JHWH

 יהוה (JHWH)

Künstler unbekannt

Da mir das Thema sehr am Herzen liegt, habe ich diesen Beitrag, den ich schon einmal eingestellt hatte, noch einmal verändert und ergänzt.

Man denkt, dass der Gott Jhw im 14. Jahrhundert vor unserer Zeitrechnung ein Gott der Viehhirten des Vorderen Orients gewesen sei. Als Schutzgott eines kleinen Nomadenvolkes sei er dann zum Nationalgott der Hebräer aufgestiegen und dann ein Universalgott aller Völker geworden. Dann wäre er aber der blutrünstige Opfer-Gott zu Moses Zeiten gewesen.

JHWH ist der eigentlich unaussprechliche Name Gottes Israels im Tanach, der Hebräischen Bibel. Gott hat viele Namen, obwohl er nur Einer ist und deshalb gar keines Namens bedarf. 

Die genaue Aussprache ist nicht bekannt. Ob „Jehova“ richtig ist, vermag niemand zu sagen.

Die Kreuzigung Jesus steht parallel zum Passahfest, das das Ende der Welt von Ägypten symbolisiert. Es steht gleichzeitig als Symbol dafür, dass unsere materielle Welt vergänglich ist und eine neue, unvergängliche, entstehen soll.

Jesus Kreuzigung fand auf Golgatha statt, was Schädelhöhe von aramäisch gûlgaltâ bedeutet. Der  Wortteil „gal“, Welle, Wasser, Strömung,  deutet auf eine Wandlung in der Zeit hin (nach Weinreb).

Das Leben endet nicht im Grab…in der Grube, in der kein Wasser ist. Sacharja 9-12 prophezeite bereits 500 Jahre vor Jesus Geburt, dass alles so kommen musste. Jesus hat uns durch seine Auferstehung das Verborgene sichtbar gemacht. Der Tod ist nur eine Wandlung, eine Transformation.

Die Überlieferung von Jesus Auferstehung erscheint manchen Menschen unsinnig. Das Verborgene im Menschen existiert im ewigen Sein, deshalb muss man das biblische Geschehen als ein von der Zeit losgelöstes, ewiges sehen.

Sollten wir nicht nachdenklich werden, wenn wir das Bild der Kreuzigung betrachten?!

  Jeshua Hanozri Wemelech Hajehudim
Was bedeutet: Jesus der Nazarener und König der Juden.

(Joh 19:18-20/Matth 27, 31-37) …und führten ihn ab, um ihn zu kreuzigen. Und als sie hinausgingen, fanden sie einen Menschen aus Kyrene mit Namen Simon; den zwangen sie, dass er ihm sein Kreuz trug. Und als sie an die Stätte kamen mit Namen Golgatha, das heißt Schädelstätte, …und als sie ihn gekreuzigt hatten, …setzten sie eine Aufschrift über sein Haupt mit der Ursache seines Todes:

Die Überlieferung sagt, dass am Kreuz folgende Inschrift neben lateinischer und griechischer Sprache auch in Hebräisch angebracht war:

Formt man daraus das Akronym, wie im Lateinischen INRI, so stand am Kreuz der unaussprechbare, heiligste Name Gottes: JHWH, der allein von Hohepriestern im Allerheiligsten ausgesprochen werden durfte. Zufall oder Zeichen?

Der hebräische Buchstabe Shin wurde laut Kabbala von Gott als König über das Element Feuer gestellt. Er verkörpert demnach das Feuer des Geistes, des schöpferischen Prinzips, des Logos. Dieser Buchstabe ist Eckstein des gesamten Alphabeths.

Moses erblickte Gott in einem brennenden Dornbusch. Er konnte sehen, dass sich Gott, das Leben, in der materiellen Welt als Feuer offenbart. Der Geist des Feuers ist Gott selbst – das Leben selbst! Christus sagte in den Überlieferungen: “…ich taufe euch mit Feuer.” Und er selbst sagte auch: “Ich bin das Leben.”

