Ist erst der Geist im Mensch erwacht, der Göttliches empfängt, vergeht alsdann die lange Nacht, die Fesseln sind gesprengt. Empfängt nun Wissen mit Begier, die Saat beginnt zu blühen. Emporgeschwungen siegt die Kür, in Seinem Licht gediehen. Zweckdienlich ist des Körpers Zier, sein Dasein wird vergehen, erfüllt nur die Bestimmung hier, sein Geist, er bleibt bestehen. Der Geist, das wahre DU in dir, mit allen Seelenteilen, wird inkarniert im Fleische hier zur Geistesgröße treiben.
Schlagwort: Gott
Wahrheit und Irrtum
Der Kampf um die Vollkommenheit wird niemals enden, auch wenn dies unerreichbar ist auf dieser Erde, um alle Abwehr gegen Falschheit abzuwenden und Licht zu sein, dass Dunkel heller werde. Schwierig und mühsam ist das lange Dienen, die geistige Verwirklichung aus dem Morast zu heben, wo sie versunken liegt in Babylons Ruinen, zurückgeworfen wird, mit hasserfülltem Beben. Wo sie sich scharen und wo sie verbrennen, den kleinen Teil von Wahrheit, den sie in sich fühlen; wo sie in massenhafter Manipulation benennen, was ihnen ‚weise‘ Männer ins Bewusstsein lügen. Zum Töten schreien sie und fühlen sich berufen, den eignen Wahn und Hass im Land zu schüren, um Andersdenkenden den Niedergang zu buchen - Religion der Macht, mit teuflischen Allüren. So sind die Kirchen hier auf dieser Erde, sie malen Gott in einem Bild von Wut und Zorn; sie streuen Zweifel, dass der Sinn verderbe - sie sind der Stachel und der Rose Dorn.
Heiliger Geist
Wo immer es Leben gibt, entsteht es aus Geist, eine Kraft, die auf den Ursprung im Göttlichen weist; wo immer es Geist gibt, gibt es auch Leben - der Körper sein Werkzeug, von Kräften umgeben, ist nur ein Haus, das vom Geiste beseelt, Energie, die im embryonalen Keim entsteht. Diesem Geist erlauben, sich in Kraft zu erheben, ihr im göttlichen Sinn Bedeutung zu geben. Die schwersten Aufgaben still zu erfüllen, sein Haus in das Licht der Wahrheit hüllen. Erkenntniswege im Dunkeln erhellen, im Lichthaus den Geist in die Fenster stellen. Sorgen, Ängste und Furcht zu verbannen, als Mensch triumphieren und Sinn zu erlangen; im Tempel des Körpers, in dem er nur Gast, wie ein Mieter, mit der Reinheit des Hauses befasst. Teil der unendlichen Schöpfung zu werden, als Anteil von Gott an Prozessen auf Erden. Nach der Quelle des ewigen Seins zu streben, aus ihr zu trinken, mit dem Willen zu geben. Die Hochzeit des Lebens öffnet die Tür, folgend dem Willen - macht aus Übung die Kür. Der Geist, der im Menschen berufen, erwacht, geht hindurch und hat Schritte nach Hause gemacht.
Wie ein Blatt im Wind
Will wie ein Blatt zu Boden fliegen, der Herbstwind, er soll sanft mich wiegen, lass‘ hinter mir die warmen Zeiten; muss langsam mich nun vorbereiten, auf Stürme, stark und kalte Nächte. Wenn doch der Winter wiederbrächte den neuen Lenz mir, voller Sehnen, mit allen lebensfrohen Tönen. Auch, wenn ich weiß, was folgen wird, gehn meine Schritte unbeirrt. Erst, wenn ich durch den Tod gegangen, kann ich die Wiederkehr erlangen. Der Lebenskreislauf schließt sich dann, damit ein Frühling kommen kann. So wandelt sich das Erdenleben zum geistig lichterfüllten Streben. Gott wird begleiten meine Zeit bis hin in alle Ewigkeit.
Entdecktes Selbst
Erkenntnis suchend war ich krank und leer, und endlos schien der Weg, so wie ein Meer, unsagbar tief und fremd und weit und ohne Wiederkehr. So ging ich durch ein Tal, mit Sohlen schmerzend wund, denn viele Steine lagen auf dem Grund; den falschen Zeichen, die bedeutungslos, folgte mein Hoffen und die Not war groß. Aus tiefster Grube kamen tausend Fragen, die an mir hafteten und zogen, zu meiner alten Last hab ich noch sie getragen, als mir ein Licht aufging, sind sie verflogen. Ich kehrte wissend heim in meinen Hafen, den ich vergessen hatte auf der Fahrt; wie eine Motte nach dem Licht mein Sehnen - mein Dankgebet gilt jeder Müh und Plag.
