Silvester zwischen Wahn und Wirklichkeit

Fraktale: Karin M.

Silvester 2002/03

Anfangs hatte ich noch ungetrübtes Vertrauen in R. M. und bewunderte ihre Kräfte. Doch es kamen mir immer mehr Zweifel und mein Bauchgefühl rebellierte.

R. M. durchleuchtete das Leben von I. genau und verordnete ihr, sie müsse sich von allem alten Ballast trennen. Damit meinte sie alle Dinge, die an den kürzlich verstorbenen Gatten erinnerten, sprich alte Fotos, Gemälde und Kunstgegenstände. All das nahm R. M. an sich, um es – wie sie sagte, zu entsorgen. Zwei Ölgemälde nahm ich mit zu mir. Eins war das Lieblingsbild des Mannes gewesen. Ich sollte es aufbewahren und gab es später an sie zurück.

Während dieser Zeit erkrankte mein Chef mit 54 Jahren an Hautkrebs. Für die Verabschiedung eines Kollegen hatten wir Fotos gemacht, und ich zeigte I. und auch R. M. das Bild meines Vorgesetzten.
R. M. erklärte sofort, dass er sterben würde. Ich sollte keine Energie mehr hineinstecken und keine Hoffnung. Seine Seele wüsste es längst. Es bliebe noch Zeit zum Abschiednehmen.

Zwei Jahre nach meinem Traum ist er dann gestorben. R. M. hatte Recht behalten.

Als Medium war sie außergewöhnlich. Wir waren alle von ihr fasziniert – außer meine Bekannte, die Sozialarbeiterin. Geisterwelt und Esoterik passten irgendwie nicht zusammen.

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Den Jahreswechsel 2002/2003 feierten I. und ich zusammen mit R. M. Es war eine außergewöhnliche Nacht mit ebensolchen Ereignissen. Die Seele von „Gerhard Schröder“ gesellte sich in unseren Kreis und befand sich laut Auskunft von R. M. im ‚Raum der Versuchung‘. Er sprach über R. M. mit uns und äußerte sich über das desolate Bildungssystem, als säße er mit in unserer Runde. Manchmal lauschte ich mit offenem Mund und war sprachlos.

R. M. erzählte mir, ich sei in einem früheren Leben Hohepriesterin in Ägypten gewesen und hätte Schriftrollen und Steintafeln bewacht. Mein Sohn sei mein engster Vertrauter gewesen und hätte ein Leben lang als Priester schützend an meiner Seite gestanden. Dann hätte ich mich in einen Hohepriester verliebt und meinen Keuschheitsschwur gebrochen. Ich hätte mit ihm fliehen wollen, doch er sah seine höhere Pflicht in den Diensten der Götter. Weil ich nicht ohne ihn weiterleben wollte, beging ich schließlich Selbstmord durch Schlangenbiss und wäre sofort nach dem Biss ins Meer gegangen.

Ich war hin- und hergerissen. Sollte ich das glauben oder nicht!? Bei der Sozialarbeiterin war ich Priesterin in Atlantis, bei R. M. Priesterin in Ägypten. Ich erfuhr es ja am eigenen Leib und war Zeuge dieses Geschehens, und meine innere Stimme wehrte sich nicht. Das erklärte sogar die Ängste, die der Blick aufs Meer heute noch bei mir auslöst.

Danach saßen wir lange und lauschten den Botschaften, die uns durch den „göttlichen Kanal“ offenbart wurden. Doch wer saß am anderen Ende des Kanals? War das wirklich Gott? Wenn man ihm nicht die volle Aufmerksamkeit widmete, wurde er ungehalten. R. M. meinte lapidar: „So ist er!“

R. M. hatte uns erzählt, dass Satan sie besuchen käme. Er würde sehr gut aussehen, hätte eine braune Hautfarbe, wie mein Sohn und würde ihr gefallen. Ich glaubte ihr das, denn nur allzu oft wurde sie von der übrigen Welt abgeschottet.
„Ich werde geschult!“, erklärte sie uns und litt entsetzlich darunter. Was während dieser angeblichen Schulungen wirklich stattfand, durfte sie nicht erzählen. Vermutlich befand sie sich nur allzu oft selbst im ‚Raum der Versuchung‘! Ich dachte sofort, dass ihr etwas Gutes niemals ihre Kräfte nehmen würde… im Gegenteil.

R. M. hatte in der Silvesternacht versucht, mir mittels Reiki belastende Energien zu nehmen. Sie verlangte, dass ich meine Mutter beschimpfte, weil ich immer noch nicht trauern konnte. Aber ich fühle keinen Hass auf meine Mutter und wollte sie nicht angreifen.

Meine Bekannte hatte mir davon berichtet, dass R. M. dazu in der Lage sei, ihr Aussehen zu verändern. Sie hatte sich ihr mit dem Gesicht einer Alkoholikerin gezeigt und sie gefragt, wen sie sehen würde. I. war darüber ganz erschrocken gewesen, denn sie erkannte die Sozialarbeiterin als ältere Frau. Das beängstigte mich irgendwie. Warum tat sie das?

In dieser Silvesternacht machten wir Fotos…auch von R. M., die urplötzlich gegen drei Uhr aufbrach und nach Hause fuhr. Es war so, als würde ihre Kraft schwinden, denn dann offenbarte sich uns anscheinend ihr wirkliches Gesicht, wie bei „Aschenputtel“ um Mitternacht, wenn der Zauber nachließ, oder eher wie ein Vampir, der das Tageslicht fürchtete.

Ein paar Tage später, empfing mich I. ganz aufgeregt. Sie hatte die Fotos entwickeln lassen und präsentierte mir nun eine R. M., die wir so nicht kannten. Es zeigte ein fremdes Gesicht, nicht das liebliche, dass wir bisher wahrgenommen hatten. I. weigerte sich, die Bilder in der Wohnung aufzubewahren und ließ sie in der Garage, um sie später zu entsorgen.

Uns war aufgefallen, dass I. seit einiger Zeit keinen wirklichen Lebenswillen mehr hatte. Irgendwie schien sie verändert zu sein. Sie saß nur noch auf ihrer Couch und wartete lächelnd auf den Tod. Da stimmte etwas nicht!

Eine andere Bekannte von I. war ebenfalls als Medium tätig. Diese Dame war schon über achtzig Jahre alt und sorgte unter anderem dafür, dass Verstorbene den Weg ins Licht finden konnten. Angeblich kannte sie sogar ihren eigenen Todestag und wusste, dass sie bald gehen musste. Man konnte ihr am Telefon einen Namen nennen, und sie wusste sofort, ob derjenige auf der guten oder bösen Seite stand.

I. bat sie um Auskunft über R. M., und es verschlug uns fast die Sprache, als die Dame ihr sagte, R. M. stünde auf der ‚anderen Seite‘. Sie hätte I. einen Dämon an die Decke im Wohnzimmer gehängt, der dafür sorgen sollte, dass sie apathisch vor sich hinvegetierte. Die alte Dame musste viele Gebete sprechen, um das dunkle Etwas zu entfernen. Erst nach Tagen gelang es ihr.

Die Show ‚der Königin‘ hatte ein Ende! Wir sahen von weiteren Kontakten ab, denn ihr Klumpfuß bekam plötzlich die Bedeutung, die ich ihm anfangs zugedacht hatte. Es gab noch das Buch „Ein Kurs in Wundern“, ein Geschenk von R. M., das ich ihr ungelesen zurücksandte, mit ein paar erklärenden Worten per Brief.

R. M. brauchte keine Erklärung. Sie wusste selbst am besten, warum wir ihr den Rücken zukehrten. Dennoch tat es mir irgendwie leid, dass es so gekommen war, denn ich mochte sie. Aber ich wollte mich der Gefahr nicht weiter aussetzen.

I. sagte: „Wenn du von der Gefahr weißt und setzt dich ihr trotzdem aus, verlierst du den Schutz deiner Engel!“ Das klang einleuchtend und daran hielt ich mich.

Trotzdem blieben Zweifel. War unsere „Hexenjagd“ richtig gewesen? Ich versuchte auszupendeln, ob die alte Dame Recht gehabt hatte, und das Pendel blieb ohne jegliche Bewegung stehen, wenn ich nach R. M. fragte. Es rührte sich nicht. Ich sollte nicht fragen!

