Oktober in Europa

Rap: Antilopen Gang

Keine Sonne auf der Sonnenallee
Du gehst mit Kippa noch nicht mal auf die Champs-Élysées
Die Zeiten sind rau und ich weiß nicht genau
Ob ich mich trau‘, morgen nochmal in die Zeitung zu schau’n
Und ich dreh‘ meine Runden
Seit dem 7.10. will ich das Gespräch nicht mehr suchen
Überraschung: Auch Greta hasst Juden
Damals war’n ganz schnell die Täter verschwunden
Heute sind die größten Antisemiten
Alle Antirassisten, gegen Hass und für Frieden
Und der Kanzler hört sich so bestürzt an
Danach trinkt er Tee mit den Mördern
Es ist ein Irrgarten, es ist das nackte Grau’n
Du denkst schon lang daran, mit deinen Kindern abzuhau’n
Es hieß doch „Nie wieder Ohnmacht“
Es wird Oktober in Europa

Oktober in Europa
Oktober in Europa

Es wird früher dunkel, in den Straßen schwarzer Rauch
Zorniges Geschrei, die Fassaden flackern blau
War das jetzt ein Böller oder war das schon ein Schuss?
Stolpersteine werden dieses Jahr nicht mehr geputzt
Es ist kalt geworden, sie macht die Heizung an
Und bringt die Kleinen dann ins Bett, sagt ihnen: „Keine Angst“
Dann nimmt sie die Mesusa aus dem Türrahmen
Dafür steht hinter der Tür jetzt ein Schürhaken
Mein Taxifahrer redet wie ein Nazi
Führe lieber keine Diskussionen auf der Party
Freunde und Freundinnen mit starken Überzeugungen
Hamas-Propaganda an Kreuzberger Häuserwänden
Osama wird auf TikTok zum Superstar
Linke Tasche Pepperspray, rechte Tasche Kubotan
Sie zieht die Kapuze tiefer ins Gesicht
Omas Kette mit dem Stern trägt sie lieber wieder nicht

Oktober in Europa
Oktober in Europa

Im September hab‘ ich vor der roten Flora noch Klavier gespielt
Siebentausend Antifas machen ein’n auf Wir-Gefühl
Tränen fließen bei dem Lied „Mein Vater wird gesucht“
Und einen Monat später waren alle seltsam ruhig
Ist auch kompliziert, muss man einfach beide Seiten seh’n
Wenn Terroristen Frau’n in Leichenhaufen vergewaltigen
Davidsterne werden an die Haustüren gesprüht
Ist das jetzt diese sogenannte Israelkritik?
Zivilisten in Gaza sind Schutzschild der Hamas
Schutzschild der Nachfahr’n der Judenvergaser
Schutzschild der sonst immer so Mutigen
„Blabla, nie wieder Blabla“-auf-Instagram-Sager
Berkeley näher an Teheran als an San Fran‘
Also an den Mullahs und nicht den Studenten
Ich wollt ja zur Antifa-Demo gegen Judenhass
Aber gab keine in Berlin, gute Nacht

Oktober in Europa

Symbolik der Menora

Israel wurde schon mehr als 100 Jahre vor 1948 als das von Gott versprochene „Gelobte Land“ angesehen. Schon die biblische Geschichte schreibt davon:

Gen 26,3-5: Halte dich als Fremder in diesem Land (Kanaan*) auf! (sprach Gott zum König der Philister**) Ich will mit dir sein und dich segnen. Denn dir und deinen Nachkommen gebe ich alle diese Länder und erfülle den Eid, den ich deinem Vater Abraham geleistet habe.  Ich mache deine Nachkommen zahlreich wie die Sterne am Himmel und gebe ihnen alle diese Länder. Mit deinen Nachkommen werden alle Völker der Erde sich segnen…

* Seit 136 n. Chr. (etwa Mitte der Römischen Kaiserzeit) heißt die Region Palästina.
**Mykenischer Kulturkreis ca. 1230 v. Chr.

In der Geschlechterfolge Abrahams. wurde diesem von der Ägypterin Hagar, einer Magd seiner Ehefrau, der Sohn Ismael geboren. Dieser steht sinnbildlich für den Islam, der eheliche Sohn Isaak für das Judentum. Abraham ließ auf Wunsch seiner Ehefrau, die Magd samt deren Sohn schutzlos in die Wüste schicken.

