

Ludwig Uhland (1787-1862)
Komponist: Conradin Kreutzer (1780-1849)
Gedichte und Poesie von Gisela Seidel über Gott und die Welt
Die Sonne blinzelt durch die Scheiben,
als hätte sie an Kraft verloren.
Ich hab bei diesem Wettertreiben
wenig geschwitzt und viel gefroren.
Sind Pole längst verschoben worden?
Die Erde scheint ins ‚Aus‘ geführt.
Ist dort, wo Norden war, noch Norden,
die neue Eiszeit programmiert?
Kommt das, wo jetzt die Meere stranden,
was Menschen der Natur entrungen,
durch Überflutungen abhanden,
wie von Atlantis einst gesungen?
Gab es ein Land vor unsrer Zeit,
mit Geistesgrößen, die ertrunken,
Hochtechnisiert vor langer Zeit,
laut Platon längst im Meer versunken?
Unsterblich wollten sie sich machen,
mit machtbesessener Eitelkeit,
dann schluckte es des Meeres Rachen,
das einst gemachte Menschenreich.
Die Welt vergeht, sie treibt und wandelt,
was heute glänzt, ist morgen fort.
Die Menschheit forscht, sie lebt und handelt.
Zu spät? Ein andrer führt das Wort!

Ein Ort voller Namen und Jahreszahlen;
ein Ausruhen von Liebe, Leiden und Qualen.
Das Weltgedächtnis im Massengrab
der Körperwelten, all‘ der, die es jemals gab.
Vorbei an den Steinen kalter Gemäuer,
streift des nachts der Mond wie ein Ungeheuer.
Sie scheinen ihr Schweigen im Mondlicht zu brechen,
hört, wie sie wispern, jammern und sprechen.
Gedankengespinste verweben die Orte,
es stocken dort vor Ehrfurcht die Worte.
Man spürt die Vielfalt der Weltenstufen,
die vergessenen Seelen, die ihr Leben suchen.
Jeder Grabstein spricht von geendeter Zeit,
umschwebt von Angst vor Vergänglichkeit,
ist angefüllt mit morbiden Träumen,
letzter Gruß aus verfallenen Friedhofsräumen.
Der Moment versinkt im tiefen Seelenmeer
aus Weltenschmerz, Tempeln und Götterheer.
Kein Wunsch an die Welt – alle hoffen auf Gnade,
denn, die Freiheit, Falsches zu tun, war keine Gabe.


Die Fesseln sprengen,
Vergangenes segnen,
der Freude im Herzen
mit Liebe begegnen.
Das Neue betrachten,
mit Hoffnung und Wonne,
die Seele erleuchten
mit innerer Sonne.
Die Wege der Wahrheit
mit Weisheit erhellen.
Kein leuchtend’ Talent
unter Scheffel stellen.
Die Blindheit mit
göttlicher Weitsicht füllen,
den Höhenweg ebnen,
um Gottes Willen.
Den Glanz aller Tage
zum Blütenkranz binden,
zu reichen der Herrlichkeit
hinter den Sinnen.


Es lastet dichtes Dunkel auf den Wegen
der Menschen, die ihr kleines Ich nur sehn.
Sie gleichen den Verirrten, die im Walde
des Nachts allein stets nur im Kreise gehen.
Sie stoßen in der Dunkelheit an Dinge,
die sie nicht sehn, und die sie nicht erkennen
und dennoch gleich mit falschem Namen nennen,
aus Angst, der Dunkelheit ins Aug zu sehn.
Doch wer des Lichtes sich will wert erweisen,
erkenne erst die Dunkelheit um sich
und ende jenes hoffnungslose Kreisen
um einen kleinen Mittelpunkt: sein Ich.
Darum ist’s gut, dass sich die Menschen stoßen,
ein jeder an des andern Fehl und Art,
weil fremde Selbstsucht ihn davor bewahrt,
der eignen Selbstsucht allzulang zu dienen.
Und steht der Mensch erst an der Selbstsucht Schwelle,
des Dunkelns satt und müd vom wirren Lauf,
dann lichtet sich das Dunkel leis zur Helle
des jungen Tags, der siegend steigt herauf.
Und der ihm zeigt der Dinge wahres Wesen!
Jetzt unterscheidet er vom Schein das Sein,
vom Trug die Wahrheit und vermag zu lesen
der Welt verwirrte Schrift. – Denn seit er rein
und wahr ist, kommt die Wahrheit ihm entgegen
und gießt ihr Licht in sein geöffnet Herz
und breitet ihren Mantel aus auf seinen Wegen
und hebt ihn auf und trägt ihn himmelwärts!
<Ephides>

