Der Mensch kämpft sich durch letzte Sommertage - die Sonne schneidet tief, mit heißer Klinge; drückend verweht im Nichts die Hoch-Zeitlage und reicht dem Herbst den Schlüssel zum Gelingen.
Bald schiebt der Himmel Schattenwände zu und über letzte Rosenblüten treibt der Wind; bald findet kühl umhüllt so mancher Ruh und Regen macht die Fensterscheiben blind.
Gemüter, die so gerne Blumen pflegen, werden dann ruhen und auf Astern sehen, die neben Heidepflanzen, Sturm und Regen den Übergang zum Dunkel überstehen.
Schon bald wird neuer Wind von Norden wehen, treibt vor sich her, was längst vergangen ist; er scharrt um sich die Blätter auf den Wegen und tritt verjüngt ins herbstlich kühle Licht.
Wie alles vergeht, wie alles verschwindet, was wir geliebt und was uns verhasst! Alles, was uns hier auf Erden verbindet, wird uns zuteil, weil’s die Seele erfasst.
Denn jedes Tun, jede Tat, die berührend, erhebt kurz das Denken und Fühlen ins Licht. Streift uns das Leid, im Schmerz, den wir spüren, zeigt sich des Lebenssinns wahres Gesicht.
Drängt uns zu neuem Denken und Handeln, entflammt Empathie mit heilender Kraft, erlöst uns selbst von Verwirrtheit mit Wandel, nährt die Materie durch geistige Macht.
Gleichgültig ist der Tod und blind scheint er, erlöst die Hoffnungslosen wie die Hoffnungsvollen. Nur als Erfüller kommt er gnädig her, muss seinem hohen Auftrag Achtung zollen.
Aus unserer Mitte fort; aus unserem Leben reißt er die Liebsten uns von unseren Herzen. Lässt nur Erinnerungen hier mit wehem Beben, das uns durchwühlt im Sog der Schmerzen.
Festhalten will man die geliebten Wesen, die unserem Dasein unersetzlich schienen; würden sie tragen, deren Kranksein zum Genesen, sie ewig nur behalten und auf immer dienen.
Nichts hält den Tod auf, weder Tür noch Wand; ist stets ein Ahnen, das im Innersten verweilt. Der Geist im Körper, der die Seele band, ist hier erloschen, nur entglitten in der Zeit.
Gestorben, neu geboren und zurück ins Licht, ätherisch höherschwingend ist der Leib. Was hier beschränkt, lebt dort mit anderer Sicht, nimmt all das wahr, was hier verborgen bleibt.
Großes Erwachen – Herbert Gustave Schmalz (1856-1935)
Es gibt ein Gesetz der Anziehung, genauso wie es ein Gesetz der Abstoßung gibt. Es gibt ein Gesetz, das besagt, dass dort, wo es Seelen-Verwandtschaft gibt, diese automatisch wirkt. Die Liebe gehört, wie die Kraft des Geistes, zu den größten Kräften im Universum. In der Bibel steht, dass die Liebe die Erfüllung des Gesetzes ist, denn der Große Geist ist der Inbegriff von Liebe und Weisheit.
Woher kommt der Geist, der alle Körper lebend macht? Er kommt vom Höchsten Geist, vom Schöpfer, vom Großen Geist, von Gott, von der Gottheit, von Allah oder wie auch immer man Ihn nennen mag. Dieser Geist ist die Dynamik, die es allen ermöglicht, zu existieren, zu atmen, sich zu bewegen, alle Gefühle zu haben und sich auszudrücken.
Man kann in keinem Labor den Geist sezieren. Der Mensch kann auch kein Leben erschaffen, nicht mal ein Ei, eine Pflanze oder ein Insekt. Wie niedrig die Form des Lebens auch sein mag, sie kann vom Menschen nicht hergestellt werden, weil das Leben nicht physisch ist.
Die nächste Frage wird sein: „Was ist dieser Geistkörper und woraus besteht er?“ Bisher haben Wissenschaftler nur bewiesen, dass das, was wir normalerweise sehen, nur die Oberfläche ist, was wir die Realität nennen. Wenn wir einen Tisch betrachten, scheint er solide zu sein, aber er ist es nicht. Das ist eine Illusion. Die Physiker können zeigen, dass er nicht fest ist, dass er aus winzigen Kräften besteht, die Elektronen, Protonen, Neutronen und Atome genannt werden.
Es gibt einige Menschen, und das gilt für Kinder, wenn sie jung sind, die mit Augen und Ohren sehen und hören können, die zum Geistkörper gehören, der ein Duplikat seines physischen Gegenstücks ist. Es gibt viele Menschen, die diesen Geistkörper sehen können, weil sie ihre geistigen Augen benutzen können. Und andere können hören, was dieser Geistkörper zu sagen hat, weil sie in der Lage sind, ihre geistigen Ohren zu öffnen.