Wenn der Name des über allem stehenden Gottes aus den Vokalen und dem Buchstaben H besteht, als Symbol dafür, dass Gott das Leben, das Selbst in den Menschen hineinhaucht, dann erhalten wir den Namen Gottes: JEHOVA (Jod He Wav He). Fügen wir nun das Shin, das Feuer des Lebens bedeutet, in die Mitte des Namens des unpersönlichen Gottes ein, erhalten wir das Wort JEHOSHUA (hebräischer Name für Jesus), den Namen des persönlichen Gottes, des Mensch gewordenen Gottes. Christus, das höhere Selbst, tauft uns mit Feuer, um uns in das Leben einzuweihen.

aus Die Sendung Moses von Friedrich Schiller:

Unter einer alten Bildsäule der Isis las man die Worte: »Ich bin, was da ist«, und auf einer Pyramide zu Sais fand man die uralte merkwürdige Inschrift: »Ich bin alles, was ist, was war und was sein wird, kein sterblicher Mensch hat meinen Schleier aufgehoben.« Keiner durfte den Tempel des Serapis betreten, der nicht den Namen Jao – oder J-ha-ho, ein Name, der mit dem hebräischen Jehovah fast gleichlautend, auch vermutlich von dem nämlichen Inhalt ist – an der Brust oder Stirn trug; und kein Name wurde in Ägypten mit mehr Ehrfurcht ausgesprochen als dieser Name Jao…

 Halleluja –  הַלְּלוּיָהּ (hallelu-Jáh) Jah, die Kurzform für JHWH.
Wörtliche Übersetzung: „Lobt Jah!“  (Wikipedia)

Der jüdische Gelehrte Friedrich Weinreb erklärte den Namen JHWH folgendermaßen aus der Kabbala. Der Name hat etwas mit den hebräischen Schriftzeichen und den 26 Geschlechtern zu tun. Da der Mensch durch Unwissenheit diesen Heiligen Namen aussprach, wo er nicht angebracht war, hat man Adonaj = Kyrios = Herr daraus gemacht.

Die 26 Geschlechter:
1. Adam
2. Scheth
3. Enoch
4. Kenn
5. Mahalalel
6. Jeter
7. Chance
8. Metuschelach
9. Lamech
10 Noah

Das ist der 1. Teil. Die Zahl 10 hat den hebräischen Buchstabenwert „Jod“.

1. Schema
2. Arpachschad
3. Schlacht
4. Ebert
5. Peleg

Das ist der 2. Teil. Die Zahl 5 hat den Buchstabenwert „He“.

1. Reu
2. Serug
3. Nachor
4. Terach
5. Abraham
6. Isaak

Das ist der 3. Teil. Die Zahl 6 hat den Buchstabenwert „Waw“.

1. Jakob
2. Levi
3. Kehat
4. Amram
5. Mose

Das ist der 4. Teil. Die Zahl 5 hat den Buchstabenwert „He“.

Aus allen Teilen, den 26 Geschlechtern, ergibt sich der Name „JHWH“.


Gott hat viele Namen,
nenn Ihn, wie du magst –
wenn du nur mit Inbrunst
aussprichst, was du sagst.

Hört nicht auch die Mutter
ihres Kindes Ruf,
ehe noch sein Seelchen
sich ein Wortbild schuf?

Gott spricht alle Sprachen. –
Doch wer schweigen kann,
steigt als goldne Flamme
selber himmelan…

<Ephides>

Zeit

John William Waterhouse 1849-1917, Sweet Summer

Endlose Zeit – willst nicht vorüber gehn,
schaffst mit Sekunden Ewigkeiten,
noch lange wirst du kleine Schritte gehn,
mein Leben ruhelos begleiten.
Und führst du mich hinaus
aus der Unendlichkeit,
dann werde ich dich brauchen – Zeit.

 Zeitstrom

Sekunden zerrinnen wie Tropfen der Zeit,
bilden ein Meer der Unendlichkeit,
versinken dort im Alles und Nichts,
geben dem Strom der Veränderung Licht.

Minuten sind die Schäume der Wogen,
die an der Brandung der Ewigkeit toben,
werden erwachen, werden vergehen,
wie die Gezeiten des Mondes entstehen.

Stunden sie türmen zu riesigen Fluten
alle Sekunden und Wellenminuten,
erhoffte Zukunft – vergangene Zeit,
zerfließende Gegenwärtigkeit.

Tage, Monate, Jahre vergehen,
der Fluss der Zeit, er bleibt niemals stehen;
so schnell geht die Zeit deines Lebens dahin,
fülle sie aus mit göttlichem Sinn.

Wo sich die Zukunft mit der Gegenwart verbindet
entsteht Vergangenheit.
Wo man das längst Vergangne wiederfindet,
da steht die Zeit.

