Die Trauer kommt und geht ganz ohne Grund. Und man ist angefüllt mit nichts als Leere. Man ist nicht krank. Und ist auch nicht gesund. Es ist, also ob die Seele unwohl wäre.
Vielleicht hat man sich das Gemüt verrenkt? Die Sterne ähneln plötzlich Sommersprossen. Man ist nicht krank. Man fühlt sich nur gekränkt. Und hält, was es auch sei, für ausgeschlossen.
Man weiß, die Trauer ist sehr bald behoben. Sie schwand noch jedes Mal, so oft sie kam. Mal ist man unten, und mal ist man oben. Die Seelen werden immer wieder zahm.
Segen und Fluch: zwei Gegensätze. Der Fluch gleicht einer Beschwörungsformel, die der aussprechende Mensch einem anderen entgegenbringt, um ihm Schlechtes zu wünschen. Der Segen soll eine ebenso beschwörende Wirkung haben und dem Empfänger Gutes bringen.
Wie ist es, wenn man jemanden segnet? Von einem durch Menschen gesprochenen Segen geht ein gewisser Pathos aus. Es erhebt den Segnenden geradezu theatralisch in die Höhe, denn ein Segen geschieht immer von oben nach unten.
Doch was hat er für eine Wirkung? KEINE! Zugegeben: Ich habe es auch manchmal getan. Bis mir bewusst wurde, was ich da tue. Ich streichle mein Ego und fühle mich als Gutmensch. Es gibt Esoteriker, die mit „Licht und Liebe“ um sich streuen. Es gibt Segen, die wie eine Floskel unter jedem Beitrag stehen.
So etwas tut mir weh! Es ist wie ein Segen, der zum Fluch wird.
Jedes Leben ist bereits von Gott gesegnet.
In den Kirchen wird gerne der Segen Aarons gesprochen: „Der Herr segne dich und behüte dich. Er lasse sein Angesicht…“ 4. Mose 6,24-27
Wir sind alle Kinder Gottes, wir haben bereits alles! Wir nennen Gott allmächtig und zweifeln daran, dass er das Leid eines jedes Menschen sieht!?
Zum Glück befinden wir uns nicht im Mittelalter oder in der frühen Neuzeit. Damals wurde das Segensprechen mit dem Wahrsagen gleichgestellt und war für nicht befugte Personen verboten. Verdächtige Handlungen wurden vom Staat bekämpft und geahndet.
Im Brief an die Epheser 1,3 schrieb Paulus: „Gepriesen sei der Gott und Vater unseres Herrn Jesus Christus, der uns gesegnet HAT mit JEDEM geistlichen Segen in den himmlischen Regionen in Christus…“
Es gibt demnach keinen zusätzlichen Segen von Gott! Wir haben bereits alles…
Ich werde meinen himmlischen Vater nie mehr um etwas bitten, das ich und andere bereits erhalten habe(n). Wenn mir jemand den göttlichen Segen wünscht, müsste ich sagen: Danke, den habe ich bereits.
Wer weiterhin mit fromm klingenden, gut gemeinten Floskeln um sich werfen will, der soll das tun. Ich empfinde solche Segenswünsche als hohl, leer und dahingesagt. Segen sollte nicht nur ein angenehmes Gefühl vermitteln, sondern einem anderen Menschen praktisch aus einer Misere helfen.
Ich nehme Gottes Segen als Geschenk. Das Leben ist der Segen, den er uns gegeben hat. Gottes Segen soll nicht ausgehöhlt werden. Ich werde nicht dazu beitragen!
„Ist die Bibel journalistisch wahr? Dann müsste man sie als Geschichtsbuch alter Zeiten ansehen. Und dann wäre sie zum Großteil unwahr, unglaubwürdig. Brauchbar wären dann nur gewisse Verse und Stellen, die einem gerade passen. Und die Wissenschaft spezialisiert, differenziert so gerne. Der Teufel liebt den Scherbenhaufen, die Dämonen hausen gerne in Ruinen.”
