Ungetrübtes Kleid

St. Agnes in Prison – Frank Cadogan Cowper (1877-1958)
Befreit vom Staub der Jahre,
dein ungetrübtes Kleid;
mit Reinheit offenbare,
was jeden Spiegel freut.

Des Lebens Schmutz und Wirren,
was lieblos ist und laut,
lässt nicht dein Ich beirren,
das rein auf Gott gebaut.

Stehst aller Angst entgegen -
vertreibst die schwere Zeit.
Geh deinem Ziel entgegen
im makellosen Kleid!

Höhenluft

Aufstieg – Ferdinand Kofler (1853-1918)
Als Nichtigkeit die Welt zu überwinden,
emporzuschwingen, ständig aufwärtsstreben,
so, wie am Berg, die rechte Einsamkeit zu finden -
bezwungen will er werden, wie das Leben.

Die Höhenluft wie Heilung einzuatmen,
Gelassenheit, die unserem Dasein fehlt;
an schroffem Fels so wie in Trance geraten,
die auch im Aufstieg geistig stählt und hält.

All jene Hemmungen bezwingen,
die Kleinigkeiten, die in Frage stellen;
der Seele Lähmung wieder Kraft zu bringen,
zu hören auf die inneren tiefen Quellen.

Die Flügel öffnen, um hinfortzufliegen,
zum Sternenflug in ew’ge Sphären;
dort an der ‚Brust‘ des Großen Geistes liegen,
um des Geschehens Grund und Sinn zu klären.

Ursache und Wirkung

Bild von Stefan Keller auf Pixabay
Fortgeweht sind die Gedanken,
flogen mit dem Wind der Zeit dahin,
Ursache und Wirkung sich verbanden,
auf die Reaktionen zu Beginn.

Wirkungen, die auf die Taten folgten,
nahm die Zeit ins nächste Element;
das Hervorgebrachte trieb wie dunkle Wolken,
das Gerechtigkeit und Wahrheit trennt.

Wer dem Leben Schaden angerichtet,
richtet sich im Bannkreis der Moral,
doch Vergeltung, die selbst körperlich vernichtet,
steht in Ewigkeit in Seelenqual.

In der Körperlosigkeit des Unerlösten,
wird manch Frevel auf dem Geiste lasten,
denn das Urteil zwischen Gut und Böse
hat er nicht dem Höchsten überlassen.

Zwiespältig

Quelle: Pinterest
Romantisches Bild - Wunsch-Fantasie -,
wo liebend verbunden in Harmonie,
Menschen tanzend den Tag beginnen,
sich umarmen, lachen, ihr Glück besingen,

mit geöffneten Händen den Segen empfangen,
durch des Schöpfers Fülle zum Wohlstand gelangen,
nicht auf die Rücken anderer treten
und Steigbügelhalter der Macht anbeten.

Genügsamkeit, Freude im Einfachen finden,
auch das kleine Glück dankend liebevoll binden;
nicht Werte des Nächsten mit Füßen treten,
für Gesundung der Menschheit um Heilung beten.

Gefolgt von Schatten sucht Mensch das Licht,
die wärmende Quelle, die Heilung verspricht.
Zwiespältig die Welt und das eigene Ich;
Ewigkeitsworte, wenn ER innerlich spricht,

der selbst Steine belebt und fruchtbar erhält -
aus dem Nichts bildet Er eine neue Welt.
Im Klang der Worte enthüllt sich der Tag,
der,erschaffen in Liebe, Harmonie schenken mag.

Drahtseilakt

Seiltanz – Karl Wilhelm Diefenbach (1851-1913)
Ihr, die ihr noch im Geiste um mich seid,
so nah und doch so fern, nur in Gedanken,
als stumme Zeugen der Vergangenheit,
ihr seid wie Wurzeln unlösbarer Ranken.

Gabt körperlich bedingten Sinn im Sein,
um mich Gefahr in einem Hauch von Zeit,
doch ohne euch da schwebte ich als Schein,
so wie ein Stäubchen, welches ziellos treibt.

