Nur unsre Seele weiß, dass wir zusammen waren, in den von Gott erschaffnen Jahren, als uns in fernem Land die tiefe Liebe band, und wir uns sehnten nach der Einheit des Anderen.
So manches Leben, das wir durchwanderten. Hier warst du fern, doch tief im Herzen blieben wir verbunden, und funkelt in der Einsamkeit des Alls ein Stern, so seh‘ ich dich in flücht’gen Traumsekunden.
Wenn du nicht wärst, der mir mit Geisteskräften spendet, bis dass des Aufstiegs Mühe endet. Oh, Seliger in andrer Dimension, so ist dein Leuchten Gott zum Lohn, damit ich dich am Ende wiederfinde, und ich mit dir die Ewigkeit ergründe.
Urew’ge Liebe, Anfang und Vollendung, Ursprung und Ziel! An jeder Wegeswendung rückschauend halt ich Rast, um mich zu laben, und auf den Spuren, die mein Fuß gegraben, geht das Erinnern meinen Weg zurück…
Und aus den Stapfen, die entgegenkommen, steigt Bild um Bild. – Du hat sie mir genommen, weil sich mein Herz, das allzu leicht verschenkte, ans Bild verlor. Doch immer wieder drängte mein hoffend Herz zu nie erfülltem Glück. –
Wie ein Verbannter zog ich einst die Straßen, als ein Verkannter litt ich ohne Maßen. Nur Halbheit war mir, wo ich Ew’ges meinte, bis sich mir Bild um Bild in Dir vereinte. Von Deinem Glanz ist jedes nur ein Stück!
Urew’ge Liebe, Vater aller Wesen, Dein Siegel steht auf jeder Stirn zu lesen, Dein Glanz strahlt mir aus allen Augen wider, Dein Segen strömt als Licht zur Erde nieder.
Eh ich Dich suchte, bist Du mir begegnet, eh ich mich sehnte, hast Du mich gesegnet!
Du bleibst die größte Liebe meines Lebens, verblasst ist nur der öde, äußre Schein; er trug den Glanz des Wollens, nicht des Gebens; die falschen Hoffnungsschimmer trübten ein.
Du warst die Andacht, ich der Wahrheitsfinder, der sich im Nebel stets im Kreise dreht. Um dich der Hauch der Reinheit; Seelenbinder warst du, den ich mir einst von Gott erfleht.
Die Trauer ist der dunkle Dieb des Lichtes, sie nahm mein Innen – ich versink in ihr. Tief auf dem Todesgrund in mir gebricht es. Was wärmend dich und mich einst band, gefriert.
Ich schüttle ab die schweren Kälteschauer, doch greift die kalte Hand erneut nach mir. Sie reißt mich mit, ich treib in hoffnungsloser, grauer Vergessenheit. Nichts führt zurück zu dir.
Wie soll ich deine Augen je vergessen? Wenn ich hineinsah, fühlte ich das Glück! Die Sehnsucht hat mein krankes Herz zerfressen. Kein weher Wunschgedanke bringt dich je zurück.
Auch, wenn ich des Vermissens stille Qualen noch immer leide…mehr, mit jedem Tag, muss ich auf schwarzer Leinwand fremde Bilder malen, weil ich das Bild von dir nie wieder denken mag.
Wenn ich es denke, bricht mir dein „nicht Wollen“ mein Herz in stiller Seelenqual. Du fehlst! Das neue Jahr begann mit Donnergrollen. Wird es mir Tage bringen, die du nicht beseelst?!
Mein Alles warst du – ich war nur die Schwere, die Last, die auf dir lag und die dich bitter machte. Du wolltest Ruhe, tauschtest Liebe ein, in Leere. Wortlos gingst du! Ob es dir Frieden brachte?
Ich gab die Hoffnung auf – sie starb und doch… sitz’ manchmal ich am Fenster, schau hinaus. Gleich kommt er um die Ecke, denk‘ ich noch, dann seh‘ ich dich im Geiste: meine Maus.
Kurz streichle in Gedanken ich dein Haar, fühl dein Gesicht für einen Augenblick. Doch schon beim nächsten Wimpernschlag ist klar: Es war nur Illusion…und doch mein ganzes Glück.
Ich schau zum Himmel… wie das Wolkenband entschwebt, so, wie die Zeit entgleitet, und die Gedanken suchen ihren Weg zu dir, fern bist du mir, so, wie die Schäfchen dort am Firmament.
Ich trage dich in meinem müden Herzen, wie ein Beben, das mich erweckt und fühlend macht, im Schmerz. Der Tag vergeht, so, wie das Wolkenband entschwebte, doch du bliebst fern mir.
Oh, so dunkel wird die Nacht! Die langen Stunden waren voller Schweigen, gefüllt mit Sehnsucht bin ich, wie ein Schwamm, mit Bitterkeit. Ich resigniere an der Welt, am Leben, wo ich die Liebe suchte, fand ich Leid.
Die Zeit der großen Freude ist noch fern, alsdann sucht man sie in den kleinen Dingen. Bis eine neue Liebe aufgeht wie ein heller Stern, werden Alltäglichkeiten uns zum Lächeln bringen.
Wenn die Liebe dir winkt, folge ihr, sind ihre Wege auch schwer und steil. Und wenn ihre Flügel dich umhüllen, gib dich ihr hin, auch wenn das unterm Gefieder versteckte Schwert dich verwunden kann. Und wenn sie zu dir spricht, glaube an sie, auch wenn ihre Stimme deine Träume zerschmettern kann wie der Nordwind den Garten verwüstet. Denn so, wie die Liebe dich krönt, kreuzigt sie dich. So wie sie dich wachsen lässt, beschneidet sie dich. So wie sie emporsteigt zu deinen Höhen und die zartesten Zweige liebkost, die in der Sonne zittern, steigt sie hinab zu deinen Wurzeln und erschüttert sie in Ihrer Erdgebundenheit. Wie Korngarben sammelt sie dich um sich. Sie drischt dich, um dich nackt zu machen. Sie siebt dich, um dich von deiner Spreu zu befreien. Sie mahlt dich, bis du weiß bist. Sie knetet dich, bis du geschmeidig bist; Und dann weiht sie dich ihrem heiligem Feuer, damit du heiliges Brot wirst für Gottes heiliges Mahl. All dies wird die Liebe mit dir machen, damit du die Geheimnisse deines Herzens kennen lernst und in diesem Wissen ein Teil vom Herzen des Lebens wirst…
Khalil Gibran (* 6. Januar 1883 als Gibrān Khalīl Gibrān bin Mikhā’īl bin Sa’ad arabisch جبران خليل جبران, DMG Ǧibrān Ḫalīl Ǧibrān in Bischarri, Osmanisches Reich, heute Libanon; † 10. April 1931 in New York
Versteckst dein magisches Auge. Versuchst zu beherrschen, verführen.
Dein Auftrag Zerstörung, Dein Urgrund Verzweiflung.
Ich sah dich im Spiegel, ließ dich ins Bewusstsein.
Begeisterst die Menschen.
Gut oder Böse? Sekunde der Wahl.
Durch Liebe erlösen, positiv wandeln in Christus Namen,
zum inneren Frieden.
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