Loblied

Quelle: dreamies
Sang Dir ein Traumlied in der Nacht,
ein Loblied, das den Tag gebracht.

In Versen – silberhell ihr Schwingen,
soll es durch meine Seele dringen,

wie zarte Schmetterlinge fliegen,
Kokon befreit die Zeit besiegen

und jedes Flügelschlages Wehen,
als Wind des Wandels nie vergehen.

So, wie mein Lied des nachts Dir singt,
es durch die Welt der Vögel dringt;

dort zwitschert es im Federflaum
inbrünstig, lebensfroh vom Baum.

In Nächten, die das Dunkel bringen,
will ich Dir helle Lieder singen

und im Kokon des Körpers warten
auf Frühlingsluft in Gottes Garten. 

Verborgene Göttlichkeit

Bild von Gerd Altmann auf Pixabay
Am Anfang war das Nichts, 
verborgene Göttlichkeit,
die große Kraft des Lichts –
unendlich, ohne Zeit.

Des Universums Saat
wurde geplant erfüllt,
wirkte in Wort und Tat
ein schicksalhaftes Bild.

Sein Plan, der existiert,
den niemand kennt und ahnt,
der alles Leben führt,
das sich im Schicksal bahnt. 

Von größter Macht gelenkt -
kein Zufall, Gottes Plan;
vom Schöpfer reich beschenkt
ist unser Lebensgang. 

Ein Fingerzeig besitzt 
des Geistes Instrument -
wie ein Gedankenblitz,
der leitet, hilft und lenkt. 

Es ist der Seele Gang,
die weiterstrebt und ringt,
die von Gethsemane  
in die Verklärung dringt. 

Reißt Erdenmauern ein,
und unterm Schutt der Zeit,
findet sie sich und drin 
entdeckt sie Göttlichkeit.

Und die Raben kreisen wieder

Bild: Karin M.
Maskenhaft trägt manche Miene
ihren Geist im Angesicht,
die alltägliche Routine  
deckt ihr wirkliches Gesicht.

Gleich dem Wetter hier und heute,
stürmisch herb und mächtig kalt,
sind maskiert der dunklen Leute
Geistesschwäche und Gewalt.

Über Dächer, wie die Raben,
fliegt ihr Geist durch Stadt und Land,
sucht sich hungrig einzugraben 
in der Köpfe Unverstand.

Dunkler Sinn und Alltagssorgen,
überschminkt und kostümiert,
was am Aschermittwochsmorgen
heim in die Gewohnheit führt. 

Wie die Raben kreisen viele,
dunkel krächzen sie und schreien;
wollen im Gesellschaftsspiele
Teile der Entwicklung sein.

In der alten Masken Zwänge -
ein Gestrick in rechts und links,
tönen ihre Mantras. - Klänge,
die ein Totenvogel singt.  

Im Kreise gehn

Bild von Gerd Altmann auf Pixabay
Es geht von ferner Welt ein Leuchten aus,
das geistig jedem Wesen Kraft verleiht.
In trüber Sicht löscht es die Nebel aus,
durchdringt die Trübsal und die Erdenzeit. 

Hat uns geführt in diese Welt des Werdens,
zum Feld des Dienens, wo‘s die Seele spürt,
wenn sie im Irrgarten des Aufbegehrens
den rechten Weg zum Großen Geist verliert. 

Verliert der Mensch die Spur zum rechten Pfade,
wird er zurückgebracht mit wunden Füßen;
den Königsweg zu finden, ist wie Gnade,
nie mehr ziellos in Kreisen gehn zu müssen. 

Meeresrauschen

Bild von Pexels auf Pixabay
Das Meer, wie es rauscht und Wellen schlägt,
sich vor und zurück auf den Strand bewegt;

wie die Gischt schäumend den Sand berührt
und das Wasser des Lebens pulsierend führt;

wie die Dünen sich formten, als sandiges Gut,
durch den ewigen Mond in Ebbe und Flut. 

Die Winde treiben die Wellen an Land -
sie tragen Unendlichkeit mit an den Strand,

sie gleiten dahin, in erhabenem Sinn,
mit der ewigen Tiefe des Lebens darin. 

