Sprudelnde Quelle des Lebens,
kraftspendend und rein.
Du verdichtest den Staub der Erde
zu lebendigen Seelen,
pulsierst blutstromheiß
in den Herzen der Menschheit,
nährst Körper und Seele
wie Wasser in einer Oase,
treibst Blut durch die Adern,
als purpurnes Herrschaftszeichen.
Durchfließe die trocknen Leiber,
bring der verdurstenden Welt
den Strom deiner Liebe.
Bubbling source of life,
energizing and pure.
You condense the dust of the earth
into living souls,
pulsating bloodstream-hot
in the hearts of mankind,
nourishing body and soul
like water in an oasis,
driving blood through the veins,
as a crimson sign of dominion.
Flow through the dry bodies,
bring to the thirsty world
the stream of your love.
Millionen Gedanken ziehn durch die Zeiten,
wie Flüsse zu neuen Ewigkeiten,
wie welke Seelen aus alten Tagen,
die einst geliebt, gelebt und begraben,
deren Körper nährten den Staub der Erde,
die dort verharren, zum neuen „Es werde!“
Die den ‚Jüngsten Tag‘ als Befreiung erlebten,
der den entrückten Seelen Körper gegeben,
sie wollten voll Hoffnung die Zukunft schauen,
doch hier sind nur Schatten, die Welt im Grauen.
Anheimfallen wird der Endlichkeit,
was Schatten wirft vor dem Licht der Zeit.
In die See, dessen Tiefe Vergängliches birgt,
zieht hinunter, was falsch ist, verdorben und stirbt;
ihr Wellenspiel löscht den Trieb dieser Welt,
dem Eitelkeit und Selbstsucht vorangestellt.
Doch die Tiefen der See-len bleiben bestehen,
denn der Geist in ihnen wird niemals vergehen.
Die Woche beginnen mit sanften Klängen,
die, wie Blumenwiesen auf grünen Hängen,
die duftigen Bilder und Töne uns zeigen,
die, wie wallende Nebel aus den Mooren steigen,
Mit freudiger Achtung den Tag beginnen,
ihn heilig machen, wie ein himmlisches Schwingen.
Und liebend empfangen die Sonne am Morgen,
die Stunden betrachten in Glück oder Sorgen.
Die Bläue des Himmels als Geschenk erachten;
auch im Alter den Körper als solches betrachten.
Mit goldener Flamme einst himmelan fliegen,
um schweigend in den Armen des Schöpfers zu liegen.
Das Universum ist das Meer der Sterne,
wohl angeordnet, kolossal und grenzenlos,
durch alle Zeiten ist es unbeschreiblich groß,
ein Blick durchs Teleskop nur Hauch von Ferne.
Die Erde scheint der einz‘ge Ort des Lebens,
zeigt uns ein Bild des All-vertrauten Flusses,
der Seelen höchste Schwingung des Genusses,
doch auch ein Ort der Trauer und des Grämens.
Angeordnet durch Unfehlbarkeit der Mächte
hängen sie, wie Orden, die die Himmel küren,
wie Vögel, die sich nicht im Flug berühren,
sind Sterne die Laterna magica der Nächte.
Eingehüllter Traum des Lebens,
bald verglüht dein letzter Funke,
jede Hoffnung scheint vergebens. -
Heb‘ ein Weinglas dir zum Trunke!
Wollt‘ Unsterblichkeit erlangen,
meine Energie soll brennen!
Hält mich doch kein Grab gefangen,
nichts soll mich vom Leben trennen.
Göttlich war in jungen Jahren
unbeschwert des Daseins Gang.
Doch erst spät hab‘ ich erfahren,
droht schon bald der Untergang.
War‘n die Götter mir gesonnen?
Sah den Todesengel warten!
Sterblichkeit hab ich gewonnen,
ein Mysterium, der Garten.
Eden’s Tore sind verschlossen;
täusch‘ den Tod mit List und Schläue,
hab‘ die Unterwelt durchstoßen:
Schließt ein Leben, folgt das neue.
Seht nur, wie die Götter strafen -
ich missachte ihr Gebot!
Wie sie jeden Menschen trafen -
endlos ist die Lebensnot.
Sisyphus Beschwerlichkeiten,
dabei frohgemut, nicht grollend,
täglich auf den Berg zu steigen,
erfreut sein am Herunterrollen
des Felsblocks, den er mühevoll
nun wieder aufwärtsschieben soll.
