Blasses Erinnern an verfälschte Farben. Vergangene Zeiten starben, mit ihnen die Spuren historischer Figuren; farblos, verblasst durch die Zeit, nur noch schwarz-weiß, dünn und zaghaft die Striche;
so leis’ ist müde sie geschlichen, hat alles mitgenommen und ganz verschwommen sind manche Biografien einem Schattenriss gewichen;
die einst so großen Weltfiguren, abgebildet mit zerflossenen Konturen, wässrig und durchscheinend, in trüber Transparenz, erscheinen wie ein falsches Gold, das niemals hat geglänzt.
Sehnsüchtig blicke ich ins Weite, geh still den Weg, der unser war. Nachdenklichkeit geht mir zur Seite, macht mir mein Sehnen offenbar.
Zeugt jeder Stein und Baum des Weges von deiner Gegenwart allhier, so wird mein Gang – ich überlegt es -, ein Weg, der tiefen Seufzer mir.
Nur Trauer fühl ich, übermächtig. In mir tobt Wehmut, Gram und Pein. Mein Gang ist schwer, mein Schritt bedächtig, denn heut geh‘ ich den Weg allein.
Der Wind, er haucht mir deinen Namen, „Mein Liebes“ schwebt mir sanft durchs Licht. Doch, ach, der Spott kennt kein Erbarmen, wenn er mit deiner Stimme spricht.
Treibt hohnvoll mir mit diesen Worten den Schmerz in meinen Seelengrund. Fühl ich an den vertrauten Orten, noch deinen Kuss auf meinem Mund.
Dort steht verwaist die Bank. Und wieder füllt sich mit Traurigkeit mein Herz und meine tränenschweren Lider, verschließen sich in wehem Schmerz.
Wo bist du, der mir so vertraut, der mich so sanft und zart umfing? Nichts blieb mir! Wie der Abend graut, so graut mir auch mein Lebenssinn.
Warst meines Daseins reichste Fülle, gabst Liebe mir als schönen Schein. Trag deren inhaltslose Hülle, in eine leere Zeit hinein.
Bildausschnitt „Das große Erwachen“ – Herbert Gustave Schmalz , bekannt als Herbert Carmichael nach 1918 (1856-1935)
Traurige Seele, wie bist du erwacht? Scheint doch der Tag noch so trübe. Gedanken haben zum Schlafen gebracht, was doch des Lebens längst müde.
Der Morgen ist kühl, der Kaffee schmeckt lau. Der Blick auf die Uhr bringt ein Schaudern. Draußen ist Kälte, so nebelgrau. Höre im Traum noch mein Plaudern.
Kein Mensch ist hier; bin immer allein. Im Albtraum sind viele Gestalten. Für das, was mir alltags fehlt, daheim, muss ich wohl dunkle Träume erhalten.
Wurde erschossen, mit zwei Kugeln gar; lag auf dem Bett…Hirngespinste. Ein Mann mit Pistole war noch da. Ich starrte ihn an, er grinste.
Dann lief ich auf unserer Straße umher, still, die Vergangenheit suchend. Da war nichts, nur Fremdheit und Verkehr. Ich wachte auf, leise fluchend.
Wie gerne wäre ich dort geblieben, mit Fetzen aus Taggedanken! Meine Zeit hier ist doch nur geliehen, meine Seele im längst Vergang’nen.
Die Katzen haben mir Püppchen gebracht, sie möchten Frühstück bekommen. Ich fülle die Schalen – es ist noch Nacht. Wandle still in den Tag, wie benommen.
Dämonen Heer des Todes – Maler unbekannt (unsigniert)
Ich hatte mich schon mal hier ausgelassen, über die Kleingeister aller Altersklassen, ganz gleich welcher Couleur und Herkunft scheinen sie allesamt teuflisch verdummt.
Sie schreien den Einfältigen hinterher; Verstand scheint fort… da ist keiner mehr. Wo man bisher Intelligenz vermutete, schoss Vakuum ins Hirn und flutete die letzte menschliche Regung hinaus. Jetzt schreien sie laut ihren Blödsinn heraus. Infizieren die von Dämonen verzerrte Wahrheit und geben den Massen verkehrte.
Sie wissen nicht, wie es ist, an Schläuchen zu liegen, dass Vorsorge hilft, gegen den Virus zu siegen. Die Leugner, die Lügner und irre Geführten, die Krankheitsgefahren ignorieren,
die Dummen, die sich wichtigmachen, über das Maske tragen anderer lachen. Die ihren Kleingeist dazu benutzen, um medizinischen Ratschlag zu stutzen. Die selbst mit Kindern auf Demos gehen und helfen, den Karren der AfD zu ziehen.
Besessen sein von fremden Gedanken, bringt jede Demokratie ins Schwanken. Corona leugnen ist der Beginn, treibt unsere Wirtschaft in den Ruin.
Wissen die eigentlich was sie da hetzen, bewusst and‘re dem frühen Tod aussetzen?! Die Wirtschaft fahren sie an die Wand, durch Urlaubsreisen in fernes Land. Haben den Virus im Reisegepäck. Ist alles nur Spaß, die Gesellschaft ein Dreck!
Und sie wissen nicht was sie tun…oder doch?! Der Schlund zur Hölle ist ein Erdenloch!
Unnahbarer, wie du dich sträubst und windest, und dennoch wieder findest deiner Seele Sehnen, im flüchtigen Moment, sekundenlang, in unerkannten Blicksekunden, hast du dein scheues Ich verbunden mit längst vergess’nen Tönen.
Du hörst die Harmonie und schreckst vor diesem Klang, der in dein Ohr dringt und dir ‚Nähe’ haucht, du willst nicht, dass sich die Distanz verbraucht, und deine Seele taucht, so ängstlich, zukunftsbang.
Ich schau zum Himmel… wie das Wolkenband entschwebt, so, wie die Zeit entgleitet, und die Gedanken suchen ihren Weg zu dir, fern bist du mir, so, wie die Schäfchen dort am Firmament.
Ich trage dich in meinem müden Herzen, wie ein Beben, das mich erweckt und fühlend macht, im Schmerz. Der Tag vergeht, so, wie das Wolkenband entschwebte, doch du bliebst fern mir.
Oh, so dunkel wird die Nacht! Die langen Stunden waren voller Schweigen, gefüllt mit Sehnsucht bin ich, wie ein Schwamm, mit Bitterkeit. Ich resigniere an der Welt, am Leben, wo ich die Liebe suchte, fand ich Leid.
Die Zeit der großen Freude ist noch fern, alsdann sucht man sie in den kleinen Dingen. Bis eine neue Liebe aufgeht wie ein heller Stern, werden Alltäglichkeiten uns zum Lächeln bringen.
So müde macht das täglich’ Einerlei, weil es oft monoton den Tag durchläuft, wie eine Spieluhr, die man aufzieht und dabei das Leben unerschöpflich Vielfalt um uns häuft.
Fließt drin der Alltag müßig und draußen grauer Regen, verkriechen Mensch und Tier sich in den Räumen, kann nichts den müden Geist ins Freie heben, wird man in Wüstenzeiten von Oasen träumen.
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