Will wie ein Blatt zu Boden fliegen,
der Herbstwind, er soll sanft mich wiegen,
lass‘ hinter mir die warmen Zeiten;
muss langsam mich nun vorbereiten,
auf Stürme, stark und kalte Nächte.
Wenn doch der Winter wiederbrächte
den neuen Lenz mir, voller Sehnen,
mit allen lebensfrohen Tönen.
Auch, wenn ich weiß, was folgen wird,
gehn meine Schritte unbeirrt.
Erst, wenn ich durch den Tod gegangen,
kann ich die Wiederkehr erlangen.
Der Lebenskreislauf schließt sich dann,
damit ein Frühling kommen kann.
So wandelt sich das Erdenleben
zum geistig lichterfüllten Streben.
Gott wird begleiten meine Zeit
bis hin in alle Ewigkeit.
Erkenntnis suchend war ich krank und leer,
und endlos schien der Weg, so wie ein Meer,
unsagbar tief und fremd
und weit und ohne Wiederkehr.
So ging ich durch ein Tal,
mit Sohlen schmerzend wund,
denn viele Steine lagen auf dem Grund;
den falschen Zeichen, die bedeutungslos,
folgte mein Hoffen und die Not war groß.
Aus tiefster Grube kamen tausend Fragen,
die an mir hafteten und zogen,
zu meiner alten Last hab ich noch sie getragen,
als mir ein Licht aufging, sind sie verflogen.
Ich kehrte wissend heim in meinen Hafen,
den ich vergessen hatte auf der Fahrt;
wie eine Motte nach dem Licht mein Sehnen -
mein Dankgebet gilt jeder Müh und Plag.
Wie verlorene Stimmen zwischen den Welten
von Gut und Böse im Niemandsland,
gesprochene Worte, die nichts mehr gelten,
wie an Schicksalstagen von Unbekannt.
Gelebte Schwingung im Tanz durch die Zeiten
vergangener Leben im irdischen Klang.
Fern von Gedanken, gottsuchend und leitend,
ein Wort, das im verlorenen Frieden versank.
Harmonisch legt sich im Klingen des Windes
ein Dur und ein Moll in die höhere Form;
unschuldig, wie das Lächeln des Kindes,
ist der Wahrheit Schwingung in reinerer Norm.
Gott lauscht den leisen und lauten Tönen,
ihre Fülle lebt in Ihm in Ewigkeit fort,
und mit denen, die Geist und Seele verschönen,
wird die Erde zu einem besseren Ort.
Das Schicksal mäht mit scharfer Sense -
es geht der Tod durch alle Welt,
seh‘ ihn als stillen Geist der Wende,
wenn hier der letzte Vorhang fällt.
Nimmt mit den Hoffnungen und Plänen
der Menschen Leid und Ängste fort,
und manche, die sich sicher wähnten,
trägt er an einen anderen Ort.
So, wie auf abgemähter Erde,
der Pflanzen letzte Stoppeln stehen,
steht der Enttäuschung letztes Werden
und gibt dem Nicht-Sein ein Verstehen.
Der kalte Wind weht über Felder,
der Geist des Wachsens liegt darin,
und wieder gibt es neue Ernten,
und wieder kommt ein Neubeginn.
Der Wind pfeift durch die Jalousien,
es stürmt der Herbst die halbe Nacht;
die heißen Sommerträume fliehen,
die Welt ist abgekühlt erwacht.
Die Muhme kehrt mit scharfem Besen,
und Oheim Frost deckt Blättergräber;
für das, was lebensvoll gewesen,
sind sie der Totenhemden Weber.
Die schwarzen Vögel kreisen wieder,
wenn feuchte Nebelschwaden ziehen;
krächzend lassen sie sich nieder,
um vor der Sturmgewalt zu fliehen.
Ihr hohes Haupt bizarr entblößend,
stehen die Bäume ringsumher;
demutsvoll und Furcht einflößend
ist das sturmdurchheulte Meer.
