Es haftet Böses in der Welt und geht durch alle Zeiten. Wenn diese Eigenschaft regiert, wird sie ins Unglück leiten. Wozu die Macht, wofür das Geld? – Der Tod hat keine Taschen! Was man für gut und richtig hält, leert sich wie volle Flaschen. Des Menschen Sinnen ist der Drang den Wohlstand zu erlangen. Es treibt sie durch die ganze Welt, zu groß ist das Verlangen. Ein wenig Glück, ein stiller Herd - das wird nicht lange halten. Ein Bessersein als nebenan, wird die Gesinnung spalten. Denn Einfachheit scheint keine Zier, man will sie überwinden; ein schlechter Trieb öffnet die Gier - Erfolg trägt Augenbinden.
Schlagwort: Gisela Seidel
Herbstregen
Der Herbst zog ein, stürmisch und nass.
Die Zeit der Raben ist erwacht!
Die Sonne zeigt sich kühl und blass;
die Dunkelheit bringt frühe Nacht.
Die Kälte hat sich breit gemacht
auf allen Wegen, die ich gehe.
Die Wolken ziehn mit nasser Fracht
und Tropfen bilden kleine Seen.
Ein ständig Regenprasseln zieht
den Schmutz der Straße mit sich fort.
Ach, könnt ich mit den Vögeln fliehn,
wünsch mich an einen lichten Ort.
Die Krähen sammeln sich zuhauf,
mit Krächzen fliegen sie so weit.
Die Jahreszeit nimmt ihren Lauf.
Der Mensch sinnt still nach bessrer Zeit.
Wer bist DU und wer bin ich?
Lass nicht enden der Menschheit Verlangen nach Frieden und Freiheit, von Irrtümern frei, lass das Leuchten erkennen, das vom Göttlichen sei; halt nicht auf ihre Sehnsucht nach gerechtem Geleit, lass sie erklimmen die Leiter zur Ewigkeit; lass sie gehn auf den Stufen von Anstand und Pflicht, zeig den Grund ihrer Sendung im anderen Licht. Die Dichte des Körpers nahm den Sinn, gab das Kleid - bedecktes Bewusstsein, für die Wahrheit bereit. Trügen wir nicht Dich im Innern und das heilige Erinnern, Du Gesetz der Harmonie; Brücke über alle Weiten, alles Lebens, aller Zeiten. Lichte Boten uns geleiten, hin durch alle Ewigkeiten. Hör‘, die innere Stimme spricht: „Wer bist Du und wer bin ich?“ ❤ Who are you and who am I? Do not let the desire of mankind end for peace and freedom, free from error, let the glow be recognized, that is from the divine; Do not stop their longing for righteous guidance, Let them climb the ladder to eternity. Let them walk on the steps of decency and duty, show the reason of their mission in a different light. The density of the body took the sense, gave the dress - covered consciousness, ready for the truth. If we did not carry you within and the sacred memory,
Verbunden
Eingehüllt in den Mantel der unendlichen Liebe – nichts geschieht, um diese liebevolle Umarmung zu schwächen, wie das Band, das unsere Seelen zusammenhält, denn es ist das Band der Göttlichkeit. Es umgibt uns alle, solange wir getreu dem Großen Schöpfergeist dienen. Wir sind immer in Seiner Gegenwart von göttlichen Armen umschlungen, geborgen in seiner Macht, die uns zu einem Teil von sich selbst erschaffen hat.
Göttliches Gesetz
Festgelegten Pfaden folgend, gehen wir des Lebens Lauf, fühlen uns von Gott verlassen, nehmen tiefes Leid in Kauf. Erde dreht um ihre Achse, der Gezeiten Flut verebbt, Sterne und Planeten kreisen, vorbestimmt im Himmelsbett. Teil des ewigen Zyklus sein, Jahreszeiten gehn und kommen; wachsen, blühen und vergehen, Frühling wird sie neu besonnen. In Couleur der vielen Vögel fröhlich in den Tag gesungen, wie im Wind die Bäume tanzen, positiv und ungezwungen. Überall gehorcht das Leben dem Gesetz des Großen Geistes; ist ein Teil davon in jedem, jeder ist Teil Seines Reiches.
Die Welt erwacht
Es kämpft die Stille gegen ferne Stimmen,
verklingen leise, wie vergangne Nacht.
