Einmalig ist der Zauber einer Blüte, so einzigartig wie das Leben selbst. Was Menschenhand erschuf, entbehrt der Güte, weil es des Lebens Kern nicht inne hält.
So kann der Mensch nur tote Dinge schaffen, die zwar nett anzusehen, aber leblos sind; baut mir ein Ei mit allen Inhaltsstoffen, nie schlüpft daraus ein neues Vogelkind.
Wie viele Leben hat der Mensch zerstöret, hat an Natur und Tieren sich vergangen? Nehmt ihr der Schöpfung, was ihr angehöret, habt ihr ein frevelhaftes Werk begangen!
Löscht ihr das Eine aus, stirbt auch das Andere, wenn ihr der Schöpfung Einheit brecht, wird bald das Sterben durch die Arten wandern und die Natur, sie fordert dann ihr Recht.
Wo Nahrung ist, wird brach das Land einst liegen, die Felder leer, vergiftet und verseucht, und wollt ihr über die Naturgesetze siegen, so seh’ ich eure Augen in der Zukunft feucht.
Was ihr zerstöret, das kehrt niemals wieder! Verfolgt von Frankensteins Geschöpfen, liegt ängstlich euer Größenwahn darnieder, und Ehrfurcht keimt zu spät in euren Köpfen.
Niemand sollte das Gedicht als eine Mahnung VON MIR sehen, sondern von viel höherer Stelle. Ich selbst bin nicht fehlerfrei und arbeite noch daran.
Bald* bist Du gänzlich fort aus meinem Leben! Du gehst nicht ganz – ein kleiner Teil bleibt hier, den senke ich mit liebevollem Weben in die verborgne Kammer meines Herzens mir.
Nicht losgelöst sind alle Erdenstricke, noch hält mich die Erinnerung gebannt, doch bald pflegt Schwester Zeit mit leisem Schritte, mir mein gebrochnes Herz mit sanfter Hand.
Sie wird den Balsam des Vergessens auferlegen, der wie der Nachtwind sich in Seelen senkt. Sie wird die Wunden heilen, die noch quälen und tröstend Sehnsucht stillen, wenn der Tag beginnt.
Die Einsamkeit wird sich in Stille wandeln, mein Herz wird heilen, irgendwann und -wie. Nur manchmal senkt mir dein verklärtes Handeln „Verbundenheit“ in meine Phantasie.
In diesem Dunstbild sehe ich dich wieder, du hüllst mich ein, in weißes Traumgespinst. Dein Geist singt mir am Tage Trauerlieder, zeigt mir, dass Traumesbilder nicht das Leben sind.
Es tönt in uns, wie ein vergessenes Lied, die Stimme Gottes klingt vertraut und unser Herz erblüht. Es ist, als schreiten wir durchs milde Abendlicht, vorbei an fremden Gärten, fremden Türen, und plötzlich lauschen wir gespannt und spüren die Stimme eines Engels, her geweht, aus fernen Himmeln, wie der Mutter Singen, so süß und weich wie einst. Wir stehen still und lauschen. Will sie uns bringen Erinnerung aus unsrem Kinderreich? Ist es ein wohl vertrauter Klang aus Vaters Haus? Das Lied der Freude löscht die Fremdheit aus, und wie durch Zauberhand blüh’n Heimatblumen uns in fremden Gärten, und fremde Sterne leuchten traulich, Licht an Licht, wenn Deine Stimme, Gott, aus einem Menschen spricht.
Einsam bist du sehr alleine. Aus der Wanduhr tropft die Zeit. Stehst am Fenster. Starrst auf Steine. Träumst von Liebe. Glaubst an keine. Kennst das Leben. Weißt Bescheid. Einsam bist du sehr alleine – und am schlimmsten ist die Einsamkeit zu zweit.
Wünsche gehen auf die Freite. Glück ist ein verhexter Ort. Kommt dir nahe. Weicht zur Seite. Sucht vor Suchenden das Weite.
Ist nie hier. Ist immer dort. Stehst am Fenster. Starrst auf Steine. Sehnsucht krallt sich in dein Kleid. Einsam bist du sehr alleine – und am schlimmsten ist die Einsamkeit zu zweit.
Schenkst dich hin. Mit Haut und Haaren. Magst nicht bleiben, wer du bist. Liebe treibt die Welt zu Paaren. Wirst getrieben. Musst erfahren, dass es nicht die Liebe ist … Bist sogar im Kuss alleine. Aus der Wanduhr tropft die Zeit. Gehst ans Fenster. Starrst auf Steine. Brauchtest Liebe. Findest keine. Träumst vom Glück. Und lebst im Leid. Einsam bist du sehr alleine – und am schlimmsten ist die Einsamkeit zu zweit (1947)
Wenn ich vergeh‘, vergeht die Welt in mir. All das Erlebte wird zum Augenblick, von der Erinnerung bleibt eine Tür, schau ich hindurch, führt mich kein Weg zurück, nur auf Vergangenes ein kurzes Sehen, all das war Ich, vor langem das Geschehen, rahmenlos groß das Bild darin, von Zeit befreit, wenn ich gestorben bin.
Land der dunklen Wälder und kristallnen Seen; über weite Felder lichte Wunder gehn.
Starke Bauern schreiten hinter Pferd und Pflug; über Ackerbreiten streicht der Vogelzug.
Tag hat angefangen über Haff und Moor; Licht ist aufgegangen, steigt im Ost empor.
Und die Meere rauschen den Choral der Zeit; Elche steh`n und Lauschen in die Ewigkeit.
Heimat wohlgeborgen zwischen Strand und Strom, blühe heut‘ und morgen unterm Friedensdom.
Herbert Brust (1900-1968)
Helene Berta Nicolay, geb. Buskies (1895-1988)
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