Regenbogen-Liebe

Quelle: ACEGIF.com

Die Stufen schwebend überwinden,
den Höhenweg stets wiederfinden,
wenn Sinn der Welt uns niederreißt,
uns aus der Bahn des Lebens schmeißt.

Die Rückkehr für andere denkbar machen,
sich selber finden im Weinen und Lachen.
Den guten Geistern den Weg bereiten,
die Liebe uns zeigen, lehren und leiten.

Gottes Gedanken „Es werde!“ leben,
Regenbogen ins Sorgenkleid weben.
In jeder Liebe seh’ Gottes Gesicht
auf mancherlei Weise. Verurteile nicht!

Welke Tage

Copyright: olegdudko

Tage, welche welk geworden,
fallen in den Schoß der Zeit,
sind wie Staub,
gehn geistverloren
in die Schicht der Fruchtbarkeit.

Alter Weg vergang’ner Fährten,
Schichten, die wie Jahresringe
alter Bäume Auskunft geben,
sind der Boden aller Dinge.

Schoß, aus dem die Leben kamen,
werden, wachsen und vergehen.
Wiederkehren ist ein „Amen“,
lässt das Ur-Bild auferstehen.

Februarmorgen

Zwei Tauben und Katze – Jacob Samuel Beck (1715-1778)

Die frühen Vögel singen schon,
ich kann ihr Zwitschern hören,
der Tauben frisch verliebter Ton,
will Jahreszeit beschwören.

Sie turteln in den kahlen Ästen.
Missmutig klingt’s Miauen,
wenn Katzen ungeliebte Gäste
aus der Entfernung schauen.

Ich seh und lausche freudevoll,
das Leben füllt sich wieder,
mit Hoffnung auf den neuen Tag,
schütteln sie ihr Gefieder.

Sie werfen ab ihr Winterkleid,
darunter liegt das neue.
Es blüht die neue Frühlingszeit,
die Mensch und Tier erfreue.

Kein Winter mehr

Elternhaus: Blick in Hof und Garten

Hier gibt es keinen Winter mehr,
nur graue Wolken, Regengüsse.
Es wird nicht hell, der Tag ist schwer,
die Nächte wach gelegen, düster.

Als es noch weiß war, hier am Ort,
von Flocken, die den Boden hoben,
gab’s Kinderlachen immerfort,
es machte Spaß im Schnee zu toben.

Ich, drei Jahre alt

Auf Straßen bauten wir uns Bahnen
aus Eis und schlitterten ein Stück,
und haben uns trotz Lehrers Mahnen,
vor manchem Schneeball weg gebückt.

Ein kleiner Schlitten wurd’ gezogen;
noch plan der Ort und unbebaut,
den Hügel runter dann ‚geflogen‘,
mutig und schnell, bis dass es taut.

Da war noch Platz für Kind und Spiel,
denn Autos waren Seltenheit.
Schneemänner bauen, war ein Ziel,
das Kinder und Erwachsene freut.

Nasen und Hände rot gefroren,
tauten wir auf mit Weh, in Tränen.
Die Kleidung nass, bis an die Ohren,
den nächsten Tag trotz Leid ersehnen.

Hier gibt es keine weißen Träume,
kein Spielen mehr auf vollen Straßen.
Vom Kinderglück befreite Räume,
künstlich erschaff’ner Kindergarten.

Dämonen

James Tissot (1836-1902)

Aus einer andren Zeit entstammend,
fühl ich mich ausgegrenzt, und weh
tut mir manch seltsames Verlangen,
wenn ich die Welt von heute seh‘.

Sie ist mir fern und fremd geworden,
künstlich, gefühlskalt, – irgendwie.
Gesinnungsfreunde allerorten,
als stünden sie mir vis-á-vis.

Sie schreiten langsam, schweren Schrittes,
wie die Soldaten auf mich zu.
Ich spür‘ der schwarzen Stiefel Tritte;
sie überrennen mich im Nu.

Sie geh‘n im Zeitgeist der Geschichte.
Treibt böses Spiel auf altem Grund.
Er dringt durch die Bevölkerungsdichte
und gibt Dämonen einen Mund.