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Irgendwann – Monate waren inzwischen vergangen – erschien mir R. M. im Traum. Ich wusste, dass sie es war, doch die Gestalt, in der sie mir erschien, zeigte ihr wahres Gesicht. Es war ein grüner, haarloser Kopf, wie ein Alien, mit riesengroßen, dunklen Augenhöhlen. Das Wesen schimmerte kardinalsrot. Bei einem zweiten Traum stand R. M. vor einer Schaufensterscheibe, und ich sah mich dahinter in meinem Bett liegen. Ich spürte, dass sie nach mir schaute und erwachte davon.

Das waren meine Erfahrungen mit einer Person, die ich bis heute hinterfrage. Ich weiß nur, es gibt viel mehr auf dieser Welt, als den sichtbaren Teil. Das alles hat mich aber nicht von meinem christlichen Glauben abbringen können – im Gegenteil.

Göttlicher Kanal

Nach einiger Zeit stellte sich heraus, dass ‚die Dame‘ den wohlklingenden Vornamen Regina Maria hatte. (hier R. M.) Ob das ein Täuschung war oder echt? So stand sie jedenfalls im Telefonbuch. Jemand der solch einen Namen hat, kann ja nur gut sein, oder? War wie ein Ablenkungsmanöver, eine Art Werbeträger.

R. M. besaß Macht über Personen, manipulierte sie, und bestach uns alle zunächst durch ihren Charme und ihre Befähigungen. Was sie tat, bannte uns magisch. Man fragte sich immer wieder, wie sie das machte.

Es war kurz nach unserer ersten Begegnung in der Praxis der Heilpraktikerin, als ich eines nachmittags zum Kaffee bei mir zu Hause einlud. Der Einladung folgten R. M., die Heilpraktikerin, ebenso eine auf dem esoterischen Sektor bewanderten Sozialarbeiterin, dann die Hinweisgeberin auf die Heilpraktiker-Praxis, I. und eine Pädagogin aus der Kölner Gegend, die ich über I. kannte.

Sozialarbeiterin und R. M. waren sich von Anfang an spinnefeind. Die ansonsten eher quirlige und redelustige Sozialarbeiterin, die immer einen Meter über den Boden zu schweben schien, schwieg in deren Gegenwart, brach unser Treffen nach kurzer Zeit ab und verließ unzufrieden die Wohnung, weil sie in dieser Gesellschaft nicht Mittelpunkt war.

Den hatte R. M. bereits in kurzer Zeit eingenommen. Ihr Aussehen war ungewöhnlich: zierlich, hochgestecktes Haar, schwarze Kleidung, Tüll Rock mit Spitzenbluse, dazu schwarze Strumpfhosen und außergewöhnlich derbes Schuhwerk, das heute sicherlich modern wäre. Später sagte sie mir, sie habe einen Klumpfuß, den sie durch diese Schuhe versteckte. Der Teufel mit dem Klumpfuß? Unwillkürlich denke ich im Nachhinein daran.

Damals jedenfalls waren wir fasziniert. Bei diesem Besuch hatte sie mir als Gastgeschenk eine Schiller-Biografie mitgebracht, ein kleines Büchlein vom Rowohlt-Verlag. Darüber wunderte ich mich sehr, weil mich die Klassiker nie interessiert haben. Das Buch kam durchgeblättert und ungelesen ins Regal.

Während des Kaffeetrinkens folgte ihr I., nach Aufforderung, einige Male ins Wohnzimmer. R. M. hatte angeblich Kontakt mit dem verstorbenen Mann und wollte ihr den übermitteln.

Das beängstigte mich nicht. I. kam jedes Mal mit rot angelaufenem Gesicht zur Kaffeetafel zurück.

Später waren wir alleine. Die Heilpraktikerin war nach Hause gefahren. Dann redete R. M. intensiv mit mir und den anderen. Sie erklärte mir, weshalb sie mir das Buch über Schiller geschenkt hatte.
Zunächst würde ich Gedichte schreiben. Viele Seelen im astralen Bereich würden darauf warten, durch mich schreiben zu können. Ich sei sozusagen ‚empfangsbereit‘.

Danach würde ich eine Biografie über Friedrich Schiller schreiben, was ich damals völlig ausschloss. R. M. sagte mir, ich würde noch bis ins hohe Alter schreiben und sah mich als alte Frau an meinem Schreibtisch sitzen. Ich soll doch schon mal ein Bücherregal leer räumen.

Die Pädagogin war ein besonderer Fall. Sie mochte keine Kinder, obwohl sie Lehrerin war. R. M. ‚sah‘, dass sie in ihrem Vorleben Nonne gewesen ist. Tatsache war: Die Lehrerin zog es mindestens ein Mal am Tag in die katholische Kirche. Dort saß sie dann stundenlang und betete.

I. sollte sich von ihrem verstorbenen Mann lösen. Sie hatte als reiche Witwe sehr viele Gemälde und teure Gegenstände, die früher ihrem Mann gehörten. R. M. überredete sie, diese Gegenstände an sie herauszugeben, um die Wohnung zu reinigen, was I. auch tat.

Jedes Mal, wenn I. in die Stadt fuhr, kaufte sie ein Geschenk für R. M. Das war wie ein Zwang, der mich anfangs genauso traf. Zwar kaufte ich nichts, schenkte ihr aber zwei in Filethäkelei gefertigte Handschuhpaare aus den 20er Jahren.

R. M. sagte einmal: „Du bist nicht reich. Ich habe bei dir reingesehen.“

Sie konnte immer überall ‚reinsehen‘. Deshalb war sie solo, denn sie wusste im Voraus, was ihr Partner tun würde. Geschenke, die man ihr machen wollte, konnte sie ‚sehen‘. Ihr blieb nichts verborgen!

Sie besaß die Fähigkeit, die Zukunft vorauszusagen. Sie sprach dann durch den ‚göttlichen Kanal‘. Sie schien Werkzeug des Kanals zu sein, der sie verband. Von diesem wurde sie geschult, wie sie sagte, und war dann tagelang telefonisch nicht erreichbar. Dann war die Telefonleitung gestört und man hörte nur ein Knacken und Knistern.

Mir sagte sie eine neue Liebe voraus. Den Mann sollte ich 2006 kennenlernen. Diese Verbindung würde bis ans Lebensende halten. Sie sah das an zwei Ringen.

Natürlich sollte sie recht haben. Es kam so, wie sie es sah. Dieser Mann sollte mein letzter sein. Gut ist, es bedrückt mich heute nicht mehr. Er war im Leben nicht für mich bestimmt, war jedoch eine Art Muse, die mir zu schreiben half, nachdem er fort war.

Was sonst noch mit R. M. geschah, Silvester 2002 in der Wohnung von I., erzähle ich ein anderes Mal.

Tod und Teufel

John Martin (1789-1789) – Gefallene Engel betreten das Pandämonium

Dämonen unter uns?

Man trifft im Leben viele Menschen, von deren Eigenschaften man nichts ahnt. Auch die Zuordnung von Gut und Böse wird mit ihnen eine Gratwanderung.

Durch den Hinweis einer befreundeten Person, habe ich einen solchen Menschen im Jahr 2002 kennengelernt. Was war außergewöhnlich an dieser Frau? Im Bereich einer Heilpraktikerin muss jeder ‚Dienst‘ bezahlt werden. Ein Seelen-Reading kannte ich bis dahin nicht. Man stelle sich vor: Eine Heilpraktikerin untersucht und gibt Globolis nach Anweisung der zweiten Dame (wie ich sie hier nennen möchte), während des Readings.

Als ich die Praxis betrat, fasste sich die Dame an den Hals und sagte mir, ich hätte noch zwei männliche Personen mitgebracht (natürlich als geistiges Mitbringsel), die sehr dominant sind.

Zunächst erfolgte eine systemische Aufstellung. Es wurde bestimmt, wer diese Personen waren, und wer von ihnen jetzt noch eine Rolle in meinem Leben spielte. Es war mein Vater.