Der Wind hob an ein letztes Singen;
die Frühe hat ein Leuchten uns gebracht.
Lässt graue Dissonanzen höher klingen,
dass jeder Ton am lichten Fest
in Dur verwandelt, alles Moll der Dinge,
wie Glockenläuten klingen lässt.
Die Welt erwacht und Regenbogen-Fahnen
weh’n auf der Brücke, die zum Himmel führt,
so bunt und freudig; lässt das Ziel erahnen,
das Mensch und Tier seit Ewigkeit berührt.
Wir gehn und sehen nur das Dunkel,
manch‘ helles Leuchten sehn wir nicht,
wie über uns das Sternenfunkeln,
doch ist es bei uns, bis das Auge bricht.
Geist des Lebens
Noch kämpft das Sein um trübe Stunden.
Des Lebenslichtes blasser Schein, er blieb.
Die ferne Zukunft ist im Nichts verschwunden,
so wie der Drang, der mich einst vorwärts trieb.
Es brannte, wie die Fackeln, heiß und groß,
so lebensdurstig war es angefacht.
Die Flamme brannte gierig, pausenlos,
erhellte meine Wege Tag und Nacht.
So, wie ein Kerzen-Heer auf einem Feld,
in Groß und Klein, mal neu, mal abgebrannt,
seh ich die Lebenslichter aufgestellt,
bis sie verlöschen, kalt und unbekannt.
In letzter Glut, zur wohl bestimmten Zeit,
verbleibt der Geist des Lebens in der Welt.
Entzündet neue Flammen, reine Helligkeit,
macht aus der Finsternis ein lichtes Feld.
Mein kleines Licht, kein Zufallshandeln,
es ist entfachter Sinn in mir.
Heilig der Geist, der Leben wandelt
in Sein und Nichtsein, dort und hier.
Körper, Geist und Seele
Ist erst der Geist im Mensch erwacht, der Göttliches empfängt, vergeht alsdann die lange Nacht, die Fesseln sind gesprengt. Empfängt nun Wissen mit Begier, die Saat beginnt zu blühen. Emporgeschwungen siegt die Kür, in Seinem Licht gediehen. Zweckdienlich ist des Körpers Zier, sein Dasein wird vergehen, erfüllt nur die Bestimmung hier, sein Geist, er bleibt bestehen. Der Geist, das wahre DU in dir, mit allen Seelenteilen, wird inkarniert im Fleische hier zur Geistesgröße treiben.
Zeitgeist
Wenn die trübe Zeit vergangen, die vor unseren Türen liegt, Wind und Regen sich gefangen, der kalt durch die Länder trieb; wenn die Totenglocken schweigen, die von Gotteshäusern klingen, Kirchenbänke leere Stätten, menschenleer und ohne Singen; wenn nur Leere füllt die Öde, sich die Stolpersteine heben, wird man fallen in den Straßen, denn ein alter Geist will leben. Er beschwert das Tun der Guten - die Erinnerung wird bleiben; wird zur Last – als müder Schuldner übt man, Gläubiger zu meiden. Tote Augen der Verlorenen seh ich glühn in finstrer Stunde; fühle ihre Angst des Sterbens, schreckensbleich in ihrer Runde. Zeitgeist färbt die grauen Haare, blutrot, in des Mühsals Tücken; eh die Rose blüht im Garten, muss man manches Unkraut pflücken.
Lügenwelt
Es lügen Große mit den Kleinen und lassen sich für Geld verbiegen, um Macht zu halten, zu vermeiden, dass manche Menschen besser lügen. Sie fälschen, schleimen oder wüten, wo‘s doch banal und unbegründet, und zeigen ihrer Unschuld Güte, obwohl ihr Heil’genschein verschwindet. Noch leben sie auf großem Fuße, schleichen mit finsterem Gesicht. Ihr Größenwahn wird längst zum Fluche, doch die Fassade bröckelt nicht. In ‚Kaisers neuen Kleidern‘ stehend, leugnet man seinen Niedergang, damit manch Dummer, Gelder gebend, noch schmeichelnd ‚Jacke ziehen‘ kann. Des Lügners Nacktheit sieht ein Jeder, die ganze Welt schaut auf sein Toben. Lügt er nun weiter oder geht er? Brillen dem Volk und Hirn von oben!