Profan

Das Zeitgeschehen ist profan,
nur ein vergängliches Problem.
Ein Kreuz der Wahl im Zukunftsplan,
nicht immer gut und angenehm.

Die Wahl zu haben, frei zu denken,
ist ein Geschenk, doch offenbart‘s,
wie hier die Menschen seit Gedenken,
von Politik der Wahl genarrt.

Zur Urne werden wir getrieben,
ob wir nun wollen oder nicht.
Wer gar nichts kreuzt, wählt Anti-Frieden…
wo mach ich’s Kreuz? – Ich weiß es nicht.

Ist dieses Mal besonders schwer,
denn Lügen tun sie allemal.
Zu vordergründig? Bitte sehr!
Es heißt doch deshalb Qual der Wahl.

Mit „Halla-Marsch“, soll der hinein,
ins Kanzleramt, rotwangig, munter?,
wird’s die sexistisch Forsche sein,
sie butterte den Besten runter?

Oder der mit ‚schlumpfgem‘ Lächeln,
mit Händen in den Hosentaschen?,
ich hörte ihn im Vorfeld schwächeln;
Re-gierung würden andre machen.

Drum wähl ich nicht das kleinste Übel,
wenn ich den Tierschutz lieber wähle,
und „die Piraten“ ohne grübeln,
gedankenfrei zum Sieger zähle.

Kinder des Lichts

Wie ein See, mit tausend Glitzerwellen,
spiegeln sich die Himmel, sternenfunkelnd,
wo des Lichtes unbekannte Quellen,
strömen zu den Taten, die verdunkelnd,
in den leidgeprüften Unbelehrten,
den von Hass Gequälten, tief Gesunkenen,
die sich falschen Lehren nicht erwehrten,
die an Mächte dunkler Welt Gebundenen.

Schwere Lügen und Gewalt vereint,
Schuld, verband sie und die Lust
liegt auf ihnen, dicht und schwer wie Stein.
Dämonisch schlägt das Herz in ihrer Brust.

Freuden dieser Welt darfst du nicht trauen,
reich dem die Hand, der übers Wasser lief.
Dein Auge sei in Seinen, mit Vertrauen,
hör, wie Er lang schon deinen Namen rief.

Schau nicht zurück! Das schönste Glück auf Erden
ist nichts, nur Last, wie Lust und Geld.
Drum mach dich frei, nur dann kann Liebe werden,
wenn Er die Schatten nimmt, den Kindern dieser Welt.

Kosenamen

Als man mir Kosenamen gab,
war ich klein, in Vertrauen gebettet,
doch die Welt ist gemein, das Namensgrab
hat mich nicht vor Schlägen gerettet.

Vater und Mutter erlebte ich staunend,
wie ein Pionier im Niemandsland.
Eine Vielzahl von Leuten, Wörter ‚raunend‘,
trugen Fragen in meinen Kinderverstand.

Der Faktor „Niedlichkeit“ stand fürwahr
meiner Größe ‚ins Gesicht‘ geschrieben.
Ein Pummelchen (mit lockigem Haar),
…ist leider im Alter geblieben.

Ich hatte mir eine Scheinwelt erbaut,
aus Luftschlössern und Träumen,
mein Himmel hat darüber geblaut,
mit Sonnenstrahlen und Bäumen.

Es gab kaum Entbehrung, manch kleines Leid,
es gab Blumen, Tiere und Lieder,
das Leben war Glück und Fröhlichkeit,
die Menschen, ehrlich und bieder.

Meine Welt war komplett ein Zweckverband,
blieb unverstanden im Herzen,
das Leben, in dem ich mich wiederfand,
schien lieblos, voll Seelenschmerzen.

So stürzte es ein, das erträumte Glück,
die vertraute Welt brach zusammen.
Ich begrub unter Trümmern vom Himmel ein Stück,
konnte hier keine Liebe empfangen.

Universum

Fraktal: Karin M.

Unendliche Kreation
aus Energie und Materie.

Vor Äonen von Jahren
geschaffen aus Od, Klang und Licht.
Wunder der Ordnung.

Vollkommene Reinheit.

Dehnung und Weite.
Werden und Vergehen.
Apokalyptisch dein Ende.

Licht über Chaos und Finsternis,
vergeistigst, verdichtest, gebierst.

Herr über Leben,
nimmst dem Tod den Stachel.