Danach saß ‚die Dame‘ mit einem Diktiergerät mir gegenüber. Ich durfte nicht sprechen oder sie unterbrechen. Wir schlossen beide die Augen und sie fuhr fort, indem sie mich erdete. Fiktive Schuhe aus Blei sollten dies ermöglichen. Unbeirrt fuhr sie fort. Es klang so, wie ein Lebensrückblick. In Gedanken lief sie den Weg zurück, und nannte sogar jede Operation und jeden Krankenhausaufenthalt zusammen mit meinem Lebensalter. Sie ging bis zu meinem 6. Lebensjahr.

Dann sagte sie mit einer Stimmlage, die ich kannte: „Was machst du hier, du unnützes Ding?!“

Das berührte mich sehr, und ich sah mich wieder im Garten meines Elternhauses sitzen, als plötzlich mein Vater hinter mir stand und mich anschrie. ‚Die Dame‘ nannte alle Verletzungen durch ihn und viele Ungerechtigkeiten, obwohl sie mich nicht kannte und nie mit mir darüber gesprochen hatte.

Ich erfuhr etwas über meinen geistigen Führer, der angeblich Samuel hieß. Er hätte mich schon so oft gerufen und gewarnt, doch ich wäre im Leben immer wieder hingefallen und hätte nicht auf ihn gehört.

Die Sitzung dauerte ca. eine Stunde. Am Ende übergab man mir die Tonbandaufnahme, und ich fuhr perplex und aufgerüttelt nach Hause.

Was hatte ich gerade erlebt? Wie konnte diese Person das alles über mich wissen? Es folgten noch weitere Readings. ‚Die Person‘ benannte jedes Mal den Inhalt und schob Themen, wie z. B. den Tod meiner Mutter erstmal beiseite, weil ich psychisch noch nicht soweit gewesen bin. Konnte sie meine Gedanken lesen oder meine Seele im astralen Bereich einsehen?

Es war nicht nur spannend, sondern verblüffend! Ich wusste nicht, wie das geschah. Als dann der Tod meiner Mutter auf dem Plan stand, war das ein Jenseits-Kontakt, der in meinem Wohnzimmer stattfand. Wieder wurde ich geerdet, wieder saß mir ‚die Dame‘ gegenüber. Dann wurde meine Mutter durch einen Engel zu mir gebracht. Natürlich konnte ich sie nicht sehen oder irgendwie wahrnehmen. Als ‚die Dame‘ sagte: „Jetzt streichelt dir deine Mutter über die Hände.“, war in mir die Frage, ob das wirklich stimmt. Ich merkte ja nichts. Zum Schluss wurde meine Mutter durch den Engel fortgebracht.

Der Raum war eiskalt geworden. ‚Die Dame‘ hatte sich deshalb schon im Vorfeld warm angezogen. Ich fror. Sie ließ mir die ‚Christus-Energie‘ da, sagte sie, damit es wieder warm wurde.

„Das sind die unerlösten Seelenanteile Deiner Mutter. Ein Teil ist erlöst, ein anderer nicht. Ihr Aussehen ähnelt auf einer Seite einer alten Frau, auf der anderen einer jungen. Das Jenseits ist mitten unter uns.“

Täuschung, esoterische Geldschneiderei oder Wahrheit? Alle Tonbänder, auch dieses, sind inzwischen vernichtet.

Es gab auch ein Reading mit ihr und meinem Sohn, was sich im Nachhinein eher als Reading für mich herauskristallisierte. Dabei ging es vor allem um das Herz meines Sohnes, das ich bewachen würde und beschützen wollte. Das könnte ich nicht ein ganzes Leben lang. Mein Sohn starb im Oktober 2019 an Herzversagen. Hat ‚die Dame‘ das damals schon gesehen?

Über weitere Ereignisse mit ‚dieser Dame‘ ein anderes Mal mehr. Es gibt so vieles zwischen Himmel und Erde, dessen wir uns nicht bewusst sind.

Wahrsagekarten

Skat-, Lenormand- und Kipper-Karten
Marie Anne Lenormand, verhaftet in Paris am 11. Dezember 1809.

Es gibt zahlreiche Variationen dieser Karten im Handel. Ich hatte alle Arten in Gebrauch. Es hat sich nach langen Jahren herauskristallisiert, dass ich die Kipper-Karten bevorzuge, weil sie mir die klarsten Bilder zeigen.

Das mag für viele unverständlich sein. Sie denken, dass man überhaupt nichts ‚sehen‘ kann. Alles nur Blödsinn um Geld zu machen? Da bin ich aufgrund meiner Erfahrungen geteilter Meinung. Es gibt sicher Astro-Portale, bei denen fast alle Wahrsager behaupten, sie könnten etwas sehen, was andere nicht sehen. Sie können mit Verstorbenen in Kontakt treten und die Zukunft voraussagen.

Wenn man in Not ist und die Sehnsucht ein Ventil sucht, greift man nur zu oft auf solche Seher zurück. Da spreche ich aus eigener Erfahrung. Die Beratung durch viele verschiedene Wahrsager, hat mich vor Jahren sehr viel Geld gekostet. Aber das war Lehrgeld! Oft lässt man erst die Finger davon, wenn es weh tut.

In meiner Familie, mütterlicherseits, war der Umgang mit diesen Dingen nichts Besonderes. Da meine Oma in Ostpreußen einige Berührungspunkte mit Geistwesen, Magie und Jenseitskontakten gehabt hatte (s. S. über Ostpreußen), sprach sie immer wieder Warnungen deswegen aus. Oma war eine fromme Person, die oft die Bibel studierte. Deshalb hat sie das Schicksal der Wahrsager im Alten Testament sehr ernst genommen, denn die sollten damals mit dem Tod bestraft werden. Das Deuten der Zukunft war natürlich mit einem finanziellen Obolus verbunden, was alleine den Priestern vorbehalten war.

Oma legte zwar Patiencen, vermied hier aber Zukunftsfragen. Schon als kleines Kind sah ich meine Mutter manchmal Skat-Karten legen. Dies habe ich dann im frühen Erwachsenenalter übernommen. Jede Farbe, Zahl und Kombination war von Bedeutung. Wenn meine Mutter drei schwarze Siebener nebeneinander legte, kam bald darauf die Nachricht von einem Todesfall. Diese Deutung habe ich beibehalten. Es gibt ähnliche, mit drei schwarzen Assen, die dasselbe aussagen. Zufall?

Anfangs hatte ich darin eine Spielerei gesehen, ein Zeitvertreib. Mit der Zeit kristallisierte sich dann doch heraus, dass man den Bildern, die man legte, glauben kann. Nur die Deutung war anfangs schwer, weil ich nicht über die nötige Einbildungskraft verfügte.

Bald stellte ich fest: Nicht alle Kartenbilder ‚sprechen‘ mich an. Weder die Karten ‚des fahrenden Volkes‘, noch die Lenormand-Karten sagen mir etwas. Schließlich legte ich hauptsächlich Kipper-Karten. Ich habe mir angewöhnt, nichts zu fragen und lasse die Bilder sprechen. Oft schweigen sie. Dann passiert wirklich nichts in meinem Leben. Dann wieder zeigen sie Geschehnisse in der Zukunft, manchmal Unfälle, sogar Schäden am Auto, Krankheiten und auch Todesfälle.

Früher habe ich für andere Personen gelegt, jedoch immer unentgeltlich. Ich bin kein Profi und spreche aus, wenn dort nichts liegt. Jetzt lege ich nur noch für mich selbst, vielleicht ein Mal monatlich. Ich verlasse mich mehr auf andere Hinweise, wie zum Beispiel auf meine Träume.

Auch mein Pendel ist sehr aussagefähig. Aber darüber berichte ich ein anderes Mal.

Meine Geschichte:

Es war Ende 1979, als ich zum ersten Mal mit einer Freundin eine professionelle Kartenlegerin besuchte. Es war eine deutsche Frau im mittleren Alter, an die ich heute noch gerne zurückdenke, die aber leider bereits vor vielen Jahren verstorben ist.

Was sie damals in den Lenormand-Karten gesehen hat, wurde bis heute von keiner anderen Aussage an Präzision übertroffen. Die Wohnung dieser Kartenlegerin machte einen positiven Eindruck, und obwohl ich ihr langes Gewand ungewöhnlich fand, bemerkte ich gleich ihre freundliche Art und fasste Mut zur Offenheit.

