Durch jedes Lieben geht ein Lichtlein an, vermehrt entzündet an geweihten Tagen. Die Nächstenliebe schreitet dem voran, verstreut voll Güte ihre Liebesgaben.
Gemeinsamkeit im Mühn des Schenkens, der Zeiten Dunkel tröstlich aufzuhellen. Sei denen dankbar, die sich selbst verschenken, die ihre Lichtlein denen zugesellen,
die sterbend um ihr kleines Leben bangen, die einsam und voll Leid in Hospitälern, nach Atem ringend, Trost und Zeit verlangen. Lasst Licht entzünden in den Jammertälern!
Die Menschheit friert so lange schon, weil jeder nehmen will und keiner geben. Den Andern wärmen, nur für Gottes-Lohn, sein eigen Licht entzünden und zum Zeichen heben.
Schaut auf des Wunders lichten Schein, seht dort die Rose tief im Schnee! Sie fügt sich strahlend in den Winter ein, erleidet nicht des Wetters Frost und Weh.
Mein süßes Liebchen! Hier in Schachtelwänden gar mannigfalt geformte Süßigkeiten. Die Früchte sind es heilger Weihnachtszeiten, gebackne nur, den Kindern auszuspenden!
Dornröschen – Scherenschnitt von Lotte Gützlaff (geboren 1892 in Berlin)
Die Gematrie – das ist die Interpretation von Worten mit Hilfe von Zahlen, habe ich hier noch einmal im Bild dargestellt:
Sie beruht auf der Tatsache, dass im griechischen und im hebräischen Alphabet den Buchstaben aufgrund ihrer Stellung im Alphabet bestimmte Zahlenwerte zugeordnet sind.
Angeblich soll die Kabbala erst um 1200 entstanden sein, wobei diese Zahlenmystik sehr viel älter sein muss, da die gesamte Bibel davon ‚durchzogen‘ ist. Mathematik hat einen mystischen Hintergrund. Durch Rechnen 1+3 erhält man das Resultat 4. Beinhaltet die 4 nicht vier Schichten, die schrittweise vollzogen 1+2+3+4 mit dem Resultat 10 ergeben müsste?! So erklärte bereits Pythagoras (570-510 v. Chr.) , in der 4 liegt die ganze Welt. Ein Hauptelement der frühen pythagoreischen Zahlenlehre war die Tetraktys („Vierheit“), die Gruppe der Zahlen 1, 2, 3 und 4, deren Summe die 10 ergibt.
Die seit dem Mittelalter von der Kirche verbreitete Mär vom ‚bösen Juden‘ lässt erahnen, dass nicht nur dieser Irrglaube der 13, als Unglückszahl, nach und nach in den allgemeinen Volksglauben überging.
Das letzte Abendmahl
Grund dafür war Judas, ein Jünger von zwölf, der als Verräter des Jesus von Nazareth Schuld an dessen Gefangennahme und Ermordung trug. Jesus war demnach 13. Person und Mittelpunkt in dieser Runde.
Die Zahl 13 ist nur durch sich selbst und durch die Zahl 1 (Gott) teilbar; sie ist eine Primzahl und trägt den Buchstaben MEM =Mutter. Dieser Buchstabe des hebräischen Alphabetes lockt den Geist in die Materie hinein und vermaterialisiert ihn bei der Geburt als Mensch. Das bedeutet für den Geist Tod, allerdings nur einen Scheintod. Der Geist wird wie Christus auferstehen, wenn er in der Materie selbstbewusst geworden ist. Dann wird er sich nicht mehr mit seinem sterblichen Körper identifizieren, sondern weiß, dass er den Körper nur als ein Offenbarungswerkzeug braucht. Er ist nicht selbst Körper und wird es nie sein. MEM steht auch für alle Wiedergeburten, die aus vorangegangener Zerstörung entstehen. So ist die Tarotkarte 13 der Sieg des Geistes, gleichzeitig Ende und Anfang.
