Mensch quält nicht nur in Kriegen Artgenossen - mit Zinnsoldaten spielt heut niemand mehr - wehrlos wird manches Blut vergossen, vor Totgeweihten steht ein ganzes Heer. Soldaten, sie sind einst von Frauen geboren, unschuldig waren sie und frei von Pflicht. Hypnotisch haben sie Gefühl verloren, als dann der Geißel Einfluss in ihr Leben bricht. Sie schlagen herzlos um des Schlagens Willen, gerissen lauern sie den Opfern, wie im Spiel. Wie Zinnsoldaten, die des Satans List erfüllen, sind sie sein Werkzeug. Töten ist sein Ziel. Das Spiel der Seelenkräfte kennt nicht Niederlage, nicht Sieg, nur des Erlebens Sinn, durch Freud und Leid beseelt sind unsre Tage, in Tod und Auferstehung wachendes ICH BIN.
Kategorie: Gott und die Welt
Heil der Welt
Ich möchte die Welt umarmen, um sie mit meinem Seelenlicht, dem warmen, zu durchströmen – sie friert so lange schon. Ich möchte ihr Mantel sein und Schutz und ohne zu lärmen, das Eis zerstoßen, um es mit goldener Flamme, der großen, für ewig zu schmelzen. Ich möchte mit dieser Flamme die Funken in den kalten Herzen entzünden und nach beendeter Eiszeit verkünden: Sie haben sich gewärmt am Heil der Welt. Sie leben im Licht!
Spreu vom Weizen
Der Atem Gottes weht durch diese Welt. In jedem Leben fließt sein hehrer Geist. So, wie die Ähren, Halm an Halm gestellt, der Sturm des Lebens alle niederreißt; doch Kräfte machen reif so manchen Trieb. Wenn andre hilflos beieinander liegen, hebt ER mit Liebe was am Boden blieb, lässt zarte Keime lichtgesegnet siegen. Die Ähren voll mit Körnern und mit Grannen, wie Menschen, die auf Frucht geword’nem Feld die Spreu des Weizens bilden und verstanden: Zum Wachstum braucht es beide auf der Welt.
Sonnenzeichen
Als blutrote Fahnen wie Leichentücher die Länder bedeckten, als der Wahnsinn regierte und sich die dunkelsten Mächte hinter dem Zeichen der Sonne versteckten, da ertönten die Parolen der scheinbaren Sieger. Noch gegenwärtig ist die alte Schwingung der ewig Gestrigen auf dieser Welt, nur änderten sich die Vorzeichen, wie in einer mathematischen Bedingung. Noch immer tönt die Arroganz der Herrscherrassen, die glauben, mit Waffen und Geld ganze Völker in Ohnmacht und Diktat zu belassen. Noch immer ist die Menschheit fern von den wahren Zielen und lässt ihre Seelen als Einsatz auf den Spielfeldern der mächtigen Herrscher verspielen. Noch immer versuchen Machthaber, die im Dunkeln agieren, einen Teil der Völker dorthin zu führen. Wann wird die Menschheit bereit sein auf lichtvollen Pfaden Blumen des Friedens zu säen, fort von den dunklen Plagen und jeglichem Kriegsgeschehen?
Schwarze Reiter
Mit wehenden Mähnen seh ich sie galoppieren, die schwarzen Reiter über das Land. Trennen all jene, die ihre Seele verlieren, deren Selbstsucht zerriss das geistige Band. Die nur etwas fühlen, wenn sie andere quälen, steigern ihre Potenz, wenn sie Böses verrichten. Auf ihrem Weg kann niemand die Toten zählen, sie spüren nicht, dass sie sich selbst vernichten. Der ‚Große', ein Denkmal in Stein geraten - was bleibt ist ein Bild mit historischem Sinn, sind kalt, wie die menschenverachtenden Taten, mit leeren Augen, starr, ohne Leben darin. Sie quälten die Welt und die Völker darauf, einst werden die Menschen nach ihnen fragen. Die Reiter mähten in galoppierendem Lauf - die ‚Riesen‘, wie verschwindend klein sie doch waren! Sie hatten Alles – doch verschwand es im Nichts! Die Leiber unter zerstörten Gemäuern begraben, die Steine in Stummheit halten Gericht, Gott lauscht den Rufen und tausend Klagen. Nicht nur ihre Taten, was zu tun sie versäumten, ließ zuerst das Herz, dann sie selbst erstarren. Wurden zu Steinen, die mit verlorenen Träumen, in der Weltzeit versunken, unfruchtbar waren.