Tauwetter

Maler unbekannt (Signatur nicht lesbar)
Der Winter schmilzt in warmen Händen,
vom Tau berührt liegt er im kalten Bett.
Der Februar steht vor der Tür und wenden
wird sich im März der Eisige und geht. 

In kalten Nächten glitzern Eiskristalle,
beleuchtet von der kühlen Sternenpracht;
sie funkeln, wie ein Diamant für alle,
die ihre Botschaft lesen in der Nacht. 

Der Frühlingsahnung schicksalhaftes Keimen, 
das leise, wie ein stilles Mahnen weht,
tanzt mit der Hoffnung unter Weltenbäumen,
von weisen Schicksalsgöttinnen ins Land gesät. 

Warme Gedanken

Hans Andersen Brendekilde (1857-1942)

Winterschwere fall aus Bäumen,
wärme auf das Herz der Menschen.
Lass sie in der Sonne träumen,
schmück die Welt mit grünen Kränzen.

Wenn die lichten Strahlen gleiten,
wird die Schwere leicht und hell.
Löse ab die dunklen Zeiten,
sei des Lebens Blütenquell.

Gedanken

Bildausschnitt – William Adolphe Bouguereau (1825-1905)
Gedanken folgen mir durch alle Räume,
wo ich auch bin, da sind sie treu und nah;
durchleben einen Tanz durch meine Träume, 
wenn ich alleine bin, dann sind sie da. 

Begleiten mich vor meines Hauses Türe,
beschützend legen sie den Kreis zum Bann.
Sie zünden Lichter an, damit ich’s spüre,
zur Zeit der grauen Stunde, irgendwann. 

Sind wie Geschichten aus Erinnerungen,
erzählen mir so manches, was geschah;
wenn sie gar fragend, vorwurfsvoll geklungen,
zünd‘ ich das innere Licht und sehe klar. 

Zu keiner noch so fernen Stätte
sind sie Begleiter aus dem heimatlichen Raum;
sie sind wie Freunde, die ich gerne hätte,
in bittersüßen Zweifeln, Wahrheitstraum. 

Sie sind wie Blumen mir an Wintertagen,
in aller Pracht erblüht, bunt, duftig schön,
sie stellen mir die allertiefsten Fragen
und werden in der Flüchtigkeit vergehen. 

Erleuchtet sein

Quelle: Pinterest
Den Weg des Mühsals und des Leids zu gehen,
sich auf dem Weg des Kummers selbst zu finden,
die Dunkelheit, die um uns ist, erleuchtend sehen
und ewige, spirituelle Wahrheiten ergründen.

Das Leben plätschert oft dahin und lenkt uns ab
und was es gibt, sind materielle Dinge,
die zieht die Zeit ins dunkle Erdengrab;
nie hat der Mensch gedacht, dass er verginge. 

In leeren Hüllen liegt der Menschheit Plan,
war schmerzhaft Vorbereitung, ein Geschenk,
und unter fremdem Wissen fängt man an,
erfüllt zu sein, mit einer Kraft, die lenkt. 

In Harmonie lebt dann die Seele auf der Welt
und drückt sich aus in Geistesgaben;
kein Streben mehr nach Überfluss und Geld,
nur ihr Geburtsrecht fühlt sie, kostbar und erhaben. 

Sie teilt den Reichtum ihres Wissens, denn wer will,
kann gleich, wie sie, den Weg der Schönheit gehen,
mit würdevollem Glanz geadelt sein,
um die Gesetze Gottes zu verstehen.

Fruchtbarkeit

Feldarbeit – Walter Rudolf Leistikow (1865-1908)
Den Boden bereiten, die Fruchtbarkeit lösen,
Bedingungen schaffen, die notwendig sind,
damit auf den bloßen Häuptern des öden,
die Schollen erwachen durch Sonne und Wind.

Ist wie ein Mensch, der die Welt nicht versteht,
damit den Geist und das Wachstum hemmt;
sieht, wie auf Erden das Leben vergeht,
wenn er sich gegen die Göttlichkeit stemmt. 

Der Ur-Keim ist da, vom Schöpfer gepflanzt -
hat Wachstum nur in fruchtbaren Reihen;
bestellt den Boden, dann wird hier mit Glanz
und wachsender Schönheit das Blühen gedeihen.