Da gibt es keine Heimat mehr, Geborgenheit und Liebe,
die liebe Gegenwart, die ewig bei uns bliebe.
Wir fühlen ein Verlassensein auf Erden,
von Menschen, die uns wert, geliebt zu werden.
Vertrautheit, die wir einst vernahmen, schwindet,
und jede Brücke, die im Glück verband, verschwindet.
Auf diesem Lebensfeld der großen Energie,
zieht man sich an, verliert die Harmonie;
man stößt sich ab, sucht anderswo zu stranden,
um von der Heimatruh erfüllt und reich zu landen.
Kaum spürbar ist der Riss, der unversehens
zu einem Abgrund wird, des Nichtverstehens.
Doch wissen wir erst, wenn ein Mensch gegangen,
dass er die Heimat war und nur das Bild verhangen.
Die Energie des Lebens ändert sich im Fluss,
verbindet, trennt – ist des Alleinseins Schluss.
Ich muss den Rosenmontag nicht verstehen -
der Karneval ist mir vom Denken fern.
Doch wer ihn feiern mag, kann gerne gehn,
um jeck zu tollen, wie vom andern Stern.
Sei jeck op Singe, Schunkele und Danze,
genieße Fastelovends fünfte Jahreszeit.
Der Faschingsmontag geht aufs Ganze,
ist Tradition im Rheinland, weit und breit.
Im Clown Gewand, mit rotem Munde,
Narrhallamarsch im Saal und auf den Straßen -
der Alkohol macht schnell die Runde,
und schwankend eilt man durch die Gassen.
Den Büttenrednern zahlt man stolze Summen,
die Witze sind so platt und ausgeleiert,
dass man mit Alkohol in Schunkelrunden
wohl manches überhört und weiterfeiert.
Doch, wie in jedem Jahr wird es geschehen,
die Welt verkleidet sich zu diesem Fest,
und auf den Faschingswagen kann man‘s sehen,
wenn Mensch Kamelle regnen lässt.
Der Himmel hat die Schleusen aufgerissen, in Regenschauern versinkt Sicht und Weg. Wir alle wandern, ohne Ziel und Wissen und suchen nach der Heimat sichren Steg.
Die Wetter tragen Saatgut unsrer Taten bis die Welt an ihnen darbt und blüht. Sind sie gar verdorben und missraten, ernten wir die Schuld, bis es genügt;
bis das Bild im Spiegel klar geworden, bis das Echo aus der Umwelt lacht. Wir kreieren weise unsren Morgen, Zustände des Gestern sind vollbracht.
Umwelt ist geformt nach unsrem Bilde. Im Erkennen sehn wir „Das bin ich!“ Hoffnungsfroh sucht man des Bildes Milde, und versteht: Ein Neubeginn ist Pflicht!
Wir sind auf dem Weg, uns selbst zu finden und bemühn uns, Gutes auszusäen, Zustände von Gestern überwinden, keine Macht dem Zeitgeschehen.
Sang Dir ein Traumlied in der Nacht,
ein Loblied, das den Tag gebracht.
In Versen – silberhell ihr Schwingen,
soll es durch meine Seele dringen,
wie zarte Schmetterlinge fliegen,
Kokon befreit die Zeit besiegen
und jedes Flügelschlages Wehen,
als Wind des Wandels nie vergehen.
So, wie mein Lied des nachts Dir singt,
es durch die Welt der Vögel dringt;
dort zwitschert es im Federflaum
inbrünstig, lebensfroh vom Baum.
In Nächten, die das Dunkel bringen,
will ich Dir helle Lieder singen
und im Kokon des Körpers warten
auf Frühlingsluft in Gottes Garten.
Maskenhaft trägt manche Miene
ihren Geist im Angesicht,
die alltägliche Routine
deckt ihr wirkliches Gesicht.
Gleich dem Wetter hier und heute,
stürmisch herb und mächtig kalt,
sind maskiert der dunklen Leute
Geistesschwäche und Gewalt.
Über Dächer, wie die Raben,
fliegt ihr Geist durch Stadt und Land,
sucht sich hungrig einzugraben
in der Köpfe Unverstand.
Dunkler Sinn und Alltagssorgen,
überschminkt und kostümiert,
was am Aschermittwochsmorgen
heim in die Gewohnheit führt.
