Fast alle Türchen stehen offen,
noch vier, dann wird Bescherung sein;
die Alten, Armen stehn betroffen
vor festlich, schön geschmückten Reihen
in Kaufhäusern, die angefüllt,
mit Weihnachtsmännern mancher Art,
dort lockt, was man mit schnödem Geld,
verlegen kauft und rasch bezahlt.
Die Kinder stehn kaum noch und staunen,
das Christkind ist längst abgeschafft.
Nur noch die Kleinsten können glauben,
dass es sich selbst verschenkt, zur Nacht.
Durch Glaubenskraft geborenes Wesen,
Gestalt gewordene Kraft aus Licht,
die Welt kann nur durch Dich genesen,
wenn Du in unsere Herzen sprichst.
Natur, berauscht von Licht und Leben,
liegt ruhend in den Winterbetten.
Der kalte Wind, ein frostig Beben,
trägt Flocken auf die kargen Stätten.
Frisch trägt die Luft die kühlen Träume
bis in die fernsten Weltenecken.
Macht aus den Kanten Rüschensäume,
legt grünes Land in weiße Decken.
Die Bäume strecken kahl die Äste,
vom Schnee bedeckt, ein schweres Tragen,
begrüßen flatterhafte Gäste;
die träumen müd‘ von Frühlingstagen.
Die Winterzeit geht in die Stille,
hält mit der Welt den Atem an.
Wo die Natur, mit neuer Fülle,
das nächste Jahr beleben kann.
Schneeweiß, wie ein sonnbeglänztes Meer,
liegt das weite Land in stiller Pracht.
Flocken haben es bedeckt, von oben her,
bringen uns ein Bild, das glücklich macht.
Flockentreiben kommt aus ferner Welt,
fällt und segelt auf den Winterwinden;
flüchtig ist das Nass, vom Frost erstellt,
Sonne bringt das Element zum Schwinden.
Lichtes Treiben schwebt vom Himmelszelt,
weiß und rein scheint es, das Flockenheer.
Flüchtig sind die Dinge dieser Welt,
nur gelieh‘n sind sie - von oben her.
Geheiligte Stunde, gesegnete Runde,
wie Schalen geöffnete Herzen und Hände
und göttliche Worte aus menschlichem Munde —
da öffnen sich Türen, da weichen die Wände.
Da strömen in Scharen die sehnenden Seelen,
als hätte ihr Herz unser Rufen vernommen,
und manche entringt sich mit Mühen und Quälen
dem klammernden Dunkel, um Licht zu bekommen.
Die Engel entschweben dem seligen Schweigen
und bringen den Herzen die Wasser des Lebens,
behutsam, wie Gärtner zu Blumen, sich neigen.
Geheiligte Stunde, o Stunde des Gebens.
Menschen würden ihn nicht erkennen,
den Engel, selbst wenn er in Sichtbarkeit stünde;
manchmal seh’n sie im Schlechten Gutes,
und beschimpfen die guten Dinge als Sünde.
Sie können Gut und Böse nicht unterscheiden,
sehen nur die Seite, die der Allgemeinheit gefällt;
sie nehmen nicht wahr, wie andere leiden,
denken, den Reichen und Schönen gehört die Welt.
Auf Spatzen schießen sie mit Kanonen,
sortieren die Bösen in Schwarz und die Guten in Weiß;
sie wollen den Satan der Welt belohnen,
der die Menschheit mit in den Abgrund reißt.
Worte nur, gegen das böse Tun alter Männer,
die sich selbst gesetzt, als Gottes Vertreter.
Die Glaubensverdreher und Religionsbekenner,
laufen durch die Nationen als fromme Beter.
Seht hin! Die Waage mit gefüllten Schalen,
ein Engel hält sie, wiegt der Völker Gedanken,
hat zu leicht befunden*, was sich ihm offenbarte;
die Welt wird an ihren Taten erkranken.
* Eine Stelle im Alten Testament, Dan 5,25: Daniel liest die Worte „mənēʾ mənēʾ təqēl ûp̄arsîn (מְנֵ֥א מְנֵ֖א תְּקֵ֥ל וּפַרְסִֽין)“ und interpretiert sie: „Mənēʾ: Gezählt, das heißt, Gott hat gezählt (mənāh מְנָֽה) die Tage Deiner Königsherrschaft und sie beendet. Təqēl: Gewogen, das heißt, Du wurdest auf der Waage gewogen (təqiltāʾ תְּקִ֥לְתָּא) und für zu leicht befunden. Pərēs פְּרֵ֑ס: Zerteilt (pərîsat̲ פְּרִיסַת֙) wird Dein Königreich und den Persern und Medern übergeben“.
Einen kleinen Kranz aus Tannengrün binden,
mit goldenen Drähten ihn liebevoll winden,
bestückt mit Schleifen und Kugeln aus Glas,
an den Türrahmen hängen. Wie schön ist das!