Wandel der Welt
Die Welt ist noch nicht reif für einen Wandel, auch, wenn der Schierlingsbecher ihr gereicht; wird sie ihn trinken, ist ihr bitt’rer Handel mit Tod und Teufel auf Verlust geeicht. Die Wahrheit ist ein grauer, schwerer Schleier, nicht, wie der Nebel, der am Morgen wallt; er löscht die Hoffnung, legt sich auf ein Feuer, auf das ein Wasser voller Zweifel schwallt. Die Sünde hat sich selbst als ‚gut‘ beschrieben, wie eine stolze Rose steht sie da, die ihre Dornen in die Welt getrieben, denn jede Lüge macht sie blutend wahr. Die Seelen, die im stillen Leid geweckt - die Wahrheit schwer an ihren Zweifeln nagt, lüften den Schleier, der das Licht versteckt - der Glaube Freiheit siegend ihnen tagt.
Verlorene Stimmen
Wie verlorene Stimmen zwischen den Welten von Gut und Böse im Niemandsland, gesprochene Worte, die nichts mehr gelten, wie an Schicksalstagen von Unbekannt. Gelebte Schwingung im Tanz durch die Zeiten vergangener Leben im irdischen Klang. Fern von Gedanken, gottsuchend und leitend, ein Wort, das im verlorenen Frieden versank. Harmonisch legt sich im Klingen des Windes ein Dur und ein Moll in die höhere Form; unschuldig, wie das Lächeln des Kindes, ist der Wahrheit Schwingung in reinerer Norm. Gott lauscht den leisen und lauten Tönen, ihre Fülle lebt in Ihm in Ewigkeit fort, und mit denen, die Geist und Seele verschönen, wird die Erde zu einem besseren Ort.
Das Teuflische im Menschen
Es ist immer schwierig über Religionen zu reden, weil man niemandem zu nahe treten möchte. Mein Beitrag über Moses beinhaltete zwar einige Kritik, aber letztendlich gehört das Alte Testament zum Christentum. Die Bibel zeigt stets mehrfache Dimensionen. Man darf die Geschichten nicht nur als historische Ereignisse sehn, denn da wird man oft vergeblich Spuren suchen.
Es beginnt bei der Geschichte vom ‚Garten Eden‘. Menschen, Tiere und Pflanzen müssen nach den Naturgesetzen leben. Da der Mensch mit einem Verstand erschaffen wurde, mit dessen Hilfe er Bewusstsein erlangt, kann er sein Leben nach seinem Willen einrichten und von den ‚gesunden‘ Instinkten abweichen. Dieser ungesunde Selbstzweck bringt seinem Körper und seiner Seele Störungen und Krankheiten. Das ist die Macht der Ur-Schlange auf dem Baum der Erkenntnis des Guten und Bösen im biblischen Paradies. Das Bild der Schlange wurde gewählt, weil sie der Materie, dem Erdboden, am nächsten ist.
Das bedeutet, dass Satan den Menschen über seinen Verstand beherrscht und über sein Bewusstsein in ihn eindringt. Ohne den Verstand wäre Satan ein unbewusstes Naturgesetz.
Aus den vier Elementen wurde das Weltall aufgebaut. Satan gilt als Herrscher über alles Materielle, also über die heute sogenannten Aggregatzustände, d. h. Erscheinung und Zustandsform, in der die Welt existiert. Jesus warnte seine Jünger nach letzten Abendmahl: „Gehen wir, es nähert sich der Herr dieser Welt.“ Damit meinte er Satan. Er ist das von Gott erschaffene Gesetz der Materie, die negative Aus-Wirkung, die auf den Missbrauch der Naturgesetze folgt. Er wird als ‚gefallener Engel‘ dargestellt, der die Menschen in Versuchung führt und straft. Ein Engel stellt immer eine unsichtbare Kraft dar, die dem Menschen hilft, sich gewisse Dinge bewusst zu machen.
Die Wissenschaft hat auch die indische Vedanta-Philisophie durchleuchtet, die schon vor Jahrtausenden behauptete, dass der Mensch vor Urzeiten androgyn gewesen sei wie die Engel. Dieses Wesen trug beide Geschlechter in sich. Sie waren Mann und Frau in einer Person = ein Mensch.
1. M, 27: „Und Gott schuf den Menschen nach seinem Bilde, nach dem Bilde Gottes schuf er ihn; als Mann und Weib schuf er sie.“
Die Bibel sagt nichts anderes aus. Adam wird als Wesen dargestellt, das am Anfang beide Geschlechter in sich trug. Erst später bildete sich ein weibliches, eigenständiges Wesen aus ihm. Ähnlich wird diese Entwicklung auch seitens der Wissenschaft bestätigt; dieser Prozess hat sich wohl über Jahrmillionen hingezogen. Die biblische Geschichte der Erschaffung Eva’s aus der Rippe Adams ist lediglich eine Metapher.
Der Herr der Materie, Satan, hat demnach die zwei Geschlechter voneinander getrennt und Mann und Frau zu zwei selbstständigen Wesen gemacht, die sich fortpflanzen und die Welt bevölkern konnten.
Was letztendlich blieb, ist die Sehnsucht nach dem Eins-Sein, welches nach der Trennung nur noch in einem geschlechtlichen Akt für kurze Zeit vollzogen werden kann. Die Sehnsucht nach dem auf Erden unerreichbaren einzigen Ich bleibt, damit sich die Körper vereinigen, ohne innere Identität im Geiste.
