Herbststurm wirbelt – Welt wird kühler, greift das Land mit tausend Händen, so, als ob’s ein Spielzeug sei, wirft’s dann fort und zieht vorbei an den starren Häuserwänden.
Vollmond, hinter Wolkenbergen - manchmal nur schaut dich die Welt, lässt sie Himmelswege ziehen, als ob sie der Zeit entfliehen, die die Nacht gefangen hält.
Fahles Licht – ziehst an den Sinnen, treibst Gedanken, wie der Wind; in den mondbeglänzten Räumen, lässt du Mensch von Schatten träumen, die am Tag vergessen sind.
Als würde Dunkelheit sich mit den Bösen einen,
und wenn die Lichter abends hier zu sehen,
dann kommen viele, die das Tageslicht verneinen;
aus dunklen Ecken strömen sie ins Weltgeschehen.
Die an den Straßen stehen, unter den Laternen,
umströmt wie Motten, die im Licht vergehen,
dort angezogen, laufen sie in ihr Verderben,
gefallen sind sie, ohne wieder aufzustehen.
Geheimnisse, sie flüstern leis in dunklen Tönen,
jene, die wissen wollen, zahlen hoch den Preis,
ziehn schwer die Luft, wie Dunst und graue Schemen -
ist besser, wenn man schweigt und gar nichts weiß.
Es findet sich zusammen, was dorthin verschlagen;
Zwietracht und Gier, die sich im Streit gesellten,
der Bordstein hat der Schwalben Leid zu tragen -
was man am Tag versäumte, muss die Nacht vergelten.
Wenn erst der Tag beginnt, flüchten die Schatten.
Die tauben Körper ruhen, doch ihre Seelen weinen;
sie fürchten sich im Traum vor dem Erwachen,
denn wenn es Abend wird, wird keine Sonne scheinen.
Wenn die Nacht den Sternenmantel breitet,
und die Zeit unmerklich vorwärtsschreitet,
sich die Lider fest geschlossen wähnen,
Schlafes trunken nach Traumbildern sehnen.
Lichte Gärten altbekannter Stätten,
wie Oasen sich in Wüsten betten,
und die Nacht, sie löscht des Tages Spuren -
bleibt im zeigerlosen Ticken alter Uhren,
Zifferblätter, zahlenlose Scheiben;
zeitlos geht die Nacht, im stillen Treiben,
wie die Schnecken - schleimige Gefährten,
deren Spur durchzieht geträumte Gärten.
Langsam wird die Nacht ins Traumland führen
und entschweben durch geschloss’ne Türen,
in die Welt, wo die schon längst Gegang’nen,
schweigend, neue Ewigkeit empfangen.
Jedes Leben eine Perle auf der Schnur.
Nur der Schlaf erlöst des Tages wehe Spur,
breitet sich im Unbewussten aus,
bringt den langen Schlaf von Haus zu Haus.
Die weite Welt ist nun zur Ruh’ Das Mondlicht kommt verstohlen und küsst die müden Augen zu. Schatten kommen, so kommst auch Du schwebend auf leichten Sohlen.
Noch fühl ich das Beben in deiner Hand, als wir im Sommer schieden. Der Winter kam und der Winter schwand; ich wand’re im fernen, fremden Land und finde nimmer den Frieden.
Wie seh’ ich dein Auge leuchtend klar und Tränen darin stehen! Ich weiß nicht, wie es geschehen war, das aber weiß ich immerdar, dass Leides uns geschehen.
Die ganze Seele füllt’ ich dir aus, Wärest du jetzt mein eigen; Doch du schlummerst fern im grünen Haus, Nachtfalter flattern herein, heraus, Und im Garten wandelt das Schweigen.
Verweile lautlos am Zenit der Ewigkeit, begleitet nur vom Widerschein der Sterne, versunken tief im Meer der großen Einsamkeit, getrennt von Zeit und Raum, den Welten ferne.
Anfang- und endlos dreh’ ich meine Kreise, erhelle sanft die Nacht mit fahlem Licht; Mondengel leiten meine stumme Reise solange bis der nächste Tag anbricht.
Es strömt die Nacht – hast du sie wirken sehn? Sie webt ihr silbern Kleid um jeden Reinen, um ihn mit seinem Schöpfer zu vereinen in alter Pracht.
Es strömt die Nacht – hast du sie weinen sehn? Sie klagt um jede Seele, die verloren, noch nicht den Christus in sich hat geboren, eh es vollbracht.
Es strömt die Nacht – hast du sie leuchten sehn? Schon naht, dem blinden Erdensinn verborgen, der lang verheißne, neue Weltenmorgen. Wohl dem, der wacht!
<Ephides>
Diese Website verwendet Cookies, um Ihre Erfahrung zu verbessern. Wir gehen davon aus, dass Sie damit einverstanden sind, aber Sie können sich abmelden, wenn Sie dies wünschen.Cookie settingsACCEPT
Privacy & Cookies Policy
Privacy Overview
This website uses cookies to improve your experience while you navigate through the website. Out of these cookies, the cookies that are categorized as necessary are stored on your browser as they are essential for the working of basic functionalities of the website. We also use third-party cookies that help us analyze and understand how you use this website. These cookies will be stored in your browser only with your consent. You also have the option to opt-out of these cookies. But opting out of some of these cookies may have an effect on your browsing experience.
Necessary cookies are absolutely essential for the website to function properly. This category only includes cookies that ensures basic functionalities and security features of the website. These cookies do not store any personal information.
Any cookies that may not be particularly necessary for the website to function and is used specifically to collect user personal data via analytics, ads, other embedded contents are termed as non-necessary cookies. It is mandatory to procure user consent prior to running these cookies on your website.