Es drehen sich die Teilchen zu Bildern, ewig neu. Sie schenken uns ein Weilchen des Glücks, erinnerungstreu. So bunt, die kleinen Scherben, aus Glas gebrochen, fein; ein immer neues Färben, schaut man ins Licht hinein. Bei jedem Dreh’n des Sehrohrs, da spiegeln sich die Flächen, und man bestaunt die Vielfalt, wie sie im Licht sich brechen. Entstehung neuer Formen und Muster, farbenreich. Wie doch die Macht der Bilder dem wahren Leben gleicht.
Monat: August 2022
Schöpfungsklänge
So viel Lieb‘ in allen Liedern, so viel Freude und Gesang, klingen wie am Anfang wieder, bringen lang vergess’nen Klang. Schallen aus Dornröschen-Träumen sanfte Sehnsucht dir ins Herz, dämpfen durch der Töne Schäume, überwund‘nen Seelenschmerz. Jedes Klangbild Herz-Frequenz, Hoffnungsbalsam für das Leben, und das Om der Transzendenz lässt in Sehnsucht vorwärtsstreben, und der Laut huscht durch die Stille, lässt die Bäume rauschend singen, die der schöpfungsnahe Wille mit Vibrato bringt zum Schwingen.
Dual
Zweiheit meines Ichs, verborgen hinter den Schleiern grauer Ur-Zeit. Geduld ist deine Tugend, Treue deine Stärke, verblasst deine Hülle, magnetisch dein Verlangen nach Vereinigung.
Herbstlicher Spätsommer
Die Sonne filtert ihre Sommerkraft, verflüchtigt sich im Irgendwo des Lichts. Ihr Strahlenantlitz wirkt nun schattenhaft, die Welt trägt schwer an sich und atmet nicht. Die Schollen tragen morgens letzte Wärme, wie feuchte Tücher über Nebelfelder. Die Sommerträume flohen in die Ferne, und diesig streift der Tau bis in die Wälder. Bald kommt die Zeit der abgebrannten Zweige, wo altes Land noch in Parzellen schwingt. Kartoffelfeuer, die zum Himmel steigen, wo man von „stummen“ Hagebutten singt. Die leuchten rot und feurig, wie der Abend; die Hecke ist verwaist, die Nester leer. Vorbei die Zeit, verwandelt und begraben, wie ich sie kenne, gibt es sie nicht mehr.
Irgendwo auf der Welt
Ich wünsche Euch einen schönen Sonntag !
Bei mir wird ab Montag der Abriss herrschen. Mein Bad wird komplett entkernt und neu gerichtet. Fürchterlicher Krach mit viel Dreck und Unruhe. Ich habe alles ausgeräumt und in der Wohnung verteilt. Höchst ungemütlich, was auch die Katzen finden. Wäsche gewaschen wird erst wieder in 14 Tagen, wenn hoffentlich alles fertig ist.
Zwischendurch werde ich mich melden, aber bei Lärm flüchten sogar meine Gedanken. Habt eine gute Zeit!
Ur-Energie
Sprudelnde Quelle des Lebens, kraftspendend und rein. Du verdichtest den Staub der Erde zu lebendigen Seelen, pulsierst blutstromheiß in den Herzen der Menschheit, nährst Körper und Seele wie Wasser in einer Oase, treibst Blut durch die Adern, als purpurnes Herrschaftszeichen. Durchfließe die trocknen Leiber, bring der verdurstenden Welt den Strom deiner Liebe.
Bubbling source of life, energizing and pure. You condense the dust of the earth into living souls, pulsating bloodstream-hot in the hearts of mankind, nourishing body and soul like water in an oasis, driving blood through the veins, as a crimson sign of dominion. Flow through the dry bodies, bring to the thirsty world the stream of your love.
Spiel des Lebens
Das Spiel ist aus, doch leider nicht gewonnen. So, wie die Chance hoch, war auch der Fall. Verspieltes Leben, reich und doch verkommen, die Hände lichtgestreckt, so manches Mal. Den Grund des Daseins hielt der Schein verborgen, der lockte und den letzten Zug gewann. Nur, wer den Drang nach Irdischem verloren, schaut irgendwann den inn’ren Himmel an. Das Licht in Seiten finst’rer Seelenkammern war nur vom glamourösen Spiegelbild geschönt. Die Kunstbeleuchtung dimmt den Erdenjammer, wenn heller Schein des Heiligen getönt. Trotz Glanz und Glorie im Sehnsuchtsherzen, nach Liebe, Anerkennung, kam Verdruss. Als Bauernopfer lag die Welt in Schmerzen; Schachmatt dem König! - liegt allein zum Schluss.
Hoffnungsschimmer
Erschaffe in deinem Innern blühende Gärten, beseele sie mit dem Licht der Freude. Denke dir Engelsflügel. Tanze damit im Sternenglanztaumel, husche mit windseligem Säuseln durch die Schatten der Ewigkeit und streue Hoffnungsschimmer in das Dunkel des Lebens.
Create within you flowering gardens, animate them with the light of joy. Think of angel wings. Dance with them in the starry glow, flit with windy whispering through the shadows of eternity and scatter gleams of hope in the darkness of life.
Altweibersommer
Des Sommerzaubers Üppigkeit vergeht; noch treibt er Knospen, doch mit Langsamkeit. Die letzten Rosen zeichnen ihren Weg und ihre Blütenblätter deuten Endlichkeit. Des späten Frühlings Wunderblumenband ist nun zerrissen, durch den Wind der Nacht. In Wald und Tal hat sich ein Netz gespannt und der Altweibersommer weint und lacht. Morbide übt die Welt den Abgesang; die Sonne lächelt sanfter durch die Zweige. Bis zum September ist’s ein kurzer Gang. In Lüften schwebt ein Faden feiner Seide. Die Farbenpracht des Herbstes ist bereit sich auf das helle Sommerkleid zu legen. Er taucht in Gelb und Braun das Blätterkleid und kühlt die ausgebrannte Welt mit Regen.
Sommerplage
Ich wünsche mir mein Büro zurück, mit Klimaanlage und Kühle. Ich sehne mich nach vergangenem Glück, mit Schaukel und Gartenstühlen. Dem Sommer bin ich abgewandt, möcht‘ mich am liebsten verkriechen. Mag nicht das Meer und den vollen Strand; will nicht Schweiß und Sonnencrem‘ riechen. Die Menschen laufen draußen umher, so froh gelaunt und so munter, als gäbe es keine Hitze mehr. Ich lass‘ früh die Rollos herunter. Die Luft wird mir knapp, ist zum Schneiden fast, und nachts macht der Tag so weiter. Ich wünsch mir herbei ein herbstliches Nass, und der Winter macht dann weiter. Zerflossen in dieser ‚Sommerlust‘ wünsche ich mir kühlere Tage. Fühl‘ mich bedrängt von Wärme und Frust. Der Sommer ist meine Plage!