Ihr ward gewordenes Ziel, von Gott bestimmt,
und ich vom Geist des Lebens wachgeküsst;
der Heimat fortgerissen, war ich Kind,
platziert im Körper eines menschlichen Gerüsts.

Im Lebensauftrag inkarniert und ohne Sinn,
tanzte ich schwebend meinen Drahtseilakt,
unter mir, freier Fall mit stetem Wind,
der an mir zerrte und vertrieb die Kraft.

So balancierte ich, verlor das Gleichgewicht,
wohl aufgefangen, ging ich durch ein Tor,
dahinter trat der Wahrheit helles Licht,
wie eine Botschaft und Mission hervor.

Berufung ist des Daseins Sinn und Ziel,
dem Geist zu dienen, der uns schuf,
als Hilfe da zu sein, für den der fiel,
die Seele öffnen, wenn Er in uns ruft.

Kraftvoll

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Überwältigende Kraft – 
die aus dem Nichts ein Alles macht,

die Welt mit Farben überzieht,
gerecht ist und gleich gültig liebt;

aus Staub geformt, durch Geisteskraft,
den Mensch in diese Welt gebracht,

die Sterne und Planeten formte,
Gezeiten - Ebbe, Fluten normte,

millionenfach in Duft und Fülle,
mit Klang erfüllte tote Stille.

Natur, sie lässt ein reiches Leben,
in Wasser, Erde, Luft erbeben;

die Kraft, die nie versagt und führt,
was Menschheit wahrheitssuchend spürt.

Mensch drückt sich aus als Teil der Kraft,
im Dienen ist sein Zweck vollbracht.

Nie enden wird des Menschen Zeit,
die Leben aneinander reiht,

der Chancen ewiger Neubeginn,
Karma und Ausgleich - Lebenssinn.

Heiliger Geist – Kraft des Lebens

Erschaffung Adams – Michelangelo Buonarroti (1465-1564)

Wer verbirgt sich hinter den vielen Namen, mit denen wir den Großen Geist ansprechen? Welche Gestalt hat Er, welches Wesen? Ist Er der alte Mann mit dem weißen Vollbart, der auf einem Thron sitzend das Universum regiert? Manche Menschen denken tatsächlich immer noch so.

Der Große Geist ist kein persönliches, rachsüchtiges, grausames, despotisches Wesen. Er ist das Naturgesetz und der Geist dahinter, die Kraft, die für den grenzenlosen Kosmos verantwortlich ist und ohne die das Leben in seinen Myriaden von Erscheinungsformen nicht funktionieren könnte. Er ist die Kraft, die das Leben selbst ist, die Ursubstanz, aus der alles Leben besteht. Sie umfasst das Winzigste und das Majestätischste. Wir haben nur eine Ahnung von dem, was wir wirklich sind, denn unsere Eigenschaften und geistigen Fähigkeiten sind bei unserer Geburt auf dieser Welt eingeschränkt. Eine Geburt ist wie ein Sterben aus der geistigen Welt in die materielle Welt hinein.

Unsere Aufgabe bei der Inkarnation besteht darin, mehr von der angeborenen Göttlichkeit zum Ausdruck zu bringen. Dieser Ausdruck ist ein Prozess, der nie abgeschlossen ist, denn die Entwicklung ist wie der Große Geist unendlich. Automatisch drückt sich der menschliche Geist in allen Tugenden aus, in Taten der Güte, der Freundlichkeit, des Mitgefühls, der Toleranz, des Mitleids, der Barmherzigkeit, der Freundschaft, der Zuneigung, der Liebe. Je mehr Gutes man tut, desto größer ist der Geist, der sich manifestiert.