Schon beim Legen meines Kartenbildes schreckte sie zurück und sagte, dass sie noch nie ein so schlechtes Bild gelegt hat. Nach der Deutung schob sie alle Karten eilig zusammen, damit die negative Schwingung nicht auf eine andere Person übertragen werden konnte. (?)

Damals hatte ich gerade den Vater meines jüngsten Sohnes kennengelernt und wollte natürlich wissen, wie es mit uns weitergeht. Ihre Aussage hat mich nicht erfreut: Er hat noch eine andere Frau und lebt in einem Blumenland am Wasser. Die Frau ist schwanger von ihm und wird nächstes Jahr das Kind bekommen. Er ist ein Narzisst, mit vielen anderen Frauen, die für seinen Lebensunterhalt sorgen.

Weitere Aussage: Am 31. Juli 1980 werde ich zu einer Feier bei einer wohlhabenden Familie eingeladen. Wenn ich dort einen Vertrag unterschreiben würde, wäre das ein großes Unglück für mich.

In zwei Jahren würde ich schwanger und ein Kind zur Welt bringen.

Und letztendlich: Mit 50 Jahren würde ich endlich das machen, was ich schon immer machen wollte.

Hier stimmte alles: Der damalige „Herzensmann“ wohnte in Den Helder, direkt an der Nordsee. Er hatte dort eine Geliebte, die schwanger war. Sie bekam insgesamt drei Söhne von ihm. Das erfuhr ich aber erst vor einigen Jahren. Auch die Aussage über die vielen anderen Frauen stimmte. Es existiert ein Gedicht von einem holländischen Dichter im Internet, der genau das beschreibt: E. und eine seiner Frauen, mit denen er ein Kind hat.

An oben genau benanntem Tag schloss ich auf der Feier einen Pachtvertrag ab, obwohl ich vor kurzem erst eine schwere Darm-OP hinter mich gebracht hatte. Ich pachtete eine Gaststätte in der Nähe des Ostausganges Bahnhof Duisburg. Bereits Anfang 1981 musste ich sie mit enormen Schulden schließen, weil die Pächterin die Kneipe hinter meinem Rücken verkauft hatte.

Ende 1981 wurde mein Sohn Patrick geboren.

Mit 50 Jahren habe ich zu schreiben begonnen.

Voodoo

Zum Thema kann ich nur mein eigenes Erlebnis erzählen. Es gibt hierzu sehr viele Berichte und Praktiken, die vor allem aus West-Afrika stammen. Man erzählte mir sogar von Toten, die durch Voodoo-Zauber wieder mit Leben erfüllt worden sind. Ich hatte in den 80er Jahren einige Bekannte aus dieser Region, weil ich damals meistens in afrikanischen Diskotheken verkehrte. Eine spannende Zeit, aber ich merkte irgendwann, dass ich dort nicht hingehöre. Es war eine andere Welt mit stolzen und freundlichen Menschen. Ich liebe heute noch die afrikanische und karibische Küche und bin damals bei ‚schwarzer‘ Musik hängengeblieben. Alles, was mit afrikanischen Feuertänzen, Fetisch-Glauben und Zauberritualen zu tun hat, ist Respekt einflößend und sollte nicht als ‚fauler Zauber‘ abgetan werden.

Hier meine Geschichte:

Der Erzeuger meines jüngsten Sohnes lebte in Den Helder in den Niederlanden. Er besuchte mich alle 3-4 Wochen in Duisburg. Als ich wieder mal auf ihn wartete, war als Intermezzo eine kurze Reise nach Roermond geplant, wo die Familie eines ebenfalls in Curacao geborenen Bekannten lebte. Der bestand darauf, dass ich mit meinem Auto fuhr, nannte mir aber sonst keinen Grund.

Es handelte sich für ihn um ein Familientreffen. Viele waren dort und unterhielten sich in der Landessprache Papiamento, die ich nicht verstand. Anwesend waren ungefähr 20 Personen. Ich hatte mich in die hinterste Ecke verkrochen, weil die Situation sehr angespannt war. Die Frauen gestikulierten wild vor einer mittelalten Frau und beschimpften sie. Sie schien irgendwie geistig von Sinnen zu sein, saß auf der Couch mit aufgerissenen Augen und fuchtelte aufgeregt mit den Händen.

Wie sich später herausstellte, war es die Schwägerin. Man sagte ihr nach, dass sie mit Hilfe eines Voodoo-Priesters aus Haiti die Familie umbringen wollte. Es wurde ihr vorgeworfen, sie hätte mehrfach Lebensmittel ins Haus gebracht, die angeblich ‚besprochen‘ worden waren. Dadurch verunglückten mehrere Personen. Die Mutter hatte zwei Autounfälle mit Knochenbrüchen knapp überlebt.

Die dunkelhäutige Schwägerin stritt alles ab und tobte, so arg, dass sie wütend aufsprang und mit den Fäusten gegen die Wand schlug. Erst als sie sich vor eine aufgeschlagene Bibel setzen musste, wurde sie zunehmend ruhiger und wippte hin und her. Das erinnerte mich stark an den Film „Exorzist“.

Unter den vielen aufgeregten dunkelhäutigen Menschen fühlte ich mich nicht wohl. Die Frauen schauten manchmal recht böse zu mir rüber. Die ganze Zeit über hatte ich mich ‚unsichtbar‘ gemacht, redete mit niemandem und war sehr angespannt.

Ich war die zweite weiße Person im Raum. Es gab eine junge Familie dort, in der ein schwarzer Mann mit einer weißen Frau verheiratet war. Aus dieser Verbindung war ein Kind hervorgegangen. Diese Familie war besonders belastet und schon mehrfach umgezogen. Sie berichteten von schwarzen und weißen Katzen, die nachts vor dem Haus übelste Kämpfe aufführten, wie ein Kampf zwischen Gut und Böse.

Eines Tages hing das noch kleine Kind am Treppengeländer im oberen Stock, und eine unsichtbare Kraft drückte den Vater zurück, als er die Treppe hoch laufen wollte. Heraus kam, dass die Schwägerin die Familie zerstören wollte, aus Hass auf Weiße und aus Neid auf die ansonsten harmonischen Verhältnisse.

Das war nicht das erste Mal, dass mein Bekannter aus demselben Grund nach Roermond fahren musste. Er verschwieg mir, dass jedes Mal sein Auto kaputt ging, wenn er dort gewesen ist.

Er hatte mich überredet, diesmal mit meinem Golf zu fahren. Auf der Rückfahrt riss plötzlich der Gaszug auf der Überholspur der Autobahn. Mit Mühe gelang es mir, trotz voller Fahrbahnen, auf die rechte Spur zu wechseln, bis wir erleichtert auf dem Standstreifen landeten. Ob das nur ein Zufall war, weiß ich nicht, aber ich muss das bezweifeln.

Es vergingen danach einige Wochen, bis ich erfuhr, dass die Freundin meines Bekannten in der Sauna an ihrem Erbrochenen erstickt ist. Welch mächtige, dunkle Kräfte in der Angelegenheit aktiv gewesen sein müssen, wurde mir dann erst bewusst.

Ich hielt mich fern, in gebührendem Abstand zu meinem Bekannten.

TAROT

T
O A
R

TORA = hebräisch GESETZ

ROTA = des Weltalls ewige Rotation

Im Hebräischen hat jeder Buchstabe gleichzeitig eine Zahl und somit jede Zahlenfolge eine Quersumme. Die Bibel ist so geschrieben, dass jedes Wort und jede Zahl eine viel wichtigere Bedeutung hat, als es auf dem Papier steht, wie eine geheime Mitteilung.

So ergeben sich beispielsweise dieselben Quersummen bei den Namen „Messias“ und „Satan“. D. h., diese Namen sind die genauen Spiegelbilder voneinander. Das alte Wissen der Bibel können wir nur erahnen. Es gibt neuzeitliche Deutungen von Friedrich Weinreb, aber die Inhalte der Bibelseiten, gedeutet durch Zahlen und Buchstaben, ist so umfangreich, dass dies nur wenige erfassen können. Bei der Bibel gilt: Wer sich dem Wort öffnet, dem wird das Verstehen des Wortes offenbart. Genauso ist es beim Tarot.

