
Sonne, du ewige,
wirfst letzten Glanz
in das Abenddämmern.
Bringst Stille und Frieden
in die Schattenmeere.
Glättest bei gedämpftem Licht
des Tages Sorgenfalten
und bettest ihn schweigend ein,
in deine graue Stunde.
Gedichte und Poesie von Gisela Seidel über Gott und die Welt
Sonne, du ewige,
wirfst letzten Glanz
in das Abenddämmern.
Bringst Stille und Frieden
in die Schattenmeere.
Glättest bei gedämpftem Licht
des Tages Sorgenfalten
und bettest ihn schweigend ein,
in deine graue Stunde.
Edler Schein,
silbriges Fließen.
Licht formt verhärteten Geist,
löst seine Gestalt,
elementar.
Stetig und kreisend
dreht sich der Lauf aller Dinge.
Niemals im Stillstand;
wechselt Formen und Farben.
Strudelt in haltlose Tiefen,
wird aufs Neue geboren,
veredelt zum Aufstieg.
Erlöste Glückseligkeit!
Streifst ab die Sonnen-Tageshülle,
behältst nur ihren Schein.
Dein Licht ist kalt, bizarr.
Beseelst mit kühlem Glanz
die dunkle Schattenstille.
Traumhüter,
Wandler der Gezeiten.
Kreist ruhelos,
vertraut,
bis dass die Welt vergeht.
Allabendlich
ist jeder Blick zu dir
wie ein Gebet.
Unendliche Kreation
aus Energie und Materie.
Vor Äonen von Jahren
geschaffen aus Od, Klang und Licht.
Wunder der Ordnung.
Vollkommene Reinheit.
Dehnung und Weite.
Werden und Vergehen.
Apokalyptisch dein Ende.
Licht über Chaos und Finsternis,
vergeistigst, verdichtest, gebierst.
Herr über Leben,
nimmst dem Tod den Stachel.
Sendest deine Bilder zum Himmel
wie ein Gebet;
tiefe Gottverbundenheit
färbt die Seele golden
und lässt ihre Schönheit nach außen strahlen.
Heilende Inspirationen,
himmlischer Malerei,
reflektieren ihre Liebe tausendfach in dir.
Gemaltes Vaterunser;
auf Lindenholz fixierte
meditative Pigmentierung.
Jeder Pinselstrich gemalt
mit dem Blattgold deines Herzens,
gegeben an den Geist der Liebe und des Lichts;
Balsam für deine in Klausur gelebten Leben,
schenkt deiner wunden Seele
den Frieden der Ewigkeit.
So, wie der Wind die Wolken treibt,
rastlos am Firmament,
ist nichts seit Anbeginn der Zeit,
das uns von Gott getrennt.
ER zeigt in allem ewiglich
sein gütiges Gesicht,
in der Natur entzündet ER
die Liebe uns im Licht.
Allgegenwärtig schützt ER uns
durch seine Engelschar,
wir sind in ihm und ER in uns
für ewig, immerdar.
Lichtimpulse
durch Ewigkeitsworte.
Endlose Energie,
Strom pulsierenden Lebens,
transformiert
vom
Schöpfungsgedanken
zum Universum.
Geist und Materie;
Pflanze und Tier,
Tier und Mensch.
Geheimer Bauplan Gottes.
Universelle Kraft.
Zeichen
endloser Liebe.
Es dämmert schon –
gleich wird der Tag erwachen!
Das Licht kämpft gegen die Dunkelheit.
Der Wind reißt Löcher in die Wolkendecke
und lässt das Blau des Himmels erahnen;
friedlich und still ruht die Welt,
zärtlich streichelt sie die Nacht,
umschließt sie sanft mit einer Aura kosmischer Liebe.
Erde und Himmel im göttlichen Licht;
kühl ist der Morgen.
Schwingungen des Geistes
schenken wärmende Gedanken,
damit unsere Seelen nicht frieren.
Erwacht ihr müden Taggedanken,
das Licht befreit euch von der Nacht;
ward ihr im tiefsten Traum gefangen,
fühlt ihr noch ganz benommen
den Morgen kommen,
mit aller Macht.
Sonne, du güldnes, großes Himmelsherz,
ich misse deine Strahlen.
Wann wirst du neuen, lichten Glanz
auf unsre Erde malen?
Ich friere ohne dein Gewand
aus goldnem, hellem Leuchten,
und weiter treibt das ganze Land
im Regen trüb, dem feuchten.
Streu deinen warmen Feuerschein
auf unsre dunkle Welt.
Hüll’ uns in goldne Wärme ein,
die unser Herz erhellt.
Komm doch, oh Wind, treib fort von hier,
der Wolken Regenfülle,
und bring zurück das Strahlen mir,
in reinster Sommerstille.