Singen möcht‘ ich, helle, reine Töne,
in die missklangreiche Welt hinein.
Möcht‘ ihr bringen, was den Geist verschöne,
Dur und Moll im Lied vereinen.
Wie die Vogelstimmen, die am Morgen
Tag und Sonne freundlich singend grüßen,
möcht‘ mein Lied, die allergrößten Sorgen
wandeln, dass sie schnell vergehen müssen.
Auf dem Blütenteppich bunter Träume,
unter Bäumen, deren Kronen rauschen,
soll die grenzenvolle Welt der Zäune
meinen hellen Liedern lauschen.
Die Akkorde möchten aufwärts schwingen,
wie die Wolken, die um Berge kreisen.
Augenschließend werden sie erklingen,
wie ein Schiff durch Wolkenmeere reisen.
Um ein notenreiches Werk zu singen,
hebt die Menschheit sich vereint zum Chor.
Bleibt es nur ein Traum? - Ein hehres Ringen
bringt das allerschönste Lied hervor.
Musikstück von Barnabás von Géczy (1897-1971) Interpret: Ulrich Tukur und Band
Petrus Van Schendel (1806-1870)
Ganz leise kommt die Nacht aus weiter Ferne,
Ganz leise singt sie uns das Lied der Sterne,
Ganz leise schwingt sie durch die Luft,
Sanft und süß der Duft von bunten Blumen.
Ganz leise kommt ein Flüstern und ein Rauschen,
Ganz leise steh'n die Menschen da und lauschen,
Wie von tausend Geigen singt und klingt es,
Ganz leise, ganz leise singt die Nacht ihr Lied.
Hörst du das singende, jubelnde, klingende Lied der Natur?
Hörst du ihre zärtlichen Harmonien in Moll und Dur?
Hörst du die Stimmen der Bäume und Tiere in Nord und in Süd?
Hörst du ihre Herzen fragen und im Rhythmus schlagen?
Zeiten entstehen und Zeiten vergehen. Es dreht sich die Welt.
Frühling, Sommer, Herbst und Winter eilt durch Nacht und Feld.
Über die Berge und über die Täler fliegt zart ein Akkord.
Und auf leichten Flügen ziehen tausend Melodien.
Ganz leise kommt ein Flüstern und ein Rauschen,
Ganz leise steh'n die Menschen da und lauschen,
Wie von tausend Geigen singt und klingt es,
Ganz leise, ganz leise singt die Nacht ihr Lied.
Erinnerungen verblassen und des Tages Ruhm vergeht. Die Spuren, die wir heute zieh’n sind morgen schon verweht. Doch in uns ist die Sehnsucht, dass etwas von uns bleibt, ein Fußabdruck am Ufer, eh‘ der Strom uns weitertreibt.
Nur ein Graffiti, das sich von der grauen Wand abhebt, so wie ein Schrei, der sagen will: Schaut her, ich hab gelebt! So nehm ich, was an Mut mir bleibt, und in der Dunkelheit sprühe ich das Wort „Hoffnung“ auf die Mauern meiner Zeit.
Die Herzen sind verschlossen, die Blicke leer und kalt, Brüderlichkeit kapituliert vor Zwietracht und Gewalt, und da ist so viel Not und Elend gleich vor uns’rer Tür, und wenn wir ein Kind lächeln seh’n, so weinen zehn dafür.
Der Himmel hat sich abgewandt, die Zuversicht versiegt. Manchmal ist’s, als ob alle Last auf meinen Schultern liegt. Doch tief aus meiner Ohnmacht und meiner Traurigkeit sprühe ich das Wort „Hoffnung“ auf die Mauern meiner Zeit.
Um uns regiert der Wahnsinn und um uns steigt die Flut. Die Welt geht aus den Fugen, und ich rede noch von Mut. Wir irren in der Finsternis und doch ist da ein Licht, ein Widerschein von Menschlichkeit – ich überseh‘ ihn nicht.
Und wenn auf meinem Stein sich vielleicht das Unkraut wiegt im Wind, die Worte „Ewig unvergessen“ überwuchert sind, bleibt zwischen den Parolen von Hass und Bitterkeit vielleicht auch das Wort „Hoffnung“ auf den Mauern jener Zeit, bleibt zwischen den Parolen von Haß und Bitterkeit vielleicht auch das Wort „Hoffnung“ auf den Mauern jener Zeit.
Quelle: Musixmatch Songwriter: Reinhard Mey
Englische Übersetzung:
Memories fade and the glory of the day fades. The traces we leave today Are tomorrow already blown away. But in us is the longing, that something of us remains, A footprint on the shore before the current carries us on.
