Es sei der Friede des Abends in Euch, es werde die Stille, die die Fülle birgt und mit sich bringt, in Eurem Herzen laut und spreche mit der Sprache, die keine Worte hat.
Wenn Ihr in Worten Erkenntnisse, die andere erkannt haben, vermittelt bekommt, müsst Ihr Euch an dem Band der Worte zurücktasten zu jenen Quellen, woraus die Erkenntnis floss, und nur wem selbst schon die Quellen fließen, vermag dieses Zurücktasten, dieses am Band der Worte sich zurückfinden zum Ursprung zu bewerkstelligen. Ein anderer bleibt bei den Worten stehen, und die Erkenntnis, die sie verbergen, geht ihnen nicht auf.
Es erkennen einander die Seelen, die auf gleicher Stufe stehen oder um des gleichen Zieles willen zusammengeführt werden. Es grüßen einander die Seelen, deren Fähigkeit ausgebildet ist, an dem Band der Worte zurückzufinden zum Ursprung der Worte. Sie haben die gleiche Sprache, und daher verstehen sie einander in jeder Erdensprache. Sie haben die gleichen Augen, die hinter die Dinge schauen können, und daher sehen sie bei allen Dingen, die immer nur Symbol sind, und bei allen Begebnissen, die nur letzter Ausdruck, nur ins Irdische übertragener Ausdruck des Geistigen sind, das Gottgewollte, das Schicksalhafte, während Menschen mit geschlossenen Geistesaugen die Dinge alleine sehen und sie in ihrer Vielfalt sehen, sie zählen, sie untersuchen und einordnen statt sie unterzuordnen dem Sinn.
Menschen, die offene Geistesaugen haben, fragen nicht mehr: Was ist das?, sondern sie fragen: Was bedeutet das? Und wie sie die gleiche Sprache und die gleiche Kraft der Deutung haben, so haben sie die gleiche Sehnsucht. Die Sehnsucht aber ist das Höchste, weil sie dem Höchsten entgegenführt. Sie ist das Wissen, denn nur was man weiß, wenn auch schattenhaft und unklar nur weiß, kann man ersehnen. Es trägt das Wissen und die Weisheit in sich, wer der Sehnsucht fähig ist, es ist schon dem Licht verbunden, wer zur Flamme der Sehnsucht wurde, wer wärmen und entzünden kann. Wisst Ihr, dass damit die Aufgabe des Wärmespendens und Entzündens verbunden ist? Und wisst Ihr, dass, wer eine Aufgabe erhalten soll, erst geprüft werden muss?
Ich wisst es und schreckt doch vor jeder Prüfung zurück, Ihr sehnt Euch und wollt doch behalten, was Ihr habt, und beharren, wo Ihr steht. Aber seht, was Eure Hände nicht hergeben können, das Schicksal, das gütige, der Vollstrecker Eurer eigenen Sehnsucht, entwindet es Euch. Es erfüllt an Euch, wozu Ihr selbst nicht die Kraft findet, es führt aus, was Euer eigenes inneres Wollen und Streben ist.
Die Ihr das Leuchten der Sehnsucht in Euch habt, wärmt und entzündet andere Lichter auf der dunklen Welt und seid getrost: Der Euch zu Lichtern werden ließ, der weiß warum und zu welchem Zweck.
Diesem Ruf folgen verschiedene Menschen auf verschiedene Weise, und so kommen sie zu verschiedenen Zielen. Wer im Äußeren sucht, wird Äußerliches finden, und sein Suchen ist nur ein Probieren, ein Versuchen, und das wird leicht der Weg des Versuchers.
Wenn er aber alle Wege im Äußerlichen versucht hat, so kommt einmal der Punkt, an dem er erkennt, dass sein Weg ihn immer im Kreise führt, und dann wendet er sich nach innen, weil kein anderer Weg mehr ihm bleibt.
Wohl dem, der gleich den Mittelpunkt anstrebt und die rechte Richtung anstrebt!