Weist auf lange Winternächte,
wenn der Herbst das Land erfüllt -
will Reim an Reim zum Kranze flechten,
zum herbstlichen Gedankenbild.
Bin ein Vulkan, mit Lava überströmt.
Mein Außen ist erstarrt, mein Innen glüht.
Es bettet mich die heiße Asche ein;
bringe das Unheil, wenn der Morgen früht.
Bin längst wie ein verglühter Stern im All,
der, obwohl tot,
sein Leuchten sendet in die Nacht.
Bin wie der Vogel, der frühmorgens sang,
bis ihn die Katze abends umgebracht.
Wenn mir der hellste Klang im Moll ertönt,
werd’ ich in diesem Ton gefangen sein.
Treib wie ein Holzscheit in der offnen See,
bin wie vom Fluch gebannt in einen Stein.
Bin einer neuen Wunde bittres Weh -
die tiefe Einsicht, bringe den Verzicht.
Bin das erfror’ne Pflänzchen unterm Schnee,
ein langes Schweigen, das man endlich bricht.
Als längst vergess’ne Illusion
in deinem Unbewussten treib ich hin,
treib fort von dir, räum hoffnungslos den Thron
der ungekrönten Königin.
Wenn ich in der großen Helle
eines neuen Tages stehe
und vom Ursprung meiner Quelle
ihres Laufs Gefälle sehe,
wird mein Wissen, hingerissen
nochmals ihren Weg begleiten,
niederstürzen von den Bergen,
um in Tälern sich zu breiten
und gesänftigt einzumünden
in das Meer der Ewigkeiten.
Wiederkehrend soll es künden
meinen Gang durch alle Zeiten.
Aber nicht auf gleichen Pfaden
kehrt mir fernes Wissen wieder
von des Urmeers Lichtgestaden:
Schimmernd taut es auf mich nieder,
seinen Regenbogen schlagend
und mein Sein zum Kreise schließend,
Ziel und Ursprung in sich tragend,
ewig neu und ewig fließend.
Ephides
Und manchmal ist er noch da. Dann füllt sich die Traumwelt mit Licht. Obwohl schon so fern… doch so nah. Und manchmal seh’ ich sein Gesicht.
Ich seh’ seine Lippen, so stumm, und Hände, die greifen nach mir – fühl’ seine Gedanken. Nur dumpf dringt’s durch die verschlossene Tür.
Wie ein Reim, der harmonisch sich schließt… War verbunden im Gleichklang mit ihm. Wenn Moll Melodien durchfließt, halte ich still sein Requiem.
Kein Gefühl dieser Welt füllt mein Herz, kein Vers reimt sich wieder auf ihn. Aus Harmonie wurde Trauer und Schmerz, Erinnerung bleibt! – Wo der Sinn?
Diese Website verwendet Cookies, um Ihre Erfahrung zu verbessern. Wir gehen davon aus, dass Sie damit einverstanden sind, aber Sie können sich abmelden, wenn Sie dies wünschen.Cookie settingsACCEPT
Privacy & Cookies Policy
Privacy Overview
This website uses cookies to improve your experience while you navigate through the website. Out of these cookies, the cookies that are categorized as necessary are stored on your browser as they are essential for the working of basic functionalities of the website. We also use third-party cookies that help us analyze and understand how you use this website. These cookies will be stored in your browser only with your consent. You also have the option to opt-out of these cookies. But opting out of some of these cookies may have an effect on your browsing experience.
Necessary cookies are absolutely essential for the website to function properly. This category only includes cookies that ensures basic functionalities and security features of the website. These cookies do not store any personal information.
Any cookies that may not be particularly necessary for the website to function and is used specifically to collect user personal data via analytics, ads, other embedded contents are termed as non-necessary cookies. It is mandatory to procure user consent prior to running these cookies on your website.