Dabei geht es auch um das Gute, das wir unserer eigenen Person tun, indem wir zum Beispiel aufhören zu rauchen oder dem Alkohol abschwören. Dann wird der ‚Film des Lebens‘ neu gedreht. Es geht darum, die physische Natur zu beruhigen, das Gehirn zur Ruhe zu bringen und das Auftauchen des inneren Individuums zu fördern, um eine größere Harmonie mit den geistigen Kräften des Lebens zu erreichen. Im Wesentlichen geht es darum, sich aus dem Strom der Materie in die Stille des Geistes zurückzuziehen. Jeder Einzelne muss den Weg für sich selbst finden.

Ich konnte feststellen, dass ich zum Empfänger einer größeren Inspiration geworden bin. Die psychische Seite meines Wesens hat sich entfaltet. Es entwickelte sich der spirituelle Aspekt, und die Kraft, die zu den höheren Bereichen des Lebens gehört, strömte in mein Wesen ein.

Mit 50 Jahren habe ich begonnen, Gedichte und Romane zu schreiben. Sie sind für mich Ausdruck der geistigen Entwicklung geworden – mein Weg zur Selbstfindung und der Gotteserfahrung.

Jeder Mensch, der seiner spirituellen Natur erlaubt, die Überlegenheit zu erlangen, die ihr natürlicher Zustand ist, wächst an innerer Weisheit, die Frieden, Verständnis, Zuversicht, Gelassenheit und das Bewusstsein für eine wahre Beziehung zur ewigen Macht in sich trägt.

Gleichgeschlechtliche Liebe

Quelle: Pinterest –https://kassis-shop.de/

Gleichgeschlechtliche Beziehungen gab es schon in biblischen Zeiten, auch Pädophilie. Ich erinnere hier an die Lustknaben in den Tempeln und an Jungfrauen, die unbefleckt von sexuellen Handlungen, alten Männern als Ehefrauen gereicht wurden. Die Jungfrau Maria war erst 12 Jahre alt, als sie schwanger wurde. Heutzutage wird das immer noch praktiziert. Frauen galten im Altertum, bis hin in unsere Zeit, als minderwertig im Denken und Handeln. Sie hatten die Männer mit Nahrung zu versorgen und Kinder zu gebären. All diese Dinge könnte man mit dem Titel: „Den Männern zur Lust“ versehen.

Geht es der Menschheit um Liebe oder um Lust an Sexualität?

Die wahre Liebe ist die Vereinigung zweier Seelen. Der Große Geist hat in unendlicher Weisheit bestimmt, dass jedes der beiden Geschlechter den anderen ergänzt. Und dort, wo die vollständige Verschmelzung stattfindet, lebt die wahre Liebe, denn jeder liefert, was dem anderen fehlt, und die Dualität bildet die Einheit. Da sie ein Teil des unendlichen Geistes ist, hat sie eine zahllose Anzahl von Variationen, die von der niedrigsten bis zur höchsten reichen, von der magnetischen und physischen körperlichen Anziehung über die mentale bis hin zur geistigen, die die Grundlage ist. In dieser Welt ist sie sehr selten. Sie ist Ausnahme, nicht die Regel, und obwohl man manches Mal bei der Wahl des Partners denkt: „Das ist meine bessere Hälfte.“, wird die Verbundenheit durch irgendeine Fremdheit unterbrochen.

Wenn sich zwei ‚gleiche‘ Seelen treffen und zueinander finden, bilden sie im Leben ein Ganzes. DAS ist die natürliche Ehe der Seelen. Es ist die uralte Lehre von den Affinitäten, den Seelenverwandtschaften, die ihren Ausdruck finden. In einem Prozess, der Millionen und Abermillionen von Jahren dauert, kann man sehen, dass das Zusammentreffen von zwei Hälften oder Affinitäten nicht üblich ist, weil sie etwa zur gleichen Zeit geboren werden müssen. Wenn dies der Fall ist, ist es Teil des göttlichen Plans. Liebe ist, als größte Kraft dieses Plans, völlig geschlechtsneutral.