Längst verhallter Urknall –
aus Trümmern geborene Welt;
geballte Materie in kosmischer Ordnung.
Mensch sein –
schmaler Grat zwischen Urzeit und Wandel,
Brücke zur Neuzeit.
Darwin oder Gott?
Evolution oder Schöpfung?
Zeitreise durch die Irrtümer.
Teil eines harmonischen Ganzen,
universale Unendlichkeit –
seit Anbeginn der Zeit und ewig während.
Geschenk an die Menschheit,
aus Träumen geboren,
schwebend zwischen den Welten.
Spielplatz der Energien,
unendlich tanzend
zur Sinfonie des Lichts.

Das Leben ist wie eine Pflanze,
wurzelnd im Ur-Grund, zum Himmel strebend,
jedes mit einzigartiger Blüte,
im steten Werden, Wachsen und Vergehen.
Immer aufs Neue erdentief versunken,
irgendwann,
vom Licht bestrahlt, neu erwachend,
und vom Schein der Sonne gestärkt,
wachsend und blühend, mit frischen Trieben.
So reiht sich im Lichte GOTTES,
Leben an Leben,
Menschenblüte an Menschenblüte.
Gib dich seiner Flamme und du bist verklärt!

Gefühlte Freiheit ist des Menschen Flucht
aus Alltag, Dasein fristend in den Räumen.
Im Außen er nach Licht und Sonne sucht,
sein Geist sucht Wirklichkeit in seinen Träumen.
Sind’s oft verwirrte Fäden, unlösbar,
die Menschen um ihr Schicksal banden,
so mancher Sommertraum macht klar,
das, was verband, kam irgendwann abhanden.
So ist der Faden unsres Lebensbandes
mit vielen Knoten oft versehen.
Ein jeder muss sie selber lösen,
die eigene Schuld daran, verstehn.

