Es war noch klein. Ein Kindlein, das allein den Weg nicht fand. Es lief im Traum entlang an Dorf und Feld, während es fern von aller Welt ein Liedchen sang.
Es suchte einen Ort, der Heimat war, wo man es kannte, gütig es rief und es mit Namen nannte, wo es geborgen und in Gottes Hand am Abend schlief.
Die kleine Melodie sang es in sich hinein, damit die Angst verflog, und als es um des Weges Ecke bog, da war ein Feuer angefacht, wohl in der Nacht.
Es knisterte und loderte hinauf. Staunend stand das Kind, schwieg und schaute. Dort flackerte, als schon der Morgen graute, die lichtumhüllte, engelhafte Kraft, von Gott gebracht.
Es war das Licht der Welt tief ihm im Kindersinn. Die Sehnsucht blieb, der Traum, er ging. Als tausend Lichter brannten an des Baumes Pracht, ein andrer sang fortan das Lied der stillen Nacht.
Schlafende Welt, deine Träume sind gebunden, gehalten von Verbindlichkeiten deiner Lebensstunden.
Den freien Geist gefesselt, wandeln Menschenwesen wie in Herden, gebunden aneinander und die Zeit lässt sie nicht sein, nur werden.
Werden stärker, schneller, besser, herausragend in Größe, mittig in der Menge, begrenzter Geist auf Erden, ein Gerne-Groß in körperlicher Enge.
Ein großer Geist eröffnet uns die Welt. Wir müssen Freiheit uns und andern schenken, damit das Große aus dem Rahmen fällt. Wie klein ist oftmals unser Denken?
Die Winterstürme durchdringen die Welt mit wütender Macht. – Da sinkt auf schneeigen Schwingen die tannenduftende Nacht…
Da schwebt beim Scheine der Kerzen ganz leis nur, kaum, daß du’s meinst, durch arme irrende Herzen der Glaube – ganz so wie einst… Da schimmern im Auge Tränen, du fliehst die Freude – und weinst, der Kindheit gedenkst du mit Sehnen, oh, wär es noch so wie einst!…
Du weinst!… die Glocken erklingen – es sinkt in festlicher Pracht herab auf schneeigen Schwingen die tannenduftende Nacht.
2009 hatte ich das Buch „Jenseits des Schleiers“ geschrieben. Edi Maurer veröffentlichte heute ein Video, in dem ich meine Sichtweisen, die ich bereits damals hatte, wiederfand.
Ich kann es nur jedem ans Herz legen, der auf der Suche ist.
Das Wasser ist so trüb, so träg quält sich der Fluss, und die Natur verdunkelt ihre Lebenslichter, verstreut der tristen Winterstunden graues Muss, treibt müdes Gähnen auf die Ruhezeit-Gesichter.
Der Boden, Höhlung durch des Wassers Kraft, liegt hart und steinern unter weicher Fläche, als eisig glitzernd in der Flocken Pracht, der Frost anhielt der Fluten ew’ge Bäche.
In blasse Trauerfarben hüllt der Tag sich ein, gefolgt von einer ewig langen Nacht, die dunkel sich im Wintermondenschein mit schwarzen Schatten kalt und endlos macht.
Seit Ende Oktober habe ich fast tägliche Arztbesuche hinter mir, wovon ich selbst an Feiertagen und samstags nicht verschont wurde. Die Hautärztin war ein Engel! Wer behandelt neben den Praxiszeiten?! Sie und ihr Team ersparten mir lange Wartezeiten. Dafür bin ich dankbar! Dort bin ich für den 15. Dezember zur Booster-Impfung vorgemerkt. Alles ohne Schlange stehen und Terminkampf.
Heute war ich zum letzten Mal zum Verbinden der Wunde dort. Keine teuren Taxifahrten mehr und keine Quälereien. Es ist gut geheilt. Den Rest kann ich selbst übernehmen. Darüber freue ich mich sehr!
