Tiefen des Himmels sucht mein Blick, seh‘ Stern an Stern, die Bilder alter Zeit; er gibt dem Staunen frei ein kleines Stück, bleibt bloßen Augen unerkennbar weit. In fernen Räumen wird das Gold der Nacht mit Sonnenstaub und Glanz des Lichts bestückt; ihr Dasein liegt in keines Menschen Macht, gestirnter Himmel, der sich selber schmückt. So groß bist du – ein magisch stiller Ort, treibst ruhig im Wellenspiel der Zeit dahin. Geheimnisvoll gesproch‘nes Schöpfungswort, du bist des Lebens Ende und Beginn.
Schlagwort: Gott
Abend wird es wieder
Text: Heinrich Hoffmann von Fallersleben
Interpret: Rudolf Schock
Chorgemeinschaft Siegburg 1862
Studio-Orchester Köln
Dirigent: Fried Walter

Abend wird es wieder über Wald und Feld, säuselt Frieden nieder, und es ruht die Welt. Nur der Bach ergießet sich am Felsen dort, und er braust und fließet immer, immer fort. Und kein Abend bringet Frieden ihm und Ruh', keine Glocke klinget ihm ein Rastlied zu. So in deinem Streben bist, mein Herz, auch du: Gott nur kann dir geben wahre Abendruh'.
Das Gebet – Ursache und Wirkung

Gott zu bitten im Gedränge hoffender Versammlungsmenge, nicht in Kirchen, andren Stätten, wo sich Mensch an Menschen ketten. Unnütz wird die große Zahl Worte plappern ohne Wahl. Einst erdacht und komponiert in Gemeinden eingeführt, sollen Anmut sie verströmen, Worte soll’n mit Gott versöhnen, demütig um Hilfe bitten, wenn des Volkes Macht entglitten. Was ursächlich Menschen tun, dessen Wirkung gibt kein Ruhen; Menschen Macht ist wirkungslos, Kausalität dagegen groß. Nach Handlung ist man oft der Dumme, es folgt als Resultat die Summe. Naturgesetze hier auf Erden, sind festgeschrieben und erklären, kein Mensch entzieht sich deren Macht, sind von der Schöpfung selbst erdacht. Kein Wort kann lindern im Gebet, die Wirkung, die im Raume steht.
Klang der Glocken

Es beginnt der Tag im Klang der Glocken, der so golden-tönig schwebt durchs Land. Altvertraut will er im Ton frohlocken, von den großen Kirchen zieht sein Band. Seht die Türme, wie sie aufwärts weisen, Kreuz oder Hahn, sie pochen auf ihr Sein, als ein Gipfel, um den Wolken kreisen, zog der Papst als Macht auf Erden ein. Kirchenschiffe, kalte, schwere Steine, Licht geziert durch heil’ge Fensterkunst, sakral das Innere, das absolut Geheime ist das Brimborium des Klerus, dessen Tun. Das Schwere wird ins Grab versinken, es ist zu schwach und sinkt wie Stein hinab. Die Leichtigkeit ist stark, wird nicht ertrinken, weil Gott ihr Flügel über Wellen gab.
Seelenbaum

Einsam steht er, wie ein ‚Baum der Seelen‘ leuchten seine weiten Zweige. Drehen sich zur Erde, fortgesetzt und tanzen, schimmernd ist ihr sanftes Strahlen. Heilig ist sein Ort wo Ewigkeiten überdauern, und die Seelen der vergangenen Zeiten wiegen sich im Schutze seiner Krone; hoch gewachsen stößt er an den Himmel, sammelt Kräfte, niemals endend. Erkenntnis-Lichter zünden an ihr Leuchten, immer wieder die Verwandelten empfangend, die körperlos und schwerelos geworden. Lass von der Liebe dich krönen, schau auf die Zeichen der Sterne und ihre Gesetze. In der Welt diene IHM; nimm dein Leben und lerne schwerelos sein schon auf Erden, um verwandelt in Himmeln zu tanzen.