Es gibt Geräte, Radio und Fernsehen, die Schwingungen empfangen können, die die Ohren nicht wahrnehmen. All dies bedeutet, dass wir in einer Welt leben, die voller wundersamer Dinge ist, die wir nicht sehen oder hören können, weil unsere physischen Sinne eingeschränkt sind.
Ich würde sagen, dass alles, was wir sehen, nur der Schatten ist, der von der Sonne der Realität geworfen wird, dass unsere Augen und unsere Ohren in der Lage sind, Schwingungen innerhalb eines sehr begrenzten Bereichs zu registrieren. Es gibt Lichtwellen, die sich so schnell oder langsam bewegen, dass die physischen Augen sie nicht wahrnehmen können. Aber ein Teleskop oder Mikroskop kann tun, was die Augen nicht können. In ähnlicher Weise gibt es Töne, die sich zu schnell oder zu langsam bewegen, als dass unsere Ohren sie wahrnehmen könnten.
Wir sind Teil des Universums. Es ist ein langer Prozess, bis wir erkennen, dass ein übergeordneter Plan dahintersteckt. Es braucht Zeit, bis die Erkenntnis dämmert, es muss eine Krise geben, eine Schwierigkeit, vielleicht das, was man eine Tragödie nennt, die den Katalysator liefert, damit der Geist sich seiner selbst bewusst wird. Sobald dies geschieht, wird eine magnetische Verbindung mit der geistigen Welt hergestellt, die nie mehr unterbrochen werden kann.
Sogar die Träume werden mehr und voller, die Füllung ist speziell voll dunkler Zeichen. Der Schlaf, wenn man ihn ruft, dann grollt er, nach Mitternacht vertieft will er nicht weichen.
Im Hirn da spinnen all die Taggedanken ein feines Netz aus Dunkelheit und Licht, und wie ein Efeu tasten dessen Ranken ins tiefe REM hinein bis Tag anbricht.
Mary Henrietta Dering Curtois (1854-1929)
In einem Krankenhaus, alt und verfallen, da steht mein Bett, um mich sind Helfer, viele, ein Strauß aus Kunststoffblumen ziert die Halle in der ich jung und krank im Siechtum liege.
Die Zeichen an der Wand – ich will sie fassen, hör‘ wie es flüstert, wie’s mein Innen ballt, als würd‘ ein Faustschlag mich gewinnen lassen, die Angst verlieren, die mein Herz umkrallt.
Gedanken kämpfen, doch die Ängste siegen. Ein stiller Engel steht an meinem Bett, nimmt den Verstand mir, gibt dem Innern Frieden. Unsichtbar singen Stimmen im Duett
sirenenhafte Warnsignale an die Welt! Malte man gar den Teufel an die Wand, die tief im Traume auseinanderfällt? – Mein Bett ist leer, der Raum, in dem es stand.
Der Strauß aus Kunststoffblumen strahlt in Rot, ein Friedhof voller Blumen ziert die Nacht. Gekränzte Halle, menschenleer, wie tot - betrübt bin ich nach schwerem Traum erwacht.
Rosenzeit – Ferdinand Georg Waldmüller (1793 -1865)
Des Sommerzaubers Üppigkeit vergeht;
noch treibt er Knospen, doch mit Langsamkeit.
Die letzten Rosen zeichnen ihren Weg
und ihre Blütenblätter deuten Endlichkeit.
Des späten Frühlings Wunderblumenband
ist nun zerrissen, durch den Wind der Nacht.
In Wald und Tal hat sich ein Netz gespannt
und der Altweibersommer weint und lacht.
Morbide übt die Welt den Abgesang;
die Sonne lächelt sanfter durch die Zweige.
Bis zum September ist’s ein kurzer Gang.
In Lüften schwebt ein Faden feiner Seide.
Die Farbenpracht des Herbstes ist bereit
sich auf das helle Sommerkleid zu legen.
Er taucht in Gelb und Braun das Blätterkleid
und kühlt die ausgebrannte Welt mit Regen.
Einst zog mich fort ein fernes Rufen, von Stimmen, die mir unbekannt. Es war wie Gleiten über Stufen, das mich im Seelenflug verband.
Der Ruf in mir war warmes Klingen, vertraut und wahr – fast nah dem Schmerz. Wie elfenhaftes Liedersingen, drang es in Brust, in Kopf und Herz.
Doch ich ertrug die starken Wellen, sie zogen mich in ihren Bann. Im Quinten Klang aus hohen Quellen ertönten Lieder und Gesang.
Gebreitet war ein Notenteppich aus feinster Himmelspoesie; es schwebte mein hoch strebend‘ Ich im Wellentanz der Fantasie.
In den Akkorden ew’gen Seins war meine Seele eingehüllt. Die Schöpfung, ungeteilt im Eins, tanzt als Idee nach Seinem Bild.
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