Just a graffiti that stands out against the gray wall, like a scream that wants to say: Look, I lived! So I take what courage I have left, and in the darkness I spray the word „hope“ on the walls of my time.
The hearts are closed, gazes empty and cold, brotherhood capitulates before discord and violence, and there is so much need and misery just outside our door, and when we see one child smile, ten weep for it.
Heaven has turned away, And all hope is gone. Sometimes it’s as if all the weight is on my shoulders. But deep from my helplessness and my sadness I spray the word „hope“ on the walls of my time.
Madness reigns around us and around us the tide is rising. The world is coming apart at the seams, and I still speak of courage. We wander in the darkness and yet there is a light, a reflection of humanity – I do not overlook it.
And if on my stone perhaps the weeds sway in the wind, the words „Eternally unforgotten“ are overgrown, among the slogans of hatred and bitterness perhaps the word „Hope“ also remains on the walls of that time, between the slogans of hatred and bitterness perhaps also the word „hope“ remains on the walls of that time.
Auf der Heide blüh’n die letzten Rosen; braune Blätter fallen müd vom Baum.
Und der Herbstwind küsst die Herbstzeitlosen; mit dem Sommer flieht manch Jugendtraum.
Möcht einmal noch wie damals kosen; möcht vom Frühling träumen und vom Glück.
Auf der Heide blüh’n die letzten Rosen; doch die Jugendzeit kehrt nie zurück.
Versunken ist die Frühlingszeit, kein Vogel singt im Lindenhain. Die Welt verliert ihr Blütenkleid, und bald wird Winter sein. Verlassen ist der Holderstrauch, an dem ich einst geküsst. Es blieb ein Duft, der wie ein Hauch, aus fernen Tagen ist.
Auf der Heide blüh’n die letzten Rosen; braune Blätter fallen müd vom Baum.
Und der Herbstwind küsst die Herbstzeitlosen; mit dem Sommer flieht manch Jugendtraum. Möcht einmal noch wie damals kosen, möcht vom Frühling träumen und vom Glück.
Auf der Heide blüh’n die letzten Rosen; ach die Jugendzeit kehrt nie zurück. Holde Jugend, holde Jugend – kämst du einmal doch zu mir zurück.
Heute geht es uns gut! Jeder erhält im Notfall Sozialleistungen und muss nicht verhungern. Viele jammern trotzdem und wählen aus Frust die ‚blaue‘ Partei. Das wäre ein Rückschritt in die Vergangenheit. Ich kann den Menschen immer nur vor Augen halten, wie es damals war. Die Fremdenfeindlichkeit ist leider geblieben, obwohl im Urlaub alles anders zu sein scheint.
Als Anschluss an meinen letzten Beitrag über die Weltwirtschaftskrisen
Jiddische Lieder – Zupfgeigenhansel
Text und Komposition: Mordechaj Gebirtig (1877-1942) Am 4. Juni 1942 wurde er bei einer Aussiedlungsaktion zusammen mit seinem Künstlerkollegen, dem Maler Abraham Neumann, im Krakauer Ghetto auf offener Straße von einem deutschen Besatzungssoldaten erschossen.
Ejns, Tswej, Draj, Fir, Arbetlose senen mir, (wir sind die Arbeitslosen) Nischt gehert chadoschim lang (seit Monaten haben wir nichts mehr gehört) In farbrik dem hammer-klang, (der Klang der Hämmer in der Fabrik) ‚S lign kejlim kalt, fargesn, (Werkzeuge liegen kalt und vergessen) ‚S nemt der sschawer sej schoj fresn (Am Ende wird der Rost sie auffressen) Gejen mir arum in gas, (Wir schlendern durch die Straßen) Wi di gewirim pust-un-pas, (wie wichtige Leute, die herumtrödeln.) Wi di gewirim pust-un-pas. (wie wichtige Leute, die herumlungern.)
Ejns, Tswej, Draj, Fir, Arbetlos senen mir, (wir sind die Arbeitslosen) On a beged, on a hejm, (ohne Kleidung, ohne ein Zuhause) Undser bet is erd un lejm, (unser Bett ist Erde und Schlamm) Hat noch wer wos tsu genisn (Wenn jemand noch was zu essen hat) Tajt men sich mit jedn bisn, (wir teilen jeden Bissen davon) Waser wi di g’wirim wajn (Wasser, wie die reichen Leute mit Wein) Gisn mir in sich arajn, (wir gießen in uns hinein) Gisn mir in sich arajn. (wir gießen in uns ein)
Ejns, Tswej, Draj, Tanne, Arbetlose senen mir, (wir sind die Arbeitslosen) Jorn lang gearbet, schwer, (Wir haben jahrelang hart gearbeitet) Un geschaft alts mer un mer, (immer mehr und mehr bauen) Hajser, schleser schtet un lender (Häuser, Paläste, Städte und Länder) Far a hojfele farschwebder. (für einen Haufen verlorener Kinder) Unser lojn derfar is woa? (was ist unser Lohn dafür?) Hunger, nojt un arbetlos, (Hunger, Bedürftige und Arbeitslose!) Hunger, nojt un arbetlos. (Hunger, Bedürftige und Arbeitslose!)