Die überlieferten Tarot-Deutungen durch Juden und Völker der Sinti und Roma sind heute noch im Handel, als Karten erhältlich. Ich denke, dass auch Weisheiten der Ägypter darin enthalten sind, weil Moses – so er denn existierte – Hohepriester gewesen sein soll. Die verwendete Sprache ist identisch mit der hindustanischen Sprache, die der Altägypter und Inder.

In den Tarot-Karten ist nicht nur der seelische Zustand eines Fragenden dargestellt, sondern auch das Schicksal dieses Menschen. Die Karten ergeben Mosaikbilder, die man zusammensetzen muss.

Aber Achtung: Kein Mensch ist in der Lage etwas anderes zu offenbaren, als was er selbst ist!

Nichts ist Zufall, nur Offenbarung des bewussten oder unbewussten Selbst. Wenn ich Karten lege, ist das Ausdruck der in mir wohnenden Kräfte. Jeder Mensch legt die Karten nach eigenem Ermessen, wie er seine eigene Handschrift oder Art zu sprechen und zu gehen hat. Jede Seele wird einen ganz eigenen Blick auf die Karten haben und die Bilder in unterschiedlicher Weise in sich erwecken.

Die Tarot-Karten dienen vor allem dazu, zur Selbsterkenntnis zu gelangen. Sie haben eine tiefe mystische Bedeutung. Unwissende sprechen die Bilder nicht an. Kein Strich, keine Farbe darauf ist ohne Bedeutung. Die 22 Karten der großen Arkana entsprechen den Entwicklungsstufen der Menschheit.

Das ist wie ein Blick in den Spiegel. Was sehen wir dort? Wir erkennen nur unser äußeres Abbild, das innere bleibt uns verborgen. Andere Menschen sehen uns ganz anders. So schauen wir nur auf die Karten und verstehen nichts. In Büchern festgehaltene Deutungen und eigene Intuition helfen dem Deutungsprozess.

Die Tarot-Karten sind ein sehr gutes Hilfsmittel, um das eigene, innere Ich zu erforschen. Wie ein Blick in einen seelischen Spiegel. Man muss sich selbst ändern, damit sich sein Schicksal ändert und damit ändern sich auch Dinge im Leben.

Wenn wir uns intensiv damit befassen, wird irgendwann ‚der alte Geist‘ der Karten sprechen. Die Schwingungen reichen von uralter Vergangenheit bis in die Gegenwart. Sie sagen uns, wie die Bilder der Bibel: So war es einmal, so wird es immer sein!

Eigentlich gehört doch alles zusammen: das was war, ist und sein wird.

Katzen im Warntraum und die dunkle Ebene

Bild: Karin M.

Den Jahreswechsel 20/21 verbrachte ich notfallmäßig in einem Krankenhaus. Fast wäre ich an einer Blutvergiftung gestorben, weil ein Nierenstein meine Harnröhre blockierte. In letzter Minute wurde ich davor bewahrt. Eine ehemalige Kollegin schickte mich zum Corona-Test, nachdem ich ihr am Telefon von meinem andauernden Fieber berichtet hatte. Die mir unbekannte Ärztin, über die ich einen PCR-Test gemacht habe, weil ich nicht mehr ein noch aus wusste, überreichte mir einen Urinbecher. Der Inhalt hat uns wohl beide aufgeschreckt, denn sie rief mich an, nachdem ich ihr den Becher per Taxi bringen ließ. Sofort in die Notaufnahme! Wie ein Fingerzeig von oben.

Ein paar Wochen zuvor hatte ich einen Traum vom Hochhaussturz.
Meine Katze balancierte auf der äußeren Fensterband und fiel dort vom 20. Stock. Nach dem Aufprall, den ich miterlebte, hätte sie tot sein müssen, stand dann jedoch wieder auf und lief zum Eingang. Da mir ein Katzentraum meistens eine Krankheit beschert oder andere Unannehmlichkeiten, war ich damals beunruhigt. Doch dann habe ich die Warnung beiseitegeschoben und nicht mehr daran gedacht, bis zur Noteinweisung.

Auf jeden Fall ging es mir im Krankenhaus nicht gut. Wegen Corona gab es Besuchsverbot, aber ich habe weder Familie, noch sonst jemanden, der hätte kommen können. Mein Sohn war vor ca. 2 Jahren mit 37 gestorben. Er fehlt mir sehr! Mein Lieblingsmensch, mein Vertrauter, hatte mir 2018 während meines Schlaganfalls täglich zur Seite gestanden.

Kurz nach dem Jahreswechsel, da träumte ich in der Klinik einen sonderbaren Traum: Ich war plötzlich auf einer anderen Ebene. Sie war ganz und gar dunkel. Die Straßen, Häuser, Bäume, ja sogar der Horizont waren es, jedoch heller umrissen, ähnlich wie bei einem Negativ. Ich lief bis zu einem großen, offenen Torbogen. Dahinter befand sich mein Sohn. Er war ganz in schwarzes Leder gekleidet: schwarze Hose und Hemd und ein langer schwarzer Mantel, wie im Film „Matrix“.

Mein Sohn spielte mit einem schwarzen Panther. Als er noch lebte, träumte er immer davon, mit einem solchen Tier spielen zu können. Er liebte Tiere und besonders Katzen. In meinem Traum lagen viele davon um ein Feuer herum. Dort saß er. Überall schwirrten Blumen, mit Gesichtern, die sich öffneten und wieder verschwanden.

Dann sah ich Felder, wie auf einem Brettspiel aus Karton. Eines zeigte ein filmähnliches Geschehen: Da war eine Frau, die Ordnung machte und irgendwelche Unterlagen sortierte. Diese Bilder waren farbig. Ich fragte mich, ob ich diese Frau gewesen bin? Dann wurde das Spielfeld gelöscht, wie eine Episode, die abgehandelt war. Mein Sohn hatte bei dieser Frau Ordnung lernen sollen. Falls ich dort dargestellt worden war: es hatte nicht geklappt. Mit einem Mal verstand ich, warum das so war. In seiner Welt brauchte er nur die Natur! Im Leben hier, war er immer genügsam gewesen und bestach durch seine Gelassenheit, die wiederum ein Schutz für ihn war.

Hier gab es die erzwungene Ordnung, da die zwanglose Idylle…wie Freiheit.

Im Traum habe ich mir alles staunend angeschaut. Mein Sohn stand plötzlich am Tor und lehnte an einem der Pfosten. Ich lief dorthin und wusste, dass ich gehen muss. Wir umarmten uns lange und verabschiedeten uns mit einem Kuss. Ich wusste, dass es ihm gut geht und das beruhigte mich. Sein Erscheinen im Traum war wie ein Besuch im Krankenzimmer. Ich war nicht alleine! Noch heute denke ich oft an dieses Traumbild. Es hilft mir weiterzumachen. Jedes Mal, wenn ich traurig bin, denke ich daran und sehe meinen Sohn glücklich, mit seinen Tieren.

Wer mehr darüber erfahren möchte:
https://www.gottes-bilderbuch.de/ueber-mich/zum-gedenken

Reinkarnation

Als grundlegende Auffassung der evangelischen und katholischen Kirchen ist zu lesen, dass es eine Reinkarnation nicht gibt.

Manche Vernunftmenschen sind gedanklich gar nicht imstande, sich in den Sinn der wiederholten Leben hineinzudenken. Vielleicht wollen sie das auch gar nicht, weil ihr Ego die eigene Vergänglichkeit nicht wahrhaben will. Vom Verstand blockiert, der alles immer nur zeitlich begrenzt sehen will, vermögen sie niemals über „den Tellerrand“ zu schauen. Es kann nicht sein, was nicht sein darf, denn es würde die Existenz der Kirchen in Frage stellen. Das wussten die Päpste schon vor Jahrhunderten, als sie fleißig den Ablass kassierten und die Bibel fälschen ließen.

Durch wiederholte Leben „richten“ wir uns quasi selber, solange, bis wir freiwillig und ganz bewusst zu Gott zurückkehren. Wir sind nur zu einem Zweck hier: um bedingungslos lieben zu lernen. Das bedeutet, die innere Finsternis zu überwinden, das Ego zurück zu nehmen, sich selbst und Gott zu erkennen, in allem was ist. Und noch etwas lehrt uns die Reinkarnation: Jedes Leben ist gleichwertig, niemand steht über dem anderen und schaut auf ihn herab, um ihm zu zeigen, wie ‚klein‘ er ist!