Die schreien ihre leeren Worte,
in Geist und Seelen dringen sie.
Besessenheit öffnet die Pforte
zur Unwahrheit und Fantasie.

Vertrieben schienen sie beizeiten;
sie warten stets im Hintergrund,
ihr Gift des Hasses zu verbreiten,
mit irrem Blick und großem Mund.

„Aus Menschensinn, unreiner Geist,
fahr‘ aus!“* Sei nicht das arme Schwein,
das Selbstzerstörung niederreißt.
Lass Selbstkontrolle in dir sein!

*(Lukas 8,26-39)

Die innere Stimme

Bild: Karin M.

Manchmal verschließt man die Augen,
nur die innere Stimme wird leise
im Hintergrund wachen;
manchmal will man zu Höherem taugen,
doch in der Tiefe flüstert es leise:
„Du kannst es nicht machen!“


Manchmal schwebt die Seele im Taumel,
bringt die innere Stimme zum Singen.
Mit belebtem Körper und Geist,
wirst du wieder zum Boden baumeln.
Sie wird dich zur Weitsicht bringen,
solange sie „Leben“ heißt.

Grüne Gedanken

Claude Monet (1840-1926) – Frühling

Bald schon wird die Welt erblühen,
kaltes Kunstlicht weicht der Sonne,
die Gedanken werden grün,
es erwacht des Lebens Wonne.

Fenster strahlen wie die Spiegel,
Herzschlag sucht den taktvoll gleichen,
Winter bricht das Frühlingssiegel,
Kälte wird der Wärme weichen.

Bringt ins Dunkel lichtes Sprühen,
lässt die Nebeltücher ziehen.
Gärten duften voller Blühen
bald nach Veilchen und Jasmin.

Welcher Antrieb aller Dinge
wirkt im Zeichen der Natur?
Fruchtbarkeit und Leben bringe
uns die Ewigkeiten Spur.

Wie kein Frühling ohne Liebe,
gilt Lobpreis dem Schöpfergott.
Lust auf Leben, grüne Triebe,
Ist für alle Zeit Gebot.

Momente

Bild von FelixMittermeier auf Pixabay

Vom Berg hinab ins Tal zu schauen,
über mir Himmel;
seh‘ Wolken ziehen,
vor dem blauen.

Gedanken ruhen, wie tiefe Seen.
Nur sein zum Schein,
unsichtbar,
im Licht vergehen.

Die morgenfrische Welt zu fühlen,
die schmeichelnden Lüfte,
wie sie duften und kühlen.

Augen schließend den Sinnen lauschen,
Gott-Vater finden,
im Innen und Außen.

Liebe auf Erden

In der Stille flackern alle Kerzen,
bringen schimmernd Sonne in die Zeit.
Tragen Liebe in die müden Herzen,
Öffnen Geist und die Begrenztheit weit.

Die verschlossne Türe jenseits unsrer Sinne,
öffnet sich und lässt den Himmel spüren.
Alle Engel stehn seit dem Beginne,
heben Liebe durch die Himmelstüren.

So erhoben von der kalten Erde
wandelt sich die Kraft des Denkens.
Wo einst Steine waren, Leben werde!
So ist Gott der Geber und Beschenkte.

Freiheit der Träume

Bild von Stefan Keller auf Pixabay

Schlafende Welt,
deine Träume sind gebunden,
gehalten von Verbindlichkeiten
deiner Lebensstunden.

Den freien Geist gefesselt,
wandeln Menschenwesen wie in Herden,
gebunden aneinander und die Zeit
lässt sie nicht sein, nur werden.

Werden stärker, schneller, besser,
herausragend in Größe, mittig in der Menge,
begrenzter Geist auf Erden,
ein Gerne-Groß in körperlicher Enge.

Ein großer Geist eröffnet uns die Welt.
Wir müssen Freiheit uns und andern schenken,
damit das Große aus dem Rahmen fällt.
Wie klein ist oftmals unser Denken?