Wie die Raben kreisen viele,
dunkel krächzen sie und schreien;
wollen im Gesellschaftsspiele
Teile der Entwicklung sein.
In der alten Masken Zwänge -
ein Gestrick in rechts und links,
tönen ihre Mantras. - Klänge,
die ein Totenvogel singt.
Früher kannten wir noch Winter,
und die Schneelast, die sich türmte;
waren wild verspielte Kinder,
die selbst draußen, wenn es stürmte,
rannten durch die dichten Flocken -
fuhren Schlitten, viele Stunden,
um in weißer Pracht zu hocken
und die Schneewelt zu erkunden.
Hügel rauf und wieder runter,
hei, die Luft war voll mit Lachen;
rot die Wangen und darunter,
unter unseren dicken Sachen,
die von Mutter fein gestrickten
Fäustlinge – sorgsam verbunden.
Wenn sie uns nach draußen schickte,
wär‘ sonst einer bald verschwunden.
Frierend gingen wir nach Hause,
weinend wärmten wir die Hände
nach durchnässter Schlitten-Sause,
doch der Schmerz schien nicht zu enden.
Doch bereits nach Tagerwachen,
hinter Eis beblümten Scheiben,
ließ das schneebeglückte Lachen
uns erneut ins Freie treiben.
So kalt ist es heute Morgen,
so unbarmherzig der Wind!
Mit mir hinaus gehn die Sorgen,
die an meiner Seite sind.
Im Schnee verwehen die Pfade,
von anderen Menschen gegangen;
ich stapfe hinaus – alle Gnade
darf ich in der Schneeluft empfangen.
Die Welt ist erwacht und klirrend
sind die öden Straßen im Frost;
den Lärm des Verkehrs hör ich schwirren
und eisig weht es von Nordost.
Nur ein kleiner Stern ist zu sehen,
der glitzernd am Himmel steht;
die kalten Stunden vergehen,
wenn die Sonne im Osten aufgeht.
Das reine, nicht gelebte,
wie ein Buch,
mit leeren Seiten,
vom Leben selbst beschrieben,
mit Wahrheit, Hoffnung,
Krieg und Frieden,
mit Gutem und mit Bösem,
mit hellen oder dunklen Zeichen
zur Freude oder gar zum Leid,
hält jeden neuen Tag
dir als Geschenk entgegen.
Wie du die Stunden füllen wirst,
mit Leben oder Tod,
mit Liebe, Abschied,
liegt in deiner Hand…
ist Gottes Plan.
Das alte Jahr verging;
Schicksale, die es trug,
sie knüpfen an und werfen Schatten
auf das unbefleckte, neue.
Im Buch des Lebens
schlägt Gott die nächste Seite um.
Fülle mit deinem Licht die Tage
deiner Jahre.
Beleuchte alles Dunkle,
löse auf die Schatten,
zu neuer Hoffnung,
in ewigem Kreislauf!
Übersetzung:
New year
The pure, not lived,
like a book,
with blank pages,
written by life itself,
with truth, hope,
war and peace,
with good and with evil,
with light or dark signs
to joy or even to sorrow,
holds each new day
as a gift to you.
How you will fill the hours
with life or death,
with love, farewell,
is in your hands…
is God’s plan.
The old year passed;
Fates it bore,
they tie up and cast shadows
on the unsullied, new one.
In the book of life
God turns the next page.
Fill with your light the days
of your years.
Illuminate all darkness,
dissolve the shadows,
to new hope,
in eternal cycle!
Wenn die Zeiger meiner Uhr
kriechend auf dem Zifferblatt,
ihre eng bemessene Spur
mehr als eine Stunde hat,
dann beginnt das neue Jahr
voll mit lauter Knallerei,
lauert draußen die Gefahr
mit Getöse und Geschrei.
Als wenn böse Geister fliehen
vor dem nächtlichen Spektakel!
Was der Tradition geliehen,
klebt am Sinn wie ein Tentakel.
Lauter, greller, höher, weiter,
bricht das Feuerwerk die Stille –
die Minuten ziehn vorbei,
stiller wird das Reich der Fülle.
Schaue letzte Blitze regnen
auf den Schmutz der grauen Straße,
hol‘ vom Sternenglanz den Segen,
dass ich bald in Ruhe schlafe.
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