Gebet

Viktor Sieger 1843-1905


Ich sprach von Dir als von dem sehr Verwandten,
zu dem mein Leben hundert Wege weiß,
ich nannte Dich, den alle Kinder kannten,
für den ich dunkel bin und leis.

Ich nannte Dich den Nächsten meiner Nächte
und meiner Abende Verschwiegenheit,
und Du bist der, in dem ich nicht geirrt,
den ich betrat wie ein gewohntes Haus.
Jetzt geht Dein Wachsen über mich hinaus:
Du bist der Werdenste, der wird.

Aus dem Worpsweder Tagebuch 4.10.1900

XIII. Sonett an Orpheus

Sei und wisse zugleich des Nicht-Seins Bedingung,
den unendlichen Grund deiner innigen Schwingung,
dass du sie völlig vollziehst dieses einzige Mal.

Text: Rainer Maria Rilke 1875-1926

Gedanken

William Adolphe Bouguereau 1825 – 1905

Mächtige Unsichtbarkeit,
verborgene Energie
in sechster Dimension,
Verbindung zwischen den Welten.
Übermitteln lautlos
Wünsche und Träume,
manipulieren und führen,
durchbrechen Raum und Zeit,
manifestieren das Unmögliche,
senden Liebe und Zuversicht,
schmälern die Kraft des Bösen.
Mittler zwischen Verstand und Seele;
dringen bis ins Herz,
enden im Unbewussten,
lassen uns weinen und lachen,
zeigen uns Wege aus dem Labyrinth
der Alltäglichkeiten,
schenken uns ein Lächeln,
wenn wir in Gottes Arm sanft eingeschlafen sind.

Logik

Der Alchemist – Carl Spitzweg 1808-1885

Es galt mit Logik alle Dinge zu ergründen,
wonach die Seele suchend aufbegehrt,
 
mit menschlichem Verstand zu finden,
was unsren Blicken schleierhaft verwehrt.
 
Es streiten wieder sich die Fakultäten
und werden niemals Frieden geben,
 
wenn Wissenschaft und Universitäten
erforschen unser menschlich’ Leben.
 
So unbegreiflich wie die Ewigkeit des Seins,
die keinen Anfang und kein Ende kennt,
 
verbirgt die trügerische Welt des Scheins,
die wahre Sicht der Dinge vehement.
 
Des Lebens Kern verdecken Macht und Gier,
ethisch vollkommen, göttlich war der Sinn;
 
wenn nicht Moral und Tugend sind der Menschen Zier,
schwindet Respekt vor aller Schöpfung ganz dahin.
 

Orakel

Emil Dörstling 1859-1940 – Kant und seine Tischgenossen


Ein Teil des ew’gen Geistes Licht zu sein
und hier im Kreise der gelehrten, alten Runde,
mit Worten dringen durch des Schleiers Schein,
zu stärken euch in tiefstem Seelengrunde,
 
dies sei zu eurer Freude unser tägliches Bestreben,
fragt nicht die Wissenschaft, wenn ihr nach Wahrheit sucht,
wir sind es, die euch hier die Antwort geben,
liegt doch im Jenseits des Orakels Lösungsspruch.
 
Es gilt ein Zauberwort, das Nächstenliebe heißt,
für alle Zeit im Herzen dieser Welt zu integrieren,
nur wer die Existenz des Nächsten preist,
wird Gottes Sinn in den Alltäglichkeiten spüren.
 
Wer alles Leben ehrt, ehrt auch die Göttlichkeit,
drum seid bestrebt den rechten Weg zu gehen,
entfernt euch von der Oberflächlichkeit,
mildert mit Liebe euer Zeitgeschehen.
 
Schützt die Natur, die Schatzkammern der Erde,
begegnet voll Respekt der Schöpfung allen Lebens,
verteilt gerecht, dass endlich Frieden werde;
des Nächsten Last zu mildern, das sei euer Streben.

Gebet

Kurische Nehrung – Hans Kallmeyer 1882-1961

Herr, gib uns helle Augen
Die Schönheit der Welt zu sehn!
Herr, gib uns feine Ohren,
Dein Rufen zu verstehn.
Und weiche, linde Hände
Für unserer Brüder Leid
Und klingende Glockenworte
Für unsre wirre Zeit!
Herr, gib uns rasche Füße
Nach unserer Arbeitsstatt –
Und eine stille Seele,
Die deinen Frieden hat!

