Einst streute ich Samen auf Himmelswiesen, gar prachtvoll und bunt war das Blühen, und zwischen den wachsenden Paradiesen, sah ich Engel Freude versprühen.
Auch streute ich tote Saat auf die Fluren, der Wind trug sie in dunkle Welten. Verloren das Leben in all ihren Spuren; nichts konnte zum Keimen verhelfen.
Ich säte Samen der Liebe auf Äcker, die karg und verdorben mir schienen. Doch seht nur, die Saat war ihr sanfter Erwecker, denn die Liebe ging auf in ihnen.
Dem Hass und der Wut war das Feld bereitet durch mich; fegte fort das mit Liebe Gesäte. Wie Unkraut wuchert das Übel, verbreitet sich tückisch, verdarb Saaten und Beete.
Manch bittere Saat konnte Wurzeln schlagen, war in meinem Lebensacker das Amen. Nun leb’ ich auf ihm, ernte all seine Plagen und weiß, ich selbst legte den Samen.
Mit dem, was ich säte in vergangenen Zeiten, bin ich in dies Leben gegangen. Meinen Lohn für Saat und Ackerarbeiten werde ich einst zur Ernte empfangen.
Den Glanz von einst, voll Sinneslust und prächtig, trägt die Erinnerung mit Weh und tiefem Groll. Wie gestern, sind auch heut’ die Reichen mächtig, und blutend zahlt das Volk den bitt’ren Zoll.
Die Armut klafft aus offnen Weltenwunden, die Qual des Hungers gräbt sich ein, voll Schmerz. Auch heute liegt in trauertiefen Stunden, manch’ sterbend Kind am stillen Mutterherz.
Man tanzt mit viel Glamour in Taft und Seide, Champagner fließt und Kaviar wird serviert. Da draußen, gar nicht weit im tristen Kleide, wird eine trockne Scheibe Brot zum Mund geführt.
Verschwendung hier und anderswo das Darben, wo Fülle doch für alle birgt die Welt. Die Zeit legt auf die Wunden Wohlstandsnarben, der Teufel dient alleine Macht und Geld.
Und was satanisch grinst aus den Gazetten, ist, was Profitgier und die Politik serviert. Die Armut wälzt sich angstvoll in den Betten und Reichtum glänzt daneben, ungeniert.
An einer alten Wäschestange, baute sie Vater, gar nicht lange, so, gut vertäut an großen Haken, konnte ich’s schließlich kaum erwarten, das Sitzbrett unter’n Po zu schieben, nach kurzem Zögern wollt ich fliegen.
Die Schatten huschten an den Giebeln, es spukten Bilder an den Ziegeln der Nachbarhäuser, auf und nieder, mit jedem Wiegen sah ich’s wieder, spürte in meinem Kindersinn, dass ich ganz nah dem Himmel bin.
Ich schwang dem Schattenbild entgegen, genoss das Fliegen und das Schweben, mal vorwärts und mal hintenüber, war ganz verträumt und schloss die Lider, um eins zu sein mit Zeit und Wind, war glücklich, wie‘s nur Kinder sind.
In unsrer kurzen Lebenszeit gibt Freude schwebend Leichtigkeit im Fallen und im Steigen, wenn sich die Schatten neigen, durchfliegen wir das Sein im Wind, hinauf, hernieder wie ein Kind.
Still sein soll mein Herz – kann im tiefen Schmerz keine schwere Last mehr tragen, will verzagen an der Welt, an den vielen bangen Fragen, die uns unsre Liebe stellt.
Oft trifft die Erkenntnis bitter in den weichen Seelenkern, und der letzte Hoffnungsstern glänzt mir trübe durch die Gitter. „Einzelhaft – ein Leben lang!“, hör ich meine Seele klagen.
Werde niemals mehr befreit. Will und kann es nicht ertragen! Wenn der Kerkertüre Schluss, sich vollzieht durch deine Hände, fällt des Schattenbildes Guss hier an die Gefängniswände,
und dein Bildnis schwebt im Raum, um schnell wieder zu verblassen. „Irgendwann muss ich dich lassen!“, flüstert es mir leis‘ im Traum. Kann das Schicksal nicht verstehen – es erscheint mir wie ein Hohn!
Bleibt mein Wunschbild – Illusion? Und beim traurigen Erwachen, höre ich das Schicksal lachen: Es trägt Deiner Stimme Ton!
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