Das heißt, dass die Fortpflanzung eine untergeordnete Rolle spielt, denn sie kann auch ohne Liebe stattfinden. Lt. Religion der Kirchen sind Sexualität und Kindererziehung in gleichgeschlechtlichen Beziehungen von Gott verboten. Der Große Geist fordert in seinen Geboten, dass man Körper und Seele anderer Menschen nicht verletzen soll. Eine Partnerschaft, die auf Liebe beruht, ist niemals verboten. Zum Wohle der Kinder sollte die Homophobie der Gesellschaft zu denken geben, die sich später auf die Kinder ausweiten könnte.

Jegliche Homophobie ist zu verurteilen!  Scheinheilige Lügen ebenfalls! Von einer vertrauenswürdigen Person in Kirchenkreisen wurde ein hoher Prozentsatz als homosexuell benannt. Doch die Pfaffen schweben immer noch engelgleich über den Erdboden, um ihre zölibatäre Lebenslüge zu demonstrieren.  

Homosexuelle Liebe gab es zwischen David und Jonathan in der Bibel. In Davids Klagelied zum Tode Jonathans heißt es (2.Samuel,1,26): „Es ist mir leid um dich, mein Bruder Jonathan, du warst mir so hold! Deine Liebe war mir köstlicher als Frauenliebe!“

und bei 1. Samuel 18, 4 heißt es: „Und Jonathan schloss einen Bund mit David, weil er ihn liebhatte wie sein eigenes Leben.“

Die Kirchen betonen natürlich weiterhin, dass es zwischen den Beiden keine sexuellen Handlungen gegeben haben soll. (Anscheinend war man dabei?) Zumindest David war mehrfach verheiratet. Wer’s glauben mag!

Ich wünsche jedem Menschen die Liebe des Großen Geistes.

Federleicht

Bild von Sabine Zierer auf Pixabay
Gib Achtung jenem Drängen, 
das tief im Herzen liegt;
als ob‘s mit zarten Klängen
ein Notenblatt beschrieb.

Tanz leicht im Takt des Liedes;
sei fröhlich und beschwingt.
Folg seinem Rhythmus, lieb es,
weil es von Wahrheit singt.

Folg federleicht dem Einen,
der übers Wasser ging;
hör, wie das Lied in Reimen
den Glauben trägt im Sinn.

Wirf einen Stein ins Wasser,
schau, wie er untergeht,
sieh, es bewegt ein Raster,
das weite Kreise dreht.

Das Wertvolle im Leben,
umkreist noch lang die Welt;
sei nicht ein steinig Beben,
der untergeht und fällt.

Folg tanzend allen Winden,
durchströme Raum und Zeit;
du wirst das Gute finden
im Takt der Ewigkeit.

Pilgerweg

Peregrinus preparatus – Westminster abbey
Das Leben ist uns Lehrpfad hier auf Erden,
ist uns ein Pilgerweg, mit Blumen ausgeschmückt,
auch wenn die Schritte steinig unterlegen,
ist er mit Liebe und mit Hoffnung überdeckt.

Wir sammeln Blüten wie Erfahrungswerte,
mit Steinen bauen wir ein winderprobtes Haus;
wir folgen einer unbekannten Fährte,
die sich durchs Leben zieht, auch wenn es graust.

Schau immer nur nach oben, nie nach unten -
die Sonne scheint vom Himmel jeden Tag.
Mit hellen Strahlen wird sie ewig funkeln,
ist uns ein Sinnbild, das uns geistig füllen mag.

Vital erleuchtend wird sie Kummer stillen,
den Geist in uns erreichen und beleben;
das, was uns niederschlug in Weisheit hüllen,
in unser Pilgerkleid den Glauben weben.

Kein Buch auf dieser Welt kann ihn uns lehren,
kein Lehrer weitergeben dem, der’s wissen will.
Die Göttlichkeit im Menschen zu beschreiben,
gleicht einer unbekannten Pflanze, die erst keimen will.

Durch deine Taten musst du sie verdienen -
Wahrheit erkennen, frei und ohne Schuld.
Sei Pilger nicht zu Kirchen und Ruinen,
erreich das Ziel des Lebensweges in Geduld.