In seinem Garten wandelt er allein; in alle Bäume gräbt er immer wieder gedankenschwer den einz’gen Namen ein, und in dem Namen klagen seine Lieder.
Sanft blaut der Himmel, milde Rosen webt die Sommerzeit durch mächt’ge Blättermassen. Er schaut sie nicht; die Zeit, in der er lebt, ist alt, verblüht, von allen längst verlassen.
Dein Blick war mir das hellste Licht auf dieser Welt, du nahmst es fort, ich trieb allein im dunklen Raum, und meine Liebe zu dir, die mich unlösbar in Fessel stellte, war stark, wollt‘ Früchte tragen wie ein Baum.
Doch du beschneidest ihn, lässt ihn nicht blühen. Er fragt das Jahr: „Wann wird es Frühling sein?“ Die trüben Himmel sind stets über ihm, es bleibt die Kälte, und er steht allein.
Auch, als ich meine Hände nach dir streckte, so wie der Baum zum Himmel sein Geäst, so bleibst du fern, bist unerreichbar fort, bist wie ein Schatten, der kein Leuchten lässt.
Nicht lange hielt das Liebesband uns sanft umschlungen, unlösbar schien es – trennend war die Zeit.
Ich lebte zwischen Sehnsuchtsleid im Taumel, hoffend, wartend, und täglich sind es die Erinnerungen an jene Stunden, als wir weltvergessen, voller Liebe, einander in die Herzen lauschten und Liebe dort, so wie ein sanftes, frisches Windesrauschen, ein Frühlingsweben in die Seelen schrieb: Ich hab dich lieb!
Ich erinnere mich: Als ich 13 Jahre alt war, gab es in der Tageszeitung meiner Eltern samstags eine Rubrik, die nannte sich „Pfiffikus“. Ob es sie heute noch gibt, weiß ich nicht. Damals konnte man eine Schriftanalyse anfertigen lassen, durch die festgestellt wurde, welcher Beruf in Frage käme. Die Antwort auf meine Anfrage lautete: Bauer.
Mit dieser Aussage konnte ich mich identifizieren. Nichts war mir lieber, als die Erinnerungen an die Kindheitstage in der Rhön. Dorthin fuhr ich relativ häufig, erst mit meiner Mutter, später dann mit beiden Elternteilen.
Das Bauerndorf heißt „Habel“. Es war klein, hatte nur wenige Einwohner. Habel wurde damals Grenzort und lag nur 2 km von der Grenze entfernt. Meine Mutter musste aus dem Arbeitsdienst dorthin flüchten, als vor Kriegsende ‚der Feind‘ immer näher kam. In Habel wurde meine Mutter aufgenommen und bei einem Bauern untergebracht.
Als ich klein war, lebten dort Kinder im gleichen Alter. Ich durfte später bei dieser Familie wohnen. Mit den Mädchen bin ich an die Zonengrenze gegangen und verstand damals das warnende Stoppschild nicht. Es war uns verboten, dorthin zu gehen.
Am liebsten verbrachte ich den Tag in den Ställen. Jeder Bauer hatte Schweine, Kühe und Hühner. Es machte mir nichts aus, früh aufzustehen, um die Kühe auf die Weide zu treiben. Das war um fünf Uhr. Auch heute bin ich Frühaufsteher. Danach halfen wir auf dem Feld oder in der Küche. Einmal im Monat wurde im Dorf-Backhaus Brot gebacken, das herrlich schmeckte: große runde Laibe mit Sauerteig und Gewürzen. Darauf leckere Marmelade aus Himbeeren. Das ist ein Geschmack aus der Kindheit, den ich in meinen Gedanken eingefangen habe. Hier in NRW gibt es solch ein Brot nicht. Aber hin und wieder bestelle ich es mir online.
In den letzten Tagen fand ich im Internet einen Persönlichkeitstest, der angeblich anzeigte, welchem Beruf man in einem längst vergangenen Leben nachgegangen sein soll. Wieder war das Resultat: Bauer im 30jährigen Krieg.
Schon seltsam, wie mich das verfolgt. Vielleicht im nächsten Leben?
Ach, wie weh wird mir ums Herz, lausche still den dunklen Tönen; Seele fühlt den tot geglaubten Schmerz, kann sich noch nicht ganz versöhnen.
Längst vergangen und vorbei sind die beweinten Zeiten, dass manche Hoffnung brach entzwei, wird bang betrübt mich leiten.
Die Menschen, die ich einst geliebt, sind fern und fremd geworden. Das Glück schlich fort, so wie ein Dieb, und blieb fortan verloren.
So oft geharret und gehofft, vergeblich war mein Warten, zierte statt Rosen nur zu oft, Verdruss den Lebensgarten.
Was dort an Blüten voller Pracht, mit Liebe einst gesäet, hat mir das Schicksal über Nacht, wohl gänzlich fort gemähet.
Mit leeren Händen steh ich nun, mein Herz der Wunden viele. Oh, lieber Gott tausch‘ durch dein Tun, Unglück in Glücksgefühle.
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