Bahnhof Absurdistan

Die Europabrücke Bahnhof Saint Lazare in Paris – Claude Monet (1840-1926)

Willkommen im Bahnhof Absurdistan!
Hier halten Züge der Zukunft an,

sind menschenleer und leer das Gleis,
und jedes Abteil ist grau und verwaist;

aus dem Fenster starrend, ohne Ton,
schaut ein Geist in die leere Situation.

Die Züge bewegen sich wie im Traum,
so lautlos, wie die Blicke, die sie beschau‘n.

Sie fahren ins Nichts und halten alsdann.
Für wen? Da sind weder Frauen, Kinder, kein Mann.

Die Lautsprecher schweigen im grausigen Nichts,
als wär es die Zugfahrt des Jüngsten Gerichts.

Der Tod ist der Führer des letzten Gefährts,
mit geistiger Fracht fährt er, kalt, ohne Herz,

und die Stationen, die er befährt,
sind den Begriff „himmlisch“ nicht annähernd wert.

Antrieb des Zuges ist Resignation,
fuhr Freude am Leben doch lang schon davon.

Was Menschen erschaffen, wird Staub in der Hand,
sie glauben, ihr Zug fährt ins Niemandsland.

Sind sie Zufallswesen, nur Körper, nichts mehr?
Die Energie des Lebens, wo kommt sie her?

Führt weit sie im Leben der Wissensdrang,
beendet ein Schicksal den geistigen Wahn,

denn den kurzen Weg zum wahren Ich,
geht man erst, wenn man sieht, dass die Brücke bricht.

Man entdeckt im menschlichen Seelenschrein,
auf der Zugfahrt des Lebens sind wir nicht allein.

Der Körper, ein Tempel, wo ein Heiligtum wacht,
Gottes Odem löst, bis es in Liebe vollbracht.

Herbststimmung

Bild von ELG21 auf Pixabay

Wenn die Sonne nicht mehr scheinen will,
steht der Antrieb unsres Handelns still.

Die Natur zieht auf mit Wolkentürmen,
Regen wird das trockne Land erstürmen.

Wo der forsche Wind durch die Alleen weht,
werden grüne Wipfel wie im Tanz bewegt,

und der Herbst singt seine bunte Melodie,
„Abschied“, klingt im Blätterrauschen, irgendwie,

tragen das vergang‘ne Jahr im Blattgewand,
wenn sich Morgendunst im ersten Nebel band.

Frühlingshaft sind junge Menschenleben,
ganz von ungestümer Lebenslust umgeben,

doch bereits im blumenvollen Lenze,
bindet man des Herbstes letzte Kränze.

Wenn bei wilden Stürmen, nassem Wetter,
lichten sich die Zweige, fallen Blätter;

muss bei jedem müden Niedersenken,
an das Sterben von Natur und Menschen denken.

Erlöse uns von dem Bösen

Jean-Léon Gérôme (1824-1904) – Gebet auf dem Dach

Wenn ich bete: „Herr, erlöse uns von dem Bösen…“, klingt das anders als früher, denn „Das Böse“ hat plötzlich Namen.

Man fühlt sich mitverantwortlich für die Armen, Unterdrückten dieser Welt und möchte jede Hohlheit verdammen.

Oft kann ich die Dinge nicht fassen, die ich da lese und höre. Ich ertappe mich dabei, Gedanken zu haben, die mir sonst fremd sind. Wie z. B. bei der Ermordung von Osama bin Laden, 2011, durch die USA. Ich dachte: „So ein Glück, endlich einer weniger!“, doch einen Moment später kam der Gedanke: „Er war auch nur ein Mensch.“

Da hat man das Gebot „Du sollst nicht töten“ in „Du sollst nicht morden“ umgeschrieben. Es ändert nichts an der Tatsache: Man hat einem anderen Menschen das Leben genommen. War das gut oder schlecht? – das kann nur Gott von seiner Warte aus bewerten.

Die plötzliche Entschleierung meines Wesens erschreckte mich. Der Pfad der Versuchung ist schmal und das Innerste meiner Seele blieb ein „verschleiertes Bild zu Sais“. Hin und wieder wurde einer dieser Schleier gehoben. Das allzu Menschliche, das dort manchmal zum Vorschein kam, gefiel mir ganz und gar nicht.

Gerade in diesen Tagen der Wahl würde ich gerne jeden Schleier der Heuchelei und Selbstgerechtigkeit herunterzerren – doch es fällt mir schwer, dies mit Nachsicht zu tun.

