Lausche in Dich hinein: Wahrhaftig ein Künstler zu sein, heißt, den heimlichen Klang zu ergründen, Seele und Geist im Eins-Sein verbinden.
ER wird die Stille durchbrechen, wird Dir singen und leis zu Dir sprechen, fortnehmen, die Dinge, die Dich quälen, Deine Beharrlichkeit wird er stählen. . Wirst Dich an den Ursprung zwanglos binden, gemeinsame Wurzeln wiederfinden, den fremden Lauten der Welt nachspüren, um die falschen Akkorde zur Lösung zu führen.
Bis Du selbst der Klang bist, den viele vernehmen, die sich nach höherer Einsicht sehnen. Fühle die Disharmonie der Welt. Gib ihr neue Prägung. Bringe sie geistig zu neuer Erhebung.
Aus dem Poesiealbum meiner Mutter: „Lass die Winde stürmen auf der Lebensbahn, ob die Wogen türmen gegen deinen Kahn. Schiffe ruhig weiter, wenn der Mast auch bricht. Gott ist dein Begleiter. Er verlässt dich nicht.“
Monate und Jahre vergehen wie im Flug. Es ist schon ein Kreuz mit der Zeit. Sie belastet den Alltag der Menschen. Allerdings ganz anders als zu Luthers Zeiten. Damals, als die Kirchen noch gut gefüllt waren, maß man dem Kirchenjahr eine große Bedeutung zu. Das tut man noch Jahrhunderte später. Obwohl ich mich von der Kirche entfernt habe, frage ich mich: Welche Bedeutung hat das Kirchenjahr heute noch?
Es beginnt mit dem 1. Advent in der dunklen Jahreszeit, nachdem der depressive November seine Nebel lichtet, wieder durchlässig wird für die Strahlen des Lichterglanzes. Eine Geburt kündigt sich an; etwas ganz Neues von größerer Reinheit soll entstehen. Nur deshalb wird Maria als unberührte Jungfrau und dennoch als Mutter dargestellt. In der Adventszeit beginnt die Zeit der Besinnung. Die Hektik des Alltags soll draußen bleiben. Man besinnt sich auf das was wichtig ist, begegnet Liebe und Einsamkeit mit anderen Gefühlen als sonst.
Im neuen Jahr dann, darf das ‚geborene Kind‘ ganz zur Entfaltung kommen. Es bringt Hoffnung auf einen neuen Frühling, auf Licht und Leben. Es ist die Zeit, in der Unkraut und Weizen noch durcheinander wachsen. Die Zeit der Ernte scheint noch weit. Viele Blüten werden sterben müssen, um anderen das Leben zu ermöglichen. Fastenzeit und Passion – Zeit der Leiden, des Sterbens und der Wiederauferstehung. Mensch und Natur entdecken die göttliche Kraft des Werdens.
Sommer – ermüdender Alltagstrott. Man kommt zurecht, wenn auch langsam unter der Hitze der Alltäglichkeiten.
Erntedankfest – die Speicher sind gut gefüllt für den Winter. Die Felder liegen brach. Bald fegen die Herbstwinde darüber und uns an unsere eigene Vergänglichkeit erinnern. Aber es bleibt eine Hoffnung auf einen neuen Frühling, darauf, dass der Tod nur eine Wandlung ist.
Der Ewigkeitssonntag beendet den Jahreskreis und alles beginnt aufs Neue. Wir sind nicht allein auf diesem Weg, der uns nach dem Lebenssinn fragen lässt.
Man sagt: „Planen ist alles!“ – Eine aus der Hektik des Alltags geborene Halbwahrheit. Lebenszeit lässt sich nicht planen. Mein Sohn ist ohne vorheriges Anzeichen gestorben. Die Hektik des Alltags und die Einstellung der Menschen hat seine Lebenszeit verschlungen. Nun muss ich das Gefasstsein üben und frage mich, was wirklich wichtig ist.
