Sehnsucht nach Hause brannte tief in unsren Herzen, Erinnerungen an Lemuria, an ferne Welten. Gedachten dem verlornen Paradies mit Schmerzen und wussten doch, die Trennung wird nicht ewig gelten.
Sind seit Jahrtausenden mit dieser Welt verbunden, wissend der Wurzeln längst vergangener Kulturen. Des Mensch-Seins Höh’n und Tiefen haben wir empfunden, die Weltgeschichte ist gefüllt mit unsren Spuren.
Martyrium gehetzter Seelen, Qualen, erlitten unter kirchlichem Geheiß, durch falsche Lehren. Inquisition ließ uns mit Flammentod das Requiem bezahlen; die Kirche war bemüht, die wahren Glaubenssätze umzukehren.
Inkarnationen ließen unsre alten Seelen reifen und stets verbunden mit den fernen Himmelsmächten, uns oftmals fragend an den Überlieferungen zweifeln. Das Licht in uns begann das Kirchendogma anzufechten.
Mehr als vierhundert Jahre sind ins Land gegangen, als Luthers Thesen päpstliche Erlässe reformierten, doch blieb der Klerus stets im alten Netz gefangen, auch wenn gelehrte Köpfe lautstark protestierten.
Nehmt Jesus endlich von den Kreuzen dieser Erde! Mit seiner Himmelfahrt wollte er Zeugnis geben, dass so vom Kreuz befreit das Leid zur Liebe werde, Christ ist IN UNS die Auferstehung und das ewige Leben.
Jetzt ist es Herbst, Die Welt ward weit, Die Berge öffnen ihre Arme Und reichen dir Unendlichkeit. Kein Wunsch, kein Wuchs ist mehr im Laub, Die Bäume sehen in den Staub, Sie lauschen auf den Schritt der Zeit.
Jetzt ist es Herbst, das Herz ward weit. Das Herz, das viel gewandert ist, Das sich verjüngt mit Lust und List, Das Herz muss gleich den Bäumen lauschen Und Blicke mit dem Staube tauschen. Es hat geküsst, ahnt seine Frist, Das Laub fällt hin, das Herz vergisst.
„Hast du Angst vor dem Tod?“, fragte der kleine Prinz die Rose. Darauf antwortete sie: „Aber nein. Ich habe doch gelebt, ich habe geblüht und meine Kräfte eingesetzt soviel ich konnte. Und Liebe, tausendfach verschenkt, kehrt wieder zurück zu dem, der sie gegeben. So will ich warten auf das neue Leben und ohne Angst und Verzagen verblühen.“
Es liegt ein silbergraues Gleiten, ein altes Fließen trüber Kraft, über den flussbegrenzten Weiten, der Ozeane Lebenskraft; als wollt’ er hundert Meere füllen, wälzt er durch tiefes Bett die Fluten. Wird die Natur die Kräfte stillen, wird sie sich Weg zu neuen Ufern suchen?
Das Wetter ist recht gut geraten. Der Kirchturm träumt vom lieben Gott. Die Stadt riecht ganz und gar nach Braten und auch ein bisschen nach Kompott.
Am Sonntag darf man lange schlafen. Die Gassen sind so gut wie leer. Zwei alte Tanten, die sich trafen, bestreiten rüstig den Verkehr.
Sie führen wieder mal die alten Gespräche, denn das hält gesund. Die Fenster gähnen sanft und halten sich die Gardinen vor den Mund.
Der neue Herr Provisor lauert auf sein gestärktes Oberhemd. Er flucht, weil es so lange dauert. Man merkt daran: Er ist hier fremd.
Er will den Gottesdienst besuchen, denn das erheischt die Tradition. Die Stadt ist klein. Man soll nicht fluchen, Pauline bringt das Hemd ja schon!
Die Stunden machen kleine Schritte und heben ihre Füße kaum. Die Langeweile macht Visite. Die Tanten flüstern über Dritte. Und drüben, auf des Marktes Mitte, schnarcht leise der Kastanienbaum.
Unser Zeitgeist ist hochtechnisiert. Das hat eine gute und eine weniger gute Seite. Es gilt Althergebrachtes zu erhalten und zu bewahren.
Maschinen übernehmen die Arbeit aus Jahrhunderten und der Mensch hat sich in eine große Abhängigkeit begeben. Die nächsten Generationen verlieren nicht nur altes Wissen, sondern auch alte Fähigkeiten. Würde die Technik ausfallen, ginge alles verloren und die Menschheit müsste bei Null beginnen.
„Alexa“ kann nichts mehr sagen, wenn man ihr den Stecker zieht.
Manche Träume, die träumt man allein, des Abends bei flackernden Kerzen, manch eine Treue ist leider nur Schein, die Wahrheit erkennt man mit Schmerzen.