– Friedrich Weinreb –
Was das biblische Wort betrifft… so muss man Gottes Wort und das der Menschen immer gut voneinander trennen. Jesus hat nichts aufgeschrieben! Die biblischen Geschichten sind voll von Beispielen, wie der Mensch Gott erfahren kann. Und darüber kann der Leser eine Art und Weise lernen, wie er diese Erfahrungen in sich selber machen kann.
Darum geht es ja eigentlich in der Mystik: Die Gotteserfahrung im eigenen Innern zu machen. Die institutionalisierten Religionen stehen da oft im Weg, weil sie einem die Erfahrung abnehmen wollen und behaupten, es „besser“ zu wissen. Deshalb bin ich gegenüber der Kirche sehr kritisch. Ich meine aber, dass die Bibel schon viele Möglichkeiten bietet, sich in die Gotteserfahrung einzuüben. Doch bei näherem Studium wird man das Menschenwerk der Kirchen erkennen und die verdrehten Wahrheiten darin. Das unterdrückte Volk, die skrupellosen Priester und Fälscher, der Irrglaube, Gott sei ein Schlächter und Hasser, der Klerus, der Druck ausübt, um Menschen zu vernichten, und der durch die Geschichte des Lösegeldes und der Kreuzigung Jesus, Macht und Geld erlangte und den Gläubigen ein schlechtes Gewissen machte.
Ich persönlich brauche die Freiheit in Glaubensdingen. Insofern bin ich kirchlich-dogmatisch gar nicht festgelegt – aber ich bin in diese Tradition hineingeboren worden, und das wird auch einen Sinn haben, so dass ich sie nicht einfach ablegen kann. Trotzdem bin ich offen für alle Erfahrungen. Insbesondere meine ich, dass der Dialog die besten Voraussetzungen bietet, sich seiner selbst bewusst zu werden.
Das Thema „Zeit“ ist ein ganz entscheidendes. Ich halte nichts davon, den „Jüngsten Tag“ auf ein materielles und fernes Geschehen zu beziehen. Das „Gericht“ findet heute (ist das nicht immer der „Jüngste“ Tag?) und stets in einem selber statt. Es ist auch vom Grund her ein seelisches Ereignis, kein körperliches. Deshalb stehe ich Erfahrungen der Reinkarnation ganz offen gegenüber. Dafür sind die Begriffe „Diesseits“ und „Jenseits“ ganz wichtig. „Hier“ ist Zeit und Raum, „dort“ ist Geist und Ewigkeit. Und Diesseits und Jenseits haben eine gemeinsame Wurzel wie die beiden Bäume im Paradies. In der jüdischen Tradition spielt die Reinkarnation (Seelenwanderung, Gilgul) auch eine wichtige Rolle. Man kann sich als Christ durchaus in dieses Gedankengut hineinfinden, wenn man aufgibt, alles nur zeitlich-materiell eng zu führen.
Ich sehe die Verbindung der Gegensätze als eigentliche Aufgabe der Menschen. Die biblische Erzählung vom Paradies weiß das bereits, wenn sie davon redet, dass es zwei Bäume im Garten Eden gibt (Gen 2,9): Den Baum der Erkenntnis (der die Entwicklung repräsentiert – also die Zeit) und den Baum des Lebens (der für die Ewigkeit steht, also das Sein). Die jüdische Tradition sagt, dass diese beiden Bäume eine gemeinsame Wurzel haben. In der gleichen Weise teilt sich der eine Fluss im Paradies in vier Arme, die die Dimensionen der Welt repräsentieren. Die „Vier“ sind eigentlich „Eins“. Das nennt die Alchemie die „Quintessenz“. Und das liegt tatsächlich auf der Hand (…der Daumen ist wie die 1 gegenüber der 4 – und nur so können wir be-greifen…). Solche Assoziationen und Verbindungen sind doch das Wesentliche für den Menschen und nicht die Abspaltung in Konfessionen oder Parteien.
