Wasserperlen kleben auf der Scheibe – unaufhörlich wie der Regen rinnt. Tropfen, schillernd im kristallnen Kleide, fließen ineinander mit dem Wind.
Wie die Tropfen waren wir verbunden, spürten uns bei Tag, im stillen Traum. Nun ist alles, was uns band verschwunden, keine Liebe füllt den toten Raum.
Kalt und leer hast du dich selbst beschrieben, denn dein Lebenskrug brach jäh entzwei. Nichts als Wehmut ist zurück geblieben, und der Regen klopft den Takt dabei.
Alle Wärme wurde mir genommen, spür‘ nur Kälte statt Geborgenheit. Wird die Sonne nach dem Regen kommen, oder gar ein neuer Winter vor der Zeit?
Ach, könnt‘ ich doch schlafend unter dem Rasen ruhen, von Sonne beschienen und Regen gestreichelt, von erdigen, feuchten Schollen umschmeichelt, könnte nichts Falsches ich tun!
Wollte dich immerzu küssen. Dich berühren müssen war wie ein Trieb, der niemals endend dir Liebe beschrieb, und mein Sehnen nach deinen Augen, die so tief sind wie Seen… du warst all‘ mein Glück, doch Gedanken vergehen.
Ach, könnt‘ ich doch schlafend im All-Eins vergessen, was ich an dir besessen und doch nichts – nur ersehnt! Die Jahre werden schleichen über den Rasen, den keine Blüte je ziert, und das Land über mir, das erfriert. Dann kann ich nichts Falsches mehr tun… so lass mich doch ruhen!
Das Leben ist wie eine Pflanze, wurzelnd im Ur-Grund, zum Himmel strebend, jedes mit einzigartiger Blüte, im steten Werden, Wachsen und Vergehen. Immer aufs Neue erdentief versunken, irgendwann, vom Licht bestrahlt, neu erwachend, und vom Schein der Sonne gestärkt, wachsend und blühend, mit frischen Trieben. So reiht sich im Lichte GOTTES, Leben an Leben, Menschenblüte an Menschenblüte. Gib dich seiner Flamme und du bist verklärt!
Das Große in dir lieb’ ich, das du stets verneintest, schautest dich an, vor einem blinden Spiegel. Schaff dir ein klares Bild, dann blick hinein, erkenne! Schau deiner Seele hellen Glanz, sie schimmert sanft und warm. Sie wärmte mich. Wie ich sie liebte!
Sie hüllt mich nicht mehr ein und deine Worte flohen schwer. Zurück blieb NICHTS, das Wort „warum“ und Traurigkeit. Es gibt kein Mit-dir und kein Ohne-dich!
Ich treibe fort, in bitter-blut’gen Tränen, gelöst von aller Träumerei; zum Sterben müd’, geh ich den Weg allein.
Wo tausend Menschen meine Andacht stören, ist kein Friede.
Du hast ihn fortgenommen, vor der Zeit und allem Sinn. Mein Herz verbrennt im wehmutsheißen Regen. Nichts stillt die Glut, dein Bild wird nie vergehen.
Sie waren jung und sehr verliebt, hatten nur Augen für sich, in ihnen erwachte ein lockender Trieb; ihr Treiben kam bald ans Licht.
Nicht ohne Folgen blieb ihr Tun, die Gesellschaft regte sich auf, die Anklagen Dritter wollten nicht ruhen, das Schicksal nahm seinen Lauf.
Der Liebe folgte alsdann das Bereuen, sie waren arm und naiv. Nie konnten sie sich ihren Leichtsinn verzeihen, weil ihr Leben nun ernsthafter lief.
Die Verwandtschaft drängte folglich zur Ehe, SIE zeigte stolz ihren Bauch. Es gab keine Jobs in ihrer Nähe, er ging noch zur Lehre, sie auch.
Sie feierten schließlich Hochzeit in Eile, erwarteten Hilfe vom Amt. Er lernte noch eine lange Weile, ihre Ausbildung ‚fuhr gegen die Wand‘.
Als Geselle wurde er stolzer Vater, dann folgte Kind Nummer Zwei. Von vorne begann das Kinder-Theater. Man(n) wünschte sich Ruhe herbei.
Sie war für Kinder und Haushalt da, er hielt es nicht so mit der Treue. Sie wurde im Alter wie unsichtbar, nebenher nahm er sich eine Neue.
Es trieb ihn zu seinen Zech-Kumpanen, dort betrank er sich über Gebühr. Handgreiflich und wirr kannte er kein Erbarmen, sie setzte ihn vor die Tür.
Gewalttätig blieb er, ist meistens betrunken, ist frustriert von Frau und von Kind. Ihr Leben bleibt so, in Schulden versunken, …wenn sie nicht gestorben sind.
Bald* bist Du gänzlich fort aus meinem Leben! Du gehst nicht ganz – ein kleiner Teil bleibt hier, den senke ich mit liebevollem Weben in die verborgne Kammer meines Herzens mir.
Nicht losgelöst sind alle Erdenstricke, noch hält mich die Erinnerung gebannt, doch bald pflegt Schwester Zeit mit leisem Schritte, mir mein gebrochnes Herz mit sanfter Hand.
Sie wird den Balsam des Vergessens auferlegen, der wie der Nachtwind sich in Seelen senkt. Sie wird die Wunden heilen, die noch quälen und tröstend Sehnsucht stillen, wenn der Tag beginnt.
Die Einsamkeit wird sich in Stille wandeln, mein Herz wird heilen, irgendwann und -wie. Nur manchmal senkt mir dein verklärtes Handeln „Verbundenheit“ in meine Phantasie.
In diesem Dunstbild sehe ich dich wieder, du hüllst mich ein, in weißes Traumgespinst. Dein Geist singt mir am Tage Trauerlieder, zeigt mir, dass Traumesbilder nicht das Leben sind.
Die fernen Himmel singen ein Lied von uns’rer Welt und alle Zauber schwingen herab vom Himmelszelt.
Trägt Harmonie und Segen, kosmisch und ohne Zeit, macht Irdisches durch Klänge für Künftiges bereit.
Die Töne rieseln leise und fliegen mit dem Wind, wo jeder voller Anmut uns Linderungen bringt.
Trägt Liebe, Kraft und Freude in unser müdes Herz, lässt kalte Herzen fühlen, ein Lauschen, himmelwärts.
Wenn Menschenwerk vernichtet auf Nimmerwiederbringen, ist unentdeckter Klang ein ständiges Besinnen,
ist stetiges Erinnern an Fehler, falsches Handeln; will sich vom Unbewussten bald zum Bewussten wandeln.
Die Harmonie der Stimmen im Moll- und Dur-Gesang, ein überirdisch‘ Klingen, ein wahrer Himmelsklang.
Bringt Ursprung meiner Quelle, erinnernd, greifend nah, ein ständig Neubeginnen, ewig erneuernd, immer da.
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