Am Ziel aber finden sich beide, der dem Suchen und der dem Versucher gedient hat. Nur dass der eine seiner vielen Umwege müde am Ziel ankommt und der Ruhe bedarf, die das Stillstehen, das Latent Sein für vielleicht lange Zeiten ihm auferlegt. Wer aber gleich zur Quelle findet, hat das reine, das ungetrübte Wasser und darf es anderen reichen.
In der hebräischen Sprache hat jeder Buchstabe eine Schwingung, die in Zahlen ausgedrückt wird.
Selbstlaute a, e, i, o, u, werden nicht geschrieben, sondern lediglich durch Punkte ausgedrückt. Ändern sich die Punkte, ändert sich die Bedeutung.
Es gibt in der Bibel 2 Schöpfungsgeschichten. In der ersten Geschichte erscheint zunächst der Mensch, als er noch nicht in Mann und Frau geteilt ist. In der zweiten Geschichte kann der Mensch nichts ohne die Teilung tun. Danach ist er als Mann passiv, die Frau aktiv – sie spricht mit ‚der Schlange‘.
Schlange heißt auf Hebräisch „nachasch“, geschrieben: Nun-Cheth-Schin und hat den Zahlenwert 50 – 8 – 300 = Gesamtwert 358
משיח (Maschiach – Gesalbter, Messias) = נחש (Nachasch – Schlange): Der Zahlenwert beider Worte ist 358
Das Wort für Fall oder fallen ist „nophal“, geschrieben: Nun-Phe-Lamed und hat den Zahlenwert 50 – 80 – 30
An den Zahlen-/Wortwerten sehen wir, dass eine Beziehung zwischen „Schlange“ und „fallen“ besteht. Fallen bedeutet: von einer höheren Ebene kommend auf einer niedrigeren enden.
Die körperlichste Seele, der Instinkt, heißt auf Hebäisch „nephesch“, geschrieben: Nun-Phe-Schin und hat den Zahlenwert 50 – 80 – 300
Wieder sieht man hier die gleiche Struktur des Wortes. Man erkennt sofort den Zusammenhang zwischen Schlange, Fall und animalischer Seele.
Die Schlange hat dem Menschen etwas zu bieten. Sie besitzt das Königreich der Welt, der unendlichen Entwicklung. Die Schlange ist der körperliche Messias. Sie ist quasi der Erlöser der Gegenseite, die dem Menschen rät, alles selbst in die Hand zu nehmen. Die List der Schlange ist, dass sie sich als Erlöser darstellt. Der Weg der Schlange führt in eine Katastrophe. Alles, was der Mensch sich aufgebaut hat, sieht er zusammenstürzen.
Die Rückkehr zum Ursprung setzt die Annahme einer anderen Welt voraus, die völlig andere Maßstäbe hat. Erst im tiefsten Unglück werden die Menschen den anderen, ihnen bisher verborgenen Weg erkennen. Der Weg zeigt, dass bereits in der Schöpfung die Erlösung der Menschen angelegt ist.
Lautloses Winden durch den Staub der Erde, wie keines sonst, Symbol für Falschheit und Verrat. Bietet den Menschen Vielfalt und Begierde, be-geistert sie für Sinn-Genüsse mancher Art.
Ein Tier, das stirbt, es ahnt, doch weiß es nichts, vom Werden und Vergeh‘n in dieser Welt. So lebt es jeden Tag im Gott gegeb‘nen Licht, zieht sich zurück, wenn schicksalhaft es fällt.
Doch Menschen suchen abseits der Instinkte, schauen der Schlange Lügen ins Gesicht; sie seh’n im Tod, das grässlich ungeschminkte, der Schlange Biss schmerzt unveränderlich.
Dem Boden zugewandtes Schlängeln, Kriechen, ist der natürlich schlangenhafte Grund. Wenn helle Strahlen über Schuppenhäute fließen, tut gold‘nes Glänzen nicht die Wahrheit kund.
