckel auf den Sarkophag,
damit ich eingeweiht das Innen spüren mag.
Die Welt verwandelt sich durch deine Taten,
durch die Gedanken, die du in dir trägst.
Warum auf die der anderen warten,
mit denen du die deinen untergräbst?
Bau ab die Grenzen, auch in deinem Kopf,
dass Jenseitsflüsse in die Völker fließen;
lass aus dem irdenen Honigtopf,
befruchtend Liebe sich ergießen.
Füll‘ mit Farben die Tristesse der Zeit,
damit sie aufgehellt im Licht erstrahlt,
unter den Körpern blitzt ein geistig‘ Kleid,
das dir die grenzenlose Freiheit malt.
Als Kind des Himmels ist sie dir gewiss!
Geknechtet trägt die Welt die Dornenkrone,
doch anders, als die Menschheit es umriss:
Bewusstsein wird im Leiden erst zum Lohne.
Da war die Zeit, in der ich Pläne hatte,
wollte meiner Zukunft Hütte bauen,
schützend wie ein Nest aus Watte,
allein durch menschliches Vertrauen.
Doch die Mauern, die ich um mich baute,
waren kalt, und blutend alle Wunden,
die der Trübsinn in die Seele graute;
Hoffnung war vom Glück entbunden.
Ich verlor, was mir die Welt geboten,
alle Lebenspläne menschlicher Natur;
befreite mich von letzten Knoten,
verließ befreit die alte Lebensspur.
Verworfen sind die Ziele meines Lebens,
meine ‚warme Hütte‘ heizt mit LICHT,
Gott zu dienen ist mein Sinn des Strebens,
Ihm Vertrauen, Lebensziel und Pflicht.
Die Morgensonne färbt die Welt in Licht,
wenn sie erneut durch dichte Wolken bricht.
Vertreibt die Nachtgestalt am Horizont,
bringt warme Farben, die das Leben sonnt.
Wie Sonne sich die Wege gülden malt,
den Herbst mit sanftem Glanz bestrahlt,
so wird die Welt in sonnenfernen Zeiten,
auf malerischen Strahlen durch die Kühle gleiten.
Gesegnet sinkt die Stunde uns hernieder,
in der wir müde, und wir ruhen wieder,
bis wir die Welt mit hellen Augen sehen,
im Lebenskreislauf wiederauferstehen.
Wird man das Leben je verstehen?
Löst Wissenschaft die alten Fragen?
Wird die Chemie, die Medizin uns sagen,
warum wir leben und vergehen?
Die kleinsten Teilchen harrten still,
sie spalten, das ist uns gelungen,
wir haben die Natur gezwungen,
zu töten, wo sie leben will.
Das Leben ist geheimnisvoll,
die Antwort sagt uns kein Labor.
Lebendig steht der Geist davor,
der in uns Schöpfung ist und Soll.
Ewig und geistig ist das Ziel,
Materie, ein flücht‘ger Wahn;
Schöpfung ist Geist - von Anfang an,
die durch die Körper dienen will.
Kann man sich daran gewöhnen, sein Kind in ständiger Gefahr zu wissen?
Ich bin kein Kriegskind, versuche mich jedoch in die Zeit hineinzuversetzen. Man war stolz darauf, wenn die Söhne das Vaterland verteidigten und in den Krieg zogen. Als Mutter blieb man besorgt zurück. Als Soldaten wurden sie an die Front abkommandiert, in den letzten Kriegsjahren waren sie teilweise nur 15 Jahre alt.
Wie konnte das möglich sein, dass Mütter ihre Kinder, ihre gesunden, kräftigen jungen Söhne, in diesen Massenmord schicken mussten? Mit jedem neuen Krieg ist die Menschheit wieder einmal so tief gesunken, dass sie einander mit grausamen Mitteln tötet. Waren nicht gerade die Söhne dazu berufen, eine neue und starke Generation zu zeugen?
Die gesunden jungen Männer im Kampf auszurotten, ist der schnellste Weg zur Degeneration der menschlichen Rasse. Doch anscheinend ist die Menschheit schon so tief gesunken, dass sie diese Wahrheit nicht sehen will. In ihrem blinden Hass gegeneinander und aus Angst voreinander tötet sie die besten Generationen.