Frieda Jung (1865-1929)
Ostpreußische Heimatdichterin
geboren im Landkreis Gumbinnen

Es strömt die Nacht

Ivan Konstantinowitsch Aiwasowski 1817–1900

Es strömt die Nacht – hast du sie wirken sehn?
Sie webt ihr silbern Kleid um jeden Reinen,
um ihn mit seinem Schöpfer zu vereinen
in alter Pracht.

Es strömt die Nacht – hast du sie weinen sehn?
Sie klagt um jede Seele, die verloren,
noch nicht den Christus in sich hat geboren,
eh es vollbracht.

Es strömt die Nacht – hast du sie leuchten sehn?
Schon naht, dem blinden Erdensinn verborgen,
der lang verheißne, neue Weltenmorgen.
Wohl dem, der wacht!

<Ephides>

Neue Wege

Ein Labyrinth gleicht unsrem Leben,
von Hindernissen oft gefüllt,
als ob es keinen Ausweg gäbe,
stehn wir vor der Barrieren Bild.
 
Wir rennen an gegen die Steine,
die sich in unsren Alltag legen,
sind mutlos, wenn die müden Beine
nicht Schritt halten auf unsren Wegen.
 
Nach langen Märschen ohne Ziel
müssen wir oftmals eingestehn,
dass wir in unsrem Lebensspiel
uns manchmal nur im Kreise drehn.
 
Wir irren durch den Lebensgarten,
wie durch ein Dunkel ohne Licht;
sehn nicht die Wunder, die dort warten,
und neue Wege gehn wir nicht.
 
Es gilt das Alte aufzugeben,
will man das Bessere ergründen;
mit Gottvertrau‘n wird man im Leben
auch seinen Seelenfrieden finden.

Freiheit

Jørgen Roed 1808-1888- Ein Künstler bei der Rast auf einer Wanderung

Freiheit ist der Weg der Gesetzgebung, der beide Seiten des Weges sichtbar macht, die richtige und die falsche. Freiheit ist ein Geschenk und eine verantwortungsvolle Aufgabe, für die man tagtäglich kämpfen muss.

Schaut die Natur, die Bäume, das Meer, die Berge!
Dort soll der Mensch ruhig und stark werden, auch wenn er sich mitunter klein und demütig fühlt.

Die Natur repräsentiert das Leben in den von Gott gesetzten Bahnen. Sie kann sich ohne Eingriff des Menschen in reiner Kraft ohne Wirrnis und Zwiespalt entwickeln. Das nennt man Evolution. Es gibt keine Schöpfung ohne Evolution. Alles, was stillsteht, stirbt.

Wir Menschen sind einst aus dieser Harmonie gefallen und können nicht mehr werden wie die Geschöpfe der Natur. Wir müssen über unser Ego hinauswachsen und zu Gott zurückkehren auf dem großen, weiten Weg der Freiheit. Immer wieder werden wir die Wahl zwischen Gut und Böse haben und die richtigen Wege suchen. So ist es möglich, dass der menschliche Geist des Irrweges bedarf, um darauf zu dem von Gott gesetzten Weg zurück zu gelangen. Er wird uns helfen, dorthin zu finden.

Der Mensch wird erleben, dass er in der Harmonie reicher, reiner und bewusster stehen wird. Rein werden wie die Engel, die manch ein Mensch um ihre Reinheit beneidet.

Was mich aufregt ist die immer stärker werdende Ego-Gesellschaft, die vor der Natur und vor anderen Menschen jeglichen Respekt verloren hat. Sie nehmen Natur- und Waldliebhabern das Eindrucksvolle, das Erhabene, wenn sie lautstark und ohne Rücksicht mit ihren Mountainbikes über die Waldwege fahren und diese mit besonderen Ausbuchtungen für ihre Zwecke vorbereiten.

Das ist nur ein Bruchteil falsch verstandener Freiheit, die ich nicht akzeptieren kann aber zähneknirschend hinnehmen muss. Dann wünsche ich mir die heile Scheinwelt der gar nicht heilen 50er Jahre zurück, in der ich Kind sein durfte.

Die wahre Freiheit zu erlangen ist ein langwieriger Prozess, ein ständiges Auf und Nieder zwischen Kleinglaube und Kleinmut, hin zu der Höhe, die der Mensch sucht und immer aufs Neue wieder verlassen muss.