Ich kenn die Stadt, in der die Mauern flüstern;
hier wuchs ich auf, die Straßen ungeteert.
Koksrauch ließ manche Häuserfront verdüstern,
wie ein zerschlissenes Kleid, von Ärmlichkeit beschwert.
Und jede Pfütze glitzerte im Regen -
wir Kinder stapften fröhlich durch die Lachen,
auf bordsteinlosen, dunklen Wegen,
wo Regenwürmer durch die Erde brachen.
Die alten Straßen trugen meine Schritte,
aus jedem Haus sprach die Vergangenheit;
verhallt ist jeder meiner Kindheits-Tritte,
mir eilt voran der Gang der Lebenszeit.
Das Alte ist längst fort und abgehandelt;
das Schicksal schlägt im Buch die Seite um.
Was hat der Mensch belassen, was gewandelt?
Die Münder meiner Ahnen bleiben stumm!
Als ihre Herzen pochten und die Quellen flossen,
aus denen sich der Sehnsucht Klarheit nährt,
wie zuversichtlich wirkten sie entschlossen
auf falschen Wegen, die das Glück verwehrt.
Das Leben ist des Lichtes reiner Segen,
bewahre ihn, der selbst dich ‚reif‘ gemacht.
Des Vaters Glanz liegt wie ein Blüh’n auf Wegen,
senk demutsvoll davor dein Haupt herab.
Mein Tag ist ein Moment des Schweigens,
des Denkens, und dem Geist in mir
ein Tanz, beseelt von allen Zeiten,
bist Pentagramm an meiner Tür.
DU bist in mir, nichts kann uns trennen,
wie Eins geword’ne Harmonie;
bist nicht nur Glaube, bist ein Kennen,
bist meiner Seele Melodie.
So wie der Vogel singt am Morgen,
erklingt in mir ein Lobgesang.
In allem wirkst DU, unverborgen
und offenbart in Wort und Klang.
DU bist die Körper aller Welten,
Gesetz der Zahlen und Physik,
lässt Kräfte in Atomen gelten,
DEIN Geist ist Leben, Trost und Glück.
Vor einer kleinen Ewigkeit bin ich geboren,
die große öffnet bald ihr Tor.
Mein Bündel „Hoffnung“ hab ich nie verloren,
obwohl ich oft schon stand davor.
Was man im Lebenskampf versäumt,
an Glück im irdischen Gewand,
ist wie im Augenblick erträumt
und leicht zerdrückt in einer Hand.
Die Ansicht Gottes auf die Freude
ist nur Moment von uns zu ihm.
Es zieht sein Licht in hellem Kleide
durch alle Möglichkeiten hin.
Was einst verworfen, wird nie wiederkehren,
doch mahnend bleibt der Augenblick,
er wird uns eines Besseren belehren:
Hinter dem Tor gibt’s kein Zurück.
Springen möchte man und singen,
denn der Frühling will beginnen.
Seht ihr, wie die Blumen schauen,
hin zum Himmelszelt, dem blauen?
Zieren Bäume ihre Spitzen,
lassen schönste Blüten blitzen,
und das Grüne treibt aus Ästen,
froh umschwirrt von Federgästen.
Dort, ein Blümlein wächst auf Stein!
Wenig Erde ist sein Heim.
Neues Leben ist gekommen,
aus dem Darben Glück und Wonnen.
Die, die einst mein Leben waren,
sind ins Irgendwo gefahren,
fortgenommen und verweht,
doch die neue Welt entsteht.
Schweben mit dem Geist des Lenzes,
durch die Räume, durch die Fenster.
Von Gott erfüllte Energien
ziehn geistesgroß zur Sonne hin.
Vergänglich ist das Festeste im Leben –
was trauerst du, dass Liebe auch vergeht?
Laß sie dahin in’s Reich der Zeiten schweben,
leicht, wie des Lenzes Blütenhauch verweht.
Doch halte fest ihr Schattenbild im Herzen,
und segne dennoch freudig dein Geschick,
schließt auch sich eine Reihe bittrer Schmerzen
an deines Glückes kurzen Augenblick.
Du hast gelebt, denn Liebe nur ist Leben!
Sie nur allein webt um den dunklen Traum,
dem wir den Namen unsers Daseins geben,
der höchsten Wonne glanzerfüllten Saum.
So zürne nicht des Schicksals finstern Mächten,
wenn sie des Lebens Sonne dir entziehn.
Nicht ewig lässt sie sich in unsre Bahn verflechten,
Ach, sei zufrieden, dass sie einst dir schien.
Die Luft ist lau, die Winde lind,
die Vögel ziehen Kreise,
die Sonne strahlt, als lächelt sie;
die Welt erwacht, ganz leise.
Der Baum wiegt langsam hin und her
im stillen Morgentanze,
deckt seine Kahlheit mit dem Kleid
aus Sonnenstrahlenglanze.
Die Vogelwelt stimmt an ihr Lied -
noch zaghaft hat’s geklungen,
dann kam der Frühling über Nacht,
hat kräftig mitgesungen.
Er streute frisches Grün aufs Land,
lässt alles blüh‘n und sprießen,
nun kann sich Lebenslust und Sinn
in Winterherzen gießen.
Die Stufen schwebend überwinden, den Höhenweg stets wiederfinden, wenn Sinn der Welt uns niederreißt, uns aus der Bahn des Lebens schmeißt.
Die Rückkehr für andere denkbar machen, sich selber finden im Weinen und Lachen. Den guten Geistern den Weg bereiten, die Liebe uns zeigen, lehren und leiten.
Gottes Gedanken „Es werde!“ leben, Regenbogen ins Sorgenkleid weben. In jeder Liebe seh’ Gottes Gesicht auf mancherlei Weise. Verurteile nicht!
Hier gibt es keinen Winter mehr, nur graue Wolken, Regengüsse. Es wird nicht hell, der Tag ist schwer, die Nächte wach gelegen, düster.
Als es noch weiß war, hier am Ort, von Flocken, die den Boden hoben, gab’s Kinderlachen immerfort, es machte Spaß im Schnee zu toben.
Ich, drei Jahre alt
Auf Straßen bauten wir uns Bahnen aus Eis und schlitterten ein Stück, und haben uns trotz Lehrers Mahnen, vor manchem Schneeball weg gebückt.
Ein kleiner Schlitten wurd’ gezogen; noch plan der Ort und unbebaut, den Hügel runter dann ‚geflogen‘, mutig und schnell, bis dass es taut.
Da war noch Platz für Kind und Spiel, denn Autos waren Seltenheit. Schneemänner bauen, war ein Ziel, das Kinder und Erwachsene freut.
Nasen und Hände rot gefroren, tauten wir auf mit Weh, in Tränen. Die Kleidung nass, bis an die Ohren, den nächsten Tag trotz Leid ersehnen.
Hier gibt es keine weißen Träume, kein Spielen mehr auf vollen Straßen. Vom Kinderglück befreite Räume, künstlich erschaff’ner Kindergarten.
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