Wie man sieht, spielen diese historischen Bilder auch heute noch eine Rolle. Nichts scheint sich geändert zu haben. Die momentane Regierung Israels hat den Gedanken „Auge um Auge, Zahn um Zahn“ aus der Bibel wörtlich genommen. Alleine herrscht sie im ‚gelobten Land‘.

Abraham wird im Judentum und im Islam als deren Ur-Vater angesehen. Demzufolge müsste das angeblich von Gott versprochene Land beiden Parteien zugeeignet werden.

Man hatte eine schlechte Wahl getroffen, als man diesen Landstrich nur einem Volk zuteilte und nicht zwei Staaten daraus machte. Diese Ungerechtigkeit wird immer wieder zu Auseinandersetzungen führen. Das „Land der Verheißung“ sollte nicht nur unter israelitischer Herrschaft stehen.

Verantwortung an den Gräueltaten meiner Vorfahren trage ich, weil ich deren Ahnenkette fortsetzen kann. weil ich lebe, und Menschen durch deutsche Hand sterben mussten. Ich fühle mich mitverantwortlich für ihre Taten, obwohl ich sie niemals begangen habe.

Es ist wie ein Uhrwerk. Eine Generation ist wie ein Rädchen, eine weitere ebenso eines, etc. Jedes greift in das andere und setzt dadurch Geschichte in Gang. Wir sind Teil davon.

Für mich ist es beschämend und entsetzlich, wenn hierzulande der Judenhass wächst und sogar „Stolpersteine“ einer Stadt vollständig über Nacht entfernt worden sind, wenn jüdische Menschen nicht mehr ohne Angst auf die Straßen oder in die Schulen gehen können.

Im ersten Weltkrieg sind Juden für Deutschland in den Krieg gezogen und gestorben. Im zweiten Weltkrieg wurden ca. 6.000.000 Menschen durch deutsche Fanatiker getötet. Was wäre, wenn dies niemals geschehen wäre? Diese Menschen und deren Nachfahren würden immer noch hier leben. Sie brauchten keine Integration, denn sie waren deutsch. Andere Kulturen hätte dieses Land nicht gebraucht. Das Judentum gehörte zu Deutschland! Was wäre wenn…?

Tiefe erkennen

Quelle: Pinterest
Leben erhalten, nicht morden in Kriegen,
den Anderen achtend, im Höheren siegen.

Das gütige Innen im Äußeren tragen,
nicht an bitteren Worten andrer verzagen.

Hass und Gewalt, die selbstmordend binden,
um rückstrahlend stets sich selber zu finden,

begegnen, mit Abwehr aus friedlicher Mitte;
das Gute erstreiten, trotz schmerzender Schritte.

Pazifist sein - auch in blutigen Zeiten,
selbst Kämpfen Ausdruck von Frieden bereiten.

Trotz Opfer gerecht sein, das Böse wandeln,
in dunkelsten Stunden mit Liebe handeln.

Taten begehen, oft grausam und schlecht,
Menschen, getrieben von dämonischem Recht.

Für dreißig Silberlinge verraten,
wurde Jesus damals im biblischen Garten.

Des Verratenen Tod, war der Welt ein Gewinn -
das Kreuz seines Schicksals geplant zu Beginn?

War Judas Verrat geplant höheres Ziel,
oder band ihn nur ein dämonisches Spiel?

Aussichtslos scheint manches Handeln und Sinn -
was das Ende des Einen, ist des Neuen Beginn;

wenn der Brandung des Kampfes Welle bricht,
hört man’s rauschen, die Tiefe erkennt man nicht.

Graue Vorzeit

Schlacht bei Rocroi am 19. Mai 1643 – Augusto Ferrer-Dalmau Nieto *1964
Aus der Vorzeit dunkler Tage
steigen sie empor, wie Schwaden,
flüstern mir mit leisen Stimmen,
hör‘ sie lachen, hör‘ sie klagen.

Nur der Wind kennt ihre Namen,
Ihre Leiber nahm die Erde;
denn die Vielen, die da kamen,
starben auf dem ‚Feld der Ehre‘.

„Gott gesegnet sei ihr Handeln
und der Krieg von Gott befohlen.“ -
Seh‘ in Priesterkleidern wandeln,
die zum Lohn der Welt gelogen.