Die historisch-kritische Exegese ist ein fruchtloser Weg, der nichts bringt, außer Rechthaberei und Selbstgefälligkeit. Die Bibel ist für mich eine spirituell strukturierte Quelle von Gottes- und Welterkenntnis. Ein Weg zur Erkenntnis, mit vielen Irrwegen darin. Fundamentalismus ist hier fehl am Platze. Die Fundamentalisten nehmen die Bibel nämlich wörtlich – und zwar völlig geistlos. Wenn man das tut, kommt man im Fall der Jungfrauengeburt zu medizinischen Wundern oder im Fall der Schöpfung zum Kreationismus oder bei der Stadt Jerusalem zu Mord und Totschlag. Es wäre jedenfalls eine unendliche Spirale der Gewalt. Kurz: Die geistlose Lektüre der Bibel führt geradewegs in vielfältige Katastrophen.
Jeder Mensch wird seine eigenen Weisheits- und Erlösungsquellen haben. Wer intensiv sucht, wird sie bestimmt überall finden. Nur der leichte, breite, weltlich orientierte Weg wird bestimmt nicht dorthin führen.
Deshalb wünsche ich uns allen die Erfahrung des „schmalen“ Weges, der ohne Umwege eine schnelle Rückkehr nach Hause möglich macht.
Matthäus 7:14:„Und die Pforte ist eng, und der Weg ist schmal, der zum Leben führt; und wenige sind ihrer, die ihn finden.“
Erahnen nur könnt ihr, was ihr einst wissen werdet. Aber wenn zu Wissen geworden ist, was ihr jetzt erahnt, dann steht eine neue Ahnung auf von Höherem, Herrlicherem und lockt euch weiter.
So ist die nächste Stufe immer verhüllt und offenbart sich euch erst, wenn ihr sie errungen habt. Hebt euch empor, und wenn ihr oben steht, dann reicht die Hände denen, die noch unten sind.
Sie waren jung und sehr verliebt, hatten nur Augen für sich, in ihnen erwachte ein lockender Trieb; ihr Treiben kam bald ans Licht.
Nicht ohne Folgen blieb ihr Tun, die Gesellschaft regte sich auf, die Anklagen Dritter wollten nicht ruhen, das Schicksal nahm seinen Lauf.
Der Liebe folgte alsdann das Bereuen, sie waren arm und naiv. Nie konnten sie sich ihren Leichtsinn verzeihen, weil ihr Leben nun ernsthafter lief.
Die Verwandtschaft drängte folglich zur Ehe, SIE zeigte stolz ihren Bauch. Es gab keine Jobs in ihrer Nähe, er ging noch zur Lehre, sie auch.
Sie feierten schließlich Hochzeit in Eile, erwarteten Hilfe vom Amt. Er lernte noch eine lange Weile, ihre Ausbildung ‚fuhr gegen die Wand‘.
Als Geselle wurde er stolzer Vater, dann folgte Kind Nummer Zwei. Von vorne begann das Kinder-Theater. Man(n) wünschte sich Ruhe herbei.
Sie war für Kinder und Haushalt da, er hielt es nicht so mit der Treue. Sie wurde im Alter wie unsichtbar, nebenher nahm er sich eine Neue.
Es trieb ihn zu seinen Zech-Kumpanen, dort betrank er sich über Gebühr. Handgreiflich und wirr kannte er kein Erbarmen, sie setzte ihn vor die Tür.
Gewalttätig blieb er, ist meistens betrunken, ist frustriert von Frau und von Kind. Ihr Leben bleibt so, in Schulden versunken, …wenn sie nicht gestorben sind.
Als Kind trugen mir Bücherzeilen Geschichten in mein Herz hinein, begleiteten mich in stillen Räumen, bei Regen, Schnee und Sonnenschein.
Was ich auf Schiefertafeln schrieb, war wie ein Tanz des Alphabetes; Buchstabenreigen, wirbelnd und tief, schien ein von Geheimnis Umwebtes.