Esoterik bedeutet: Gott in sich selbst zu finden.
Jesus sagte: „Wer suchet, der findet.“ Wenn ein Mensch auf der Suche nach dem wahren Weg ist, wird er zunächst überall schauen wollen. Dabei wird er immer nur sehen können, was ihm sein eigener Bewusstseinsstand erlaubt. Und immer gilt: Was ich ausstrahle, das ziehe ich an! Oft wird er aus Unwissenheit und Neugierde von seinem ihm bestimmten Weg abweichen. Diese Irrwege bringen ihn meist durch schmerzhafte Erfahrungen wieder zu seiner Bestimmung zurück. Der Mensch muss sich darüber im Klaren sein, dass er jeden Schutz verliert, wenn er genau fühlt, dass es der falsche Weg ist, den er gehen will. Wenn er dann unsanft zurückgezogen wird, bedeutet das Schmerz oder Krankheit. Was wir im Leben finden, ist nicht immer gut. Manches Gefundene, das zunächst lichtvoll zu glänzen scheint, entpuppt sich bei näherem Hinsehen als wertloses Talmigold.
Die Bibel warnt vor den selbsternannten Lichtgestalten und falschen Propheten, denn leider bedient sich der Satan gerne der Maske des Lichts, um die Menschen zu blenden und irrezuführen. Perfide benutzt „das Böse“ auch die großen Kirchen für seine Zwecke. Heiligenscheine verdecken oft genug die Scheinheiligkeit, die darunter versteckt ist.
Mit der New Age Bewegung aus Amerika schwappte die Esoterik-Welle über die europäische Welt und brachte nicht nur neues Gutes und lichtvolle Gedanken, sondern zog den Interessierten auch jede Menge Geld aus der Tasche. Wenn man genauer hinter die Maske schaut, wird einem klar, dass der Spruch „Licht und Liebe“ schnell zu einer Floskel verkommen ist. Als ganz schlimmes Übel an dieser New Age Strömung empfinde ich, dass den Menschen eingetrichtert wird, sie seien auch Gott. Sind sie etwa in der Lage Leben zu erschaffen? Das ist klare Selbstüberschätzung!
Woher stammt die Esoterik? Handelt es sich hierbei um uralte Geheimlehren, vielleicht aus Ägypten oder dem sagenhaften Atlantis? Die Gnostiker übernahmen viele dieser Inhalte, die später von den illuminierten Freimaurern verbreitet wurden, um die Welt zu verbessern. Die zunächst edlen Absichten wandelten sich später in profitorientierte Machenschaften. Heutzutage sind diese angeblichen Isis-Mysterien vermengt mit asiatischen Elementen. Wahrsagerei und Horoskope haben die Menschen schon vor Urzeiten magisch angezogen. Es liegt in der menschlichen Natur, an solche Dinge zu glauben.
Wer durch Deeksha und Reiki eine bessere Lebensenergie versprochen bekommt, sollte einmal genauer hinsehen. Damit macht man nur einige östliche Gurus und Heilsversprecher reich und immer reicher. Palmblattlesen soll Einblick in die eigene Zukunft geben; die Akasha-Welt-Chronik und ihre Gedankenkristalle sind Überbleibsel aus dem Bereich der Blavatsky-Theosophie; angebliche Geistheiler aus Brasilien oder Asien haben sich bereits als Scharlatane entpuppt. Überall wird gechannelt, ob es nun die Wesenheit Kryon oder Tobias ist, es ist stets darauf ausgelegt, die Kassen zu füllen und die gutgläubigen Menschen durch absolut „hohle“ Worte in den Bann zu ziehen. Ich war selbst bei einem Kryon-Event in Hamburg und habe mich mitziehen lassen. Bei allem, was ich darüber las, „sagte“ mir mein Bauchgefühl ein klares „Nein“. Ich denke, wenn Gott eine Botschaft für uns hätte, würde er diese allen Menschen zuteilwerden lassen und nicht nur einer Minderheit, die dafür bezahlt. Aber der Mensch braucht den schönen Schein von Gemeinschaft, sonst gäbe es keine Kirchen.
Pseudoreligionen, die durch “Licht und Liebe” blenden, bringen keine neuen Botschaften! Dass die Erde irgendwann vergeistigt werden wird, steht schon in der Bibel.
Wir leben in einer Welt der Schwingungen. Wäre sie starr, würde sie zerbrechen.