Gott, den sie mit Namen nannten,
aus den heiligen Legenden,
dessen Nennung Priester brannten,
in die Herzen der Bedrängten.

Menschen, die vor tausend Jahren
durch den Zeitkanal geschritten,
mussten einst zu Grabe tragen,
sich und unerfüllte Bitten.

Wispern hör‘ ich ihre Stimmen -
rufen Gott mit fremden Namen;
Trug und Wahn zu überwinden,
ist nicht Zeugnis dieser Armen.

Frömmigkeit mit Augenbinden -
löst sie sanft in Lieb‘ und Lehre,
lass sie Lügen überwinden -
Leben ist das Feld der Ehre.

Gesetze

Quelle: Pinterest – Glorienscheine
Von rechten Wegen abgekommen,
die unter Glorienkronen vorgegeben,
von Wohlbehüteten, den Reichen, Frommen,
die an den vollen Tafeln nur sich selbst erleben.

In Staat und Kirche: Fürsten dieser Welt,
von Überheblichkeit des eignen Werts durchdrungen;
mit scheinbar guten Taten dargestellt,
als hätten sie dem Teufel diese abgerungen.

Einmal gestrauchelt, wieder aufrecht gehen,
wird von den Satten, Harten nicht verziehen.
Man muss in Büßerpose vor den Anderen stehen,
dann nur wird Ablass, temporär, verliehen.

Die nie Versuchten und die Tugendhaften,
die durch die Armut niemals ausgestoßen,
haben kein Recht, Urteil zu sprechen und zu strafen,
über Verzweiflungstaten Hungriger und Heimatlosen.

Großes Abenteuer

Bild von Fábio Almeida de Oliveira Adônes auf Pixabay
Ein großes Abenteuer, 
das geistig stark und rein,
ist der Beginn der Reise;
du gehst den Weg allein.

Des Großen Geistes Wille
trägst du in deiner Brust.
Du musst in aller Stille,
Ihn rufen, ganz bewusst.

Wird dich auf Händen tragen,
gewaltig, kühn und weise;
ist dir in allen Fragen
die Antwort deiner Reise.

So groß in Seiner Fülle,
die Er dir reicht, mit Milde;
ist keine leere Hülle,
kein Religionsgebilde.

Die Schönheit Seines Glanzes,
die Würde, die Ihn adelt;
als ungeteiltes Ganzes,
das frei von Lob und Tadel.

Den Ausdruck Seines Geistes
in unser Leben bringen,
wird der Erfüllung freieste
Entscheidung und gelingen.

Spirituell erhaben,
verbunden mit den Sphären,
die Angst der Welt begraben,
die Hölle auf ihr wehren.

Das ist es, was das irdische Leben sein sollte, aber das ist es nicht. Materialismus herrscht vor, Egoismus dominiert, Gier ist am Ruder, nicht Dienst, nicht Zusammenarbeit, nicht der Wunsch aufzusteigen, nicht der Wunsch zu helfen.

Heilung

Materie, Geist und Seele sind in Harmonie,
wenn sie als ungeteilte Einheit schwingen,
dann ist Gesundheit keine Utopie,
wenn sie der Welt daraus die Kraft des Wirkens bringen.

Nicht mehr an Krankheit sterben, die im Leib,
nur noch an Alter, schwach, geistig gereift;
weil Mensch den Lebenszweck erfüllt hat und die Zeit,
zur nächsten Phase seiner Existenz bereit.

Nicht mehr mit Grausamkeit die Tiere quälen!
Nie für den menschlichen Gebrauch bestimmt,
sind die Substanzen, die die Wissenschaftler nehmen,
die nur der Tiere eigen, nicht für Menschen sind.

All die Entnahmen aus gequälten Kreaturen,
die Opfer, um dem Menschen Lebenskraft zu geben,
sind nur der Missklang auf den blut‘gen Spuren,
um faltenfrei ins Grab zu gehn und lang zu leben.

Der Mensch bricht ständig die Naturgesetze;
er stört die Ausrichtung von Körper, Geist und Seele.
sieht nicht auf andere Heilung spiritueller Kräfte,
verlangt Beweise für die göttlich unsichtbare Quelle.

