Ein Ort voller Namen und Jahreszahlen; ein Ausruhen von Liebe, Leiden und Qualen. Das Weltgedächtnis im Massengrab der Körperwelten, all‘ der, die es jemals gab.
Vorbei an den Steinen kalter Gemäuer, streift des nachts der Mond wie ein Ungeheuer. Sie scheinen ihr Schweigen im Mondlicht zu brechen, hört, wie sie wispern, jammern und sprechen.
Gedankengespinste verweben die Orte, es stocken dort vor Ehrfurcht die Worte. Man spürt die Vielfalt der Weltenstufen, die vergessenen Seelen, die ihr Leben suchen.
Jeder Grabstein spricht von geendeter Zeit, umschwebt von Angst vor Vergänglichkeit, ist angefüllt mit morbiden Träumen, letzter Gruß aus verfallenen Friedhofsräumen.
Der Moment versinkt im tiefen Seelenmeer aus Weltenschmerz, Tempeln und Götterheer. Kein Wunsch an die Welt – alle hoffen auf Gnade, denn, die Freiheit, Falsches zu tun, war keine Gabe.
Sie waren jung und sehr verliebt, hatten nur Augen für sich, in ihnen erwachte ein lockender Trieb; ihr Treiben kam bald ans Licht.
Nicht ohne Folgen blieb ihr Tun, die Gesellschaft regte sich auf, die Anklagen Dritter wollten nicht ruhen, das Schicksal nahm seinen Lauf.
Der Liebe folgte alsdann das Bereuen, sie waren arm und naiv. Nie konnten sie sich ihren Leichtsinn verzeihen, weil ihr Leben nun ernsthafter lief.
Die Verwandtschaft drängte folglich zur Ehe, SIE zeigte stolz ihren Bauch. Es gab keine Jobs in ihrer Nähe, er ging noch zur Lehre, sie auch.
Sie feierten schließlich Hochzeit in Eile, erwarteten Hilfe vom Amt. Er lernte noch eine lange Weile, ihre Ausbildung ‚fuhr gegen die Wand‘.
Als Geselle wurde er stolzer Vater, dann folgte Kind Nummer Zwei. Von vorne begann das Kinder-Theater. Man(n) wünschte sich Ruhe herbei.
Sie war für Kinder und Haushalt da, er hielt es nicht so mit der Treue. Sie wurde im Alter wie unsichtbar, nebenher nahm er sich eine Neue.
Es trieb ihn zu seinen Zech-Kumpanen, dort betrank er sich über Gebühr. Handgreiflich und wirr kannte er kein Erbarmen, sie setzte ihn vor die Tür.
Gewalttätig blieb er, ist meistens betrunken, ist frustriert von Frau und von Kind. Ihr Leben bleibt so, in Schulden versunken, …wenn sie nicht gestorben sind.
Ich fühle, wie Gestalten im Dämmerschatten stehen, sind unsichtbar verknüpft mit meinem Zeitgeschehen, zeigen hilflose Momente, warnend und wohlbekannt, von denen ich mich trennte – vernarbtes Lebensband.
Möcht’ ich mich auch entziehen, in wilder, langer Flucht, so kann ich nicht entfliehen, aus dieser Lebensschlucht. Schau mutig ich hinüber, mit ungetrübtem Blick, bringt dieses Schau’n doch wieder Erinnerung zurück.
Sind’s dunkle Lebensflecken, die dort im Nebel stehen, die mir aus finster’n Ecken tief ins Bewusstsein gehen. Die vielen off’nen Wunden – sie heilen wird die Zeit – sind noch nicht überwunden, obwohl Vergangenheit.
Die Finsternis haust in den Ecken voll Armut, zwischen Schmutz und Kot. Das Elend wächst, muss nichts verstecken, die Welt schaut weg, will Spaß, nicht Not.
Die Kinder wälzen sich im Müll, mit ihnen spielt Armseligkeit. Touristenreich durch das Idyll flaniert der Spaß im neuen Kleid.
Wo neues Leben reift heran, wächst neuer Hass auf Wohlstandländer. Der Urlaubsspaß von nebenan, beschallt die europäischen Ränder.
Über die im Mittelmeer ersaufen, fährt derweil unsre Kreuzfahrtflotte. Sind doch nur junge Männer-Haufen, schwarz noch dazu: Lasst sie verrotten! (Ironie aus)
Was will Europa denn mit denen? Geht wieder nur auf unsre Kasse! Müssen wir Christen uns nicht schämen? Sind Kirchen, Menschen ohne Klasse?
Betrüger, Schlepper, Waffenhändler, sie schröpfen, töten ohne Skrupel, die Hoffnung heimatloser Pendler mit Blut bezahlt. Es rollt der Rubel!
„Und ewig grüßt das Murmeltier.“ Es scheint so fern, was doch so nah. Der Mensch gleicht einem wilden Tier – hier wird das Böse offenbar.
Wir binden uns an Menschen, die wir still verehren, vertrauen blind den Worten, die sie uns bescheren.
Und keine Schatten, die Vertrauen töten, nehmen wir wahr und Vorsicht wird vonnöten.
Manipuliert, von Falschen oft bekehrt, folgen wir dem, was keinen Glauben wert.
Den Wolf im Schafspelz gilt es aufzufinden; nur schnelle Umkehr führt uns dann zu sich’ren Gründen.
Enttäuscht und traurig wird uns manchmal klar, dass das vermeintlich Gute doch das Böse war.
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