Das ‚Christ-Kind‘ wird trotzdem zur Welt kommen, alles Negative über Bord werfen und uns an das Lebenswerte in dieser Welt erinnern. Das sehe ich als Sinn dieses Geburtstages, auch wenn der genaue Zeitpunkt nirgendwo bestätigt ist.
Der christliche Geist trägt das zeitlos Liebevolle in sich und wird unser Herz durch schöne Klänge für angenehme Dinge öffnen und Familien zusammenführen. Er lässt uns nicht vergessen, dass die Liebe zu Gott auch Nächstenliebe heißt. Das schließt auch die Tiere mit ein.
Gelassenheit müssen wir lernen. Sich selbst nicht mehr so wichtig nehmen. Die Zeit zurückdrehen, in der die Kirchturmuhren noch halbstündlich läuteten. Eine Oase finden, in der die Hektik der Zeit draußen bleibt.
Mein Engel warst du – hab‘s zu spät erkannt. War Mutter dir, musste auch Vater sein. Dein richt’ger, der im andern Land, längst fort für immer, er ließ uns allein.
Hab mich bemüht, wie’s jede Mutter tut, die ihren Schatz behüten will und muss. Stets Sorge trug ich. War das alles gut? Es bleiben viele Fragen, nach dem Schluss.
Dein Kindermund – er hat so gern gelacht! Er war mir alles, doch ich hab geschwiegen. Dass ich dich liebe, hab ich dir gesagt; ich wünschte, dich noch mal im Arm zu wiegen.
Stolz war ich, wo die übrigen Familienkreise nur abwertend über dich sprachen. Hautfarbe: braun, und nicht wie sie, die Weißen, als „Niggerkind“, den ‚Stab über dich brachen‘.
Du warst mein Augenstern! Die kleine Welt, die ich dir bot, war alles, was ich geben konnte. Ich war allein auf mich gestellt, als Gott mich mit dir reich belohnte.
Gelassenheit hast du mir vorgelebt, wo ich die Ordnung suchte und den Halt. Du bist mir voll des Lebens fort geschwebt, als man dich rief, ging die Gestalt.
Für welche Schuld ist meines Leidens Lohn? Ist sie bezahlt? Nun kommt geweiht, die Nacht! Feiere sie jährlich nur mit dir, mein Sohn. Schau, viele Kerzlein hab ich schon entfacht.
Und bald hebt an das wundersüße Singen, wenn Gott es will, nimmt er mich mit. Hebt mich zu dir, auf unsichtbaren Schwingen… mein Traumbild flieht…muss noch ein kurzes Stück.
Das letzte Wegstück ist des Kreuzes Sinn, wird bitter auf mir ruhn – ein schwer Geschick. Doch Kreuzesträger sein, ist Menschenlohn, getragenes Leid wird allergrößtes Glück.
„Schließ die Türen, schließ die Fenster! Die Novemberluft-Gespenster drängen, drücken sich herein! Sag, wie soll ich sie vertreiben? Dunkelheit hockt vor den Scheiben wie ein sprungbereites Tier, um auf leisen Raubtiersohlen, seine Beute sich zu holen, schleicht der Wind – bald dort, bald hier. Reißt er tückisch eine Ecke vom Gesimse -, schnell, verstecke, schnell, errette mich vor ihm!“
Kind, mein Kind, du siehst Gespenster, weil du zwischen Tür und Fenster wie in einer Festung haust! Deine Seele geht gefangen zwischen Bangen und Verlangen, zwischen Mauern, die du baust, hin und her und auf und nieder, klingt dein Schritt gespenstisch wider. Ist’s das Echo nicht allein! Hinter feindlich starken Mauern hört sich Bitten an wie Lauern: „Sieh, mein Kind, das macht der Stein!“
Kann dich Wind und Dunkel schrecken und das Bröckeln morscher Ecken? Brennt dein Licht so trüb in dir? Kannst du nichts als Böses sehen, nur weil die da draußen stehen? Komm, mein Kind, und sprich mit mir: Fenster auf und auf die Türen! Wollt ihr Licht und Liebe spüren, Ruhelose kommt herein! Könnt am hellen Herd euch wärmen Und gestärkt ins Freie schwärmen, Gottes ist auch euer Sein!