Irgendwann muss der Mensch einsehen, dass die sexuelle Kraft trügerisch ist. Befriedigung empfindet er auf Dauer nie, kein Glück und keine Erfüllung. Und was geschieht, wenn er alt ist? Da bleibt nichts, wenn es mit der körperlichen Liebe nicht mehr klappt. Hatte der Mensch nicht ein ganzes Leben lang nach seiner ‚besseren Hälfte‘ gesucht? Sie sollte seine Ergänzung sein. Was gibt es auf dieser Welt?: den unbewussten Willen, sich zu vereinigen und das, was man „Liebe“ nennt. Bedingungslose Liebe kann der Mensch hier nicht erreichen, weil Satan dazwischen steht, das Gesetz der Materie.
Eine nur körperliche Erfahrung kann nicht wirklich befriedigen und selig machen. Der Mensch erinnert sich an seinen Ur-Zustand des Eins-Seins und sehnt sich danach zurück. Als er in den materiellen Körper hineingeboren wurde, ist er ‚aus dem Paradies gefallen‘.
Den Drang nach Einheit und wahrer Liebe kann der Mensch hier nur im Geiste verwirklichen. Auf diesem Weg wird er den Ausweg aus der Versklavung finden und die Form zurückverwandeln als geistige Kraft. Wenn wir die sexuelle Kraft wieder auf eine höhere Ebene erheben, ins Erhabene steigern und veredeln können, dann haben wir Satan mit seiner eigenen Kraft besiegt. Der Animus und die Anima sind im Geiste eins.
„Von der Gewalt die alle Wesen bindet,
befreit der Mensch sich, der sich überwindet!“
Johann Wolfgang von Goethe
Gericht
Wie soll ich in poetischen Worten schreiben, über das, was unbeschreiblich ist; was wird auf der geistigen Ebene bleiben, wenn der Mensch nicht mehr Körper nur Seele ist? Wird Gottes Gericht die Bösen richten, die Leib und Leben Anderer nahmen? Wird er sie im Feuer der Hölle vernichten, bis sie im Rauch aufgehen, ohne Erbarmen? Wie sollen sie körperlos verbrennen, in einer Sphäre im luftleeren Raum? Ein Ort, den die Kirchen mit „Hölle“ benennen, ist kirchliches Denken, voll Folter und Grauen. Die Konfrontation ihrer Taten und Folgen - für manche Seelen verheerendes Schauen; sich selbst begegnen, ihrem eigenen Bösen, dem Egoismus, der Schlechtigkeit auf denen sie bauten. Das ist ihre Hölle, die sie selber sich wählten, wie im Spiegel erscheint dort ihr eigenes Gesicht, wie die Gemälde der Künstler erzählten, nur zerstörender, ist diese Ansicht im Licht.
Veni, veni, Emmanuel
Veni, veni, Emmanuel ist eigentlich ein Adventslied, doch aufgrund der neuesten Ereignisse habe ich es heute hier veröffentlicht.
Text bei John Mason Neale, Hymni Ecclesiae, 1851
Sängerin: Loreena McKennitt
Lateinisch / Übersetzung Veni, veni Emmanuel! Captivum solve Israel! Qui gemit in exilio, Privatus Dei Filio, Gaude, gaude, Emmanuel Nascetur pro te, Israel. Komm, komm, Immanuel! Befreie das gefangene Israel, das in der Verbannung wehklagt, beraubt um Gottes Sohn. Freue dich, freue dich; Immanuel wird für dich, Israel, geboren werden. Veni o Iesse virgula! Ex hostis tuos ungula, De specu tuos tartari Educ, et antro barathri. Gaude, gaude, Emmanuel Nascetur pro te, Israel. Komm, o Spross des Jesse! Aus des Feindes Klauen führe die Deinen heraus, aus der Tiefe der Unterwelt, aus dem Abgrund der Hölle. Freue dich … Veni, veni o oriens! Solare nos adveniens, Noctis depelle nebulas, Dirasque mortis tenebras. Gaude, gaude, Emmanuel Nascetur pro te, Israel. Komm, komm, o Morgenstern! Tröste uns, indem du kommst. Vertreibe die Nebel der Nacht und die schreckliche Finsternis des Todes! Freue dich … Veni clavis Davidica! Regna reclude coelica, Fac iter tutum superum, Et claude vias inferum. Gaude, gaude, Emmanuel Nascetur pro te, Israel. Komm, Schlüssel Davids! Schließe auf die himmlischen Reiche. Mach sicher den Weg nach oben und verschließe die Wege nach unten! Freue dich … Veni, veni Adonai! Qui populo in Sinai Legem dedisti vertice, In maiestate gloriae. Gaude, gaude, Emmanuel Nascetur pro te, Israel. Komm, komm, Herr! Deinem Volk gabst du das Gesetz auf Sinais Gipfel in erhabener Herrlichkeit. Freue dich …