Dualität ist weltlicher Konflikt ‚der Schlange‘, der Menschen Freiheit, die gespaltene Zunge. Polarität ist Miteinander, Einklang der Belange, sie bildet Einheit, schlangenfrei, in Schöpferstunde.
Flüchtig war’n des Sommers Düfte, wie des Lebens angenehme Jahre, zeichnen Farben zwischen dunklem Grün von gestern, gelb und golden sind die Blätter, rötliche und müde, Teppiche auf Wegen liegend und verwehend, treiben durch die Welt in ferne Winkel, wo es Menschen gibt, die lieben, lachen, leiden.
Weich, die Wege. Raschelnd klingt das Sterben unter den Füßen schneller Schritte. Natur – gedämpftes Leben! Nur der Wind bewegt die Wolken, weht den Staub der Straße, und die letzten Rosen pflückt er, streut die Blüten auf die feuchte Erde. Die Natur, sie liegt zerbrechlich zwischen Herbst und Winter, malt den Menschen goldne Sommerträume.
Nah ist das Ende, wo bereits der Anfang wartet, umfangen vom Himmel, genährt von der Erde, berufen von Gottes Wort, das alles Leben erschafft und erhält. Am Ende des Jahres tragen wir die Jahreszeiten in uns, mit ihren Erinnerungen und der Nostalgie ferner Zeiten. Der Herbst entkleidet die Natur, gönnt ihr im Winter eine Pause der Erneuerung, um sie in neuem Kleid dem Frühling darzubieten.
Die Welt verändert sich, tauscht Dur in Moll, nimmt einen tiefen Atemzug am Fenster in der Frühe, wo die Menschen müd noch in den Betten schlummern. Das Alter trägt Talente, Fähigkeiten und Weisheit in die Zeit des Neuen, die Erfahrung sammelt, bis sie mit ihr vergeht. Abschied von Zeitabschnitten, vom Leben, Herbst und Winter. Neu zu erwachen, wie die Natur, ein neues Kleid bekommen, das Leben neu entdecken, es zu lieben und Gott dafür zu danken, für jedes Jahr, jeden Tag und jede Stunde.
Auf meinem Weg, da ging ich erste, kleine Schritte, vertrauensvoll und freudig war mein Denken, doch endlos schienen mir die vielen Tritte; ich fühlte Menschen, die sich aufmerksam verschenkten. In aller Munde trug man lächelnd ein Bewundern in meine kleine Seele, die geblendet von dem Neuen, doch weinend sank ich in die Kissen voller Trauer und scheute ihre Blicke in der Jahre Dauer.
War ich verbunden mit den Kräften, die mich sandten, so streiften ab die letzten Bilder ins Vergessen. Ein Tor schloss sich – ich wurde neu bemessen! Es waren fremd und unvollkommen die Verwandten. Geöffnet stand die Tür zum neuen Leben. Hindurch zu gehen, fasste ich den Mut, nur vorwärts ging es, aufwärts war mein Streben, wo mich des Lebens Härte trieb und schlug.
War auf der Suche, nach Geborgenheit und Liebe, wollte erwachsen werden, suchte Plan und Sinn. Doch was ich fand, war nur ein Ideal im Buche, vergänglich war die heile Welt darin. Irdisch begrenzt war auch das Menschenleben; ich sah so viele kommen, viele scheiden. Die Lebenslust war wie ein kurzes Beben, das mich ins Chaos stürzen ließ und leiden.
Verirrte Welt! Ich bin des Suchens müde, mein Gang wird schwerer, matter, jeden Tag. So, wie das Wetter, unbeständig, trübe, sind meine Blicke leerer und verzagt. Die Menschen, die mir Leid zufügten, sind mir Lehrer. Werd‘ bald schon letzte kleine Schritte gehn. Mein Seelenreifen war kein leichter Gang, ein schwerer; Will selig, körperlos im Staub verwehen.
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