Jeder Kreis trägt sieben kleinere Kreise in sich, also ein Drittel des Durchmessers des großen Kreises. Die dreidimensionale Protektion eines Kreises ist eine Kugel. So trägt eine dieser kleineren Kugeln, dreizehn kleinere Kugeln in sich, deren Durchmesser genau ein Drittel des Durchmessers der großen Kugel ist. Dieser Aufbau zeigt, dass die 13. Kugel in der Mitte ‚verschwunden‘ ist. In den Augen der Welt liegt sie begraben von den anderen, ist also tot. Deshalb bedeutet die Zahl 13 im Tarot „Tod“.
Deshalb mögen Menschen diese Zahl nicht. Da agiert etwas Unfassbares im Hintergrund.
Die Zahl 12 gilt als Maßstab der Zeit = Stunden / Monate / Jahr /Tierkreiszeichen. Die Zahl 13, die danach kommt, geht an der Zeit vorbei, ist nicht nennbar, nicht vorhanden – ein Geheimnis, das über die Zeit hinausweist.
Auch im Märchen „Dornröschen“ finden wir diese Zahlen. Zwölf Feen sind zum Fest geladen, um das Mädchen zu segnen, eine dreizehnte übergeht man, weil für sie kein Goldteller mehr da ist. Die übergangene 13. Fee verzaubert das Mädchen und lässt sie 100 Jahre schlafen, obwohl sie sie ursprünglich töten wollte. Nach dieser ‚Ruhezeit‘ wird sie durch Liebe wieder lebendig gemacht.
So wurde eine Entwicklungsperiode beendet und eine neue konnte begonnen werden.
Die Zahl 13 ist keine Unglückszahl, sondern sie weist auf etwas hin, das im Verbogenen geschieht. Der Mensch wird überleben, denn der Geist kommt auf die Erde, um sich zu entwickeln, zu wachsen, sich zu entfalten und sich auf seine wahre Heimat vorzubereiten, nicht auf die vorübergehende Bleibe, die die Erde bietet. Wir werden dorthin zurückkehren, wo wir begonnen haben, und weiterleben, nachdem wir verlassen haben, was die Erde zu bieten hat, damit jeder seinen Teil im großen universellen Plan beitragen kann.
Es war noch klein. Ein Kindlein, das allein den Weg nicht fand. Es lief im Traum entlang an Dorf und Feld, während es fern von aller Welt ein Liedchen sang.
Es suchte einen Ort, der Heimat war, wo man es kannte, gütig es rief und es mit Namen nannte, wo es geborgen und in Gottes Hand am Abend schlief.
Die kleine Melodie sang es in sich hinein, damit die Angst verflog, und als es um des Weges Ecke bog, da war ein Feuer angefacht, wohl in der Nacht.
Es knisterte und loderte hinauf. Staunend stand das Kind, schwieg und schaute. Dort flackerte, als schon der Morgen graute, die lichtumhüllte, engelhafte Kraft, von Gott gebracht.
Es war das Licht der Welt tief ihm im Kindersinn. Die Sehnsucht blieb, der Traum, er ging. Als tausend Lichter brannten an des Baumes Pracht, lauschte das Kind dem ew’gen Lied der stillen Nacht.
Die Bibel – von Gott inspiriert aber von Menschen gemacht, mit Geschichten aus der damaligen Zeit, die in anderer Form immer noch auf der Welt existieren. Real-kritisch muss man sagen: Damals glaubte man noch an Satan und Beelzebub und an Krankheiten, Gebrechen, die durch Dämonen ausgelöst wurden. ‚Der Böse‘ lauerte überall, denn alles, was unerklärlich war, galt als böse. Die Menschen waren ungebildet, primitiv und manipulierbar.
Matthäus, Markus und Lukas schrieben über das Gleichnis, Jesus hätte einen Besessenen, der blind und taub war, geheilt. Als die Pharisäer davon hörten, behaupteten diese, dass Jesus von Beelzebub besessen sei, der durch Satan das Böse im Menschen austreibt. Jesus fragte die Ankläger, wie denn der eine Satan einen anderen austreiben könne und sagte, dass das gar nicht möglich sei, weil beide sich dadurch selbst zerstören würden.
