Weisheit und Liebe

Caspar David Friedrich (1774-1840)


Egal, was ich tue, ich lebe immer mit einem Bein in der Vergangenheit. Ich denke, das wird stärker, je älter wir werden.

Zwar lebe ich im Hier und Jetzt, habe mich aber von der „Fata Morgana“ dieser Welt zurückgezogen. Das konnte ich nur, weil ich aus dem Chaos meines Lebens, aus der ständigen Suche nach dem Sinn, eine Ordnung in mir geschaffen habe. Das ist schon seit Jahren so.

Nach außen hin erfüllte und erfülle ich alle weltlichen und beruflichen Pflichten, kleide mich wie andere Menschen und passe mich so weit wie möglich an. Ich bin nicht mehr so eitel, wie früher. Außen modisch dezent, könnte man sagen. Früher eher auffallend anders. Das bin ich heute IN mir.

Mein Gottesglaube ist tief und wahr. Trotzdem lese ich in der Bibel auch hinter den Zeilen. Die Schriften, vor allem das Alte Testament, hat mit dem Gottesbild, das ich in mir trage nichts zu tun. Jesus nannte Gott „Vater“. So vertraut ist er mir auch, liebevoll und gerecht. Wie geduldig muss er sein, wenn er uns Menschen erträgt!

Ist irdische Liebe mehr, als eine romantische Kurzschlussreaktion? Die Ehe mehr, als eine wirtschaftliche Übereinkunft? Alles geht irgendwann zu Ende! Lieben wir denjenigen am meisten, der uns am Ähnlichsten ist? Wahre, bedingungslose Liebe gibt es erst nach dem Tod einer Person, der wir sehr nahestanden. Dann ist die Liebe völlig frei von Erwartungen.

Ich versuche, über alle Gefühle wie Sympathie oder Antipathie, über Liebe oder Abneigung, eine gewisse Weisheit zu stellen. Das ist oft sehr schwer, denn ich rege mich stark über die Ungerechtigkeiten dieser Welt auf. Wie sehr mir mein Verstand auch leuchten mag, ich sehe manchmal nur ins Dunkel. Ich will mich nicht verirren. Auch nicht in dieser oft herzlos und oberflächlich erscheinenden WordPress-Welt.
Deshalb meide ich die sogenannten sozialen Medien, wie Facebook, Twitter etc.

Beispiel: Ich schreibe hier einen wirklich gut gemeinten Kommentar und er wird nicht veröffentlicht. Warum, habe ich mich gefragt? Die Dame unterließ es, weil er ihre Gedanken aufgegriffen hatte und besser klang als ihre. Dabei wollte ich gar nicht besser sein! Mich hatte nur der schöne Beitrag inspiriert, etwas dazu zu schreiben. Ich hätte wie eine Lehrerin geklungen, schrieb sie mir auf meine Anfrage hin, als ich den Kommentar vermisste. Dort habe ich seitdem nichts mehr gelesen. So etwas brauche ich nicht!

Beschimpfungen wie: „Du hast dein Gesicht verloren.“, habe ich auch schon ertragen müssen. Ich hatte mich eingemischt, als man eine namhafte deutsche Politikerin mit „Nero“ verglich, die die Welt zerstören würde. Sorry, aber solche Ungerechtigkeiten mag ich überhaupt nicht!

Aber es geht noch unterirdischer! Da las ich woanders diesen Kommentar: „Zum Glück hast du dir dabei nicht das Genick gebrochen, weil unser gerechter Schöpfer für Spezies wie dich mit großer Wahrscheinlichkeit einen ganz anderen und vor allem langsameren Abgang ins Jenseits vorgesehen hat, den du ganz bestimmt, wo immer du dann auch bist, niemals vergessen wirst!!!“

Da musste ich wirklich tief Luft holen! Das sind die Worte einer besonders ‚netten‘ Frau. Den Vorlauf kenne ich nicht. Der spielt aber keine Rolle, denn diese Verwünschung ist so abgrundschlecht, weil sie wie ein Fluch klingt. Wie hässlich muss eine Person sein, wenn sie solche Worte in ihrer Gedankenwelt zulässt?! Und wie selbstverständlich schreibt sie dann auch noch von „unserem gerechten Schöpfer“. „Pfui Teufel!“, kann ich da nur sagen.

Dann gibt es da noch eine besonders arrogante Fakultät, nämlich die klerikale. Ich nenne sie „Kreuzspinnen“. Sie mögen es gar nicht, wenn man ihren ‚Tunnelblick‘ beleuchtet und die Kirchenfenster plötzlich in ganz anderen Farben erstrahlen als bisher.

