Wie die Wasser sich im Fluss ergießen,
nährt die Ausgeglichenheit den Klang der Resonanz.
Wo ein Meer ist, werden Ströme fließen,
beide sind der Ursprung der Substanz.
Jedem Tun folgt die Bilanz der Taten,
deren Wirkung gleicht dem Mittelpunkt.
Seele liebt den schlichten Lebensgarten,
stille Wasser ruhn auf tiefem Grund;
Echo ist der Widerhall der Töne,
gleich sind Reaktion und Handlungsakt;
Wandrer sieht trotz hartem Weg das Schöne,
denn er nutzt des fernen Klanges Kraft.
Die Welt, in der wir leben, ist wie ein fremdes Reich,
wir sind dem fernen nah, das nicht dem uns’ren gleicht.
Schau nicht die ‚Schattenpflanzen‘, sie nähren sich im Hass,
es strahlen Sonnenaugen, wenn sie die Sanftmut fasst.
Fremd, das Getragenwerden im warm getränkten Strom,
der auf den Sonnenwegen in reinen Herzen wohnt.
Die sich wie Unkraut breiten, im Dunkeln, übers Land;
sie werden bald vergehen, zum kalten Tod verbannt.
Dort, wo der Strom der Sonne, das Licht der Liebe speist,
vergehen alle Schatten und alle Kälte weicht.
Es scheut das Licht der Liebe, wer tief im Dunkeln lebt,
weiß nichts von fernen Höhen, wohin die Seele strebt.
Bist Fremder dieser Welt, auch in der Heimat Land,
der Mensch ist heimatlos, der keine Liebe fand.
Es kommt der Tag, an dem der letzten Liebe
nur noch Alleinsein folgen wird.
Die Jugendzeit, die ewig schien und bliebe,
war bloße Hoffnung, die so oft geirrt.
Erinnerung, des Alters Rückbesinnung,
auf alles, was wir taten oder nicht.
Sie zeigt den Füllstand der Gewinnung,
Werte, die wir erreichten, stehn im Licht.
Es kommt der Tag, an dem wird alles enden,
alles ist ausgelebt und abgehandelt.
Der Spiegelblick, man will sich von ihm wenden,
man sieht, wie sich das Schöne hat verwandelt.
Das alte Leben ging, es kam das fremde,
das unbekannt und kalt vor meinem Haus.
Schließ leis die Tür und unsichtbare Hände
breiten die Gnade des Vergessens aus.
In wechselnden Dingen erhebt sich mein Leben,
tief unten, noch atmend, die Ströme der Nacht;
begraben vom Alltag, vom endlosen Streben,
tief müde geschlafen, die Tage vollbracht.
In unergründlichen Tiefen geschwommen,
verwurzelt gehört, den unendlichen Klang.
Von fernen Welten ein Rufen vernommen,
ein Erwachen des Geistes im Körper begann.
Ich spürte die Liebe der Heimat mir sagen,
dass Leben ein Gipfel ist, den man besteigt,
ein endloser Weg, zwischen Hoffen und Wagen,
der von Gipfel zu Gipfel in Kreuzwege zweigt.
Den geraden Weg mag ein jeder Mensch finden,
die Dornen zu räumen, ist Lebenspflicht;
zu gehn ohne Angst, zu höheren Gründen,
zu Welten aus Liebe, Gottvertrauen und Licht.
So sitze ich, wie‘s alte Leute machen,
mit Ausblick auf die lebensreiche Welt,
seh‘ hinter Fensterscheiben das Erwachen,
und nachts den Mondaufgang am Sternenzelt.
Ich weiß fast jeden Ablauf meiner Tage,
das schwere Aufstehn und das Schlafengehn.
Es freut mich, wenn ich mich ans Fenster wage
und darf das Eichhörnchen da draußen sehn.
Das Rotkehlchen knickst auf und nieder,
verneigt sich lebensfroh und sorgenfrei.
Mein Blick folgt jedem fliegenden Gefieder,
und wenn die Amsel singt, ist winterfrei.
Noch ein paar Wochen – sie wird wieder singen;
das nahe Frühjahr zeigt schon erste Spuren.
Werd‘ frische Blümchen in die Erde bringen;
der Januar zeigt milde Temperaturen.