Goldene Regel

Vladimir Kush – Bildauszug: Birth of Love
Goldene Regel*

Aus dem Blut der Andren Kraft zu ziehen,
ist der Lauf der Welt: „Friss oder stirb!“
Kreuze wurden dem ‚der fraß‘ verliehen,
der das Leben anderer verdirbt.

Christlich sein - die „Goldene Regel“ übe! -
Aus den Schulen hat man sie verbannt.
Wichtigstes Gebot der Nächstenliebe -
kennt durch weise Lehrer jedes Land.

Ist ein Menschenrecht und Gottes Wille,
Gebot und Lehrsatz, der für alle gleich;
dass man ihn verlernt, ist Menschenwille -
Rache, Desinteresse folgenreich.


*“Behandle andere so, wie du von ihnen behandelt werden willst.“

Daumen hoch, Daumen runter

Pollice Verso „Daumen runter“ von Jean-Léon Gérôme 1872
Sport und Spiele sind eröffnet.
Sieger freun sich, lachen, jubeln,
wenn vom eignen Tun enttäuscht,
der Verlierer weint im Trubel.

Kleiner Krieg in Fangemeinden,
Pyrotechnik und Randale;
Böse werfen Böller, Becher,
fiebern hin bis zum Finale.

Heben Sieger auf den Sockel,
von dort stürzen ihn die Massen,
wenn er nicht ‚geliefert‘ runter.
Grölend treibt’s den Mob durch Straßen.

Der Kommerz reibt sich die Hände,
denn es blühen volle Kassen.
Die Athleten dieser Erde,
sie be-geistern Menschenmassen.

„Ich bin besser, größer, schneller!“,
stehts im Mienenspiel geschrieben;
Alkohol fließt durch die Reihen,
Mengen sind vom Wahn getrieben.

Ordnungshüter staatsbedienstet,
sind bezahlt vom Geld der Schwachen,
die sich wehrlos ausgeliefert
nichts aus Sport und Spielen machen.

Sex und Spiel und Alkohol
messen sich an falschen Göttern,
was im Rausch man finden wird,
sind des guten Geistes Spötter.

Paradiesäpfel

Afrika Karte 1914 – Europäische Kolonien
Die Strauchelnden, die sterben,
im Lebenskampf verderben,
die in Verzweiflungstaten
den Wohlstandsstaat verraten.

Die vielen Heimatlosen,
die aus den Ländern flossen,
die einst im Krieg verdarben,
die durch Europa starben.

Die Reichen und die Braven,
stets selbst vor vollen Tafeln,
die immer aufrecht gehen,
Gesetze kleinlich sehen.

All jene Tugendhaften,
die über andere lachen,
nie falsche Wege gehen,
die nur sich selbst verstehen;

wohltätig sind die Satten,
die immer alles hatten,
die ‚Glorienkronen‘ tragen
und nie am Boden lagen,

die überlegen reden,
nur eigene Werte pflegen,
selbst unentbehrlich klingen,
verdienstvoll ihr Gelingen,

womit sie glanzvoll prahlen,
ihr Gut-sein untermalen.
Die Kleinlichen und Harten -
wurmiges Obst in Gottes Garten.
Vladimir Kush

Wahrer Reichtum

Bild von Mykhailo Kolisnyk auf Pixabay
Mit Geld kann man sich keine Liebe kaufen,
auch keine Hoffnung, keinen Glauben, keinen Mut,
denn die Gefühle, die im Innern laufen,
sind unbezahlbar, Geist verbunden gut.

Die Neigung, warm und ehrlich zu erringen,
des Freundes Herz zu öffnen, lebenslang,
zählt zu den wertvoll, teuren Liebesdingen,
die man millionenschwer nicht kaufen kann.

Die Schulter, um die müde Stirn daran zu legen,
vertrauensvoll stets Hand in Hand zu gehen,
wird über abgrundtiefen Erdenwegen
die starke Brücke sein zum Drüber gehen.

Geld ist ein Ausgleich, der das schwere Leben
und dessen Last zu tragen, leichter macht;
kein Reicher dieser Welt kennt das Erleben,
wenn ihm der Magen knurrt bei Tag und Nacht.

So träumt ein Mensch, der durstig ist, vom Wasser,
wenn ihm das Bild der Welt wie eine Wüste gleicht;
kein Reichtum macht ihm dort die Hitze nasser,
er sieht nicht, wie ihm Gott den Becher reicht.
Bild von Anja auf Pixabay