Es schmerzt so sehr: Ich lese deinen Namen! Er streut mir Salz in meine offnen Herzenswunden. Aus meinem Leben längst verschwunden, bist du… und immer noch kein „Amen“.
Weiß nicht was wird. Hab’ keine Ziele mehr und kein Warum.
Ich sah im Traum dich gehen… abgewandt und stumm, und neben mich trat ein Kapuzenmann in schwarzem Lein’. Seitdem du gingst, steh’ ich mit ihm allein. Der Tod ist gnädig, trotzdem fürcht’ ich ihn. Er ist so kalt und fordert tausend Tränen. Die Einsamkeit quält mich mit wehem Sehnen, und Finsternis liegt mir auf Leib und Sinn.
Weiß nicht was wird. Hab’ keine Träume mehr und kein Wofür. Nicht einmal schautest du dich um nach mir, nicht ein Gedanke mehr für mich…kein Wort!
Auf meinem Weg, da ging ich erste, kleine Schritte, vertrauensvoll und freudig war mein Denken, doch endlos schienen mir die vielen Tritte; ich fühlte Menschen, die sich aufmerksam verschenkten. In aller Munde trug man lächelnd ein Bewundern in meine kleine Seele, die geblendet von dem Neuen, doch weinend sank ich in die Kissen voller Trauer und scheute ihre Blicke in der Jahre Dauer.
War ich verbunden mit den Kräften, die mich sandten, so streiften ab die letzten Bilder ins Vergessen. Ein Tor schloss sich – ich wurde neu bemessen! Es waren fremd und unvollkommen die Verwandten. Geöffnet stand die Tür zum neuen Leben. Hindurch zu gehen, fasste ich den Mut, nur vorwärts ging es, aufwärts war mein Streben, wo mich des Lebens Härte trieb und schlug.
War auf der Suche, nach Geborgenheit und Liebe, wollte erwachsen werden, suchte Plan und Sinn. Doch was ich fand, war nur ein Ideal im Buche, vergänglich war die heile Welt darin. Irdisch begrenzt war auch das Menschenleben; ich sah so viele kommen, viele scheiden. Die Lebenslust war wie ein kurzes Beben, das mich ins Chaos stürzen ließ und leiden.
Verirrte Welt! Ich bin des Suchens müde, mein Gang wird schwerer, matter, jeden Tag. So, wie das Wetter, unbeständig, trübe, sind meine Blicke leerer und verzagt. Die Menschen, die mir Leid zufügten, sind mir Lehrer. Werd‘ bald schon letzte kleine Schritte gehn. Mein Seelenreifen war kein leichter Gang, ein schwerer; Will selig, körperlos im Staub verwehen.
Ich habe Gutes verschwendet, an glücklichen Tagen, hab gerne Trost gespendet, obwohl Sorgen plagten.
Hab mir die Zeit vertrieben, um die ich nun ringe, hatte Hoffnung, mich nach Liebe gesehnt, trotz unschöner Dinge.
Auf Empathie andrer gebaut, als sie mich blutend verstießen; hab ‚Edelmännern‘ vertraut, die mich lachend verließen.
Liebe – romantische Fantasie; erhoffte Nähe blieb stets im Außen, Leidenschaft – lachende Ironie, Gefühle gegen Alleinsein tauschen.
Einsichten stehen im Seelenlicht, Geblendet, verklärt ist, das was war. Mein Spiegelbild zeigt ein Trauergesicht. Die Lebensfreude ist nicht mehr da!
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