Nach einer „Körper-Geist-Behandlung“ wie z. B. durch Reiki fühlt man sich erst einmal gut. Durch das Handauflegen werden besondere Schwingungen erzeugt, die man genauso gut durch ein einfaches Gebet selbst erzeugen kann. Ich glaube durchaus, dass Geistheilung funktioniert, nur kann man das kostenlos in Gottes Namen praktizieren. Alles andere fühlt sich für mich nicht mehr gut an. Ich habe es ausprobiert und weiß, wovon ich hier schreibe.
Sicher gibt es Menschen, die mehr sehen und fühlen dürfen als andere. Es ist nicht immer leicht, die Guten aus der Masse der Schlechten herauszufiltern. Hier hilft einzig und alleine das Bauchgefühl. Große Geldforderungen sind immer der erste Hinweis darauf, dass sich hier der „Herr der Welt“ die Taschen vollstopft. Oft merkt man gar nicht, dass man manipuliert wird.
Besonders mit dem Begriff der so genannten „aufgestiegenen Meister“ habe ich gewaltige Probleme. Angeblich soll es sich um Menschen handeln, die sich im Leben so veredelt haben, dass sie nach dem Tod zu den höchsten Himmeln aufsteigen durften und von dort aus die Menschen führen und leiten. Es ist natürlich jederzeit möglich, dass Gott in seinem geistigen Reich eine Menschenseele erhöht. Trotzdem gibt es laut Bibel nur EINEN Meister: Mat 23, 10: Und ihr sollt euch nicht lassen Meister nennen, denn einer ist euer Meister, Christus!
Schon bei den Namen der “weißen Bruderschaft” dreht sich mein Magen herum: Lord Kuthumi, der angeblich einst Franz von Assisi gewesen sein soll, Maria heißt nun Lady Mary, ebenso Saint Germain, um nur wenige zu nennen. Ich frage mich, wer diesen Unsinn erfunden hat? Dahinter zeigt die “andere Seite” ihre grinsende Maske!
Schon mal was gehört von „Ashtar Sheran – Kommandant von 10 Millionen Raumschiffen!“, Jesus angeblich bester Freund und Vertrauter, der kommen wird, um die Menschheit mit Raumschiffen in Sicherheit zu bringen. Klingeln da nicht schon von alleine alle Alarmglocken? Falls nicht, sind seine Anhänger in eine gefährliche Falle getappt.
Wenn ich von Saint Germain lese oder höre, muss ich sofort an den Grafen Cagliostro denken, der zu Schillers Zeiten sein Unwesen trieb, und die damalige Welt zum Narren gehalten hat. Die Geschichte dieses Grafen hat man später benutzt, indem man ihn als Saint Germain unsterblich machte. Auch der „echte“ Saint Germain war ein Abenteurer und Alchemist.
Es gab immer schon edle, menschliche Naturen, die durch eigene Leistung und Liebe ihre irdischen Inkarnationen beenden durften und den anderen Menschen vorangegangen sind. Sie benötigen keine weltlichen Adelsbezeichnungen, um sich selbst zu erhöhen.
Sicher gibt es in den höheren Himmeln Energien/Engel, die die Menschheit immer schon begleitet haben und die aus Liebe zu ihnen und zu Gott wieder inkarnieren, um zu helfen. Aber darf man Verstorbene anbeten? Ob Maria oder beispielsweise Bruno Gröning – beide waren einfache Menschen! Sie hatten ihre eigene schwere Lebenslast zu tragen. Deshalb finde ich es vermessen, ihnen meine Last aufzubürden.
Steht doch in der Bibel: Mat 4,10: Da sprach Jesus zu ihm: Hebe dich weg von mir Satan!, denn es steht geschrieben: Du sollst anbeten Gott, deinen Herrn und ihm allein dienen!

Es tönt in uns, wie ein vergessenes Lied,
die Stimme Gottes klingt vertraut
und unser Herz erblüht.
Es ist, als schreiten wir durchs milde Abendlicht,
vorbei an fremden Gärten, fremden Türen,
und plötzlich lauschen wir gespannt und spüren
die Stimme eines Engels, her geweht,
aus fernen Himmeln, wie der Mutter Singen,
so süß und weich wie einst.
Wir stehen still und lauschen.
Will sie uns bringen
Erinnerung aus unsrem Kinderreich?
Ist es ein wohl vertrauter Klang aus Vaters Haus?
Das Lied der Freude löscht die Fremdheit aus,
und wie durch Zauberhand
blüh’n Heimatblumen uns in fremden Gärten,
und fremde Sterne leuchten traulich, Licht an Licht,
wenn Deine Stimme, Gott, aus einem Menschen spricht.