Unter den Wolken möchte ich gleiten, so wie ein Adler, mit offenen Schwingen. Möchte das Strahlen der Sonne durchschweifen, als Luftherr die hohen Nebel durchdringen.
Möchte die Freiheit der Himmel erleben, treiben, vorüber an Felsen und Wänden. Will mich von unten nach oben erheben, spähend, auf breiten, windigen Händen.
Schwebend und hoheitsvoll grüßt’ ich den Tag, hätte Freyja und Pan als Gefährten, würde dankbar mit jedem Flügelschlag, überfliegen Wiesen und Gärten.
Wenn die Sonne kraftlos in das Meer versinkt und mit letztem Glanze Abendstimmung bringt, deckt die Welt sich zu, mit Sehnsuchtsschleiern, und der junge Abend ringt in stillen Feiern mit des Tages letztem Atemzug; abgestreifte Hektik dieser Zeit – tiefe Ruhe, Frieden, Einsamkeit. Nur noch Schweigen ringsumher, und die Schatten huschen durch das Meer letzter Taggedanken.
Der wortgewandten Redner gibt es viele, doch sind’s oft leere Blasen, die aus ihren Mündern strömen, und die zerplatzen dort mit lauten Tönen.
Doch gibt es jene Worte, die die Welt verändern, weil sie selbst in den fernsten Ländern und in den taubsten Ohren wie ein Ave Maria klingen, denn sie zerplatzen nicht, sie singen.
Das Ego ist der Herrscher deiner Seele, der Glaube an das Ich, dein Selbstvertrauen, Bewusstsein, deines Lebens Öllaterne, Erleuchtung zündend am Erkenntnisbaum.
Aus hoher, hehrer Sphäre der Gedanken, füllst du die Früchte deiner Wahl ins Füllhorn ein, dort wächst beseelter Same an den Ranken und lässt das Fühlen dir erquickend sein.
Du bildest deinen eignen Garten Eden, hervorgebrachte Pracht und Harmonie, dort, so von Gott erfüllt, auf allen Wegen, beherrscht die Demut dich und Fantasie.
Am zwölften Juli des Jahres 2003 lief folgender Funkspruch rund um die Erde: dass ein Bombengeschwader der Luftpolizei die gesamte Menschheit ausrotten werde.
Die Weltregierung, so wurde erklärt, stelle fest, dass der Plan, endgültig Frieden zu stiften, sich gar nicht anders verwirklichen lässt, als alle Beteiligten zu vergiften.
Zu fliehen, wurde erklärt, habe keinen Zweck, Nicht eine Seele dürfe am Leben bleiben. Das neue Giftgas krieche in jedes Versteck, man habe nicht einmal nötig, sich selbst zu entleiben.
Am 13. Juli flogen von Boston eintausend mit Gas und Bazillen beladene Flugzeuge fort und vollbrachten, rund um den Globus sausend, den von der Weltregierung befohlenen Mord.
Die Menschen krochen winselnd unter die Betten. Sie stürzten in ihre Keller und in den Wald. Das Gift hing gelb wie Wolken über den Städten. Millionen Leichen lagen auf dem Asphalt.
Jeder dachte, er könne dem Tod entgehen, keiner entging dem Tod und die Welt wurde leer. Das Gift war überall, es schlich wie auf Zehen. Es lief die Wüsten entlang, und es schwamm übers Meer.
Die Menschen lagen gebündelt wie faulende Garben. Andere hingen wie Puppen zum Fenster heraus. Die Tiere im Zoo schrien schrecklich, bevor sie starben. Und langsam löschten die großen Hochöfen aus.
Dampfer schwankten im Meer, beladen mit Toten. Und weder Weinen noch Lachen war mehr auf der Welt. Die Flugzeuge irrten mit tausend toten Piloten, unter dem Himmel und sanken brennend ins Feld.
Jetzt hatte die Menschheit endlich erreicht, was sie wollte. Zwar war die Methode nicht ausgesprochen human. Die Erde war aber endlich still und zufrieden und rollte völlig beruhigt ihre bekannte elliptische Bahn.
Den nahen Sommer freudevoll erwarten, wo jede Seele ist des Denkens Garten, man zwingt es nicht, es muss von selbst erblüh‘n, ein stetes Werden, Kommen und Vergeh’n.
Gedankenfreiheit grenzenlos! Du darfst die Blumen deiner Seele pflanzen, setz‘ sie nach göttlichen Gesetzen, erdentief, und pflück‘, dem Guten dienend, sie im Ganzen.
Ein alter Baum, der sich gen Himmel streckt, zu dessen Krone Zweig an Zweig sich binde, der unter dunkel, harter Borkenrinde die Ringe seiner Jahre wohl versteckt.
In hundert Jahren wird er noch hier stehen, wenn sich die Zeit schon lang gedreht und neuer Geist durch Land und Köpfe weht, hat er so manchen Sturm gesehen.
Sein Laub singt uns im Wind die alte Weisen, von Liebesglück und Leid, das er geschaut, und nur ein winzig Herz, geritzt in seine Haut, wird mit ihm in die ferne Zukunft reisen.
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