Es liegt die Glut des Sommers auf der Welt.
Die Wärme ist zum Greifen, Tag und Nacht.
Sie treibt die Dürrezeit schon früh durch Stadt und Feld.
Die Winde ruh’n und sammeln ihre Kraft.
Schon jetzt sah ich manch müdes, braune Blatt,
wie es mit letzter Kraft am Sommerzweige klebt
und schließlich herbstverloren, kraftlos, matt,
den Weg ‚Vergänglichkeit‘ zu gehen pflegt.
Die Nachtigall singt Abschiedsmelodien,
vertagt sind Frühjahrsträume bis ins nächste Jahr.
Wenn Vogelschwärme in den Süden ziehn,
dann ist der trübe Herbst zum Greifen nah.
Die Regensehnsucht schaut den Himmel an.
Kein Wölkchen hängt am tiefen Himmelblau,
und rinnt das Lebenswasser irgendwann,
entleert sich sanft das feuchte Wolkengrau.
Dann trinkt die Welt das langersehnte Nass,
füllt dürftig auf, was längst schon Staub geworden,
es grünt erneut das längst verdorrte Gras
und erste Winde kühlen unsren Morgen.
Millionen Gedanken ziehn durch die Zeiten,
wie Flüsse zu neuen Ewigkeiten,
wie welke Seelen aus alten Tagen,
die einst geliebt, gelebt und begraben,
deren Körper nährten den Staub der Erde,
die dort verharren, zum neuen „Es werde!“
Die den ‚Jüngsten Tag‘ als Befreiung erlebten,
der den entrückten Seelen Körper gegeben,
sie wollten voll Hoffnung die Zukunft schauen,
doch hier sind nur Schatten, die Welt im Grauen.
Anheimfallen wird der Endlichkeit,
was Schatten wirft vor dem Licht der Zeit.
In die See, dessen Tiefe Vergängliches birgt,
zieht hinunter, was falsch ist, verdorben und stirbt;
ihr Wellenspiel löscht den Trieb dieser Welt,
dem Eitelkeit und Selbstsucht vorangestellt.
Doch die Tiefen der See-len bleiben bestehen,
denn der Geist in ihnen wird niemals vergehen.
Die Woche beginnen mit sanften Klängen,
die, wie Blumenwiesen auf grünen Hängen,
die duftigen Bilder und Töne uns zeigen,
die, wie wallende Nebel aus den Mooren steigen,
Mit freudiger Achtung den Tag beginnen,
ihn heilig machen, wie ein himmlisches Schwingen.
Und liebend empfangen die Sonne am Morgen,
die Stunden betrachten in Glück oder Sorgen.
Die Bläue des Himmels als Geschenk erachten;
auch im Alter den Körper als solches betrachten.
Mit goldener Flamme einst himmelan fliegen,
um schweigend in den Armen des Schöpfers zu liegen.
Stockrosen schmücken das alte Haus
mit duftigen Blütenkleidern,
wie alte Damen sehen sie aus,
begrünt in samtigen Leibern.
Äcker und Felder sind dürr und erstarrt,
von Sonne verbrannt und in Schwere.
Abgeerntet so manche Saat,
in den Fluren schon Spätsommerleere.
Sonnenblumen sind standhaft und wach,
wogen sanft in den flirrenden Gluten.
Das Grün der Kartoffeln liegt hitzeschwach,
gesenkt, über inneren Bruten.
Schon bald hebt der Bauer die Felder leer,
geborgen, die kostbaren Knollen,
die seit 300 Jahren, zu des Königs Ehr,
ihm und dem Volk Achtung zollen.
Als damals der Hunger die Mägen schnürte,
war „Schmalhans Küchenmeister“.
Wird heut‘ ein Koch mit Sternen gekürt -
da „scheiden sich die Geister“.
Die Gesellschaft liebt es mediterran,
exotisch sind fremde Genüsse.
Es jammert und giert der Größenwahn.
Isst man arm, wenn man deutsch essen müsste?
Die Hungersnöte sind noch im Land,
fort sind die einfachen Katen.
Wo stehen noch Stockrosen an der Wand? -
In meinem erträumten Garten!
Das Universum ist das Meer der Sterne,
wohl angeordnet, kolossal und grenzenlos,
durch alle Zeiten ist es unbeschreiblich groß,
ein Blick durchs Teleskop nur Hauch von Ferne.
Die Erde scheint der einz‘ge Ort des Lebens,
zeigt uns ein Bild des All-vertrauten Flusses,
der Seelen höchste Schwingung des Genusses,
doch auch ein Ort der Trauer und des Grämens.
Angeordnet durch Unfehlbarkeit der Mächte
hängen sie, wie Orden, die die Himmel küren,
wie Vögel, die sich nicht im Flug berühren,
sind Sterne die Laterna magica der Nächte.
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