Wie schon so oft hatte ich vor der Operation einen Tiertraum:
Ich päppelte ein rotes Eichhörnchen auf, das mir überall hin folgte. Es war nicht zu halten, aber immer um mich herum. Kurz rannte es weg, kam dann aber wieder zu mir zurück. Doch dann war es fort und kam nicht mehr.
Das war ein Zeichen: die offene Wunde, die sich nun geschlossen hat.
Erinnerungen verblassen und des Tages Ruhm vergeht. Die Spuren, die wir heute zieh’n sind morgen schon verweht. Doch in uns ist die Sehnsucht, dass etwas von uns bleibt, ein Fußabdruck am Ufer, eh‘ der Strom uns weitertreibt.
Nur ein Graffiti, das sich von der grauen Wand abhebt, so wie ein Schrei, der sagen will: Schaut her, ich hab gelebt! So nehm ich, was an Mut mir bleibt, und in der Dunkelheit sprühe ich das Wort „Hoffnung“ auf die Mauern meiner Zeit.
Die Herzen sind verschlossen, die Blicke leer und kalt, Brüderlichkeit kapituliert vor Zwietracht und Gewalt, und da ist so viel Not und Elend gleich vor uns’rer Tür, und wenn wir ein Kind lächeln seh’n, so weinen zehn dafür.
Der Himmel hat sich abgewandt, die Zuversicht versiegt. Manchmal ist’s, als ob alle Last auf meinen Schultern liegt. Doch tief aus meiner Ohnmacht und meiner Traurigkeit sprühe ich das Wort „Hoffnung“ auf die Mauern meiner Zeit.
Um uns regiert der Wahnsinn und um uns steigt die Flut. Die Welt geht aus den Fugen, und ich rede noch von Mut. Wir irren in der Finsternis und doch ist da ein Licht, ein Widerschein von Menschlichkeit – ich überseh‘ ihn nicht.
Und wenn auf meinem Stein sich vielleicht das Unkraut wiegt im Wind, die Worte „Ewig unvergessen“ überwuchert sind, bleibt zwischen den Parolen von Hass und Bitterkeit vielleicht auch das Wort „Hoffnung“ auf den Mauern jener Zeit, bleibt zwischen den Parolen von Haß und Bitterkeit vielleicht auch das Wort „Hoffnung“ auf den Mauern jener Zeit.
Quelle: Musixmatch Songwriter: Reinhard Mey
Englische Übersetzung:
Memories fade and the glory of the day fades. The traces we leave today Are tomorrow already blown away. But in us is the longing, that something of us remains, A footprint on the shore before the current carries us on.
Just a graffiti that stands out against the gray wall, like a scream that wants to say: Look, I lived! So I take what courage I have left, and in the darkness I spray the word „hope“ on the walls of my time.
The hearts are closed, gazes empty and cold, brotherhood capitulates before discord and violence, and there is so much need and misery just outside our door, and when we see one child smile, ten weep for it.
Heaven has turned away, And all hope is gone. Sometimes it’s as if all the weight is on my shoulders. But deep from my helplessness and my sadness I spray the word „hope“ on the walls of my time.
Madness reigns around us and around us the tide is rising. The world is coming apart at the seams, and I still speak of courage. We wander in the darkness and yet there is a light, a reflection of humanity – I do not overlook it.
And if on my stone perhaps the weeds sway in the wind, the words „Eternally unforgotten“ are overgrown, among the slogans of hatred and bitterness perhaps the word „Hope“ also remains on the walls of that time, between the slogans of hatred and bitterness perhaps also the word „hope“ remains on the walls of that time.
Der Wind trägt dich aus fernen Weiten, lässt dich aus grauen Himmeln gleiten, glitzernd wie ein kristallner Stern.
Bist so vergänglich, winzig klein, doch wirst du in Gesellschaft vieler Flocken bald wie ein weißer Riese sein.
Ein kühler Hauch bist du, bedenkt, aus Wasser nur – auch wenn man’s halten kann, doch rinnt aus deinem Schmelz alsdann wieder ein flüchtig’ Element.
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