Griffel quietschten, ich lernte beherzt, wollte schreiben und verstehen, um zu erkennen, was Drama und Scherz, wie es die Erwachsenen sehen.
Ich besaß einen kleinen Koffer im Haus, darin schaute ich Bilder, stundenlang, denn der Inhalt waren Hefte von Mickey Mouse, sie zogen mich in ihren Bann.
Ich las jedes Blatt, jedes Heftchen hier; als ich mit fünf Jahren zur Schule ging, war ich in den Klassen ein Pionier, dem man gern an den Lippen hing.
War ‚nur‘ ein Mädchen, mit wachem Verstand, aber ‚nur‘ ein Arbeiterkind. Oft wurde ich drohend mit „Fräulein“ benannt. Für ein Mädchen war Vater blind,
und schlauer als er durfte niemand sein. Nur die Volksschule gab es für mich. „Oberschüler bleiben lieber allein. Ein Kind, wie dich, das wollen die nicht!“
Ich fügte mich, galt als „unnützes Ding“, war zu schwach für die Männerwelt. Nahm die Prügel meiner Eltern hin, ich taugte nichts, kostete Geld.
Ich lernte leidgeprüft, was Drama ist, hüllte ängstlich mein Dasein in Schweigen. fühlte in mir, was man nie vergisst, lebe lieber in Bücherzeilen.
Einmalig ist der Zauber einer Blüte, so einzigartig wie das Leben selbst. Was Menschenhand erschuf, entbehrt der Güte, weil es des Lebens Kern nicht inne hält.
So kann der Mensch nur tote Dinge schaffen, die zwar nett anzusehen, aber leblos sind; baut mir ein Ei mit allen Inhaltsstoffen, nie schlüpft daraus ein neues Vogelkind.
Wie viele Leben hat der Mensch zerstöret, hat an Natur und Tieren sich vergangen? Nehmt ihr der Schöpfung, was ihr angehöret, habt ihr ein frevelhaftes Werk begangen!
Löscht ihr das Eine aus, stirbt auch das Andere, wenn ihr der Schöpfung Einheit brecht, wird bald das Sterben durch die Arten wandern und die Natur, sie fordert dann ihr Recht.
Wo Nahrung ist, wird brach das Land einst liegen, die Felder leer, vergiftet und verseucht, und wollt ihr über die Naturgesetze siegen, so seh’ ich eure Augen in der Zukunft feucht.
Was ihr zerstöret, das kehrt niemals wieder! Verfolgt von Frankensteins Geschöpfen, liegt ängstlich euer Größenwahn darnieder, und Ehrfurcht keimt zu spät in euren Köpfen.
Niemand sollte das Gedicht als eine Mahnung VON MIR sehen, sondern von viel höherer Stelle. Ich selbst bin nicht fehlerfrei und arbeite noch daran.
Diese Website verwendet Cookies, um Ihre Erfahrung zu verbessern. Wir gehen davon aus, dass Sie damit einverstanden sind, aber Sie können sich abmelden, wenn Sie dies wünschen.Cookie settingsACCEPT
Privacy & Cookies Policy
Privacy Overview
This website uses cookies to improve your experience while you navigate through the website. Out of these cookies, the cookies that are categorized as necessary are stored on your browser as they are essential for the working of basic functionalities of the website. We also use third-party cookies that help us analyze and understand how you use this website. These cookies will be stored in your browser only with your consent. You also have the option to opt-out of these cookies. But opting out of some of these cookies may have an effect on your browsing experience.
Necessary cookies are absolutely essential for the website to function properly. This category only includes cookies that ensures basic functionalities and security features of the website. These cookies do not store any personal information.
Any cookies that may not be particularly necessary for the website to function and is used specifically to collect user personal data via analytics, ads, other embedded contents are termed as non-necessary cookies. It is mandatory to procure user consent prior to running these cookies on your website.