Ich will euch künden, Kinder dieser Welt,
was euer ist,
was euer Seelenschrein verschlossen hält,
bis ihr es wisst,
bis ihr das Heiligtum in euch entdeckt,
bis ihr gleich mir
zum Künder werdet und die Andern weckt.
Sie leiden hier,
sie leiden euer Leid und wissen’s nicht,
denn traumbefangen
gehen sie dahin, und ihrer Seele Licht
ist leidverhangen.
Was sie erschaffen, wandelt sich zu Staub
in ihrer Hand.
Ihr nur dem Äußern zugewandtes Sein,
sie nennen’s Pflicht;
daß sie das Heiligtum entweihn,
sie wissen’s nicht.
Es führt sie kreuz und quer und
führt sie weit ihr Wissensdrang;
in sich zu gehn jedoch fehlt es an Zeit,
denn dieser Gang,
der nächste, kürzeste zum wahren Ich,
wird erst getan,
sieht man die Brücken brechen hinter sich
und seinem Wahn.
Die Antwort, die das Leben schuldig blieb,
hier hört man sie,
und Sehnsucht sänftigt sich und Leid und Lieb
zur Harmonie.
Und Gottes Odem löst,
in ihm erwacht,
leise und sacht,
was ihn gefesselt hielt in banger Nacht,
bis es vollbracht.
<Ephides>
Ist, wie ein Fließen rauschender Gedanken,
die durch die abendliche Stille strömen,
durch Mauern und durch Türen, grenzenlos,
in ferne Welten tragend ein Gewand der Nacht.
Ganz Geist erfüllt, schwebt in der andachtsvollen Ahnung,
der Fluss aus schimmernder Gedankentiefe,
der silbrig glänzend fließt durch unsichtbare Zeit.
Er windet sich in einem Bett aus Sternenstaub und Licht,
nimmt fort des Tages bittere Schwere,
entschwindet in die kosmische Unendlichkeit
und kehrt zurück mit neuer Zuversicht.
Ein Ort, der sich in Tälern weitet,
in bunte Düfte legt das Land
und über Wiesen Zauber breitet,
mit Sonnenschein als zartes Band.
Ein Meer, das unergründlich tief,
trifft Schaum gekrönt das feste Land,
das mit dem Sturm die Wellen trieb,
an einen ihm bestimmten Strand.
Ein Heim, das Zuflucht ist und gut,
wie Feuer, wärmend im Kamin.
Ein Mensch, der gerne Gutes tut,
für Gotteslohn, ohne Gewinn.
Ein Leben, wie die ranke Rose,
die unermüdlich aufwärts strebt.
Nicht, wie die schöne Herbstzeitlose,
die giftig auf der Erde steht.
Ein Kind, das Liebe und Vertrauen
mit auf den Weg ins Leben nimmt,
wer darauf lässt sein Dasein bauen,
bleibt auch im Alter noch ein Kind.
Ein Mensch, der voller Seelennöte
den Ruf des Großen Geistes hört,
der im Geleit der Himmelsröte
ihn voll Vertrauen heimwärts führt.
EIN Gott – ruf ihn mit einem Namen,
den du im tiefsten Herzen kennst;
und auch den andren geb‘ dein „Amen!“,
sie sind durch Ihn, wen du auch nennst.
Das Glück - vom Licht beseelte Liebe;
ein kurzer Augenblick,
der unvergessen bleibt.
Ein Wort, als wenn’s ein Engel schriebe,
es schwebt in Ewigkeit,
durch alle Zeit.
Ein tiefer Atemzug in der Sekunde,
ein Wimpernschlag –
vorüber ist der heilige Moment.
Er pocht in dir, wie Blut in Endlosrunde,
und manchmal spürst du,
wie er in dir brennt.
Macht diese Welt von Teufeln leer,
schwingt fleißig eure Besen,
dass sie bekehrt, vom Falschen her
gesäubert, wird genesen.
Breitet den lichten Teppich aus,
lasst Augenblicke strahlen,
damit in diesem Erdenhaus
die Liebe wächst an Zahlen.
Tanzt einen Reigen mit der Zeit -
sie macht schier große Schritte;
der edle Geist der Einigkeit
erleichtert hohe Tritte.
Bereitet Mensch und Tier ein Haus,
in wohl willkomm’nem Rahmen,
hört im erhabenen Applaus,
wie Himmel uns umarmen.
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