Die verschlissenen Sitze des Sofas verstecken,
es verhüllen mit Kissen und warmen Decken,
und der Ohrensessel kriegt ein Fell für den Po,
für die kalten Beine eine Zudecke, sowieso.
Ein Plastikbäumchen mit LED’s, ganz klein,
wird in stiller Stunde Erinnerung sein.
Vorbei ist die Freude auf Weihnachtsstunden,
vergangen ist sie, wie ein Traum in Sekunden.
Die, die ich liebte, sind abberufen.
Sie waren das Licht mir auf felsigen Stufen.
Wurden schwebenden Schrittes davongetragen,
zu besseren Orten und wärmeren Tagen.
Am Abend entzünde ich Kerzenlichter,
dann seh‘ ich sie alle, die trauten Gesichter,
erleb‘ die Geschichten der Weihnachtszeit,
wie ein Kind im Damals. Es liegt schon so weit!
In der Stadt sieht man die Menschentrauben,
taumeln in die dunkle Welt des Abends,
gehen schnellen Schrittes, und sie glauben,
dass sie die Zeit für sich gepachtet haben.
Tüten voll, stehn sie mit leeren Herzen,
mit dem Denken auf sich selbst gestellt.
Hasten durch die Läden, wie durch Gärten,
ernten ungeliebten Tinnef für viel Geld.
Während sie genervt nach Hause eilen,
machen ihre Smartphones schräge Töne.
Ist kein Ort, um lange zu verweilen -
schnell verstummt das Straßenzug-Geklöne.
Weihnachtswelt ist vom Vorüberschreiten
der Massen kalt und stumm geworden.
Die Hektik dieser Zeit auf Straßen breiten,
ist wie ein Tun, die Sinnlichkeit zu morden.
Begleiter für das Leben sollte Liebe sein.
Das Schicksal trieb dich an den Schulungsort;
du wirst getragen und bist nie allein,
ist die Lektion auch hart, bald geht sie fort.
Bist unzerstörbar, unerschütterlich;
den Rest des Weges wird Er bei dir sein,
bist Teil von Ihm, viel höher als dein Ich.
Du überwindest alles, Furcht und Pein.
Entfalte dich und nimm die Chance wahr,
die groß dir in die Wiege einst gelegt,
denn Seine Liebe ist dir immer nah,
leg deine Sorgen ab, wie Wind sich dreht.
Dann folgt die Stille, tritt in sie hinein,
bade im Segen, der von innen kommt.
Lern die Lektion des Nie-verlassen-seins,
sei frohen Mutes und von Gott besonnt.
Unbeweglich ist alles, die Fenster geschlossen,
es dringt sein fahles Licht durch den Store.
Bald ist er rund, wie in den Himmel gegossen,
seine Strahlung öffnet manch mystisches Tor.
Die Nacht wird zum Tage, in Silber getaucht,
die Verborgenheit bekommt durch ihn ein Gesicht;
es lächelt nicht, ist uralt und verstaubt,
taucht die Welt in kaltes, gleißendes Licht.
Die Flüche flieh‘n vor des Tages Erwachen,
die im Jenseits beschatteten Wölfe der Nacht.
Der Tod bringt zum anderen Ufer den Nachen,
Vampire gehn schlafen – die Welt ist erwacht.
Der Winterhimmel drängt sich grau ins Licht,
so schneeschwer ziehn die Wolkenzüge,
schweben vorbei, bis die Umhüllung bricht;
verlieren sich in flockenweißen Flügen.
Die Jahreszeit ist kalt, eisig ihr Händchen,
bedeckt das müde Land mit Leichtigkeit,
trägt Frost und Schnee am Gängelbändchen,
wie einen kleinen Hund, der Unfug treibt.
Es ermattet die Natur, des Menschen Kraft,
teilt sich ihr großes Einsamwerden und trinkt Tee.
Übt, wie man frühes Schlafengehen schafft
und freut sich über erste Fußstapfen im Schnee.
Diese Website verwendet Cookies, um Ihre Erfahrung zu verbessern. Wir gehen davon aus, dass Sie damit einverstanden sind, aber Sie können sich abmelden, wenn Sie dies wünschen.Cookie settingsACCEPT
Privacy & Cookies Policy
Privacy Overview
This website uses cookies to improve your experience while you navigate through the website. Out of these cookies, the cookies that are categorized as necessary are stored on your browser as they are essential for the working of basic functionalities of the website. We also use third-party cookies that help us analyze and understand how you use this website. These cookies will be stored in your browser only with your consent. You also have the option to opt-out of these cookies. But opting out of some of these cookies may have an effect on your browsing experience.
Necessary cookies are absolutely essential for the website to function properly. This category only includes cookies that ensures basic functionalities and security features of the website. These cookies do not store any personal information.
Any cookies that may not be particularly necessary for the website to function and is used specifically to collect user personal data via analytics, ads, other embedded contents are termed as non-necessary cookies. It is mandatory to procure user consent prior to running these cookies on your website.