So sehe ich es mit erstem Blick, doch schaue ich tiefer hinein, sieht meine Wirklichkeit etwas anderes. Alles, was geschieht, ist nur ein Streben nach dem verlorenen Gleichgewicht, nach dem verlorenen Paradies! Der Große Geist, der viele Namen hat, hat uns Naturgesetze erschaffen, die das Gleichgewicht wiederherstellen.
Die Frage: „Warum tut uns Gott das an?“ oder „Warum hilft Er uns nicht?“, stellt sich überhaupt nicht. Immer sind es Menschen, die sich das antun. Den Ausgleich schaffen die Naturgesetze. Obwohl ich schwer daran trage, Millionen einander töten zu sehen, weiß ich doch, dass ein Ausgleich geschaffen werden wird. . Es schmerzte, meinen Sohn loszulassen, der mit 37 Jahren starb. Ich denke an seine körperliche Erscheinung, die ich liebte, an seine Gelassenheit und an sein Lachen. Nun ist er wieder Teil des Großen Geistes, seine Seele im Höheren Selbst, wie ein Microchip in einem großen Server, in welcher Sphäre auch immer. Wenn es so gewollt ist, wird er wieder als Offenbarung des unpersönlich Göttlichen auf diese materielle Welt kommen.
Jeder Mensch, der verging, existiert in bedingungsloser Liebe weiter. Was einmal verbunden war, kann einander nicht verlieren und wird sich wiederfinden. Wo immer wir auch sind, die Liebe wird uns immer zueinander führen. Das bedeutet, dass sie die Einheit des Selbst in ihrem Bewusstsein erleben. Sie fühlen, dass sie zueinander gehören, weil sie im Selbst eins sind.
Ihr schlafenden Seelen der Erde,
gefangen im Käfig der Angst,
dass euch der neue Tag werde,
voll guter Dinge und Glanz.
Erheben soll euer Gedanke,
die gefangene Seele zum Geist.
Macht hoch die geschlossene Schranke,
sie hängt an der Kette der Zeit.
Treibt im Gemüt neue Blüten,
obwohl uns der Herbst hält in Bann.
Bestäubt sie mit Worten der Güte,
erntet die Frucht lebenslang.
Erhebt euer Denken im Geben,
nehmt, was der Tag euch beschert.
Seid der Atem des Alls und des Werdens,
senkt voll Demut herab euer Schwert.
In Stunden der Schwäche und Ratlosigkeit
die Lösung aller Probleme finden.
Vorwärtsgehen auf unerschlossenen Pfaden,
auch, wenn sie manchmal unwegsam scheinen.
Bewachsen sind sie von blindem Halbwissen.
So viele laufen auf den ausgetretenen Wegen,
die ins Nichts führen.
Rastlos ist die Gier nach Wissen,
wächst die Unzufriedenheit der Menschen.
Licht sein, denen, die im Dunkel suchen,
als Umleitung zu den Bahnen der Einsicht.
Die innere Kraft nutzen und lauschen der Stimme.
Sie verspricht Hoffnung und neue Erkenntnisse
aus dem Reich der Energien und Atome.
Auf irdischen Wegen wissen um den Ewigen,
der immer da ist und immer bleiben wird.
Nichts und niemand geht verloren auf seinen Wegen.
Ich hab gerufen und geschrien,
ängstlich am Tor gerüttelt,
in meinen Fantasien
mein Schicksal abgeschüttelt.
Doch hat es mich hineingezogen,
ins ungewisse, nackte Leben,
so unerbittlich, wie betrogen,
schloss sich das Eisentor mit Beben.
Ich wollt‘ nicht hier sein, einsam
und der Kälte ausgesetzt.
Gefallen bin ich – es war peinsam,
das ganze Leben, hier und jetzt.
Mein Weg, er wand sich aufwärts,
sturzbereit mein Schritt.
Vertrauen wuchs im Schmerz.
Nur noch ein kurzes Stück!
Der lange Weg zurück – nie mehr;
verschlossen bleibt das Tor.
Ein Dasein ohne Wiederkehr,
doch treibt mein Geist empor.
Er ist die Quelle meines Seins
in einer Lichtwelt, klar und rein.
Die Flut der Kräfte, jetzt und einst,
werden Führer alle Wesen sein.
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