Durch manche Worte hier, in Büchern und wohlgemeinten Kritiken, kann man durch Menschenhand und -mund die ‚Stimme Gottes‘ erfahren, aber leider auch seinen Widersacher. Deshalb musste ich meine Biografie auf „privat“ stellen, weil ich mich vor dummen Leserbriefen schützen möchte und vor Leuten, die meinen, meine Erfahrungen besser zu kennen, als ich selbst.

Ich wünsche niemandem etwas Schlechtes, im Gegenteil! Wir sind hier, um ein wenig Freude zu haben, um uns über gegenseitiges Interesse zu freuen, und um uns von Beiträgen inspirieren zu lassen. Hin und wieder anderer Meinung zu sein gehört dazu.

Lasst uns aus jedem Fluch einen Segen machen!

Ich wünsche allen Lesern einen schönen Sonntag.

Tanz des Windes

Songtext Übersetzung: „O Tag, erwache! Die Atome tanzen,
dank Ihm tanzt das Universum,
die Seelen tanzen, überwältigt von Ekstase.
Ich werde dir ins Ohr flüstern, wohin ihr Tanz sie führt.
Alle Atome in der Luft und in der Wüste wissen es genau, sie sind in einem Rausch.
Jedes einzelne Atom, ob glücklich oder unglücklich
verliebt sich in die Sonne, von der man nichts sagen kann.“

Der Sturmwind treibt den Winter aus,
er fegt das Land, die Stadt, das Haus,
er säubert Beet und Ecken,
die altes Laub bedecken.

Ganz wie ein Derwisch wirbelt er,
schwingt seine Röcke weit und schwer,
durchdringend wird sein Rauschen
und alle Ohren lauschen.

Das Heer des Himmels ist erwacht,
es treibt voran mit großer Macht,
die Welt ins Lot zu bringen,
nur Gott kann dies gelingen.

Stille

Stille, in mir.

Denke an die Dämonen,
die mit Macht und Habgier diese Welt beherrschen.

Das Lichtschwert „Excalibur“ all den Tyrannen
entgegenhalten, die die Welt missbrauchen für ihre Zwecke.

Mit spiritueller Waffe den Zorn darin verstummen lassen,
ihr ewigen Frieden bringen, in Gottes Namen.

Im Krieg, der niemals Sieger zeugt, nur Verlierer,
die Waffen in Liebe wandeln.

Seinem Vaterland durch Friedfertigkeit dienen.

Vaterländer der anderen Menschen achten,
sich verbinden, Bewährtes anerkennen, Innovationen teilen.

Dämonen und Viren sind in der Lage Organismen zu besetzen
und auszurotten.

Diktaturen, Religionen und Krankheiten leben von ihnen und durch sie.

Was hilft dagegen? Dämonen lassen sich nur durch den Geist Gottes austreiben!

Bild von Fine Mayer auf Pixabay

Die Trauer dieser Welt,
ich will sie tragen
und fern in alle Winde streuen,
ich will sie an den dunklen Tagen,
mit hellem Himmelslicht erfreuen,
will ihr ein Lächeln zaubern,
wenn heiße Tränen rinnen
und durch Verzweiflungsmauern
den Zweig der Hoffnung bringen,
will nie den Mensch vergessen,
tief sitzt sein Weltenschmerz,
drum pflanz’ ich statt des Leidens
nur Liebe in sein Herz.

Liebe im Herzen

Echo der Liebe in Herzen erwecken,
Seelenverwandte in Fremden entdecken.

Glockengeläute im Gedächtnis tragen,
wie Klänge an hohen Feiertagen.

Des Lebens Wunder staunend enthüllen,
und sehen die Einmaligkeit im Stillen.

Unter Alltagsmüll Poesie entdecken,
die Schönheit nicht alltäglicher Ecken.

Das Wort ‚von oben‘ offen empfangen,
emphatisch dafür die ‚Schirme‘ aufspannen,

Lügen hinter der Wahrheit erkennen,
schützend, von List und Falschheit trennen.

Wenn störende Kräfte Spiel mit uns treiben,
ihren Geist vertreibend, gelassen bleiben.

Liebe – der Welt Erkenntnis und Licht!
Erleuchtetes Wort, aus dem Weisheit spricht.

Gottesfrieden

Foto: Gisela Seidel

Tausend Zweige eines Baumes,
der sich hoch zum Himmel streckt,
um das Licht des Lebens einzufangen,
gleichen Blutgefäßen, Nervenbahnen,
die vom Geist verkörpert, Energie empfangen.

Seelen, die im Lichte reifen,
werden wie die Bäume blühen wollen.

Stürme überleben, Ungewittern trotzen
unter dunklen Wolken,
ist des Lebens Los auf Erden,

sich zu wandeln in die Energie des Ursprungs,
mitzufühlen Gottesfrieden unter Bäumen.