Link zum Thema: www.origenes.de/lehre/Wiedergeburt.htm

Kein Mensch kann sich zu Lebzeiten an das „Jenseits“ erinnern, selbst wenn er schon viele Tode gestorben sein sollte, auch nicht an die vielen Persönlichkeiten, die sein Ich vielleicht ausmachen. Der Mensch hat doch viel mehr Facetten, viel mehr Talente, als die, die er in einem einzigen Leben auszubilden und zu zeigen vermag. All seine Fähigkeiten und Talente bekommt er von Gott.

Auch verfügt der Mensch über keine eigene Lebenskraft. Wenn er das eingesehen hat, wird er bescheiden. Er fühlt, dass Gottes Stimme durch ihn ertönt, dass Gott ihn liebt und Absichten mit ihm hat. Dann wird der Mensch zum Offenbarungswerkzeug und wird freudig Gottes Willen tun, weil er sich als dessen Kind fühlt. Es wird offensichtlich, dass die seelische Stufe des Menschen kein Spiegel seines Wissens ist, sondern sie hängt davon ab, wie viel Liebe der Mensch in sich hat.

Ein Theologie-Professor der evangelischen Fakultät schrieb, Zitat: „… in unserer Zeit hängen viele Menschen dem Reinkarnationsgedanken gerade deshalb an, weil er ihnen die beste Gewähr dafür bietet, dass mit dem Tod nicht alles aus ist.[..] weiter: “Reinkarnation heißt ja: Es gibt etwas, das sich wiederverkörpert, das also der Macht des Todes eigentlich nicht unterworfen ist. In der Abfolge zahlreicher Existenzen nimmt sich der Tod demnach als bloße Bagatelle aus.“

Wir werden in das Leben hineingeboren, an einen Ort, der uns entspricht. Mit göttlichem Geist beseelt, erblicken Kinder das Licht dieser Welt, doch der Tod geht fortan mit an ihrer Seite. Im Laufe der Jahre vergessen wir unsere eigentliche Herkunft und den Geist, der in uns wohnt. Obwohl wir unseren Körper als Tempel betrachten sollten, zerstören und entweihen wir ihn. Wir verlieren uns an die Welt der Vielfalt, die nicht nur positive Dinge in sich birgt, sondern auch genau das Gegenteil. Dabei können wir gar nicht mehr erkennen, was gut oder nicht gut für uns ist.

Jeder Mensch wird früher oder später an den Punkt kommen, an dem er sich verlassen und verloren fühlt. Dann erkennt er, wie sinnlos die Flut, der von Menschen erschaffenen Vielfalt, doch eigentlich ist und gerät in tiefste Verzweiflung, denn die innere Leere ist damit nicht zu füllen. Das erinnert an unsere eigene Sterblichkeit. Alles, was in der Welt ist, ist auch im Menschen. Gott erzieht uns nicht nur zur bedingungslosen Liebe, sondern auch dazu, umsonst zu handeln, denn der Tod macht das Leben eines jeden Menschen zu einer „ehrenamtlichen“ Handlung. Deshalb können Leben und Tod, die beide zusammengehören, nicht nur „Bagatellen“ sein. Ich bin davon überzeugt, dass der Augenblick des Todes der Moment des höchsten Fühlens sein wird.

Das Höhere Selbst, der göttliche Geist in einer jeden Menschenseele, ist unsterblich. Mit diesem Geist sind wir verbunden im Diesseits und im Jenseits. Die menschliche Urform und Präexistenz war Gott ähnlich: Erschaffen, als Mann und Frau in einem geistigen Wesen.

Gewiss wird der Tod von den Lebenden verdrängt, denn er passt so wenig zur Lebendigkeit, zur Fülle des Alltags, dass wir ihn uns nicht vorstellen wollen und können, solange wir gesund und geistig aktiv sind. Das Denken an den Tod hemmt unseren Tatendrang, macht uns klein und abhängig von einer Größe, die wir nicht fassen können. Wir fühlen uns ausgeliefert an etwas, das unberechenbar ist. In diesen Momenten werden wir daran erinnert, das alles hier auf Erden endlich ist.

ALLES ist von Gott gegeben, aber nur auf Zeit. Irgendwann kommt der Tag, an dem wir all das zurücklassen müssen. Mit dem Unfassbaren befassen muss sich jeder Mensch früher oder später. Entweder aufgrund seines eigenen Schicksals oder aber wegen Krankheit und Tod eines Nahestehenden; manchmal auch ‚nur‘ wegen einer Trennung, die zu Herzen geht. Auch das ist ein kleiner Tod, ein Weggehen für immer. Möglicherweise ist der Tod grundsätzlich so unfassbar, weil wir eigentlich in unserem tiefsten Seeleninnern wissen, dass es ihn gar nicht gibt. Gott existiert im zeitlosen Bereich. Auch wir gehen nach dem körperlichen Tod dorthin zurück, von der zeitlich begrenzten Seite des Werdens, auf die ewige Seite des Seins. Das Leben hier gleicht einem Traum, aus dem wir irgendwann erwachen werden.

Hat Jesus uns nicht selbst gesagt, dass Gott ein Gott der Lebenden und nicht der Toten sei?! Mat 22.32

Weiter meinte der Professor: „die verschiedenen Inkarnationen werden „nebensächlicher“, weil die Reinkarnationsgläubigen das Dasein und den Tod bagatellisieren.“

Jede Person, jedes Leben, jeder Tod ist einzigartig, bedeutungsvoll für die Seele, die darin involviert ist und daran wachsen soll. Sie soll sich doch wandeln, um vom unbewusst handelnden Triebmenschen wieder zum bewusst Gott bejahenden Abbild desselben zu werden. Der Sinn des Lebens ist, die Verbindung mit dem Ursprung zu suchen und dorthin zurückzukehren, wo sich die Gegensätze in Harmonie umwandeln.

Deshalb verstehe ich die Auffassung dieses Theologen überhaupt nicht: „Wenn mein Leben nur eines von vielen aneinandergereihten ist, stellt es sich bedeutungsloser dar, als in dem anderen Fall, dass jeder Mensch nur einmal auf dieser Erde lebt, wie es im Neuen Testament ausdrücklich der Hebräerbrief (9,27) sagt.“

Ist das wirklich die Aussage des Hebräerbriefes? Dort steht geschrieben: „Und wie den Menschen bevorsteht, einmal zu sterben, darnach aber das Gericht…“

Es ist kirchlich dogmatisch interpretiert, wenn man daraus schließt, dass es ein erneutes Erdendasein nicht geben kann. Wenn man die Betonung weglässt, steht dort doch lediglich, dass jeder Mensch irgendwann einmal sterben muss. Jede Persönlichkeit (Person) stirbt irgendwann, ist dann ohne irdisches Bewusstsein. Das bedeutet keinesfalls, dass jeder Mensch nur ein einziges Mal lebt. Ebenso ist es wichtig, auf die Aussage „darnach aber das Gericht“ zu schauen. Wann soll denn das Jüngste Gericht stattfinden? Zeitlich gesehen doch wohl immer direkt nach dem Tod. Wir werden also nach dem Tod gerichtet, nach unseren Taten, die wir zu Lebzeiten begangen haben. Bedeutet das, wir gehen einer gnadenlosen Strafe entgegen, von einem zornigen Gott, der nicht nur uns Menschen, sondern auch die Dualität erschaffen hat, damit wir daraus lernen und daran wachsen können? Er weiß doch, dass wir Menschen Gut und Böse nicht unterscheiden können, und manchmal tun wir Böses, obwohl wir genau wissen, dass es nicht gut ist. Gott wird uns gnädig die richtige Richtung weisen und uns an einen Ort bringen, an dem wir weiter lernen können. Dieser Ort wird den bisherigen Taten entsprechen, ist also das Resultat von Saat und Ernte. Um gerichtet werden zu können, müssen wir lebendig bleiben.