Schöpfung

Aus Wasser und Geist geborene Form. Vom Gedanken zum Wort; vom Ur-Klang bewegte Schwingung des Seins. Aus dem Nichts geborene Vielfalt. Od von Erde und Wasser. Erschaffenes Leben, beseeltes Wunder. Frucht vom Baum der Erkenntnis. Bewusstes Dasein und Wahl. Mensch sein heißt folgen der göttlichen Ordnung. Vom geistigen Tod zum Leben; aus der Bewusstlosigkeit zur Erleuchtung. Erhöht zur Auferstehung durch göttliche Gnade und Plan.
Gottes Tempel
Ihr nehmt zum Bau des Tempels kalte Steine,
aus Splittern fügt Gedankenmosaik der eine,
Gigantenblöcke türmt der andre auf.
Doch Gottes Tempel ist das warme Leben,
sein Atem der Geschöpfe Jauchzen und Erbeben,
sein Wirken der lebendige Verlauf!
Er ist das Feuer in Myriaden Flammen,
die lodern müssen, weil sie seinem Licht entstammen,
bis sie der Sehnsucht goldne Glut verzehrt. – –
Wer Stein zu Stein fügt, wird IHN nie ergründen.
Die GOTT-Erkenntnis kommt als Blitz –
Und kommt zu zünden!
Gib dich der Flamme! und die bist verklärt.

Ich wünsche allen ein schönes Wochenende. Vielen Dank für Eure Besuche und Kommentare. 💕
Die heilige Sprache