Himmelsfrieden
Fern dieser Welt, wo Frieden herrscht und Glück, wo Liebe frei ist, Macht und Geld nur ein vergang‘ner Augenblick. Wo Menschsein mehr ist als Erhalt der Rasse, die bunte Vielfalt ein Gesetz von Klasse. Die Neugier auf das Anderssein, wird zur Bereicherung gedeih’n. Das Himmelslicht durch schwere Erdenluft so trübe, verdeckt vom Geist der Eigenliebe, du lang ersehnter, milder Wind, der fortweht dunklen Geistes Kind, den Himmelsfrieden seh ich schleierhaft dich breiten und legen über alle Schattenseiten. Oh, Sonnenschein schenk bald das warme Mütterliche dieser Erde und hüll sie ein, dass endlich Frieden werde!
Tanz und Taumel
Rhythmisch, wie die Hüften kreisen,
wiegen tanzend jeden Ton,
wie ein Kätzchen, das geschmeidig
macht in Sprüngen sich davon.
Federt ab die harten Klänge,
dreht und wendet sich im Kreis.
Das Gesicht, verzückt, als dränge
in den Tanz ein reger Geist.
In den Augen spiegeln Träume,
und die Sehnsucht singt ein Lied,
wenn der körperliche Taumel
Geist und Seele einbezieht.
Negativ
Die Zeit scheint wie ein Uhrwerk still zu stehen,
des Bösen Negativ liegt auf der Straße,
als wär‘ vor vielen Jahren nichts geschehen.
Das Volk, naiv, wie damals, gibt sich hin zum Fraße;
dort, wo der Hass regierte, kam er wieder.
Die Ignoranz der Einfalt grölt wie Donnerhall.
Sie schreit! Mit gleicher Stimme hallt es wider,
in viele treibt sie Angst, wie dazumal.
Die Überheblichkeit, versteckt in vielen Sprachen,
hat ihre Netze ausgeworfen übers Land.
Uniformiert, bereit zu Mordes Taten,
liegt wieder mal Befehl in einer Hand.
Der Mensch ein Herdentier – man braucht nur pfeifen,
dann hört man Säbelrasseln und Geschrei.
Schon steht er stramm, ermordet seinesgleichen.
„Es ist befohlen!“ macht Gewissen frei.
Stärkt doch den ‚weißen Vögeln‘ das Gefieder,
schickt sie gen Osten, lasst die Waffen schweigen!
Melancholie erklingt in ihren Liedern
bis zum Ural, da tanzt Europas Reigen.
Grenzen verwandeln – sind des Bruders Garten,
die Hände reichen, liebend dann vereint.
Treibt Ethik ins Gehirn der Autokraten,
lasst ihre Botschaft endlich Liebe sein!
Dämonen
Aus einer andren Zeit entstammend,
fühl ich mich ausgegrenzt, und weh
tut mir manch seltsames Verlangen,
wenn ich die Welt von heute seh‘.
Sie ist mir fern und fremd geworden,
künstlich, gefühlskalt, – irgendwie.
Gesinnungsfreunde allerorten,
als stünden sie mir vis-á-vis.
Sie schreiten langsam, schweren Schrittes,
wie die Soldaten auf mich zu.
Ich spür‘ der schwarzen Stiefel Tritte;
sie überrennen mich im Nu.
Sie geh‘n im Zeitgeist der Geschichte.
Treibt böses Spiel auf altem Grund.
Er dringt durch die Bevölkerungsdichte
und gibt Dämonen einen Mund.
Die schreien ihre leeren Worte,
in Geist und Seelen dringen sie.
Besessenheit öffnet die Pforte
zur Unwahrheit und Fantasie.
Vertrieben schienen sie beizeiten;
sie warten stets im Hintergrund,
ihr Gift des Hasses zu verbreiten,
mit irrem Blick und großem Mund.
„Aus Menschensinn, unreiner Geist,
fahr‘ aus!“* Sei nicht das arme Schwein,
das Selbstzerstörung niederreißt.
Lass Selbstkontrolle in dir sein!
*(Lukas 8,26-39)
Zuflucht
Ich seh’ ein fernes Schimmern
am klaren Firmament,
das wie ein Hitze-Flimmern,
mir sehnsuchtsvoll entbrennt,
nach weiten Ozeanen,
nach bergesweißen Gipfeln,
nach langen Promenaden
und grünen Tannenwipfeln.
Nach unbefleckten Ecken,
fern von der Welten Nöte,
will sich die Seele strecken.
Ein Ort, der Zuflucht böte,
von weltlich lauter Plage,
geschützt vom Lärm der Zeit;
wo Gott die dunklen Tage
mit Regenbogen weiht.
Will bunte Brücken bauen,
zu einem Ort – so weit,
und dann verzaubert schauen,
den Platz der Ewigkeit.