Den alten Körper legen wir im Tod ab, wie ein Kleid, aus dem wir herausgewachsen sind. Mit demselben Körper wiederauferstehen hieße doch „neuen Wein in alte Schläuche füllen“. Dabei steht geschrieben: „Sondern den Most soll man in neue Schläuche fassen, so werden sie beide erhalten.“ Luk 5.38

Kann das Gute, das eine Persönlichkeit im Leben vollbracht hat und sei es noch so gering, erhalten und gespeichert bleiben, wie alles, was ihn zu Lebzeiten ausmachte? Geist und Seele in einen neuen Körper fassen, so werden sie beide erhalten und können dort wachsen, bis Gott sie erlöst. Wir müssen ja noch ‚hochprozentiger‘ reifen, um zum geistlichen Menschen zu werden. Erst dann brauchen wir keinen Körper mehr, sind leibbefreit, und werden dem geistigen Zustand unserer Erschaffung gerecht. Dann sind wir tatsächlich „neue“ Menschen geworden, mit einem Auferstehungsleib, der dann ganz anders beschaffen sein wird, als der Körper, wie wir ihn jetzt kennen.

Geistige Reife kann nicht in einem einzigen Leben erlangt werden. Es ist ein Prozess! Das hat nichts mit Intelligenz und Verstand zu tun, denn auch ein böser Mensch kann durchaus intelligent und gebildet sein. Geistige Reife ist, wenn aus einem „Du sollst nicht“ ein „Ich will nicht“ wird. Erst dann hat der Mensch Gottes Gebote verinnerlicht. Denn jede Bejahung ist besser als eine Verneinung, unter deren Last man sich quält. Wenn Jesus sagt, wir sollen wieder wie die Kinder werden, dann müssen wir dem Kommenden nicht nur blindes Vertrauen schenken, sondern trotz Intelligenz und Verstand demütig sein. Beide sind stets auf der Suche nach Beweisen. Mit den Augen der Kinder können wir plötzlich wieder über die Wunder des Lebens staunen und Engel sehen. In den schwersten Stunden des Lebens kehren wir wie die Kinder gedanklich zu Gott zurück. Dann wird die Welt mit ihrer verlockenden Vielfalt plötzlich ganz unwichtig und alle irdische Weisheit fragwürdig und klein. Menschen neigen dazu die Wissenschaften zum Gott zu erheben und dienen ihr, weil sie sich dadurch Macht, Reichtum und irdisches Vergnügen erhoffen, doch sie töten damit auch die Demut gegenüber dem Unerklärlichen!

Die Kirche vertritt den Standpunkt, Zitat: „…dass die Einmaligkeit eines jedes Menschen der Einmaligkeit des Sohnes Gottes in seinem geschichtlichen Kommen entspräche.“

Ist es nicht vermessen und geradezu überheblich, diesen Vergleich anzustellen? Jesus Geburt war gewiss einmalig, weil er als einziger Mensch den christlichen Geist besaß. Er benutzte das Erdenleben in einem menschlichen Körper, um uns Menschenseelen den Weg nach Hause zu öffnen. Erst Jesus machte uns das erstmals möglich, denn er machte uns Menschen klar, was für unser Dasein hier wichtig ist. Das war seine Lebensaufgabe. Er hatte doch alle Weisheit und Liebe in sich! Wir Menschen dürfen nicht so vermessen sein und glauben, es ihm jetzt schon gleichtun zu können.

Zitat des Professors: „Eines freilich impliziert der Gedanke der Reinkarnation grundsätzlich: Der Tod wird zwar überlebt, aber meist nur, um wieder in ein weiteres, dem Tod ausgeliefertes Leben zurückzuführen. Das „Leben nach dem Tod“ ist insofern lediglich eine Zwischenstation und rückt als mögliche Ewigkeitshoffnung – falls eine solche überhaupt in den Blick kommt- in weiteste Fernen.“

Ist Lazarus nicht letztendlich doch gestorben, nachdem er von Jesus wiederauferweckt worden ist?!

Manche Theologen haben nicht verstanden, dass der Tod, so paradox es auch klingen mag, die Folge der Existenz im zeitlich linearen Bereich ist. Was hier tot ist, ist andererseits noch sehr lebendig.

Die „Ewigkeitshoffnung“ wird als gnädige Erlösung aus dem Rad der Erdenleben erfüllt. Durch seine Auferstehung wollte Jesus uns zeigen, dass es keinen Tod gibt, nur eine Wandlung. Er ist aber nicht in seinem alten Körper zurückgekehrt, sondern kam in neuer Gestalt, so dass ihn niemand erkannte. Nur an seiner geistigen Ausstrahlung, und an dem was er sagte, konnten ihn die Jünger erkennen. War es eine geistige Materialisation, die noch nicht abgeschlossen war, als Maria Magdalena ihn nach seiner Auferstehung berühren wollte und es nicht durfte? Eine Odverdichtung erfolgt mit Hilfe starker Kraftströme. Eine Berührung wäre lebensgefährlich gewesen. Im Alten Testament wird davon häufig berichtet. Jesus ging als Christus schließlich wieder in die geistige Sphäre seines Vaters zurück. In einer materialisierten Odgestalt erschien er nach seiner Auferstehung den Jüngern am Himmelfahrtstage. Sie sahen, wie sich der Odkörper vor ihren Augen in eine Wolke auflöste. Und als diese durch eine weitere Auflösung unsichtbar geworden war, war auch Christus ihren Blicken entschwunden.

„Wahrlich, wahrlich ich (Jesus) sage euch: So jemand mein Wort wird halten, der wird den Tod nicht sehen ewiglich“ . Joh 8.51

Ist die Menschheit etwa schon dazu in der Lage und willig, Gottes Wort zu halten? Um Israeliten (*Erleuchtete s. u.) zu werden, bedarf es wohl noch einiger Lebenserfahrung.

Der Theologie-Professor hofft auf die Auferstehung des Fleisches, d. h., er nimmt sich so wichtig, dass er als dieselbe Person auferstehen möchte.

Viele kirchlich geprägten Menschen hoffen auf ein Königreich Gottes auf Erden und auf Wiederauferstehung der Person, die sie zu Lebzeiten einmal waren. Welche Persönlichkeiten waren denn so wichtig? Da würden zu aller erst die Päpste den Finger heben, im Anschluss die Diktatoren, die Reichen, Wissenschaftler etc.
Zum Glück macht der Tod alle gleich!

Jesus sagte doch : „Mein Reich ist nicht von dieser Welt!“

Alle Kirchen stellen das Materielle über das Geistige, obwohl sie scheinheilig den Anschein geben, dass sie genau das Gegenteil denken und tun. Die menschliche Heimat ist geistig und nicht materiell. Ziel für jedes Geschöpf ist, in die geistige Ebene aufzusteigen, denn nur dort gibt es keinen Tod; im materiellen Bereich des Werdens MUSS alles enden, ist der Tod Erlösung und Mahnung für die Zurückbleibenden zugleich.

Man kann dieses materielle Bild auch anders betrachten: In uns fließt eine Ur-Energie, die nicht sterben kann. Diese Energie materialisiert sich in allem was ist, immer wieder aufs Neue. Diesem Kreislauf müssen wir uns fügen, solange bis Gott uns daraus erlöst. Es gibt nichts, das sterben könnte, auch wenn man das wollte. Es gibt nur ewiges Leben! Das höhere Selbst, der Geist, kann nicht sterben, weil es nie geboren wurde. Der Körper kann ebenso wenig sterben, weil er nie ein eigenes Leben gehabt hat und alleine, ohne das höhere Selbst, gar nicht lebensfähig ist. Körper leben nur, weil der Geist seine Energie durch die Körper manifestiert. Die Formen ändern sich, aber es gibt weder Anfang noch Ende.

*Friedrich Weinrebs Erklärung des Wortes “Israel”:

“Israel” ist ein Synonym für einen spirituell oder religiös “erleuchteten” Menschen, und diese “Erleuchtung” hat mit der persönlichen Einstellung eines Menschen zur Welt und zum Leben zu tun und nichts mit der Abstammung, Sprache, Kultur oder konfessioneller Angehörigkeit. “Israel” hat also mit dem Staat Israel, mit Judentum etc. nichts zu tun. Deshalb sind Israelis genauso wenig als “Israeliten” (Erleuchtete) zu betrachten, wie das christliche Abendland, als eine Ansammlung von Christen, was ja auch nichts anderes bedeutet, als im Christusbewusstsein Erleuchtete.