Ist jeder Mensch, der früher einmal gelebt hat, jeder seiner Gedanken, wirklich ganz verschwunden, oder lebt er weiter, von Welt zu Welt, von einer Zeit zur anderen, von Ewigkeit zu Ewigkeit?
Trotz aller Umstürze und Umbrüche bleibt ‚das Wort‘ bestehen. Von Generation zu Generation wird es schriftlich oder mündlich weitergereicht. Es ist uns Menschen die „Tewa“, die Arche Noah. Dort wird alles mitgenommen, in die neue Welt hinübergetragen. Dort entsteht Leben unter anderen Verhältnissen. So erzählen die Göttersagen vom Leben in früheren Welten und tragen so das Entstehen vom Uranfang mit sich durch alle weltlichen Zeitalter hindurch.
‚Das Wort‘ überlebte so manchen Weltuntergang. Angefangen von der Geschichte des Menschen im Paradies und vom Untergang des Paradieses für den Menschen. Wir lesen von Kains Vertreibung und vom Weltuntergang im Geschlecht Enosch, dem 3. Sohn Adam und Evas. Damals begann man den Namen Gottes, JHWH, anzurufen.
Weiter erfahren wir vom Untergang durch die Sintflut (diese Geschichte wird bereits im Gilgamesch-Epos beschrieben ca. 1800 v. Chr.) und der Zerstörung von Sodom und Gomorrha. Es gibt viele Weltveränderungen und Hungersnöte. Mythen erzählen von einer Distanzierung zwischen Himmel und Erde; der Abstand hätte sich 10-mal verändert. Auch hätte der Mensch des Altertums eine andere Luftzusammensetzung geatmet. Die Welt ist schon mehrfach aus den Fugen geraten und hat sich selbst erneuert. Geschöpfe, wie Dinosaurier, Riesen sind ausgestorben, angeblich durch einen Meteoriten Einschlag, dann die Eiszeit…neues, anderes Leben.
Die Bibel zeigt Bilder von Verwüstungen, durch die die Welt augenblicklich ihr Gesicht änderte. Nach dem Untergang Babels bekam die Menschheit ein anderes Bewusstsein.
Wenn Tewa die Arche Noah des Wortes ist, was bietet sie den Menschen, wenn sich Worte wieder tiefgründig erschließen lassen und nicht, wie heutzutage nur oberflächlich ausgesprochen werden? Die Gesellschaft befasst sich im Moment größtenteils mit gedankenlos hingeworfenen Sprachfetzen – siehe Facebook und Co. Man redet davon, die Handschrift abschaffen zu wollen. Dabei hat jedes Wort einen tieferen Inhalt, jede Handschrift zeigt den individuellen Charakter des Schreibers.
Manchmal erinnern wir uns an die Gedanken in uns und nehmen sie wahr durch unsere Wahrnehmung.
Im ‚Wort‘ wird das Bild einer besonderen Spaltung der Menschheit dargestellt, wenn nämlich beim Turmbau zu Babel eine Wortverwirrung über die Menschen kommt, weil diese durch die Errungenschaften ihres diesseitigen Denkens und Handels glauben, den Sinn des Lebens zu erfahren.
So ist das auch bei den vielen Religionen: Das Wort verliert seine Einheit, gerät aus den Fugen. Jeder versteht unter den gleichen Worten etwas anderes. Damals entwickelte sich die Menschheit zurück und heute?
Die Menschheit lebt auf wissenschaftlich gestützter Basis, läuft aber jedem Wahn hinterher, seien es Mode, Schönheit oder Sport. In Demonstrationen und Kriegen wird der Mensch zum Messer- oder Stein schwingenden, brüllenden Primitiven, der seine Begehrlichkeiten durchsetzen will. Die vielen Gaffer, die sich am Elend anderer weiden und gar nicht wissen, was sie da tun. Die Geldgier kennt keine Grenzen, denn es gilt nicht das Wohl der Allgemeinheit, sondern lediglich das eigene. Reisen ohne Grenzen, um die eigene primitive Kultur in die Welt zu tragen, Kinder schänden, mit Unterstützung der frommen Kirchenleute; überall Blut, Krieg und Spiele. Weltweit hungernde Menschen und andererseits maßloses Schlachten und Essen von allem was sich bewegt.
So ist die Welt minderwertig geworden. Das Wort bildet den Charakter des Menschen. In den ‚Sozialen Netzwerken‘ haben manche Menschen schon längst ihren Charakter verloren und zeigen anonym ihren wahren. So wird der Sinn der Sprache zerstört. Aber auch der fehlgeleitete Mensch ist im Wesen ‚Mensch im Bilde Gottes‘. Viele meinen, wir sehen aus wie Er. Hat jemand, der ALLES ist, ein Aussehen? Nein, das würde jeden Rahmen und jede Fantasie sprengen. Gott bildete uns nach seiner Idee. Es braucht viel Geduld, um den edlen Kern unter der Bösartigkeit eines Menschen zu finden.
Einerseits ist so mancher Mensch an geistiger Größe gewachsen, andererseits erscheint mancher hier auf dieser Welt leichtsinnig und beschränkt. Deshalb braucht der Mensch hier Grenzen durch irdische Gesetze.
Mit dem Verlust des Wortes in den Sprachen geht auch die Erinnerung verloren. Mit dem Wort wird das Leben durch die Zeit getragen. Bei verstümmelten Worten und Geschichten kann Verwirrung nicht ausbleiben. Naht ein neuer Weltuntergang?
Das ganze Leben hier ist Gebet. Jeder Gedanke, jedes Wort, jede Tat sind Teil des Gespräches.
Gehen wir bedacht damit um!
Frühlingsregen

Aufs Neue breitet sich der Tag, gefächert sind die Stunden. Wie er uns auch erscheinen mag, er füllt manch Glückssekunden, auch die des Leids gereicht er uns, um höheren Sinn zu spüren, er zeigt uns manche Lebenskunst und schließt uns auf die Türen. Vereint in Gottes großem Licht durchschreiten wir die Zeiten. Sein Segen aus dem Dunkel bricht, um unsren Weg zu leiten - so ‚richtet‘ er; kennt Not und Pein, den Grund für unser Flehen, legt seinen Geist um unser Sein, wie milder Frühlingsregen.
Pfingsten

