Ach, könnt‘ ich doch schlafend unter dem Rasen ruhen, von Sonne beschienen und Regen gestreichelt, von erdigen, feuchten Schollen umschmeichelt, könnte nichts Falsches ich tun!
Wollte dich immerzu küssen. Dich berühren müssen war wie ein Trieb, der niemals endend dir Liebe beschrieb, und mein Sehnen nach deinen Augen, die so tief sind wie Seen… du warst all‘ mein Glück, doch Gedanken vergehen.
Ach, könnt‘ ich doch schlafend im All-Eins vergessen, was ich an dir besessen und doch nichts – nur ersehnt! Die Jahre werden schleichen über den Rasen, den keine Blüte je ziert, und das Land über mir, das erfriert. Dann kann ich nichts Falsches mehr tun… so lass mich doch ruhen!
Das Leben ist wie eine Pflanze, wurzelnd im Ur-Grund, zum Himmel strebend, jedes mit einzigartiger Blüte, im steten Werden, Wachsen und Vergehen. Immer aufs Neue erdentief versunken, irgendwann, vom Licht bestrahlt, neu erwachend, und vom Schein der Sonne gestärkt, wachsend und blühend, mit frischen Trieben. So reiht sich im Lichte GOTTES, Leben an Leben, Menschenblüte an Menschenblüte. Gib dich seiner Flamme und du bist verklärt!
Carl Vilhelm Holsøe (1863-1935) Junge Frau auf dem Balkon
Das Große in dir lieb’ ich, das du stets verneintest, schautest dich an, vor einem blinden Spiegel. Schaff dir ein klares Bild, dann blick hinein, erkenne! Schau deiner Seele hellen Glanz, sie schimmert sanft und warm. Sie wärmte mich. Wie ich sie liebte!
Sie hüllt mich nicht mehr ein und deine Worte flohen schwer. Zurück blieb NICHTS, das Wort „warum“ und Traurigkeit. Es gibt kein Mit-dir und kein Ohne-dich!
Ich treibe fort, in bitter-blut’gen Tränen, gelöst von aller Träumerei; zum Sterben müd’, geh ich den Weg allein.
Wo tausend Menschen meine Andacht stören, ist kein Friede.
Du hast ihn fortgenommen, vor der Zeit und allem Sinn. Mein Herz verbrennt im wehmutsheißen Regen. Nichts stillt die Glut, dein Bild wird nie vergehen.
Sie waren jung und sehr verliebt, hatten nur Augen für sich, in ihnen erwachte ein lockender Trieb; ihr Treiben kam bald ans Licht.
Nicht ohne Folgen blieb ihr Tun, die Gesellschaft regte sich auf, die Anklagen Dritter wollten nicht ruhen, das Schicksal nahm seinen Lauf.
Der Liebe folgte alsdann das Bereuen, sie waren arm und naiv. Nie konnten sie sich ihren Leichtsinn verzeihen, weil ihr Leben nun ernsthafter lief.
Die Verwandtschaft drängte folglich zur Ehe, SIE zeigte stolz ihren Bauch. Es gab keine Jobs in ihrer Nähe, er ging noch zur Lehre, sie auch.
Sie feierten schließlich Hochzeit in Eile, erwarteten Hilfe vom Amt. Er lernte noch eine lange Weile, ihre Ausbildung ‚fuhr gegen die Wand‘.
Als Geselle wurde er stolzer Vater, dann folgte Kind Nummer Zwei. Von vorne begann das Kinder-Theater. Man(n) wünschte sich Ruhe herbei.
Sie war für Kinder und Haushalt da, er hielt es nicht so mit der Treue. Sie wurde im Alter wie unsichtbar, nebenher nahm er sich eine Neue.
Es trieb ihn zu seinen Zech-Kumpanen, dort betrank er sich über Gebühr. Handgreiflich und wirr kannte er kein Erbarmen, sie setzte ihn vor die Tür.
Gewalttätig blieb er, ist meistens betrunken, ist frustriert von Frau und von Kind. Ihr Leben bleibt so, in Schulden versunken, …wenn sie nicht gestorben sind.
Bald* bist Du gänzlich fort aus meinem Leben! Du gehst nicht ganz – ein kleiner Teil bleibt hier, den senke ich mit liebevollem Weben in die verborgne Kammer meines Herzens mir.
Nicht losgelöst sind alle Erdenstricke, noch hält mich die Erinnerung gebannt, doch bald pflegt Schwester Zeit mit leisem Schritte, mir mein gebrochnes Herz mit sanfter Hand.
Sie wird den Balsam des Vergessens auferlegen, der wie der Nachtwind sich in Seelen senkt. Sie wird die Wunden heilen, die noch quälen und tröstend Sehnsucht stillen, wenn der Tag beginnt.
Die Einsamkeit wird sich in Stille wandeln, mein Herz wird heilen, irgendwann und -wie. Nur manchmal senkt mir dein verklärtes Handeln „Verbundenheit“ in meine Phantasie.
In diesem Dunstbild sehe ich dich wieder, du hüllst mich ein, in weißes Traumgespinst. Dein Geist singt mir am Tage Trauerlieder, zeigt mir, dass Traumesbilder nicht das Leben sind.
Wie ein Dolchstoß traf mich dieses Wort, wie ein Pfeil durchdrang er Mark und Bein. Aus, vorbei! – Ein kurzer Schlussakkord, klang mir warnend tief ins Herz hinein.
Wo vor nicht allzu langer Zeit Nähe und Verbundenheit bestand, löst nun dieses messerscharfe Wort für ewig unser ‚untrennbares‘ Band.
Nichts blieb mir, nur Leere, Illusion. Abstand halten, wird zur Zukunftspflicht. Trifft mich doch dein harter Liebeslohn wie ein Faustschlag mitten ins Gesicht.
Deiner Liebe hab‘ ich blind vertraut, doch sie war ein langes Trauerspiel. Wo normal sie Zukunftsschlösser baut, hattest du nicht einen Stein, – kein Ziel.
Alles nahmst du mir, nichts bleibt zurück. Scherben kann man kleben, Herzen nie! Kreuzt sich dennoch unser Weg ein Stück, werd‘ ich Abstand halten…irgendwie.
Irdische und himmlische Liebe – FRANZ VON LENBACH (1836 ‐ 1904)
Vorbei die Zeit des Gegenüberstehens, verborgene Blicke des Vorübergehens, ein Ahnenlassen, wie das Herz empfindet, voll Scham erröten, völlig unbegründet, verlegen dann die Hand zum Gruße reichen, ungern von der geliebten Seite weichen.
Die Jugend ist vorbei, ist abgehandelt, kein Trieb, der meine Sinne wandelt. Mit alter Seele frei von Leidenschaft, aus tiefstem Herzen manches Mal gedacht: Befreiung heißt Verzicht und nicht Verbot, ist die Gewissheit vor dem Abendrot.
Liebt man nicht nur das Bild im Spiegel, sein selbst kreiertes Gütesiegel?! Kann Unbekanntes Seligkeiten bringen, das nicht gestaltet ist nach eignen Dingen? Die rosarote Blindheit der Gedanken eröffnet die im Alter auferlegten Schranken.
Doch gab ich meinen Kräften neuen Sinn, damit ich hier auf Erden nah dem Himmel bin.
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