Beelzebub (übersetzt: Herr der Fliegen), nennt das, was sich bei uns in der Vielheit ausdrückt. Diese Vielheit erdrückt! Das ist eine Seite des Bösen, der die Welt ersticken lässt. Zu viel des Werdens – als Frucht am Baum der Erkenntnis. Daraus folgen Erkrankungen mancher Art, körperlich und seelisch. Diese Vielheit verbrennt in uns das Göttliche, das heißt, die Sehnsucht dorthin erstickt, weil wir im Außen scheinbar alles haben.
Satan bedeutet im Hebräischen „der Hinderer“. Er verhindert, dass im Menschen Liebe sein kann, nicht nur von Mensch zu Mensch, sondern auch bei allem im Leben. Er gönnt anderen kein Glück.
Beelzebub und Satan sind auf demselben Niveau – zwei dienen derselben Sache: dem Bösen im Menschen.
Jesu wusste, dass die Schriftgelehrten ihn nicht verstehen können. Der Heilige Geist ist zu leicht für ihr Bewusstsein. Er lässt sich nicht wägen oder messen.
Denn wer die Bibel nur geschichtlich, also historisch-kritisch untersucht, wird ihre wahre Essenz nicht erkennen. Man sucht nach wissenschaftlich belegbaren Beweisen. Nur wenn diese vorliegen, glaubt man. Die ‚andere Seite‘ das Nicht-Weltliche, kann man nicht durch ein Studium erreichen. Nur die innere Sehnsucht wird dorthin führen. Es kann oft Jahre dauern, bis sich das Wort öffnet, nämlich dann, wenn man selbst offen dafür ist und einsichtig.
Jerusalem = Jeruschalajim: das Sehen von Gott in seiner Doppelheit, im Paradox; dieses und das Andere stimmen überein, Leben und Tod, Gut und Böse, etc. Was man hier gut nennt, ist nicht immer gut, und was du böse nennst, ist nicht immer böse. Hier bleibt es immer ein Suchen, eine Gratwanderung. Man sucht Gott in der Vollkommenheit. Wir können nicht wissen, wer oder was Er ist. Wir suchen Ihn irgendwo in der Ewigkeit, als Glück, jeder auf seine Art.
Wer äußerlich schaut, gesetzmäßig genau und danach urteilt, ist wie die Pharisäer, die Heuchler.
Sturmerprobt im morgenkühlen Meer – das Geschrei des Abends ist verklungen, in den Städten stand ein Männerheer, freudenschussbereit und siegestrunken.
Ausgedient – das Alte scheint vergangen, das mit kaltem Herzen folternd trieb; Unschuld war im Spinnennetz gefangen, deren Herrschaft man auf Fahnen schrieb.
Unter toten Steinen liegt das Erbe, noch bedeckt von Trümmern und Verrat; gebt, dass nach dem Aufbau nicht verderbe, was der Tod versäumt und Leben gab.
Lass das Land auf leichten Wellen wiegen, wie ein Schiff, das bald vor Anker geht; lass es Unmoral und Hass besiegen, unter neuer Flagge auf der LIEBE steht.
Ganz gleich, wie Weihnachten gefeiert wird, das Fest bringt Glanz und Licht in die dunklen Wintertage. Da werden Stimmen laut, die darauf hinweisen, Weihnachten sei ein heidnisches Fest. Was ist heidnisch? Andersgläubig? Das würde bedeuten, alle Nicht-Christen wären Heiden. Ich sehe das anders.
An Gott-Vater glauben, an den Schöpfer dieses herrlichen, einzigartigen Planeten, kann der Mensch auch ohne Zugehörigkeit zu einer renommierten Kirche. Hier wird unterschieden zwischen dem Christen-Gott und beispielsweise Allah, dem Gott der Muslime. Dabei gibt es nur EINEN Gott. Auch Andersgläubige feiern Weihnachten. Für die Muslime gilt Jesus immer schon als bedeutsamer Prophet.