Erlöse uns von dem Bösen

Jean-Léon Gérôme (1824-1904) – Gebet auf dem Dach

Wenn ich bete: „Herr, erlöse uns von dem Bösen…“, klingt das anders als früher, denn „Das Böse“ hat plötzlich Namen.

Man fühlt sich mitverantwortlich für die Armen, Unterdrückten dieser Welt und möchte jede Hohlheit verdammen.

Oft kann ich die Dinge nicht fassen, die ich da lese und höre. Ich ertappe mich dabei, Gedanken zu haben, die mir sonst fremd sind. Wie z. B. bei der Ermordung von Osama bin Laden, 2011, durch die USA. Ich dachte: „So ein Glück, endlich einer weniger!“, doch einen Moment später kam der Gedanke: „Er war auch nur ein Mensch.“

Da hat man das Gebot „Du sollst nicht töten“ in „Du sollst nicht morden“ umgeschrieben. Es ändert nichts an der Tatsache: Man hat einem anderen Menschen das Leben genommen. War das gut oder schlecht? – das kann nur Gott von seiner Warte aus bewerten.

Die plötzliche Entschleierung meines Wesens erschreckte mich. Der Pfad der Versuchung ist schmal und das Innerste meiner Seele blieb ein „verschleiertes Bild zu Sais“. Hin und wieder wurde einer dieser Schleier gehoben. Das allzu Menschliche, das dort manchmal zum Vorschein kam, gefiel mir ganz und gar nicht.

Gerade in diesen Tagen der Wahl würde ich gerne jeden Schleier der Heuchelei und Selbstgerechtigkeit herunterzerren – doch es fällt mir schwer, dies mit Nachsicht zu tun.

Leider habe ich einsehen müssen, dass ich gegen Windmühlen kämpfe. Ich möchte mich nicht von den würgenden Konflikten des Molochs „Zeitgeist“ erdrücken lassen. Irgendwie muss man, und besonders dann, dem christlichen Glauben und den ethischen Grundsätzen gerecht werden.

Sehr wohl darf ich das ungerechte Tun gewissenloser Mitmenschen anprangern. Aber das Tun liegt nicht in der Tat, die sich als letzte Auswirkung darstellt. Es liegt bereits im Denken, jenseits des Werdenden und Gewordenen. Können wir die Welt verbessern, wenn wir Taten erzwingen oder Taten unterdrücken? Das setzt nur Gewalt gegen Gewalt, Irrtum gegen Irrtum. Frieden lässt sich nicht erkämpfen. Man wird dadurch niemals den Schauplatz des Kampfes verlassen.

Man muss die trüben Quellen der Gedanken mit reinem Wasser klären. Jede Näherung der Quellen ist ein Schritt zur neuen Erkenntnis und tieferem Verstehen. Die Ereignisse, die der Mensch jetzt nicht beherrschen kann, und gegen die er kämpft, werden sich wandeln und verändern, weil er selbst sich gewandelt hat.

Dies ist der Sinn der Worte des Heilands: „Trachtet zuerst nach dem Reich Gottes, so wird euch dieses alles zufallen.“

Licht und Schatten

Hans Holbein der Jüngere (1497/1498-1543) – Christus als das wahre Licht

„Wo viel Licht, da ist auch viel Schatten“.

Vor Jahren bekam ich von einer dämonisch besetzten Person das Buch „Ein Kurs in Wundern“ geschenkt. Das Negative dieses Menschen sah ich und einige andere erst am Ende zahlreicher Begegnungen, als sich diese Frau, die sich übrigens „Regina Maria“ nannte, anderer Seelen bemächtigt hatte, diese manipulierte und sich von ihnen reich beschenken ließ. Nach Beendigung dieser Bekanntschaft schickte ich ihr das Buch ungelesen zurück.

Es ist ein Buch, das manipuliert. Der „Kurs“ bläut dem Leser immer wieder ein, wie er zu sein hat und wie nicht. Ähnlich, wie bei Kryon, viele Worte um nichts, dennoch gefährlich, besonders für die Menschen, die danach leben, um auf eine geistige Ebene zu gelangen, die uns hier auf Erden nicht zugewiesen ist. Hier ist die „Lernstation“ der Menschen, „Licht und Liebe“ finden woanders statt, obwohl das Licht in Jedermann/frau leuchtet, sonst würden wir nicht leben. Zweck des Buches ist, den Menschen einen Weg zu eigenständigem spirituellen Wachstum zur Verfügung zu stellen, auf dem sie ihren eigenen Inneren Lehrer finden können. Wie soll ich das verstehen? Innerer Lehrer kann da doch nur mein geistiger Führer sein, der in Gott gründet. Demnach ist Selbsterkenntnis Gotteserkenntnis. Aber was ist, wenn ich eine ganz andere Stimme in mir ‚höre‘, wenn diese Wandlung noch gar nicht vollzogen ist? Dieser Prozess lässt sich nicht durch irgendwelche Bücher beschleunigen, nur durch das Leben selbst und die Erfahrungen, die man darin macht.

Ein „Kurs in Wundern“ gibt ein Prinzip vor, das hier auf Erden nicht praktiziert werden kann, ohne damit unterzugehen. GOTT ist stets mit uns in Verbindung, dazu braucht es keinen Kurs. Das ganze Leben ist eine Schulung. ER wird den Vorhang zu unseren Lektionen heben, wenn es an der Zeit ist. Wir oder eine Buchschreiberin haben nicht die globale Sicht über die Dinge. Der Text von „Ein Kurs in Wundern“ stellt Jesus als Autor und Quelle des Kurses dar und die Autorin, Helen Schucman, als Empfängerin seiner Botschaften. Die Ursprungsversion des Buches war gemeinfrei. Heute wird eine sogenannte „Second Edition“ publiziert, mit millionenfachem Erfolg, was natürlich viel Geld bringt.

Wir leben auf einer physischen Ebene, nicht auf einer geistigen und müssen deshalb geerdet bleiben und dürfen nicht „abheben“. Übertreibung wirkt hier stets negativ und ist so maßlos ‚drüber‘, dass manche Gut-Menschen diese Saiten zum Reißen bringen. Es geht hier im Leben nicht darum, über die Stränge zu schlagen, sondern in der Harmonie zu bleiben. Wir können hier auf Erden nur vorbildlich leben und als Beispiel dienen, wie man es richtig machen kann. Das Wissen darum muss jeder alleine lernen, aus dem Leben selbst, nicht aus Büchern. „Kurs in Wundern“ ist ein psychospirituelles Werk frei von religiösen Dogmen, obwohl es sich christlich ‚anfühlen‘ mag. Da wird dem Leser zum Beispiel eingeredet, dass er selbst das Licht der Welt sei. Sehr ähnlich dem New-Age-Gedanken „Ich bin auch Gott“.

Im Johannes Evangelium 8,12 lautet es: „Da redete Jesus abermals zu ihnen und sprach: Ich bin das Licht der Welt. Wer mir nachfolgt, der wird nicht wandeln in der Finsternis, sondern wird das Licht des Lebens haben.“

Man kann den Glauben an GOTT nicht wie eine Blume an andere weitergeben. Wir müssen ihn erleben, als Wunder, wie das Leben selbst. Schließlich sind wir hier inkarniert, um das zu lernen, sonst wären wir sicher nicht hier.

Lt. „Kurs in Wundern“ sind wir alle reiner Geist, reines Bewusstsein. Das stimmt nur teilweise: Wir waren reiner Geist, reines Bewusstsein und lernen hier auf Erden, es wieder zu werden.

Ephides sagt es in seinem Gedicht:

Dein Wandel sei Wandlung!
Wo andre nur Wolken erspähn,
sollst du ihren Silberrand sehn.
Und schleppen ihr Schicksal sie hin,
schau du ihrer Schicksale Sinn.
Und statt dich zu wundern wie sie,
beug du vor dem Wunder das Knie.
Wer sich umzuschaffen vermag,
steht mitten im Weltschöpfungstag.
Dein Wandel sei Wandlung!