Des Lenzes blaues Band entschwebt, das Jahr teilt sich, man riecht des Juni’s Süße; der Lindenduft scheint übers Land geweht, Flora ersehnt sich durstig Regengüsse.
Die Sterne des Jasmins sind schon verblüht - in weiß getaucht war mir der Kindheit Garten, wenn jeder Stern geliebte Düfte sprühte, geschlossenen Auges konnt‘ ich ihn erraten.
Aus weiten Fernen irrt zu mir der Duft – längst abgeblüht, aus der Vergangenheit; hör‘, wie mich jeder Strauch des Weges ruft - in allen Blütensternen weint mit mir die Zeit.
Der heilige Gesang der Wellen, die kraftvoll über Strände streichen, und jeder Schlag ist, wie ein Weichen, zurück in die bizarre Welt des Schwebens, wo sich Korallenriffe breiten, Inseln des Lebens.
Mondlicht- und sonnengleich; erglüht im Feenreich die zarte Märchenwelt, millionenfach geboren, um zu leben und es weitergeben, in Farben eingehüllt, die nicht von dieser Welt, ein Wellenschlagen, überirdisch schön, ein Kommen und ein Gehen.
Lautlos vom Strom getragen, wie an den Schöpfungstagen, das Leuchten erster Sterne. Ein Zauber zarter Farben, irisierend, wie Reklamen, im abgedämpften Licht, am Rande der Gezeiten, wie schwereloses Gleiten.
Pulsierend ist die Buntheit, wenn sie leuchtet in der Tiefsee Fülle, ist sie ihr eignes Licht; silbrig prunkt es an mancher Schuppen Hülle, treibt mit den Schwärmen farbenfrohen Tanz, ein Auf und Nieder, fern vom Sonnenglanz.
Gestreut aus Himmeln, wie einst im Strome der Gezeiten gleiten, als abgedämpftes Licht im Innen Seelen leuchten sehn, sich und die Vielfalt dieser Welt verstehen, wo Zauber aller Farben, sich offenbaren.
Der Monde fahlen Glanz hab ich genossen, wenn sie vom dunklen Firmament, wie Silberflüsse durch die Fenster flossen, besonntes Hell, das Schlaf vom Wachsein trennt.
Das Mondlicht zeichnet Himmelsblässe. Wie es Konturen auf den Häusern malt! Frau Luna ist die älteste Mätresse, die Existenz des Mondes längst bezahlt.
Es scheint, er hat sich abgewandt vom Leben, damit die Erde fruchtbar wird durch ihn, denn ohne ihn, würd‘ es kein Leben geben, und alle Jahreszeiten wär’n dahin.
Er malt das Bild des fernen Widerscheines, die Sonne drosselt durch ihn ihre Kraft. Einmal im Monat zeigt er sein geheimes und fahles Leuchten in der Nacht.
Er ist Begleiter, Lenker der Gezeiten, und wenn die Achse unsrer Erde wankt, ist er die Stütze; alle Klimabreiten und deren Ausgleich sind in seiner Hand.
Die Silberwölkchen, die vorüberschwebten, die längst in eine ferne Himmelheimat zogen, die munter treibend unseren Tag belebten, sind unergründlich in die Dunkelheit geflogen.
Der Himmel hat sich umgefärbt in dunkel, mit Wolken, die dranhängen, regenschwer; durch erst erwärmte Lüfte trieb ein Funkeln von fernen Blitzen, tief im Wolkenmeer.
Das helle Lied der Vögel ist verklungen, es liegt Gewitterluft auf ihren Kehlen; mit schwerem Atem hat die Stadt gerungen, denn unberechenbar wird er sie quälen.
Die Menschenaugen, die verblendet schauen, sehn nur die dunklen Wolken vor dem Licht, sehn, wie sich Unwetter zusammenbrauen, doch die Erkenntnis daraus sehn sie nicht.
So nutzlos scheinend, wie dem Meer der Regen, das doch längst alles Wasser in sich hat, erscheinen der Naturgesetze Fluch und Segen, die richten werden blinde Menschentat.
Nebelbilder steigen aus den Wiesen,
treiben über strauchverhangene Klüfte,
tanzen, - wie auf unsichtbaren Füßen,
ziehen sie durch kühle Frühlingslüfte.
Über Wald und Heide klingt ein Lied,
wie von tausend Federschwingen;
im noch zart erwachten Sonnenlicht
hört man‘s zwitschern, rufen, singen.
Alte Bäume, wie sie schweigen! -
Noch hört man kein Blätterrauschen.
Nach des Winters rauem Treiben,
gibt’s schon bald ein Kleidertauschen.
Knospen grünen an den Zweigen,
deren Nacktheit zart bedeckend,
und die ersten Blüten zeigen
sich dazwischen, an den Hecken.
Droben ziehn die weißen Wolken
über bunten Frühlingswiesen,
auf dem Dach erzählt die Amsel,
will den stillen Tag begrüßen.
Singt die halbvergessenen Lieder,
dringen tief in unsere Seele –
jedes Jahr erklingt es wieder,
aus des wilden Vogels Kehle!
Schon macht der Lenz die Flügel weit
und jagt davon in starkem Sturmwind Reigen,
in kühler Luft vergeht die Winterzeit,
und erste Wärme lässt die Knospen treiben.
Noch sitzt die Sonne fern im Haus der Schatten
und Himmelsbläue ist im Grau verhangen;
bald wird im Festtagskleid sie die Natur begatten
und jedes Samens Geist ans Licht gelangen.
Die alten Bäume beugen sich im Winde,
wie im Spalier bereiten sie den Weg,
und die Natur, sie singt dem neuen Kinde
ein Lied, das nur der Ewige Geist versteht.
Schneeglöckchen läuten den Frühling ein,
weiß blühend stehn sie in dichten Reihen,
durchdringen die kalte Erde mit Kraft,
zierlich und rein – gar zauberhaft.
Die Wiesen werden lila geschmückt,
das alte Laub wird zur Seite gerückt,
damit duftige Krokos Blüten zuhauf,
das noch schlafende Grün beleben darauf.
Zirpende Meisen durchqueren die Luft,
genießen den milden Vorfrühlingsduft;
hüpfen und springen auf grünenden Zweigen,
verharren kurz in den knospenden Reihen,
grüßen den Tag und die Sonnenstrahlen,
die die dunkle Welt bunt und heller malen.
Die ersten Gänseblümchen erwachen,
zaubern den Menschen, die sehen, ein Lachen.
Noch verschlossen, wie der Duft der Pflanzen,
ist das Leben bereit in den Frühling zu tanzen,
vom abgestorbenen Alten befreit,
macht sich Totgeglaubtes zum Leben bereit.
Es rinnt die Zeit, wie der Sand in den Uhren -
so gehn kalendarisch die Tage dahin,
es verblassen der Menschheit uralte Spuren,
die suchten mit früherem Wissen den Sinn.
Das Wissen, das größer wuchs mit den Jahren,
geschliffen in Zeit diamantenem Strahl,
trotzt wie ein Zeichen von Geist den Gefahren,
ergänzt und erneuert in endloser Zahl.
Umgang zu üben – der Mensch muss es lernen
und den der Medaille beidseitigen Sinn;
Gefahren erkennen, Energien entkernen,
ist im Leben ein ständiger Neubeginn.
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