Manch einen Wandel durchlebet die Zeit, was gestern geglänzt, steht durchrostet. Schnell friert die Liebe im eisigen Kleid, Wärme von einst ist durchfrostet.
Vermeintliches Gold wird zum wertlosen Tand, blättert ab von brillanter Attrappe. Nimmt dem Edlen das Feine, die entblößende Hand, wird das Hartgold zur biegsamen Pappe!
Manch eine Liebe ist Alltag und Pflicht, manch eine bringt Wachstum und Segen. Gefühl und Vertrauen, wenn beides bricht, sinkt die Sonne im Schatten des Regens.
Dort, wo die Stille durch die Bäume sinkt und friedvoll mit dem Dunst zu Boden schwebt, dort, wo des Vogels Lied so traurig klingt, dort sende ich dir Grüße im Gebet.
Dort, wo auf Gräbern, die vergessen liegen, Unkräuter blühen, statt der Blumen Zier, dort, wo die Zweige, die im Wind sich wiegen, ganz leise flüstern zu den Mauern hier.
Dort, wo die Marmorsteine kraftvoll glänzen, neben den namenlosen, alt und unerkannt, wo Todesengel wachend bei den Kränzen irrende Seelen führen in das Anderland.
Dort, wo der Tränen Fluss die Erde nährt und auch der Himmel Trauertränen weint, dort wird die Seele, die gen Himmel fährt, still mit der Gottes-Ewigkeit vereint.
Nur wer gerne gibt, gibt gut, nur wer freudig dient, dient recht, nur wer aus freien Stücken Gott sucht, wird Gott finden.
Menschensatzungen und Gebote, die von Menschen als Gottesgebote in die Welt gesetzt werden, unterscheiden sich von der Gottesstimme, die aus dem Licht in das Menschenherz einfließt, dadurch, dass Menschengebote die Verneinung verlangen, die Gottesstimme aber Bejahung ist.
Menschengebote beginnen mit: „Du sollst, du darfst nicht!“, Gottes Stimme aber ist ein Drängen, ein Müssen. Und ein einziger Schritt in der Bejahung wiegt viele Fortschritte in der Verneinung auf. Denn die Stimme Gottes, die zum Müssen wird, hat die Kraft, alles zu wandeln, was dem Müssen entgegensteht, und trägt den steilsten Weg empor, als ob ihr über blumige Wiesen ginget. Verneinung aber ist die Last, unter der man seufzt.
So möchte ich Euch eines mit auf den Weg geben, was Ihr zu leicht vergesst, wenn Ihr damit beschäftigt seid wegzulegen, abzustreifen, herzugeben. Dies eine ist die Freudigkeit. Bei all dem Weglegen legt Ihr oft auch sie ab, die doch Eurer Stab sein kann auf dem Weg zu Gott, die doch die heilige Verwandlerin des Leides ist.
Freudigkeit wurzelt im Glauben, denn nur wer glaubt, dass alles noch zu gutem Ende kommen muss, dass alles in Gottes weisen Händen ruht, kann freudig sein. Der Ungläubige, Furchtsame kennt keine Freudigkeit. Denn sie setzt Vertrauen voraus. Misstrauen und Verachtung schließen Freudigkeit aus. Und endlich wächst Freudigkeit aus der Liebe, die Glaube und Vertrauen in sich schließt und unbekümmert und unbegrenzt gibt. So wie die Sonne, die immer strahlt und wärmt, weil das ihr Wesen ist, weil sie nicht anders kann. Sie strahlt, weil sie muss und nicht, weil sie soll und wählt die Menschen nicht aus, denen sie schenkt. Sie wäre keine Sonne, würde sie ihr Strahlen nur fallweise und um der Menschen willen, die würdig sind, üben. Sie ist für alle da, die sich ihrem Licht aussetzen, sie strahlt vielleicht einem, den die Menschen schuldig sprechen, tiefer ins Herz, weil er sie aufsucht, als jenem, der würdig ist, aber, mit dem Ablegen seiner schlechten Eigenschaften beschäftigt, im Schatten bleibt.
Im Irdischen seht Ihr das Bild so oft und wisst es im Geistigen nicht zu deuten. Ihr sagt vom Menschen, der im Schatten stehen bleibt, er sei selbst schuld, weil ihn die Sonne nicht erwärmt, aber Ihr versucht es immer wieder, Euch ohne die Freudigkeit auf den Weg zu Gott zu machen, und indem Ihr mit Schatten kämpft, versäumt Ihr des Lichtes Segen, der Euch umgibt, Euch einhüllt, der immer da und für alle da ist, die sich ihm aufschließen.
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