Des Lebens Mühsal auf sich nehmen,
am Ende froh, gelassen sein,
trotz hartem Weg, dem unbequemen,
das macht den Tod vergänglich klein.
Die Poesie ist wie die Liebe,
sie kommt und geht nach einer Zeit.
Den tiefen Wunsch, dass sie doch bliebe,
hat sich das Schicksal einverleibt.
Die Verse sprühen und die Worte;
im Zauber fügt sich Reim an Reim,
erreichen des Vergessens Pforte
und gehn in die Geschichte ein.
Ein frommer Spruch auf Dichters Füßen,
ein edles Wort aus Herzens Grund,
lässt die Gedankenkraft genießen,
färbt ein das Grau so mancher Stund‘.
Verdichtet sind wohl tausend Worte,
mein Gott, das Dankgebet sei Dir!
Gedichte blüh‘n an lichten Orten,
den Gleichklang suchend, neben mir.
Wie ein Gedicht schuf Gott die Welt,
band ein, den Reimen gleich, den Klang,
der so verdichtet steigt und fällt,
einträchtig in des Rhythmus Gang.
Die Menschen suchen ziellos leidend,
wie Worte, die im Reim sich binden.
Ein Jeder will zu den gehören,
die sich im Einklang wiederfinden.
Die Tür‘ fällt leis‘ ins Schloss!
Du musst verlassen deines Wirkens Stätte.
So, wie ein langer Regen sich ergoss
und dann versickert tief im Erdenbette,
so flossen deine Tage voller Schaffen,
doch langsam wich die Kraft aus deinen Zellen,
vorbei der Ansporn, das Zusammenraffen,
der Zahn der Zeit, er nagt an allen Stellen.
Ein letzter Blick fällt auf das Altvertraute,
ein tiefer Seufzer den Erinnerungen.
Der mit Elan einst Zukunftsschlösser baute,
ist ohne Ziele, hoffnungslos durchdrungen.
Die Wehmut lenkt die Schwere deiner Schritte,
nichts hält dich, niemand der dein Dasein wandelt;
was du einst liebtest und dich hielt in deiner Mitte,
ist doch längst fort, vorbei und abgehandelt.
Hältst Zwiegespräche mit den Unsichtbaren,
die schon vor langer Zeit die Welt verließen.
Hilflosigkeit wächst mit den täglichen Gefahren
und tückisch scheint der Weg unter den Füßen.
So gehst du hin in eine Heimstatt, die man wählte,
und überschaubar werden deine letzten Jahre.
Am Ort, wo die Vergessenheits-Gequälten
vergessen werden, steht bereits die Bahre.
Wenn Menschenhände dich längst losgelassen,
du mit Erinnerungen nur im Damals lebst,
bleibt dir nur Gott – er wird dich nicht verlassen,
wenn du auf deine letzte Reise gehst.
Leben ist Geist in allen Geschöpfen;
erscheint im Menschen als individuelles Bewusstsein.
In ihm ist Er erhöht,
um teilhaben zu können
an der unendlichen Schöpfung
und deren Gestaltung.
Dem Menschen verliehen
sind viele göttliche Attribute und Fähigkeiten,
um die Macht des Geistes
und die feineren Kräfte des Lebens zu erkennen.
Tiefen des Himmels sucht mein Blick,
seh‘ Stern an Stern, die Bilder alter Zeit;
er gibt dem Staunen frei ein kleines Stück,
bleibt bloßen Augen unerkennbar weit.
In fernen Räumen wird das Gold der Nacht
mit Sonnenstaub und Glanz des Lichts bestückt;
ihr Dasein liegt in keines Menschen Macht,
gestirnter Himmel, der sich selber schmückt.
So groß bist du – ein magisch stiller Ort,
treibst ruhig im Wellenspiel der Zeit dahin.
Geheimnisvoll gesproch‘nes Schöpfungswort,
du bist des Lebens Ende und Beginn.
Interpret: Rudolf Schock Chorgemeinschaft Siegburg 1862 Studio-Orchester Köln Dirigent: Fried Walter
Abend wird es wieder
über Wald und Feld,
säuselt Frieden nieder,
und es ruht die Welt.
Nur der Bach ergießet
sich am Felsen dort,
und er braust und fließet
immer, immer fort.
Und kein Abend bringet
Frieden ihm und Ruh',
keine Glocke klinget
ihm ein Rastlied zu.
So in deinem Streben
bist, mein Herz, auch du:
Gott nur kann dir geben
wahre Abendruh'.
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