Religion ist es, Gott* zu dienen, indem man seiner Schöpfung dient. Religion hat wenig mit den herkömmlichen Vorstellungen dieser Welt zu tun. Religion ist das, was Gott in den Menschen befähigt, sich in deren Leben zu offenbaren. Religion ist das, was die Verbindung zwischen Mensch und Gott und zwischen Mensch und Mitmenschen verstärkt. Religion ist das, was dich dazu bringt, in deine Welt hinauszugehen und zu dienen, wo immer du kannst. Religion ist Dienst, und Dienst ist Religion. Alles andere ist nicht wichtig. Wenn der physische Körper abfällt, erweisen sich alle Glaubensrichtungen, für die Menschen lange gekämpft und gestrebt haben, als leer und vergeblich, sinnlos und zwecklos, denn sie haben nicht das Wachstum der Seele gesteigert. Wenn du dich verausgabst im Dienst an andere, wächst deine Seele in Gestalt und Stärke. *Ich nenne ihn so. Er hat viele Namen.
Die katholische Kirche hat in den ersten Jahrhunderten heidnische Feste umgewandelt und als christliche eingeführt. Darunter fällt auch das Pfingstfest. Das ursprüngliche, alt-ägyptische „chamsin“, arabisch für ‚Fünfzig‘, nämlich die 50tägige Dauer des heißen Wüstenwindes, dessen Anfang von den Juden als „pessach“ (Ostern) und dessen Ende als Wochenfest gefeiert wurde. Die Opfer für dieses Fest waren von den Priestern vorgeschrieben: Ein 7jähriges Lamm, 2 Brote und 2 Schafe als Brandopfer. Außerdem wurden noch ein Bock für die Sünden des Volkes und 2 weitere für das Wohlergehen des Volkes geopfert. Geld für die Priester-Kasse, gestern und heute. Die Einfältigkeit des Volkes wurde stets ausgenutzt. Für jedes Orakel gab es Geld. Weissagungen Dritter wurde mit dem Tod bestraft. Um an der Macht zu bleiben, mussten die Priester dem Volk Angst machen. Schon zu Moses Zeiten wurden Tausende aus dem eigenen Volk geopfert, durch verbrennen, nieder metzeln, aufhängen oder kreuzigen, lebendig begraben oder in den Abgrund stoßen. Moses als Prophet benannte sein Opfer durch ein Orakel und vollzog dieses Todesurteil in der Überzeugung, dass es für das Gemeinwohl notwendig sei. Die biblischen Gestalten konnten die Verhältnisse des Weltgeschehens nicht deuten. Immer war Glück und Unglück Wirkung unsichtbarer Wesen, deren Wille man sich erdienen musste. Die Bibel bleibt für jeden denkenden Menschen ein wichtiges Dokument alter Zeit, auch wenn die mit Fälschungen behaftete Theologie, welche von Schriftgelehrten, Priestern, Päpsten und Kaisern beauftragt waren, längst aufgedeckt ist. Die Schriften sind ein vortreffliches Menschenwerk, den damaligen Bildungsstand widerspiegelnd, erhaben klingend, aber fehlerhaft. Auf keinen Fall sind sie Gottes Wort! Menschliches Wohlergehen liegt nicht in der Täuschung, sondern in der Erkenntnis. Markus 1,22: „Und die Menschen waren erstaunt über Jesus Lehre, denn er lehrte sie wie einer, der Vollmacht hat, und nicht wie die Schriftgelehrten.“ Deren vorentworfenen Reden sind tot in sich selbst und beleben keine Seele. Jesus hingegen hat das Feuer in den Zuhörern entfacht und ihren Geist (ihr Bewusstsein) geöffnet, damit sie seine Botschaften verstehen konnten. So ging ihnen ein Licht auf! In Apostelgeschichte 2 folgt dann ein Zitat aus dem Propheten Joel 2,28: „Und danach wird es geschehen, dass ich meinen Geist ausgießen werde über alles Fleisch.“