In ihrer Heiligen Schrift, dem Koran, gibt es ebenfalls eine Geburtsgeschichte Jesu. In den Versen 22 und 23 der 19. Sure wird erzählt, dass Jesus an einem „fernen Ort“ unter einer Palme geboren wurde. Vorangestellt ist hier – wie auch in der Bibel – das Wunder der Empfängnis, der Beweis, dass Gott Dinge aus dem Nichts erschaffen kann. Muslime sehen in Jesus einen Propheten, den sie Isa nennen, einen Gesandten Gottes, aber nicht – anders als die Christen – seinen Sohn.
Sind wir nicht alle Kinder Gottes? Mal mehr, mal weniger spirituell; viele in außergewöhnlicher Gestalt und mit Talenten ausgestattet, die nur von Gott gegeben sein können. Talente, die andere heilen, die mit Worten berühren. Die ‚sehend machen‘, da, wo zuvor noch ein ‚blindes‘ Bewusstsein herrschte. Auch Jesus hat ‚sehend‘ gemacht, und obwohl er immer nur selbstlos für die Menschen da war, haben genau diese ihn ans Kreuz schlagen lassen, um ihn zu brechen. Damit sie in die Welt hinausschreien können: „Seht nur, er ist doch gar nicht Gottes Sohn! Er stirbt, wie alle anderen Menschen auch!“
Er war ein Mensch. Das hat Jesus nie bestritten. Aber er war in besonderer ‚Verbindung‘ mit der Sphäre, die manche leugnen. Er war einzigartig, wie jeder Mensch einzigartig ist. Aber seine Botschaften werden Ewigkeiten überdauern, weil sie zeitlos sind.
In einer angeblichen Engel-Offenbarung an Seth (3. Sohn Adams und Evas) wurde diesem mitgeteilt, dass in 5.500 Jahren Gottes Sohn kommen würde und den Körper Adams wieder auferstehen lassen werde, als Zeichen, dass Jesus wirklich der Messias sei. Die verborgene Schrift, aus der diese Weisheit stammte, soll im Tempel Jerusalems aufbewahrt worden sein.
Dann gibt es noch die Fundamentalisten, die es sich auf den wortgetreuen Bibelversen bequem machen und behaupten, das Fest sei heidnisch. Sie lehnen alles ab, was mit diesen Tagen zusammenhängt und brüsten sich damit, besser zu sein und Gott wohlgefälliger, als die anderen Menschen.
Wenn ich auf den Kommerz rund um das Weihnachtsfest schaue, kann ich verstehen, wenn man ein solches Fest nicht feiern möchte. Geht der Sinn der Geschichte verloren, wenn ich den Menschen, die ich liebe, Geschenke mache? Sicher nicht! Dabei denke ich an die ‚heiligen drei Könige‘ , die dem neugeborenen Jesuskind Geschenke brachten. Sie schenkten Gold, Weihrauch und Myrrhe. Gold zum Zeichen, dass er der Besieger des Bösen und aller Hasser ist, den Weihrauch zum Zeichen, dass sein Geist von den Toten aufersteht, erhaben über Himmlisches und Irdisches, und die Myrrhen zum Zeichen, dass er die Bitterkeit des Leidens und des Todes erfahren wird.
Auch wir sollten das Böse besiegen und an ein Weiterleben glauben. Alles, was wir hier auf Erden erfahren, werden wir mitnehmen hinter den Horizont, damit wir nach einer Zeit des Ausruhens eine neue Weihnacht feiern dürfen. Das ist ein Geschenk von Gott an uns.
Morgenkühle Spätherbststille! Misteln in den leeren Zweigen, Nebelhauch aus feuchten Wiesen – alles ist so hold und eigen.
Draußen treiben Sturm und Wetter – wie ein Wehgeheul ihr Singen; Blätter türmten sich zuhauf, bis sie sturmbefreit vergingen.
Frostig schreitet der Dezember, Raureif bildend, allerorten; über Puderzuckerwelten öffnen Himmel ihre Pforten.
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