Ströme des Leidens,
wie in glühender Lava zu steinernem Strom erstarrt,
stirbt das Leben den Tod des Erkaltens.
Von lieblosen Herzen zu Eis verwandelte Welt,
du trägst in dir die Kunst des Verwandelns.
Mit flammender Seele taue auf das Eis,
mache fruchtbar die Erde durch furchtloses Handeln.
Gott legt Stille um die Schattenherzen,
bringt sie ins Reich des Vergessens,
stillt die Ströme des Leidens durch Hoffnung,
schmiedet mit Feuer der Liebe
den Ring der Verbundenheit.
Wohl hab' ich Liebe für mein Vaterland,
Doch Liebe eigner Art, die zu bemeistern
Nicht mehr vermag der prüfende Verstand.
Für Barbarei kann ich mich nicht begeistern,
Nicht in der Jetztzeit, nicht im Alterthum.
Ich liebe nicht den bluterkauften Ruhm,
Ich liebe nicht die stolze Zuversicht,
Die sich auf Bajonette stützt — auch nicht
Den Heilgenschein des Ruhms aus alten Tagen,
Davon die Lieder melden und die Sagen.
Doch seh' ich gern, - weiß selbst nicht recht warum -
Der endlos wüsten Steppen kaltes Schweigen,
Wenn welk die Halme sich zur Erde neigen
Und nichts erschallt als Zwitschern und Gesumm.
Gern hör' ich auch der Wälder nächtig Rauschen,
Mag gern dem Wellgetös der Ströme lauschen,
Wenn sie im Frühling eisesfrei umher
Die Lande überschwemmen wie ein Meer.
Ich lieb' es auch, durch Dorf und Feld zu jagen,
Den Weg zu suchen durch das nächt'ge Dunkel,
Wo keiner Antwort gibt auf meine Fragen
Als ferner Hütten zitterndes Gefunkel.
Den Stoppelbrand der Felder seh' ich gerne,
Die weißen Birken an der Flüsse Borden,
Die Karawanenzüge aus der Ferne
Der wandernden Nomadenhorden.
Mit einer Freude die nicht Alle kennen,
Seh' ich im Herbst die korngefüllten Tennen,
Das Bauernhaus mit strohbedecktem Dache,
Geschnitzten Läden vor dem Fensterfache.
Und sonntags gern in träumerischer Ruh
Seh' ich dem Lärm betrunkner Bauern zu,
Wenn stampfend sie im Tanz die Schritte messen,
In Lust und Lärm der Woche Qual vergessen.
Übersetzung von Friedrich Martin Bodenstedt.
Durch Gas vergiftet –John Singer Sargent (1856-1925)
Zurückgeblickt auf ‚edle‘ Patriarchen, deren Knöpfe an Uniformen, wie Waffen glänzten, auf eine alte Welt, die Denkmäler bekränzte, von üblen Führern und Monarchen.
Die Uniform gibt Größe auch den Todgeweihten, formieren sie sich wieder hin zum Sieg. So nutzlos und so ‚mutig‘ wie in alten Zeiten, wollen sie Helden sein im Bruderkrieg.
Obwohl die ersten Vögel leise singen, geht mir die Frühlingslust verloren. Mir ist, als würden Todesschreie dringen in unsre Welt – die ‚heile‘ Welt von morgen.
In hohen Sphären mit den Winden tanzen, auf weißen Wolken lichtwärts schweben; lasse von himmlischen Romanzen, mich weit in ferne Himmel heben.
Verbinde mich im Reigen mit der Zeit und flieg mit Engeln durch die Sonnenpforte, im Tanz verbunden, schwebe ich so weit, der Wind trägt mich bis an die fernsten Orte.
Und meine Seele hebt sich in die Lüfte, vermählt sich mit den warmen Sommerwinden, trägt mich in höchste Höh‘n und über tiefste Klüfte, wird den verborgnen Weg zu Dir nach Hause finden.
Hörst du es schwingen, leise fließen, sich unaufhörlich in den Raum ergießen? Vernimmst du auch der Schwingung sanftes Hallen, Töne in Dur mit kurzen Intervallen? Ein glockenklarer Klang breitet sich aus und Seelenfrieden fließt durchs ganze Haus. Vermagst du auch das heil’ge Singen hören, so, wie von wunderbaren Engelchören? Dann schließe deine Augen fein und atme tief die Liebe in dich ein. Fühlst mit dem Himmel dich verbunden, in gottesnahen Kuschelstunden.
Songtext Übersetzung: „O Tag, erwache! Die Atome tanzen, dank Ihm tanzt das Universum, die Seelen tanzen, überwältigt von Ekstase. Ich werde dir ins Ohr flüstern, wohin ihr Tanz sie führt. Alle Atome in der Luft und in der Wüste wissen es genau, sie sind in einem Rausch. Jedes einzelne Atom, ob glücklich oder unglücklich verliebt sich in die Sonne, von der man nichts sagen kann.“
Der Sturmwind treibt den Winter aus, er fegt das Land, die Stadt, das Haus, er säubert Beet und Ecken, die altes Laub bedecken.
Ganz wie ein Derwisch wirbelt er, schwingt seine Röcke weit und schwer, durchdringend wird sein Rauschen und alle Ohren lauschen.
Das Heer des Himmels ist erwacht, es treibt voran mit großer Macht, die Welt ins Lot zu bringen, nur Gott kann dies gelingen.
Die Trauer dieser Welt, ich will sie tragen und fern in alle Winde streuen, ich will sie an den dunklen Tagen, mit hellem Himmelslicht erfreuen, will ihr ein Lächeln zaubern, wenn heiße Tränen rinnen und durch Verzweiflungsmauern den Zweig der Hoffnung bringen, will nie den Mensch vergessen, tief sitzt sein Weltenschmerz, drum pflanz’ ich statt des Leidens nur Liebe in sein Herz.
Die Stufen schwebend überwinden, den Höhenweg stets wiederfinden, wenn Sinn der Welt uns niederreißt, uns aus der Bahn des Lebens schmeißt.
Die Rückkehr für andere denkbar machen, sich selber finden im Weinen und Lachen. Den guten Geistern den Weg bereiten, die Liebe uns zeigen, lehren und leiten.
Gottes Gedanken „Es werde!“ leben, Regenbogen ins Sorgenkleid weben. In jeder Liebe seh’ Gottes Gesicht auf mancherlei Weise. Verurteile nicht!
Auf den Wiesen meiner Träume, blumenreich, voll Sonnenschein, goldne Strahlen Gräser malen, Bäume, wie von innen strahlen, Wärme flutet Stock und Stein.
Wie die alten, starken Bäume weise sich zum Himmel strecken, liegen Sträucher rings der Säume unter blütenvollen Decken.
Wiegen sanft die Vogelnester, wirbeln leise mit dem Wind. Bunte Blumenaugen frommen, federleicht, vom Glanz benommen, schauen, wie ein kleines Kind.
Traumgesichter seh ich lachen, mich darin, bin eins mit ihnen. Bin am Tag allein im Wachen, nachts auf Wiesen, licht-beschienen.
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