Negativ

Teilansicht 1

Die Zeit scheint wie ein Uhrwerk still zu stehen,
des Bösen Negativ liegt auf der Straße,
als wär‘ vor vielen Jahren nichts geschehen.
Das Volk, naiv, wie damals, gibt sich hin zum Fraße;
dort, wo der Hass regierte, kam er wieder.
Die Ignoranz der Einfalt grölt wie Donnerhall.
Sie schreit! Mit gleicher Stimme hallt es wider,
in viele treibt sie Angst, wie dazumal.

Teilansicht 2

Die Überheblichkeit, versteckt in vielen Sprachen,
hat ihre Netze ausgeworfen übers Land.
Uniformiert, bereit zu Mordes Taten,
liegt wieder mal Befehl in einer Hand.
Der Mensch ein Herdentier – man braucht nur pfeifen,
dann hört man Säbelrasseln und Geschrei.
Schon steht er stramm, ermordet seinesgleichen.
„Es ist befohlen!“ macht Gewissen frei.

Teilansicht 3

Stärkt doch den ‚weißen Vögeln‘ das Gefieder,
schickt sie gen Osten, lasst die Waffen schweigen!
Melancholie erklingt in ihren Liedern
bis zum Ural, da tanzt Europas Reigen.
Grenzen verwandeln – sind des Bruders Garten,
die Hände reichen, liebend dann vereint.
Treibt Ethik ins Gehirn der Autokraten,
lasst ihre Botschaft endlich Liebe sein!

In den Krieg – Konstantin Apollonovich Savitsky (1844-1905)

Dämonen

James Tissot (1836-1902)

Aus einer andren Zeit entstammend,
fühl ich mich ausgegrenzt, und weh
tut mir manch seltsames Verlangen,
wenn ich die Welt von heute seh‘.

Sie ist mir fern und fremd geworden,
künstlich, gefühlskalt, – irgendwie.
Gesinnungsfreunde allerorten,
als stünden sie mir vis-á-vis.

Sie schreiten langsam, schweren Schrittes,
wie die Soldaten auf mich zu.
Ich spür‘ der schwarzen Stiefel Tritte;
sie überrennen mich im Nu.

Sie geh‘n im Zeitgeist der Geschichte.
Treibt böses Spiel auf altem Grund.
Er dringt durch die Bevölkerungsdichte
und gibt Dämonen einen Mund.

Die schreien ihre leeren Worte,
in Geist und Seelen dringen sie.
Besessenheit öffnet die Pforte
zur Unwahrheit und Fantasie.

Vertrieben schienen sie beizeiten;
sie warten stets im Hintergrund,
ihr Gift des Hasses zu verbreiten,
mit irrem Blick und großem Mund.

„Aus Menschensinn, unreiner Geist,
fahr‘ aus!“* Sei nicht das arme Schwein,
das Selbstzerstörung niederreißt.
Lass Selbstkontrolle in dir sein!

*(Lukas 8,26-39)

Grüne Gedanken

Claude Monet (1840-1926) – Frühling

Bald schon wird die Welt erblühen,
kaltes Kunstlicht weicht der Sonne,
die Gedanken werden grün,
es erwacht des Lebens Wonne.

Fenster strahlen wie die Spiegel,
Herzschlag sucht den taktvoll gleichen,
Winter bricht das Frühlingssiegel,
Kälte wird der Wärme weichen.

Bringt ins Dunkel lichtes Sprühen,
lässt die Nebeltücher ziehen.
Gärten duften voller Blühen
bald nach Veilchen und Jasmin.

Welcher Antrieb aller Dinge
wirkt im Zeichen der Natur?
Fruchtbarkeit und Leben bringe
uns die Ewigkeiten Spur.

Wie kein Frühling ohne Liebe,
gilt Lobpreis dem Schöpfergott.
Lust auf Leben, grüne Triebe,
Ist für alle Zeit Gebot.

Momente

Bild von FelixMittermeier auf Pixabay

Vom Berg hinab ins Tal zu schauen,
über mir Himmel;
seh‘ Wolken ziehen,
vor dem blauen.

Gedanken ruhen, wie tiefe Seen.
Nur sein zum Schein,
unsichtbar,
im Licht vergehen.

Die morgenfrische Welt zu fühlen,
die schmeichelnden Lüfte,
wie sie duften und kühlen.

Augen schließend den Sinnen lauschen,
Gott-Vater finden,
im Innen und Außen.

Liebe auf Erden

In der Stille flackern alle Kerzen,
bringen schimmernd Sonne in die Zeit.
Tragen Liebe in die müden Herzen,
Öffnen Geist und die Begrenztheit weit.

Die verschlossne Türe jenseits unsrer Sinne,
öffnet sich und lässt den Himmel spüren.
Alle Engel stehn seit dem Beginne,
heben Liebe durch die Himmelstüren.

So erhoben von der kalten Erde
wandelt sich die Kraft des Denkens.
Wo einst Steine waren, Leben werde!
So ist Gott der Geber und Beschenkte.