Leider habe ich einsehen müssen, dass ich gegen Windmühlen kämpfe. Ich möchte mich nicht von den würgenden Konflikten des Molochs „Zeitgeist“ erdrücken lassen. Irgendwie muss man, und besonders dann, dem christlichen Glauben und den ethischen Grundsätzen gerecht werden.

Sehr wohl darf ich das ungerechte Tun gewissenloser Mitmenschen anprangern. Aber das Tun liegt nicht in der Tat, die sich als letzte Auswirkung darstellt. Es liegt bereits im Denken, jenseits des Werdenden und Gewordenen. Können wir die Welt verbessern, wenn wir Taten erzwingen oder Taten unterdrücken? Das setzt nur Gewalt gegen Gewalt, Irrtum gegen Irrtum. Frieden lässt sich nicht erkämpfen. Man wird dadurch niemals den Schauplatz des Kampfes verlassen.

Man muss die trüben Quellen der Gedanken mit reinem Wasser klären. Jede Näherung der Quellen ist ein Schritt zur neuen Erkenntnis und tieferem Verstehen. Die Ereignisse, die der Mensch jetzt nicht beherrschen kann, und gegen die er kämpft, werden sich wandeln und verändern, weil er selbst sich gewandelt hat.

Dies ist der Sinn der Worte des Heilands: „Trachtet zuerst nach dem Reich Gottes, so wird euch dieses alles zufallen.“

Neuer Tag

Bild von Quang Nguyen vinh auf Pixabay

Zog aus, das Kleid aus Traumgespinst,
Vergangenheit lag zugedeckt mit Nacht.
Es wich die Dunkelheit, ein Tag beginnt,
der neue, lichte Horizonte schafft.

Der Sonnenglanz entstieg dem Horizont,
zerriss das wolkenschwere Firmament,
so hat der Geist, der in den Himmeln wohnt,
die Schatten dunkler Stunden abgetrennt.

Ein Schein des Glücks fällt durch das Fenster,
erhebt die Brust zu neuem Aufwärtsstreben,
vertreibt Vergangenheitsgespenster,
erweckt in Geist und Körper neues Leben.

Der Regen trübt die Helligkeit der Stunden,
sanft gleiten Tropfen auf die dürre Erde,
die Sommerzeit scheint bald verschwunden,
der Herbst empfing schon ihr: „Es werde!“

Brücken schmieden

Taten der Liebe verschenken, waffenlos siegen,
wirken mit gütigen Händen, lösen von Kriegen.

Der Begrenztheit der Welt im Wandel begegnen,
geistige Dürre vertreiben, mit Wissen beregnen.

Gottes Wirken in allen Handlungen sehen,
das Leid des anderen Menschen verstehen;

Vertrauen aufbauen und Brücken schmieden,
über Unwegsamkeiten den Himmelsfrieden.

Mit offenen Armen zum Flüchtenden eilen,
ihm ein Haus auf Gottes Erdboden teilen.

Schranken heben, um Fremdheit tiefer zu binden,
den gemeinsamen Pfad zur Seligkeit finden.

Tatenvoll mächtig wirken und denken,
anderen Menschen Vertrauen schenken;

Sternenstaub hier auf Erden verbreiten,
in seliger Allheit die Freiheit beschreiten.

Auf dieser Welt

John Frederick Lewis (1805-1876)

Auf dieser Welt ist vieles im Argen,
mich schmettert nieder, was gerade geschieht.
Ich kann nicht schweigen, es liegt mir im Magen,
wenn die wunde Menschheit vor Schlächtern flieht.

Es entsetzt mich zutiefst, was Regierungen tun…
oder nicht tun, nur ihre Hände aufhalten.
Ein Taschen füllender, fragwürdiger Ruhm,
der Anzug tragenden Politikgestalten.

Der politische Islam flaniert durch die Straßen,
schwer bewaffnet mit westlichen Gewehren,
die Herren der Macht, die das Leben hassen,
wollen anders Denkende mit Scharia belehren.

Sie schämen sich, von Frauen geboren zu sein,
die gänzlich verhüllt sich durchs Stadtbild quälen,
verschleierter Besitz im orientalischen Schein,
Frauen sind unsichtbar, dürfen nicht wählen.

Eine Frau brachte die Sünde in die Welt???
Sicher, sie gebar diese männlichen Exemplare,
die heute noch prahlen, wie’s gerade gefällt,
die Besten im Schlimmsten zu sein,
Gott bewahre!!!