Ejns, Tswej, Draj, Fir, Ot asoj marschirn mir, (und darum marschieren wir) Arbetlose, trit noch trit, (Arbeitslose, Schritt für Schritt) Un mir singe sich a lid (und wir singen uns ein Lied) Fun a Land, a weit a naje, (von einem neuen Land, einer neuen Welt, einer neuen) Wu es lebn mentschn fraje, (wo freie Menschen leben) Arbetlos is kejn schum hant, (Niemand ist mehr arbeitslos) In dem najen fajen land, (im neuen freien Land) In dem najen fajen land. (in dem neuen freien Land)
Ich sah den Osten mit seinen Schätzen, mit dem Mond im Banner und in einen Vierzeiler wollte ich der Welt von seinem Glanz singen.
Aber als ich Jerusalem sah, wie Mohn auf einem Felsen, hörte ich ein Requiem, als ich mich davor verneigte.
Siehst Du nicht die bescheidene Kapelle, Du der vom Frieden der Welt flüstert, wie die Vögel ihre Flügel verstecken, die flammenden Buchstaben, die sagen: „gefährliche Grenze“
Der Weg führt zum Brunnen. Du möchtest Deinen Eimer füllen. Bleib stehen Maria Magdalena, für sie ist Dein Körper das Wasser nicht wert
Inschallah, Inschallah Inschallah, Inschallah
und der Olivenbaum schreit in der Finsternis, seine liebevolle Frau, sein Freund, liegen unter Trümmern begraben, gefangen im Feindesland.
Von einem Stacheldrahtdorn aus beobachtet der Schmetterling die Rose. Die Menschen sind so hirnlos, Sie werden mich verstoßen, wenn ich das wage.
Gott der Hölle oder Gott des Himmels Du, der da ist, wo es ihm gefällt, In diesem Land Israel gibt es Kinder, die vor Angst zittern
Inschallah, Inschallah Inschallah, Inschallah
Die Frauen stürzen im Unwetter morgen wird ihr Blut weggewaschen sein Die Straße ist voller Mut gebaut worden, eine Frau, für einen Pflasterstein
Aber ja, ich sah, Jerusalem wie Mohn auf einem Felsen Ich höre immer dieses Requiem wenn ich mich davor verneige
Requiem für 6 Millionen Seelen, die kein Marmor-Mausoleum haben und dem furchtbaren Sand 6 Millionen Bäume abtrotzen.
Inschallah, Inschallah Inschallah, Inschallah
J’ai vu l’Orient dans son écrin avec la lune pour bannière et je comptais en un quatrain chanter au monde sa lumière
Mais quand j’ai vu Jérusalem coquelicot sur un rocher j’ai entendu un requiem quand sur lui je me suis penché
Ne vois-tu pas humble chapelle toi qui murmure paix sur la terre que les oiseaux cachent de leurs ailes ces lettres de feu : danger frontière
Le chemin mène à la fontaine tu voudrais bien remplir ton seau arrête-toi Marie-Madeleine pour eux ton corps ne vaut pas l’eau
Inch Allah, Inch Allah Inch Allah, Inch Allah
Et l’olivier pleure son ombre sa tendre épouse son amie qui repose sous les décombres prisonnière en terre ennemie
Sur une épine de barbelé le papillon guette la rose les gens sont si écervelés qu’ils me répudieront si j’ose
Dieu de l’enfer ou Dieu du ciel toi que te trouve où bon te semble sur cette terre d’Israël il y a des enfants qui tremblent
Inch Allah, Inch Allah Inch Allah, Inch Allah
Les femmes tombent sous l’orage demain le sang sera lavé la route est faite de courage une femme pour un pavé
Mais oui j’ai vu Jérusalem coquelicot sur un rocher j’entends toujours ce requiem lorsque sur lui je suis penché
Requiem pour six millions d’âmes qui n’ont pas leurs mausolées de marbre et qui malgré le sable infâme ont fait pousser six millions d’arbres
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